Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Schulausschuss nimmt den Jahresbericht 2022 und die
Planung 2023 der städtischen Musikschule zur Kenntnis.
Begründung:
Einleitung:
Öffentliche Musikschulen sind Bildungseinrichtungen, die
mit ihrem breit gefächerten Programm Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
offenstehen. Als kommunal verantwortete Einrichtung stellt die Musikschule
Stadt Rheine ein gelungenes Konstrukt für die professionelle Verknüpfung von
allgemeiner, schulischer, frühkindlicher und kultureller Bildung dar.
Neben der künstlerischen Ausbildung am Instrument gehört
insbesondere die Vermittlung von Allgemeinbildung, der differenzierte Umgang
mit Musik und die Anlage eines gestalterisch-ästhetischen Verständnisses zu den
grundlegenden Aufgaben der Musikschule. Hier spielt das Ensemblemusizieren, das
in unterschiedlichen Stufen der Ausbildung angeboten wird, eine wesentliche
Rolle. Beide Faktoren, der individuelle Fortschritt sowie das gemeinsame
Musizieren, bilden zusammen eine verbindliche Qualität, die durch eine
kommunale Musikschule mit ihrem umfassenden Angebot geleistet werden kann.
Qualifiziertes Personal und Planungssicherheit sind der Schlüssel für dieses
professionelle und innovative Bildungsangebot, das gleichermaßen die
Breitenarbeit wie die Spitzenförderung im Blick hat. Längst schon ist die
Musikschule als Kompetenzzentrum für musikalische Bildung nicht mehr isoliert
zu betrachten, sondern muss im Kontext zu den zahlreichen Kooperationspartnern,
den Kindertagesstätten und allgemeinbildenden Schulen, gesehen werden. Gerade
in der vielfältigen Zusammenarbeit mit anderen Bildungsträgern hat die
Verlässlichkeit und Kontinuität oberste Priorität. Diese garantierte die
Musikschule bis jetzt mit dem Einsatz von TVöD-Lehrkräften und
Honorarmitarbeitenden.
Musikschulen sind öffentliche
gemeinnützige Einrichtungen der musikalischen Bildung. Sie erfüllen somit einen
öffentlichen Bildungsauftrag und nehmen diesen im Rahmen kommunaler
Daseinsvorsorge wahr!
1. Jahresbericht 2022/Ausblick 2023
1.1 JeKits
Im Schuljahr
2022/2023 nutzen weiterhin neun Rheiner Grundschulen die Vorteile des
JeKits-Projektes des Landes NRW.
Dies sind
folgende Grundschulen:
·
Annetteschule (Schwerpunkt
Instrumente)
·
Paul-Gerhardt-Schule (Schwerpunkt
Instrumente)
·
Gertrudenschule (Schwerpunkt
Instrumente)
·
Johannesschule Eschendorf (Schwerpunkt
Instrumente)
·
Kardinal-von-Galen-Schule (Schwerpunkt
Instrumente)
·
Südeschschule/Konradschule
(Schwerpunkt Singen)
·
Ludgerusschule Schotthock (Schwerpunkt
Singen)
·
Bodelschwinghschule (Schwerpunkt
Singen)
·
Edith-Stein-Schule
(Schwerpunkt Tanzen)
Die seit dem Schuljahr 2021/2022
begonnene Umstellung des JeKits-Programms von zwei auf vier Grundschuljahre ist
seit dem Schuljahr 2023/2024 vollständig an allen teilnehmenden Schulen in
Rheine umgesetzt. In der ersten Klasse bekommen die Kinder im Rahmen der
Stundentafel eine zusätzliche Stunde Musik, die die Musikschullehrkraft im
Tandem mit der Klassenlehrerin/dem Klassenlehrer erteilt.
Im vergangenem Schuljahr wurden
aufgrund der Umstellung die doppelte Anzahl Klassen unterrichtet, nämlich die
Jahrgänge 1 und 2. Die daraus resultierende hohe Zahl von Anmeldungen für
JeKits-2 (Klassen 2, 3 und 4) im laufenden Schuljahr wirkt sich auf die
aktuelle Gestaltung der JeKits-2-Ensemble (Orchester, Tanzensemble, Chor) aus.
An fast allen JeKits-Schulen bestehen derzeit jeweils zwei große bis sehr große
JeKits-2-Gruppen (teilweise 30-40 Kinder in einer Gruppe). Die hohe Anzahl der
Schülerinnen und Schüler bringt neben einem hohen personellen auch einen
erheblichen organisatorischen Aufwand in der individuellen Kommunikation von
Schulen, Musikschule und der Ganztagsbetreuung mit sich. Insbesondere die fünf
Schulen mit dem Schwerpunkt "Instrumente" erfordern einen hohen
Personaleinsatz, da neben Personal zur Durchführung der Orchesterunterrichte,
zusätzlich auch für die Gruppenunterrichte am Instrument viele
Instrumentallehrkräfte gebraucht werden.
Alle JeKits-Ensembles treten
regelmäßig bei Schulveranstaltungen auf. Durch die kontinuierliche Einbindung
der JeKits-Ensembles in Konzerte und Vorspiele in der Musikschule gelingt auch
die Verzahnung von Musikschule und JeKits-Unterrichten, sodass die Erfahrung
zeigt, dass nach Beendigung des JeKits-Unterrichts nach vier Grundschuljahren,
viele Schüler(innen) die Ausbildung an der Musikschule Rheine fortsetzen
werden.
Erstmalig ist am 3. Juni 2023 ein
großer JeKits-Tag im Stadtpark geplant. Auf zwei Bühnen präsentieren sich alle
am JeKits-Projekt beteiligten Schulen mit einem eigenen JeKits-Schulkonzert.
Bei dieser Großveranstaltung wird man einen guten Überblick über die
Dimensionen des JeKits-Projekts der Stadt Rheine gewinnen.
1.2 Kooperationen
Kita und Musikschule
Im
vergangenen Jahr arbeiteten folgende fünf Kindertagesstätten erfolgreich in
einer Kooperation mit der Musikschule:
·
AWO-Kita
·
Kita Sandmanns
Hof
·
Kita St. Martin
·
Familienzentrum
Janusz-Korczak-Kindergarten JFD
·
Kita St.
Franziskus
Die
Kooperationen zwischen den Kindertagesstätten und der Musikschule liefen im
Jahr 2022 und in den weiter zurückliegenden Jahren sehr gut. Umso mehr bedauern
die Musikschule und die Kitas, dass die erfolgreiche Zusammenarbeit aufgrund
von Lehrermangel nicht fortgesetzt werden kann. Durch die Erweiterung der
JeKits-Unterrichte in den Grundschulen (siehe Punkt 1.1.) einerseits und dem
Fachkräftekräftemangel im Bereich der EMP (Elementare Musikerziehung)
andererseits mussten die Kooperationen schweren Herzens von Seiten der
Musikschule ausgesetzt werden.
Zurzeit wird ein neues Konzept der Zusammenarbeit Musikschule und Kita
erarbeitet, das, bei einer verbesserten Personaldecke dann hoffentlich auch
durchgeführt werden kann. Glücklicherweise konnten zwei junge neue
Honorarkräfte mit der Ausbildung im Fach EMP gewonnen werden, die nach der
Einarbeitungszeit auch im Arbeitsfeld Kita eingesetzt werden könnten. Hier gilt
es, perspektivisch diese Mitarbeitenden langfristig an die Musikschule zu
binden. Dann wären die Voraussetzungen gegeben, die Kooperationen mit einer
neuen Konzeption in den Kitas schnellstmöglich wiederaufzunehmen.
1.3 Musikpädagogische
Fachleitungen
Durch den Weggang der Musikpädagogischen Leitung zum 30.09.2022 (der Kollege hat eine Leitungsstelle in einer anderen Kommune bekommen) wurde eine Nachbesetzung der Stelle der musikpädagogischen Fachleitung erforderlich. Die Stelle wurde zeitanteilig mit zwei bewährten Kolleg(inn)en aus dem internen Musikschulbereich, zeitlich befristet bis zum 28.02.2024, besetzt. Die zeitliche Befristung wurde aus zwei Gründen durchgeführt:
1.
Einer
der beiden Kollegen verabschiedet sich im Febr. 2024 in die Rente.
2.
Aufgrund
der knappen Personaldecke ist die andere Kollegin, zu einem nicht unerheblichen
Zeitanteil, in vielen Unterrichten eingesetzt. Wir werden versuchen diese
Situation bis zum Febr. 2024 geklärt und nachbesetzt zu haben.
Neben den zwei Hauptaufgabengebieten der neuen Kollegin und des neuen Kollegen, die sich einerseits auf den Veranstaltungsbereich der Musikschule und zu gleichen Teilen auf den Sonderbereich „JeKits“ konzentrieren, ist es aus fachlicher Sicht erforderlich, die Musikschule „zukunftssicher“ aufzustellen. Hier kommen insbesondere Themen wie Digitalisierung, die schon erwähnten Kooperationen und die fachlichen Vertretungen auf der Landesebene zum Tragen.
1.4 Besondere
Veranstaltungen 2022
In 2022 ergab sich auf Grund von Corona und den entsprechenden Bestimmungen am Anfang des Jahres eine schwierige Situation. Aber die Sommermonate und der Herbst gaben wieder Möglichkeiten für Veranstaltungen, auch im größeren Format. Den Start machten die Kinder aus dem JeKits Projekt am 22.05. 2022 mit einem grandiosen Abschlusskonzert in der Stadthalle. Das neugegründete Blasorchester folgte am 11.06. 2022 mit seinem erfolgreichen Premierenkonzert in einer vollbesetzten Aula im Josef-Winckler-Zentrum. Welche Ergebnisse es in der Spitzenförderung gibt, zeigte sich beim Preisträgerkonzert am 18.06. 2022 in der Aula. Das Saxophonorchester „Saxophoria“ veranstaltete seine mittlerweile etablierte „Sommerserenade“ am 07.08. 2022 im Kloster Bentlage mit großem Erfolg. Den Abschluss des Jahres bildete ein alle Fachbereiche zusammenführendes Weihnachtskonzert 11.12. 2022 in der Aula.
Für 2023 wurden gewisse Formate in den Veranstaltungen noch einmal überarbeitet und neu strukturiert, um das Potential der Musikschule öffentlich noch besser zu präsentieren.
Daraus ergeben sich 3 zentrale Veranstaltungsreihen:
·
„Das
Kleine Podium“: Hier sammeln in 4 Konzerten jüngere Schüler(innen) erste
Erfahrungen auf der Bühne.
·
Die „Musikschulmatinee“:
Jeder der 4 Fachbereiche gestaltet ein Konzert mit Schüler(innen), die
schon eine gewisse Erfahrung auf der Bühne zeigen.
·
Die „Stunde
der Musik“: Auch die Lehrer(innen) zeigen in 3 Konzerten in der Aula, dem
Falkenhof und im Kloster Bentlage ihr Können.
1.5 Besondere
Veranstaltungen 2023
Neben diesen regelmäßigen Konzerten gibt es verschiedene Großveranstaltungen:
1.
Austauschkonzert
Saxophoria – Wuppertaler Saxophonorchester, mehrtägig im März 2023 in Wuppertal und Rheine
2.
Sommerkonzert
des Blasorchesters, am
14.05. 2023 in der Ignatz-Bubis-Aula der VHS/Musikschule Rheine
3.
Sommerfest
der Musikschule und JeKits Abschlusskonzert, am 03.06. 2023 im Stadtpark
4.
Sommerserenade, im August2023, mit Saxophoria im Kloster
Bentlage
5.
„Außer
Haus-Konzert“: Im Okt. 2023,
mit Saxophoria zum Kirchenjubiläum in der Jacobi Gemeinde
6.
Weihnachtskonzert
der Musikschule, Dezember in
der Aula der VHS/Musikschule
Zentraler Gedanke der Veranstaltungen ist es, die Aula im Josef-Winckler-Zentrum mit ihrer außerordentlichen Ausstattung als Hauptveranstaltungsort weiter zu stärken. Trotzdem zeigt sich die Musikschule offen in der Kooperation mit Städtischen und anderen kommunalen Einrichtungen. Beispielhaft ist die Zusammenarbeit mit dem Kloster Bentlage, dem Falkenhof und Kirchengemeinden. Des Weiteren spielt der Kontakt über die Stadtgrenzen hinaus eine wichtige Rolle, um den Blick der Schüler für das überregionale künstlerische Niveau zu weiten.
1.6
Kooperationen: Bläserklassen,
Instrumentalklassen
Kooperationen mit Allgemeinbildenden Schulen/Grundschulen sind der Musikschule der Stadt Rheine sehr wichtig und großer Bestandteil der Musikschularbeit. Neben der Zusammenarbeit im JeKits mit Grundschulen ist hier der enge Kontakt mit weiterführenden Schulen zu nennen, etwa mit dem Gymnasium Dionysianum und dem Kopernikus Gymnasium. An der Emmy-Noether- Schule in Neuenkirchen zeigt sich ebenfalls eine gelungene Kooperation.
1.7 Spitzenförderung:
Zusätzlich zu einer gut aufgestellten Basis wird die Förderung der musikalischen Leistungsspitzen, die mit einem erheblichen Anteil an zusätzlicher Mehrarbeit verbunden ist, nicht vernachlässigt. Die folgenden Ergebnisse aus 2022/23 geben ein beeindruckendes Zeugnis.
2022: 12 erste Preise auf Regionalebene, Weiterleitungen zum Landeswettbewerb und Bundeswettbewerb, wo die Musikschule Rheine in Holzbläserkreisen einen guten Ruf genießt.
2023: 8 erste Preise mit Weiterleitung zum Landeswettbewerb und zweimal den zweiten Preis.
1.8 Ensembles:
Grundlage zum Erlernen eines Instrumentes ist immer ein fundierter Instrumentalunterricht. Ziel in der Musikschule ist es aber auch, Schüler(inne)n die Möglichkeit des gemeinsamen Musizierens zu ermöglichen. Dazu bietet die Musikschule folgende Ensembles an:
·
NEU aufgestelltes
Blasorchester der Musikschule (2022) - mit großen Auftritten und sehr großem
Erfolg in 2022 und 2023 z. B. beim Semesterauftakt der VHS/Musikschule
·
Blockflötenensemble Alegria
·
Saxophonorchester Saxophoria
·
Querflötenensemble „Flirty Flutes“
·
Streichorchester in verschiedenen Aufbaustufen
2. Schülerzahlen und
Gebühreneinnahmen
Jahr |
Schülerzahlen |
Gebühreneinnahmen |
2017 |
2.125 |
545.666 € |
2018 |
2.277 |
581.670 € |
2019 |
2.673 |
658.413 € |
2020 |
2.493 |
505.830 € |
2021 |
2.247 |
584.611 € |
2022 |
2.355 |
608.300 € |
Corona-bedingt hatte die Musikschule in den Jahren 2020 und 2021 nicht nur Einnahmeverluste (insgesamt 83.376,78 €), sondern auch Verluste bei den Schülerzahlen zu verkraften. Im Jahr 2022 konnte die Musikschule alle geplanten Unterrichte (wenn auch nicht immer in Präsenz, dann online) ordnungsgemäß durchführen. Die Schülerzahlen haben sich wieder stabilisiert und sind weiter steigend. Bei den Gebühreneinnahmen ist die Musikschule bereits ein Jahr früher als geplant im Bereich der Planzahlen des Haushaltsjahres 2020.
3.
Digitalisierung
Durch Mittel aus der Digitalisierungsoffensive des Landes NRW und aus Mitteln der Musikschule (Hard- und Softwareausstattung) hat die Musikschule Rheine wichtige Anschaffungen tätigen können, die dafür genutzt wurden, Technik für den pädagogischen Bereich (z. B. interaktives Arbeiten, digitale Übermittlung von Übungen/Hausaufgaben) und für die Infrastruktur anzuschaffen. Grundvoraussetzung um die Fördermittel aus der Digitaloffensive des Landes NRW überhaupt zu bekommen war, dass die Musikschule einen Digitalagenten für den Bereich der Digitalisierung der Musikschule benennt/einstellt. Hierzu wurden die Stunden einer Musikschullehrkraft ab Oktober 2022/Januar 2023 aufgestockt. Bis zum Jahresende 2022 wurde durch diese Fachkraft bereits, neben einem im Vorfeld durchgeführten Digitaltag, auch eine Digitalwoche für die Lehrkräfte der Musikschule geplant und durchgeführt. Themen waren: Smart Panels, Apps, IPad Song/Playback erstellen mit Garage Band, Video aufnehmen/schneiden.
Für das Jahr 2023 sind weitere Fortbildungs-/Schulungstermine geplant.
Termine |
Thema |
Beschreibung |
07.03.2023 |
Musescore
1 |
Notensatzprogramm |
22.03.2023 |
Musescore
2 |
Notensatzprogramm |
25.04.2023 |
Musescore
3 |
Notensatzprogramm |
11.05.2023 |
Sonic
Pi 1 |
Programmiersprache
für Live Coding |
24.05.2023 |
Koala
Sampler |
Sampler
fürs Handy |
13.06.2023 |
Video
Star |
Videoaufnahmen
schnell und einfach |
16.06.2023 |
Digitaltag |
Gemeinsamer Digitaltag
der Musikschule und VHS/School-Out; digitale Aktionen |
Im ersten Halbjahr 2023 sind 6 Veranstaltungen, „Digital Lunch“ genannt, geplant und finden immer zur Mittagszeit in der Musikschule statt. Die ersten drei Kurse widmen sich dem bei den Lehrkräften beliebten Notensatzprogramm „Musescore“, die darauffolgenden Seminare behandeln die Themen „Sonic Pi“, einem Live-Coding Programm, einem Sampler fürs Handy und der Software „VideoStar“.
Im zweiten Halbjahr werden einige der Themen alle zwei Wochen wiederholt, bzw. fortgeführt. Am 16.06.2023 ist ein gemeinsamer Digitaltag der Musikschule und der VHS mit absolut spannenden digitalen Aktionen geplant. Der jetzige Arbeitstitel nennt sich „School Out“ weil die Sommerferien für unsere Schüler(innen) dann bald beginnen… Eine gelungene fachbereichsübergreifende Kombination von Tradition und Moderne – von einer gelungenen Zusammenarbeit der VHS und Musikschule!
4.
Fazit
Öffentliche
Musikschulen können nur dann ihrem Auftrag als musikalische Bildungsinstitution
in der kommunalen Bildungslandschaft gerecht werden, wenn die wichtigste
Ressource in der musikalischen Bildungsarbeit, das musikpädagogische Personal,
mit höchster Qualität, in ausreichender Quantität und hohem Motivationsgrad ein
zeitgemäßes Musikschulangebot sichert und weiterentwickelt. Zeitgemäße
pädagogische Konzepte zu entwickeln und damit neue Impulse in der musikalischen
Bildungsarbeit zu setzen, ist eine grundlegende Voraussetzung für eine
gelingende öffentliche Musikschularbeit.
Personalentwicklung
und Qualitätsmanagement stehen
dabei im Fokus des öffentlichen Musikschulwesens. Fachkräftemangel, vor allem
im Bereich der Elementaren Musikpädagogik, aber auch bereits in weiteren Unterrichtsfächern,
macht sich deutlich bemerkbar und gefährdet die Teilhabemöglichkeit aller an der musikalischen Bildung. Davon sind
Musikschulen im ländlichen Raum wie auch im städtischen Kontext betroffen.
Zur
Qualitätsentwicklung von Musikschule gehört untrennbar die Investition in
Personalentwicklung und Qualifizierung. Um das Berufsbild der
Musikschullehrkraft so attraktiv zu halten, dass dem erkennbaren und spürbaren
Nachwuchsmangel entgegengewirkt werden kann, ist eine angemessene Vergütung
erforderlich, die der Qualifikation der Lehrkräfte und der komplexen
Aufgabenstellung ihres Berufsfeldes entspricht. Die tarifliche Eingruppierung
angesichts vielfältiger Entwicklungen im Bildungsbereich ist nicht mehr
zeitgemäß und zunehmend unattraktiv. Im Kontext des Fachkräftemangels ist dabei
die Mitarbeitendengewinnung als auch die Bindung der Mitarbeitenden an ihre
Musikschule zentrale Aufgaben der Institution.
Musikschulen
sind, bleiben und werden immer mehr die Schlüsselorte für
musikalische Bildung in den Kommunen. Sie sind klingender Lebensraum und
Begegnungsstätten der Musik für Jung und Alt in den Städten und Kreisen. Ihre
Bedeutung in der Entwicklung der kommunalen Bildungslandschaft wird kaum
überschätzt werden können.