Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der planungs- und
baubegleitende Ausschuss nimmt den aktuellen Kostenstand des Projektes zur
Kenntnis.
Begründung:
Veröffentlichung und Entwicklung Preisindizes
Die Daten über die
aktuellen Preisentwicklungen des Statistischen Bundsamtes wurden Anfang April
2023 (I.Q 2023 = 161,3) aktualisiert. Der Baupreisindex für den Neubau von
Bürogebäuden in Deutschland ist gegenüber zum Vorjahresquartal um 15,5 %
gestiegen. Gegenüber dem Vorquartal um 2,6%. Bezogen auf das Projekt sind die
Baupreise seit Freigabe der Kostenberechnung (IV.Q 2020 = 116) um insgesamt 39%
gestiegen.
Aktuelle Kostenplanung
Die Kostenprognose wurde entsprechend der laufenden Ausschreibungen und Vergaben fortgeschrieben (siehe Anlage 2: RHZ_V165_23_230424_Kostenverfolgung).
Zum aktuellen Zeitpunkt
basieren die Kostenveränderungen weiter zum einen auf den letzten sowie den
prognostizierten Vergabeergebnissen der noch laufenden und in der Vorbereitung
befindlichen Vergabeverfahren. Im Zuge der letzten Vergaben konnten bei einem Teil der Aufträge
Einsparungen erzielt werden, weitere Aufträge wurden annähernd zu den
geschätzten Kosten vergeben und andere Vergaben wie beispielsweise im Bereich
der Haustechnik wurden deutlich höher vergeben als durch die Fachplaner
geschätzt.
Zur Erläuterung:
In die Kostenprognose fließen
insgesamt drei Kostenwerte ein. Zum einen die Budgetkosten für die
noch in der Vorschau befindlichen Gewerke. Für Gewerke, die sich dann in der
Vorbereitung oder im laufenden Verfahren befinden, liegen Schätzkosten der Fachplaner vor. Diese ersetzen die
Budgetkosten, da diese den aktuellen Preis nach Angaben der Fachplaner
widerspiegeln. Am Ende ersetzen die Auftragskosten nach
Zuschlagserteilung die Schätzkosten.
Im Fall der haustechnischen Gewerke, wie z.B. Elektro-,
Sanitär-, Heizungs-, Lüftungs- und Kälte-, Sprinkler und Medientechnik, sind
diese nun seit dem letzten PBAR im Februar 2023 vergeben. Die Auftragskosten
liegen in der Gesamthöhe deutlich über den Schätzkosten. Die Schätzung der
Fachplaner wurde ohne Rückstellungen angesetzt. Aufgrund von Überschreitungen
der Schätzkosten in einem Gewerk sowie der derzeitigen Erkenntnisse zu
Bestandsmängeln im Ausbau des RHZ wurden die Haustechnikgewerke mit einer
höheren Rückstellung beaufschlagt. In der Summe führt dies in der aktuellen
Prognose zu einer Überschreitung von ca. 4 Mio. € für die Kostengruppe 400, die
die haustechnischen Gewerke abbildet.
Die Ausschreibungen und Vergaben sind zum jetzigen
Zeitpunkt zu 89% abgeschlossen. Im Ergebnis kann festgestellt werden, dass die
Auftragskosten (abzüglich der Stundenlohnarbeiten, die gesondert erfasst
werden) in Summe deutlich unterhalb der Schätzkosten liegen, sodass von den 17.964.939 € bislang 3.315.217 € bzw. 7,3%
Preissteigerungen tatsächlich eingetreten sind. Es konnten insgesamt Minderkosten i.H.v. - 14.649.721
€ erzielt werden. Diese
Minderkosten reduzieren sich jedoch unter Berücksichtigung der Rückstellungen
für Nachträge, der erwarteten Stundenlohnarbeiten sowie den Rückstellungen für
Kostenansprüche, die aus den Preisgleitklauseln resultieren könnten. Unter
Berücksichtigung dieser Rückstellungen beläuft sich die Kostenprognose auf 75.156.372 €.
Weiterführende Aussagen zum Nachtragsmanagement werden im
nichtöffentlichen Teil der Sitzung erläutert.
Ausschreibung & Vergabe:
Aufträge
Bislang wurden 89%
der Gewerke beauftragt. Die Summe der bis dato vergebenen Leistungen beträgt
aktuell ca. 42.057.179 €. Diese Ausschreibungsergebnisse unterschreiten somit
das Budget um ca. - 14.670.348 € etwa 26%.
Laufende
Verfahren
Weitere 4 Gewerke
(1%) befinden sich im laufenden Verfahren. Eine Unterschreitung von 297.807 €
(28%) wird erwartet.
Verfahren in
Vorbereitung
In der
Vorbereitung befinden sich derzeit weitere 6 Gewerke (5%). Der Verwaltung
liegen dazu die durch die Fachplaner verpreisten Leistungsverzeichnisse vor,
die ebenfalls dem Budget gegenübergestellt werden, um eine Prognose zu den
Ausschreibungsergebnissen zu erhalten. Hier bewerten die Fachplaner die
Marktsituation so, dass eine Kostenunterschreitung im Vergleich zum
aktualisierten Budget in Höhe von über 15% zu erwarten ist.
Vorschau
Die letzte
Kategorie umfasst die Vorschau (5%) der Ausschreibungen, die noch nicht
begonnen wurden.
Förderung
Im Jahr 2022 wurden
Förderanträge für die Lüftungs- und MSR-Technik bei der Kommunalagentur
eingereicht, weil die Fördersummen hier im Vergleich zur BAFA-Förderung etwas
höher liegen. Nachdem die bearbeitende Stelle wegen Überlastung mitgeteilt
hatte, dass die Bearbeitung einen Zeitraum von mehr als 9 Monaten benötigen
würde, wurden diese Anträge zurückgezogen. Gleichzeitig wurde ein Antrag bei der
BAFA, ebenfalls für die Sanierung der Lüftungs- und MSR-Technik gestellt. Zu
diesem Antrag wurde im April 2023 der Förderbescheid über insgesamt 760.000€
ausgestellt, so dass sich die Summe der voraussichtlichen investiven
Einzahlungen auf 9.313.000€ erhöht.
Anlagen:
Anlage 1: RHZ_V165_23_230424_Kostendashboard
Anlage 2: RHZ_V165_23_230424_Kostenverfolgung