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Frau Karasch berichtet, dass es für die Grundprinzipien der Gestaltung des Bereiches Münsterstraße durch den Bauausschuss einen Beschluss gegeben habe. Sie erklärt die Grundprinzipien für den Umgang mit den historisch bedeutsamen Raumstrukturen und teilt mit, dass es intensive Gespräche mit den Mitgliedern des Innenstadtvereins und der IG Stadtgeflüster gegeben habe, welche auch weiter stattfinden sollen.

Zum heutigen Beschluss erklärt Frau Karasch, dass es unterschiedliche Grundauffassungen für die Gestaltung des Bereiches gebe, wobei 3 Varianten zur Auswahl stehen. Sie erklärt, dass die Verwaltung die Grundprinzipien der weichen Separation ohne Hervorhebung der Seitenbereiche aufgreife und das Pflaster in einem modernen zeitlosen Format favorisiere. Seitens der IG Stadtgeflüster sei die Ausgangslage eine andere. Bei ihnen sollen die Seiten- und Fahrbahnbereiche durch eine unterschiedliche Pflasterung deutlich hervorgehoben werden, wobei aus ihrer Sicht die Variante 2 als Kompromissvorschlag zu sehen sei. In dieser Variante erhalte die Mitte eine starke Aufteilung in einen Seiten- und Innenbereich, wobei sich die Gestaltung des Außenbereiches zurücknehme, indem das Pflasterformat den Vorschlag der Verwaltung aufgreife. Sie erklärt, dass die Begründung für den Verwaltungsvorschlag und die weitere Planung in der Vorlage ausführlich dargelegt wurde. Außerdem habe man einige Musterplatten mitgebracht, die in Farbe und Material den Verwaltungsvorschlag aufgreifen.

 

Herr Dr. Vennekötter erklärt, dass es im Dezember die Offenlage gegeben habe, wofür Probeflächen gepflastert worden seien. Da sich das längliche Plattenformat bei den Probeflächen nicht bewähren konnte, habe man für den Verwaltungsvorschlag (Variante 1) das Format des Poststeinstraßenpflasters favorisiert. Hierfür werden im äußeren Bereich größere Platten verwendet, die in der Mitte mit einer Zweierreihe schmalerer Platten kombiniert werden. Die nicht wasserführende Rinne werde als Leitlinie aufgenommen und in gleicher Materialität, aber gefräst, ausgeführt. In gleicher Weise erklärt Herr Dr. Vennekötter die anderen Vorschläge.

 

Herr Dr. Konietzko erklärt, dass es eine schwierige Entscheidung für die Fraktion gewesen sei, da man dieses Thema auch in Bezug auf Nachhaltigkeit für den gesamten Bereich sehen müsse. Außerdem habe es in der CDU-Fraktion verschiedene Meinungen hierzu gegeben. Er möchte wissen, wie sich der Regenwasserablauf auf der Münsterstraße gestalte, da diese, nicht wie die Emsstraße, ein Gefälle habe. Außerdem möchte er wissen, wie sich das Muster auf Straßen mit unterschiedlicher Breite verhalte, um ein einheitliches Bild zu erhalten.

 

Herr Forstmann erklärt, dass es eine Scheinrinne und eine echte wasserführende Rinne geben werde. Der echten Rinne werde das Flächenwasser zugeführt und weiter über ein Gefälle zum Einlauf geleitet.

 

Herr Dr. Vennekötter erklärt, dass die Aufteilung im Sinne des weichen Separationsprinzips im weiteren Verlauf der historischen Meile proportional angepasst werde.

 

Herr Weßling erklärt, dass allen bewusst sein sollte, dass man heute eine Entscheidung für die nächsten 20 - 30 Jahre treffen werde. Er halte die Überlegungen der IG Stadtgeflüster für wichtig, um die historische Meile im Auge zu behalten. Wenn man dem Vorschlag der IG Stadtgeflüster folgen würde, bestünde die Möglichkeit, die historische Meile so darzustellen, wie sie früher geführt worden sei.

 

Frau Karasch weist noch einmal darauf hin, dass es den Beschluss für die Grundprinzipien der historischen Meile schon gegeben habe. Sie erklärt, dass der historische Charakter nicht allein durch eine Pflasterung dargestellt werden könne, sondern auch z. B. das Beleuchtungskonzept und andere gestalterische Aspekte wichtig seien. Wenn jetzt von dem beschlossenen Grundprinzip abgewichen würde, müsse man sich darüber im Klaren sein, dass dann der Bereich gesondert wahrgenommen werde und die Einheitlichkeit der Pflasterung der Fußgängerzonenbereiche unterbrochen würde.

 

Herr Siegler erklärt, dass er den Eindruck habe, dass man mit der jetzigen Diskussion wieder zu einem Prinzip zurück möchte, welches eigentlich schon erledigt gewesen sei. Da das Prinzip der weichen Separation, welches gut in unterschiedlich breiten Straßen umgesetzt werden könne, favorisiert werde, sollte man seines Erachtens auch dabei bleiben.

 

Herr Dr. Konietzko erklärt, dass man die Grundprinzipien, die festgelegt worden seien, berücksichtigen müsse. Er erklärt, dass die Mehrheit der CDU-Fraktion die Variante 3 bevorzuge.

 

Herr Lenz erklärt, dass die Variante 3 vom Muster her einheitlicher, für ihn dadurch aber langweiliger aussehe. Er favorisiere die Variante 1, da diese den unterschiedlichen Breitenverhältnissen der Straßen sehr entgegenkommen würde.

 

Herr Brauer erklärt, dass ihm die Variante der Verwaltung in Bezug auf die weiche Separation noch zu hart sei. Seines Erachtens sollte man einen Stein 24 cm x 24 cm miteinplanen, damit die Ansicht noch weicher werde. Außerdem könnte man später bei einer Pflasterung des Marktplatzes diesen Stein wieder mitaufnehmen.

 

Herr Dr. Vennekötter erklärt zur weichen Separation, dass dieser Begriff dehnbar sei. Zuerst drücke es aus, dass keine Rinne mit einem Absatz gewollt sei. Bei der Variante der Verwaltung habe man 3 Steinformate gewählt, weil sie für die Planung von schmaleren Straßen mehr Flexibilität bieten können. Er erklärt, dass diese 3 Steinformate später, wenn eine Lösung für den Marktplatz gesucht werde, flexible Möglichkeiten bieten.

 

Herr Löckener erklärt, dass die verschiedenen Steinformate, die für die mittlere Gasse gewählt wurden, aufgrund ihres Charakters und ihrer Ähnlichkeit mit der Ansicht eines historischen Natursteines genommen wurden, da auch bei einem Natursteinpflaster verschieden große Steine erlegt werden.

 

Herr Siegler merkt an, dass es zurzeit auf dem Marktplatz 5 - 6 verschiedene Pflasterarten gebe, die sehr unruhig wirken. Die Einfachheit einer Pflasterung könne durch die Beleuchtung, die Grüngestaltung und das Mobiliar ergänzt werden.

 

Herr Dr. Konietzko beantragt eine kurze Unterbrechung, damit sich die Fraktionen noch einmal beraten können.

 

Herr Brauer unterbricht die Sitzung für 10 Minuten (20:00 – 20:10 Uhr).

 

Nach Beendigung der Unterbrechung erklärt Herr Brauer, dass er eine neue Variante einbringen möchte, die für die Mittelzone nur ein Steinformat in der Größe 24 x 24 cm vorsehe.

 

Herr Siegler weist darauf hin, dass, je akzentuierter der Mittelteil herausgearbeitet werde, man zum späteren Zeitpunkt Schwierigkeiten mit einem sanften Übergang z. B. zum Bereich des Marktplatzes bekomme könnte.

 

Herr Dr. Konietzko erklärt, dass sich die CDU-Fraktion mehrheitlich für die Variante 1 entschieden habe.

 

Herr Weßling erklärt, dass die SPD-Fraktion sich auf die Variante 3 geeinigt habe.

 

 

 


Beschluss:

 

 

Zu I:     Abwägung und Abwägungsbeschluss zu den Eingaben

 

Der Bauausschuss nimmt die Anregungen aus der Bürgerbeteiligung zur Kenntnis und beschließt den Ausbau der Münsterstraße von Münstermauer bis Emsstraße gemäß der vorgeschlagenen Entwurfsplanung.

 

Einzelne Beschlussvorschläge siehe Begründung

 

 

Zu II:    Festlegung des Bauprogrammes

 

Der Bauausschuss beschließt nachfolgendes Bauprogramm für den Ausbau der Straße:

 

Historische Meile" (C6) - 1. Bauabschnitt: Münsterstraße

von Münstermauer bis Emsstraße

 

Ausbau der Fußgängerzone als niveaugleiche Verkehrsfläche:

 

1.       Mischfläche mit Unterbau und einer Decke aus Betonsteinpflaster mit Natursteinvorsatz

       

2.        Grünbeete mit Baumbepflanzung

 

3.        Straßenentwässerung mit Anschluss an die Kanalisation

 

4.        betriebsfertige elektrische Straßenbeleuchtung

 

 

 


Herr Brauer lässt über den Beschlussvorschlag zu I. abstimmen:

 

Abstimmungsergebnis:             mehrheitlich bei

6 Gegenstimmen und

2 Enthaltungen

 

 

Herr Brauer lässt über den Gesamtausbau/das Bauprogramm zu II. abstimmen:

 

Abstimmungsergebnis:             einstimmig