Beratungsergebnis: geändert beschlossen

Abstimmung: Nein: 1, Enthaltungen: 1

IA0730

 

Herr Schröer führt kurz in die Vorlage ein. Er erläutert, die Stadt Rheine habe bekanntlich mit dem Investor der Stadthallengaragenüberbauung eine notarielle Vereinbarung, in der Regelungen zur Umgestaltung des Humboldtplatzes und zur Kostenbeteiligung getroffen wurden. Da die Arbeiten zur Errichtung der Altenwohnanlage noch nicht abgeschlossen sind, wurde mit dem Investor eine Einigung erzielt, mit der Umgestaltung des Humboldtplatzes erst im Jahre 2009 zu beginnen. Eventuell sei es sinnvoll, den Baubeginn noch weiter zu verschieben, was aber in der heutigen Sitzung nicht zur Diskussion stehe, sondern vielmehr solle heute die Ausführungsplanung durch Herrn Prof. Dr. Stahl vorgestellt werden.

 

Herr Brauer begrüßt Herrn Prof. Dr. Stahl.

 

Herr Prof. Dr. Stahl bedankt sich für die Einladung zur heutigen Sitzung. Er verweist auf die vor der Sitzung gezeigten Materialmuster und erläutert anhand einer Beamerpräsentation den bisherigen Stand der Ausführungsplanung. Im Anschluss an seine Ausführungen geht er auf die Fragen der Ausschussmitglieder ein.

 

Herr Kohnen bittet um Informationen, wie die Kostenteilung genau vereinbart wurde und wie hoch die zu erwartenden Unterhaltungskosten sein werden. Er regt weiter an, die Tafeln so anzubringen, dass sie von 2 Seiten lesbar sind und auf einen möglichst diebstahlsicheren Einbau zu achten. Herr Kohnen rät davon ab, zur Beleuchtung den auf der Nepomuk-Brücke verwendeten Lampentyp zu verwenden, weil diese Lampen häufig mit Aufklebern und Beschriftungen verunstaltet würden. Möglichst solle ein Lampentyp gewählt werden, der mit Energiesparleuchtmitteln bestückt werden könne. Wichtig sei es, die Neugestaltung in nachhaltiger und unterhaltbarer Form zu realisieren.

 

Herr Löcken schließt sich dem an und lobt besonders die Ausführungen zum in Zukunft noch zu errichtenden Paseo und zur Entwicklung der Fläche zwischen dem Gebäude der Firma C & A und der Anwaltskanzlei Dr. Laumann. Er hoffe auf eine baldige Umsetzung dieser Planungen.

 

Herr Willems fragt nach der Höhe der zu erwartenden Mehrkosten durch die Anbringung der weißen Markierungen und wie die errechneten in der Vorlage mit 38.000 Euro pro Jahr angegebenen Folgekosten zustande kommen. Des Weiteren fragt er, ob die Platten sofort oder erst später in den „Teppich“ eingebaut werden sollen.

 

Herr Schröer führt aus, es bestehe eine Vereinbarung seitens der Stadt Rheine mit dem Investor über eine Aufteilung der Kosten für die Platzgestaltung, wonach sich der Investor an 50% der Kosten bis zu einer festgelegten Höchstgrenze. Im Gegenzug sei die Stadt Rheine an den Baukosten für die Treppe vor der Altenwohnanlage beteiligt.
Er erklärt weiter, dass es sich bei den auf der ersten Seite der Vorlage aufgeführten jährlichen Kosten nicht um die Markierungskosten für den Platz sondern vielmehr um die berechneten Abschreibungskosten, ähnlich wie sie beim Ausbau einer Straße berechnet würden, handele.
Zur Beleuchtung des Platzes schlägt er vor, eine Leuchte zu verwenden, die bereits im Bestand der Technischen Betriebe geführt werde, wie zum Beispiel die bereits mehrfach im Innenstadtgebiet aufgestellte Leuchte „Novara S“. Diese Leuchte habe sich bewährt, bei Beschädigung sei ein schneller Austausch durch die Technischen Betriebe gewährleistet.

 

Herr Prof. Stahl fügt an, dass er sich eine Ausstattung des Platzes mit der von Herrn Schröer beschriebenen Leuchte gut vorstellen könne.
Zur Beschriftung der Platten erklärt er, dass die dauerhaft gute Lesbarkeit der Schrift durch das Herstellungsverfahren mittels Durchfräsung der Platte mit einem Wasserstrahl und anschließendem Auffüllen der Fuge mit Kunststoffmasse gewährleistet sei. Die einzelnen Platten würden im Fundament fest verklebt. Diese Einbauweise sei relativ diebstahlsicher.

Um den Kontrast der aufgezeichneten Linien möglichst lange zu erhalten schlage er vor, weiße Linien auf Asphalthintergrund zu wählen. Sicherlich werde der Kontrast im Laufe der Zeit vermindert, er bleibe aber lange sichtbar.

 

Herr Kohnen fragt, wie hoch die Kosten für das aufgezeichnete Band zu veranschlagen seien. Er halte es für fraglich, ob Sponsoren für die einzubauenden beschrifteten Platten zu finden seien.

 

Herr Schröer antwortet, die Kosten würden sich auf schätzungsweise 20.000 Euro belaufen, dieser Betrag sei in Relation zum Gesamtbetrag eher niedrig. Die genaue Zahl sei aber noch nicht bekannt, er gehe davon aus, in der nächsten Sitzung des Bauausschusses hierzu Informationen geben zu können.
Die Platten bis zum Jahr 2008 sollen direkt eingebaut werden, die ab dem Jahr 2009 dann hinzuzufügenden Platten sollen durch Sponsoren ergänzt werden.

 

Herr Prof. Stahl ergänzt, eine Pflasterung der Fläche sei kostenaufwändiger, auf diese Weise könne die Fläche relativ preiswert veredelt werden.

 

Herr Hagemeier betont die Wichtigkeit, Lampen zu wählen, die den Platz gut ausleuchten, die Fußgängerströme leiten und dabei möglichst auf bewährte Typen zurückzugreifen.

Er schlägt vor, für den 2. Bauabschnitt in Erwägung zu ziehen, die Zuwegung zum Timmermanufer an den „Teppich“ anzuschließen. Ggf. solle überlegt werden, das vorhandene Hochbeet bereits jetzt zu durchteilen, um die Zufahrt zum Timmer-manufer besser sichtbar zu machen.

 

Auf Nachfrage von Herrn Hagemeier erklärt Herr Schröer, dass noch geprüft werde, welche Verkehrszeichen Verwendung finden sollen.

 

Herr Prof. Stahl erklärt, dass er die von Herrn Hagemeier gemachten Anmerkungen in die weitere Planung aufnehmen werde. Er verweist auf die Notwendigkeit einer eindeutigen Beschilderung der Zufahrt zum Timmermanufer.

 

Herr Schröer ergänzt, der Einbau von Bodenleuchten sei schon deshalb nicht sinnvoll, weil diese sehr anfällig für Reparaturarbeiten seien.

 

Herr Brauer erklärt, der in der Vorlage vermerkte Beschlussvorschlag stimme mit dem derzeitigen Diskussionsstand nicht überein und müsse deshalb neu formuliert werden.

 

Herr Schröer erläutert, dass für die weitere Verkehrsplanung eine Zustimmung des Ausschusses zum Rahmenkonzept benötigt werde.

 

Herr Brauer schlägt vor, den Beschluss dahingehend zu ändern, dass die künstlerische Gestaltung des Asphaltteppichs nicht in schwarz-rot, sondern vielmehr in schwarz-weiß vorgenommen werden solle. Über die zu verwendenden Leuchten bestehe Konsens dahingehend, dass ein Leuchtentyp aufgestellt werden solle, der bereits im Stadtgebiet verwendet wurde und der sich bisher bewährt habe.  

 

Seitens der Verwaltung wird eine Überarbeitung der Formulierungen im Beschluss zugesagt.


Beschluss:

 

Zu I:  Festlegung der Herstellungsmerkmale

 

Der Bauausschuss beschließt nachfolgende Herstellungsmerkmale für die Umgestaltung des Humboldtplatzes.

 

 

1.) Humboldtplatz

 

Es ist ein Ausbau im Mischprinzip vorgesehen.

 

a)  Platzfläche

è     Herstellung einer gepflasterten Platzfläche in rotem Klinkerpflaster  mit Unterbau, Bauklasse III RStO, in unterschiedlicher Breite

 

 

b)  Asphaltteppich

è     Erstellung eines Asphaltbandes in einer Breite von 10,20 m mit Unterbau (Bauklasse III)

è     Eine künstlerische Gestaltung erfolgt im Rahmen der Detailplanung                        

 

c)   Straßenbeleuchtung

è     Aufstellen von Leuchten „Novara S“ der Fa. Hess

 

d) Entwässerung

è     Herstellung von Entwässerungseinrichtungen als Linienentwässerung zur Aufnahme des Niederschlagswasssers 

è     Anschluss an die vorhandene Kanalisation

 

 

 

2.) Zuwegung Lingener Straße bis zur Zufahrtrampe  

     Seniorenzetrum/Eingang Ems EEC

Es ist ein Ausbau im Mischprinzip vorgesehen.

 

a)  Fahr- und Gehwegfläche

è     Herstellung niveaugleicher gepflasterter Flächen in rotem Klinkerpflaster mit Unterbau, Bauklasse III RStO, in unterschiedlichen Breiten

 

 

b)  Entwässerung

è     Herstellung einer 3-reihigen Entwässerungsrinne aus Klinkerpflaster 

è     Einbau von Straßenabläufen mit Anschluss an die vorhandene Kanalisation

è      

c)   Straßenbeleuchtung

è     Die in diesem Bereich aufgestellten Leuchten bleiben bestehen

 

Zu II:          Festlegung der Herstellungsmerkmale

 

Durch die geplante Überbauung der Tiefgarage Stadthalle/Humboldtplatz ergeben sich die Möglichkeit und die bauliche Notwendigkeit, diesen Platz mit den angrenzenden Gebäuden neu zu gestalten.

 

Die Umgestaltung des Humboldtplatzes ist Investitionsprogramm  2009 vorgesehen.

 

Die Planung sieht für den Humboldtplatz und die Zuwegung Lingener Straße bis Seniorenzentrum/Eingang EEC einen Ausbau im Mischprinzip in rotem Klinkerpflaster vor.

 

Zusätzlich wird in dem Bereich des Humboldtplatzes ein Asphaltband in der Klinkerpflasterung als zentrales und verbindendes Platzelement zwischen Bültstiege und Stadtloggia (promenadenartig angelegter steinerner Teppich) angelegt.

Aufgrund der komplexen funktionalen, technischen und gestalterischen Anforderungen wird das Band in Asphalt ausgeführt. Um den Eindruck eines normalen Straßenbelages zu vermeiden und zur besonderen Kennzeichnung des neu geschaffenen Freiraums wird die Ausführung eines so genannten „Zeitstrahls“ vorgeschlagen.

Eine farblich kontrastierende etwa 25 cm breite Zickzack-Linie verläuft der Länge nach über die gesamte Asphaltfläche und wird durch beschriftete Zeittafeln in Naturstein unterbrochen. Die Steinplatten beziehen sich auf wichtige Ereignisse der Rheinenser Stadtgeschichte. Erste Platten im kommenden Bauabschnitt können z.B. durch Sponsoringvereinbarungen im Laufe der Jahre ergänzt werden. 

 

Für die Beleuchtung ist im Bereich des Humboldtplatzes die Leuchte „Novara S“ ausgestattet mit 1x70 Watt der Firma Hess vorgesehen. Im Bereich der Zuwegung bleiben die vorhandenen Leuchten erhalten.

 

Die Entwässerung erfolgt im Bereich der Zuwegung bis zur Zufahrt

Seniorenzentrum/Eingang EEC über Entwässerungsrinnen mit Straßenabläufen

mit Anschluss an den vorhandenen Kanal. Im Bereich des Humboldtplatzes

erfolgt die Entwässerung über eine Linienentwässerung, da eine Entwässerung

mit herkömmlichen Entwässerungseinrichtungen aus Höhengründen nicht

möglich ist.

 

Vor der Sitzung werden Musterflächen gezeigt.


Abstimmungsergebnis:        bei 1 Gegenstimme und

                                                   1 Enthaltung

                                                       mehrheitlich angenommen