Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Beschlussvorschlag
der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen:
Der Bau- und Mobilitätsausschuss lässt
die Radwege im Rheiner Stadtgebiet, die mit rotem Klinkerstein errichtet
wurden, auf Ihre Befahrbarkeit im feuchten bzw. nassen Zustand hinsichtlich
einer möglichen, erhöhten Sturzgefahr prüfen. Insbesondere Gefahrenstellen, wie
zum Beispiel an Kreuzungen, sollten hier in den Fokus genommen und genauer
geprüft
werden.
Wird eine erhöhte Gefährdung durch die
bauliche Ausführung festgestellt, so ist ein Plan
zu erstellen, wie und in welcher
Priorität bzw. Reihenfolge hier Abhilfe geschaffen werden kann
Beschlussvorschlag der Verwaltung:
Der Bau- und Mobilitätsausschuss nimmt
die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und beschließt keine weiteren
Maßnahmen durchzuführen.
Begründung:
Die Begründung des Antragstellers:
siehe Anlage 1
Stellungnahme der Verwaltung:
Für den Bau von Radwegen wurden in Rheine insbesondere entlang des Innenstadtrings rote Klinkerpflastersteinen verwendet. Seinerzeit wurde die Entscheidung für Klinkerpflastersteine vor dem Hintergrund der Optik und Langlebigkeit von gebrannten Klinkerpflastersteinen getroffen. Klinkerpflastersteinen sind jedoch u.a. bei Nässe glatter als die heute in Rheine im Radwegebau verwendete Betonsteine.
Zur Prüfung, ob sich hieraus eine erhöhte und ggf. unzulässige Sturzgefahr ergibt, wurde Kontakt zu Prof. Dr. Carsten Koch vom Institut für Baustoffe, Geotechnik, Verkehr und Wasser der Technischen Hochschule Köln (IBGVW) aufgenommen. Das IBGVW befasst sich u.a. in Forschung und Normung mit den Eigenschaften von Pflasterdecken und Plattenbelägen. Laut Aussage des Instituts wird die Griffigkeit von Klinkerpflastersteinen durch einen Besenstrich im Produktionsprozess erreicht. Eine Abnahme der Griffigkeit infolge von Alterung und Abnutzung sind bei Klinkersteinen nicht zu befürchten. In der Regel kommt es zum Verlust der Griffigkeit und somit zu erhöhter Sturzgefahr durch Bewuchs (insbesondere Moos). Bei regelmäßiger Reinigung zur Vermeidung von Moosbewuchs stellen Klinkerpflastersteinen hinsichtlich der Sturzgefahr auch nach vielen Jahren kein erhöhtes Risiko dar.
Da die TBR die Radwege entlang des Innenstadtrings mindestens wöchentlich reinigen, ist die Gefahr von Moosbewuchs auf den Hauptfahrflächen ausgeschlossen. In für die Kehrmaschine unzugänglichen Nebenbereichen, die jedoch daher auch durch Radfahrer i.d.R. nicht befahren werden, kann es unter Umständen zu einem Bewuchs des Klinkerpflasters kommen. Daher wird zukünftig durch die TBR darauf geachtet, dass es auf den Radwegen mit Klinkerpflaster nicht zu einem Moosbewuchs kommt.
Vor diesem Hintergrund ist eine Auswechselung der Klinkerpflasterung durch Betonsteinpflaster nicht erforderlich.
Anlage:
Antrag Fraktion Bündnis 90/Die Grünen: Prüfung der roten Klinkersteine auf Radwegen