Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der
Sozialausschuss nimmt den 3. Sachstandsbericht zu den Sozialmaßnahmen zur
Kenntnis.
Begründung:
Auf die bereits
erfolgten Sachstandsberichte zu den Sozialmaßnahmen Vorlage 456/22 und Vorlage
139/23 wird verwiesen.
Aktuell kann
folgender Sachstand berichtet werden:
Rheiner Tafel:
Folgende Aktionen
zur Akquise von ehrenamtliche Tätigen in der Tafel wurden durchgeführt:
Fotokampagne auf
Socialmedia, Erstellen neuer Flyer, Erstellen neuer Plakate, Anzeigen über die
Freiwilligenbörse der Stadt Rheine und ein Tag der offenen Tür.
Tag der offenen
Tür Sozialkaufhaus Brauchbar & Co inklusive Tafel am 30.09.2023:
Der Tag der
offenen Tür für ehrenamtlich Interessierte wurde am Samstag, 30.09.2023 mit
Erfolg durchgeführt. Bei Grillbratwurst und Getränken konnten wir etwa 50
Interessierte Gäste empfangen und ihnen die vielfältigen ehrenamtlichen Aufgaben
in der Tafel vorstellen. Von den 50 Interessierten haben sich direkt 14
Personen zum „Schnuppertag“ angemeldet und diesen auch teilweise schon
durchgeführt. Somit konnten bisher allein aus dieser Aktion fünf neue Ehrenamtliche
in das Team aufgenommen werden. Weitere „Schnuppertage“ sind fest vereinbart.
Entwicklung Anzahl
der Ehrenamtlichen:
Im Jahr 2023
konnte die Zahl der ehrenamtlich tätigen Menschen bis Oktober 2023 von 19
Personen auf 29 ehrenamtlich tätige Menschen erhöht werden. Wünschenswert ist
eine feste Gruppe von ehrenamtlich Tätigen mit 35 Personen.
Sonderfond in Höhe
von 10.000 Euro:
Im Rahmen der
Sonderförderung der Stadt Rheine zum Aufbau von Ehrenamtsstrukturen (s.o.) in
der Tafel des Caritasverbandes Rheine e. V. in Höhe von 10.000 Euro wurden
darüber hinaus zur Deckung der gestiegenen Nachfrage folgende Gegenstände
angeschafft:
- Transportroller (erfolgt)
- Einkaufskörbe (erfolgt)
- Mehrzweckbehälter zur Entsorgung (erfolgt)
- Neue Ausgabetheke in der Tafel (in Planung)
- Jahresabschlussfeier für Ehrenamtliche (in
Planung)
- Haltbare Lebensmittel (bestellt)
Zudem wurden
wöchentliche Gespräche und Frühstücksangebote umgesetzt. Weitere
Feierlichkeiten werden noch geplant.
Kurzanträge für einmalig anfallende hohe Heizkosten
Seit dem 01.01.2023 können Betroffene Bürgergeld (SGB II) für den Monat erhalten, in dem ihr finanzielles Limit durch Heizkosten überschritten wurde und sie ihren Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten können. Das kann im Falle von hohen Nachzahlungen oder dem nötigen Ankauf von Brennstoffen der Fall sein. Mit dieser einmaligen Zahlung sollen die finanziellen Belastungen durch Heizkosten abgefedert werden.
In der Zuständigkeit des
jobcenters der Stadt Rheine lagen insgesamt 5 Anträge vor:
Lfd. Nr. |
Energieart |
Nachzahlung des Jobcenters |
1 |
|
Nach Prüfung
laufend Anspruch auf SGB II Leistungen |
2 |
|
Antrag
zurückgenommen |
3 |
Nachtspeicher |
451,10 € |
4 |
Nachtspeicher |
373,93 € |
5 |
Gas |
1.650,17 € |
|
Gesamt |
2.475,20 € |
Im
Leistungsbereich des SGB XII (Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung
lagen keine Anträge vor.
Härtefallfonds
Die
Inanspruchnahme ist entgegen der Erwartungen gering. Bis einschließlich
15.10.23 wurde lediglich ein Härtefallantrag in Höhe von 2.853,94 € bewilligt.
Aktuell sind keine Anträge in der Prüfung.
Angebote in der kalten Jahreszeit
In Vorbereitung
auf die kommenden Wintermonate sind die Einrichtungen bereits „erprobt“, haben
die Konzepte des vergangenen Winters evaluiert. Folgende Angebote sind in den
Wintermonaten 2023/2024 zugänglich:
Suppenküche,
Bahnhofsmission, Centro S. Antonio
Hilfsangebote, um
Menschen in schwierigen Lebenssituationen insbesondere an Wochenenden und an
Feiertagen den Aufenthalt in geheizten Räumen zu ermöglichen:
Bahnhofsmission
Rheine, Gleis 4, Montag bis Freitag von 9:00-13:00 Uhr
Suppenküche,
Lingener Straße 11, täglich von 12:00-14.00 Uhr
Interkulturelles
Begegnungszentrum Centro S. Antonio, täglich während der Belegungen des Centro
Aufenthaltsmöglichkeiten in der Willkommensecke (auch am Wochenende möglich).
Aufenthaltsmöglichkeiten
zu den Feiertagen: (Weitere Details erfolgen in gesonderten Veröffentlichungen)
Weihnachten:
Suppenküche täglich geöffnet
Centro S. Antonio;
der Deutsch- tamilische Kultur-und Sportverein e.V. öffnet das Centro S.
Antonio am 1.und 2. Weihnachtstag 25./26.12.2023 von 13.00-17:00 Uhr
Silvester /
Neujahr:
Suppenküche
geöffnet zu den regulären Öffnungszeiten
Jugend- und
Drogenberatungsstelle, Café Relax:
Mo-Fr geöffnet von
9:30 Uhr bis 13 Uhr bzw. 15 Uhr (di + do bis 15 Uhr mit Mittagessen, ansonsten
Frühstücksangebot)
Themenfrühstücke
und Frauenfrühstücke werden angeboten sowie wechselnde Angebote an Samstagen
und Sonntagen.
Treff 100
Mo-Fr 10-14 Uhr,
dienstags Frühstücksangebot
Mitte51
während der Belegung Aufenthaltsmöglichkeit im Foyer
der Mitte
Offene Kinder- und Jugendarbeit
Die Einrichtungen
der offenen Kinder- und Jugendarbeit planen in der kalten Jahreszeit zusätzliche
Angebote für Kinder- und Jugendliche aus Rheine. In diesem Winter sollen
zusätzliche Angebote an den Wochenenden in Form von Aktionen stattfinden. Ein
Beispiel ist eine Adventsbetreuung an drei Samstagen vor Weihnachten. Dort
können Kinder betreut werden, deren Eltern in der Stadt einkaufen sind, aber
auch Kinder, die am Wochenende Langeweile haben. In der Adventsbetreuung wird
gebacken, es werden selbstgemachte Geschenke hergestellt etc. Zusätzlich sollen
Weihnachtsveranstaltungen für die Stammbesuchenden stattfinden. Die Planungen
werden fortlaufend aktualisiert.
Stärkungspakt NRW
Das Ministerium
für Arbeit, Gesundheit und Soziales stellte den Kommunen für das Jahr 2023
Stärkungspakt Mittel für Einzelfallhilfen und einer verstärkten Inanspruchnahme
der kommunalen sozialen Infrastruktur zur Verfügung. Insgesamt stand der Stadt
Rheine ein Betrag in Höhe von 418.824,00 € zur Verfügung.
Wie die Übersicht
zeigt, sind die Mittel inzwischen vollständig verausgabt worden.
Ein besonderer
Schwerpunkt wurde in der Hilfe und Unterstützung von Maßnahmen zugunsten von
Kindern und Jugendlichen gelegt. Weitere Förderschwerpunkte bildeten
Härtefallregelungen und Fonds sowie Stärkung der Beratungsinfrastruktur der
Schuldner- und Insolvenzberatung sowie der Wohnungslosenhilfe.
Verwendungszweck Stärkungspakt Armut |
Betrag |
Härtefallfonds Energiesperren Zusätzliche Beratungsangebote für wohnungslose bzw. von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen |
49.058,94 € |
Härtefallregelung Musikschulgebühren |
28.000,00 € |
Härtefallregelung Raummiete Senioren St. Michael wegen zeitlich befristeter Auslagerung |
7.000,00 € |
Deckung des vertraglich vereinbarten Inflationsausgleichs für Jugendeinrichtungen Sonderprojekte in Jugendeinrichtungen Ausgleich Geschwisterkinderförderung Ferienmaßnahmen Ausgleich der zusätzlichen BuT-Kinder-Förderung für die TN an Jugendfreizeiten Aktion Ferienpässe „für alle“ |
91.532,36 € |
Ausgleich Warmes Willkommen an der Nelson-Mandela Sekundarschule |
20.000,00 € |
Härtefallfonds Teilnahme an Klassen- und Studienfahrten |
5.000,00 € |
Förderung zusätzliches Beratungsangebot in der Schuldner- und Insolvenzberatung beim Caritasverband Rheine |
40.000,00 € |
Förderung zusätzlicher Sprachlernangebote in den Ferien, u.a. für Kinder im Übergang Kita-Grundschule und weitere Feriensprachkurse |
58.232,70 € |
Förderung der Beratungsstellen sowie der Tafel im Hinblick auf die erhöhte Nachfrage in der kalten Jahreszeit und zu Weihnachten Salzstreuer (10.000 €), Sozialpunkt (10.000 €), Tafel (20.000 €) |
40.000,00 € |
Förderung des Projektes "PRIDE Rheine" im LSBTIQ*-Treff, AWO Rheine |
3.000,00 € |
Förderung von Projekten zugunsten der Stärkung des Demokratieverständnisses von jungen Menschen, erhöhte Nachfrage aufgrund von Zukunftssorgen von Kindern und Jugendlichen |
37.000,00 € |
Förderung Kinderschutzbund Rheine |
40.000,00 € |
Summe |
418.824,00 € |
Es handelt sich
beim Stärkungspakt Armut um ein einmaliges und ausschließlich auf das Jahr 2023
ausgelegte Förderung, die die Folgen steigender Energiepreise und der steigenden
Inflation abmildern sollte.
Fazit:
Eine erneute
Zusatzförderung des Landes NRW im Rahmen eines Stärkungspakt Armut für das Jahr
2024 ist nicht absehbar. Wie jedoch die am 13.10.23 veröffentliche Befragung
der Deutschen hergibt, fürchten sich 65 Prozent der Deutschen vor steigenden
Lebenshaltungskosten. Sechs von zehn Befragten haben Angst, dass Wohnen
unbezahlbar wird. Angesichts dieser Lage wird die Inanspruchnahme der sozialen
Infrastruktur auch in Rheine weiterhin ein bedeutendes Thema bleiben.