Betreff
Kosteneinsparung durch die Zusammenlegung der Volkshochschule und Musikschule
Vorlage
373/07
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Kulturausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kosteneinsparung durch die Zusammenlegung der Volkshochschule und der Musikschule zustimmend zur Kenntnis.

 


Begründung:

 

Die Voraussetzung zur Kostenreduzierung im Bereich Volkshochschule und Musikschule ist die gemeinsame Leitung, Verwaltung (s. Anlage 1 Organigramm) und räumliche Zusammenlegung der VHS und Musikschule.

 

 

Fusion der Volkshochschule und Musikschule unter dem Aspekt der Kostenreduzierung

 

 

        I. Bereits realisierte Einsparungen

 

Reduzierung der Landesmittel ab 2007

17.700 €

Erhöhung der Einnahmeposition für Gebühreneinnah­men in der Volkshochschule ab 2007

10.000 €

Gesamtbetrag

27.700 €

 

 

        II. Zukünftiges Einsparpotential

 

        Nachstehend sind die aus Sicht des Fachbereiches 1 möglichen Einsparvorschläge dargestellt.

        Die Ausführungen gelten ab dem Zeitpunkt der tatsächlichen räumlichen und organisatorischen Zusammenführung der Volkshochschule und Musikschule im Gebäude des Josef-Winckler-Zentrums.

 

A. Personalkosten

 

Einsparung der Stelle für Musikschulleitung

(ab 01.11.2008) bei Nachbesetzung mit einer Hono­rarkraft für geleisteten Musikunterricht (8 Stunden je Woche) und Ersatz für musikfachliche Aufgaben (Leistungsvorspiele etc.)

  47.840 € (jährlich)

Einsparung einer Stelle im Verwaltungsbereich ab 01.07.2008

  52.821 € (jährlich)

Einsparung der Hälfte der Personalkosten durch Aus­scheiden eines Musikschullehrers zum 31.12.2007 und Nachbesetzung einer Honorarkraft in diesem Bereich

    5.500 € (jährlich)

Zwischensumme Personalkosten

106.161 €

B. Gebäudekosten

 

Aufwendungen für Gebäudeunterhaltung, Betriebs­kosten, Reinigung etc. durch Flächenreduzierung nach Umzug in das Josef-Winckler-Zentrum

  10.000 €

Zwischensumme Gebäudekosten

  10.000 €

Gesamtbetrag

116.161 €

 

 

        Die oben genannten Kosteneinsparungen ergeben ein Gesamtvolumen in Höhe von 143.861 €. Damit wird das politische Ziel der deutlichen Kostenreduzierung erreicht.

 

        Die Folgen und Konsequenzen dieser Einsparpolitik dürfen an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben:

·      Durch die Einsparung eines Verwaltungsleiters wird es für die Zukunft erforderlich sein, ein optimiertes EDV- Programm(Kufer-Programm) zu installieren, dass sowohl die Anmeldung/Abrechnung der VHS als auch der Musikschule ermöglicht.

·      Der Ersatz hauptamtlich beschäftigter MusikschulmitarbeiterInnen durch Honorarkräfte bedeutet Planungsunsicherheit für die Unterrichtsangebote; fehlende Kontinuität einer längerfristigen Musikschulbegleitung; hohe Fluktuation des Lehrerbestandes; Gefährdung der Einhaltung der Qualitätskriterien durch den Verband Deutscher Musikschulen(VDM); bei Honorarkräften wird jede geleistete Stunde für die Musikschule abgerechnet – die tariflich beschäftigten Musikschullehrer arbeiten in der Regel über das zu erbringende Stundensoll in Projekten, Veranstaltungen, am Wochenende, in Abendveranstaltungen, auf offiziellen Festlichkeiten der Stadt etc.

·      Nach der Zusammenlegung der VHS und der MS kann es zu Beeinträchtigungen/Störungen im Unterrichtsablauf durch z. B. Lärmbelästigungen führen.

 

 

        Es wird deutlich, dass durch das Raumkonzept erhebliche Eingriffe in den derzeitigen Raumbestand der Musikschule und der Volkshochschule vorgenommen werden.

 

        Um den Arbeitsauftrag umzusetzen werden die vorhandenen Räume in Zukunft, soweit wie möglich, multifunktional genutzt.

        Es werden, neben einer verbesserten Auslastung der Räume der Musikschule, Optimierungspotentiale in der Programmgestaltung, der Raumbelegung und der gemeinsamen (Raum-)Verwaltung von Musikschule und Volkshochschule gesehen.

 

        In einer zweiten Stufe zur Umsetzung des Konzeptes „Ausbau des Josef-Winckler-Zentrums als Weiterbildungszentrum“ ist besonders vor dem Hintergrund der Einnahmen- und Aufgabenoptimierung über einen neuen Nutzerzuschnitt im JWZ nachzudenken, der der VHS und der Musikschule durch ein innovatives, verändertes, projektorientiert Programmangebot mehr Raumkapazitäten eröffnet.

 

        Für eine erfolgreiche Umsetzung und Aufgabenerfüllung ist die Nutzung der Aula (Kostenermittlung für die Renovierung der Aula im JWZ war bereits Bestandteil einer Vorlage im Mai 2006) integraler Bestandteil und Vorraussetzung  eines erfolgreichen zukünftigen Nutzungskonzeptes, um die über 50 Musikveranstalten, über 110 Lesungen, Ausstellungseröffnungen, Kooperationsveranstaltungen, Kindertheater durchführen zu können.

 

        Ausblick

 

        1.     Zukünftig ist geplant, Kooperationen mit anderen Volkshochschulen und Musikschulen im Kreis Steinfurt für bestimmte Bereiche, wie z. B. der beruflichen Weiterbildung, herausragenden Ausstellungen oder Vorträgen, durchzuführen. Diese Art der Vernetzung stellt eine gute Möglichkeit der Steigerung der Angebotsattraktivität einerseits aber auch der Kostenreduzierung in den genannten Feldern dar.

               Kooperationen gehören zu einem wesentlichen Strukturmerkmal in der Volkshochschule und der Musikschule der Stadt Rheine.

               Kooperationen haben dabei für diese Weiterbildungseinrichtungen unterschiedliche Funktionen:

·       durch Kooperation können die Weiterbildungseinrichtungen VHS/MS leichter neue Themen/inhaltliche Schwerpunkte besetzen und entwickeln und erschließen dadurch auch neue Zielgruppen;

·       durch Kooperation lassen sich Ressourcen bündeln, Einsparungen erzielen und Synergien erreichen.

·       mit den vorhandenen “Kernkompetenzen“ können diese Weiterbildungseinrichtungen neue Arbeitsfelder erschließen und in andere Bereiche expandieren.

 

 

        2.     Mittel- bis langfristig ist eine Zweckverbandslösung, unter Federführung der Stadt Rheine – als größte Stadt des Kreises Steinfurt – denkbar. Die hierzu nötigen Gespräche sind noch zu führen. Zunächst wird sich die Stadt Rheine an einem erstellenden Gutachten beteiligen, welches die Sinnhaftigkeit einer Fusion prüfen wird. Weitere Beteiligte sind die VHS Steinfurt und Ochtrup.

               Zurzeit ist durch die Zusammenführung der Institutionen Volkshochschule und Musikschule der Stadt Rheine zunächst eine Konsolidierungsphase durchzuführen.

 

        3.     Drittmittelakquise.

               Ein weiteres Ziel der Volkshochschule und der Musikschule ist es neue Teilnehmergruppen zu erschließen, die bisher nicht zum traditionellen Klientel der jeweiligen Einrichtungen gehören (wie z. B. Kinder- und Jugenduni; Projekte in Schulen; Projekte mit Menschen mit Migrationshintergrund usw.). Diese Bemühungen werden zurzeit gestützt durch die Erschließung zusätzlicher finanzieller Ressourcen (ESF –Mittel; BAMF; Kultursekretariat Gütersloh…).

               Die VHS und die Musikschule haben z. Zeit vier Projektanträge mit positivem Bescheid für die Stadt Rheine erhalten. Hier wird deutlich, dass die Fragen der Finanzierbarkeit von erheblicher Bedeutung für die zukünftige Aufnahme neuer Themenfelder in das Programm und die Gewinnung neuer Zielgruppen sein wird.

 

        4.     Der Fokus „Verbesserung der Angebote der Weiterbildung“ macht es erforderlich komplexe Perspektiven zu verschränken.

               Dieses sind bildungspolitische Ziele, organisationale Rahmenbedingungen, Netzwerke, Kooperationen und die Verknüpfung mit unterschiedlichen Bezugssystemen, die Professionalität des Handlungsfeldes sowie die Nutzerperspektiven und die Wahrnehmung und Aufnahme gesellschaftlicher Bedarfe…mithin die Entwicklung des öffentlichen Weiterbildungssystems.

 


Anlagen:

 

Anlage 1: Organigramm Volkshochschule und Musikschule