Betreff
Austausch der Bestuhlung in der Stadthalle
Vorlage
395/07
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Kulturausschuss spricht sich dafür aus, das eine Bestuhlung der Stadthalle mit Stühlen der Firma Kusch + Co, Modell task erfolgen soll.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit der Stadthalle ein Beschaffungsprogramm zu erarbeiten und die Kosten hierfür zu ermitteln.

 

Nach Ermittlung der Anschaffungskosten soll die Verwaltung die weiteren Modalitäten zur Realisierung der Anschaffungsmaßnahme im Einvernehmen mit der Pächterin festlegen. Die Finanzierung der Maßnahme soll aus den Mehreinnahmen bei der Pachterlösen für die Stadthalle erfolgen.

 

 


Begründung:

 

Die aktuelle Bestuhlung der Stadthalle Rheine wurde als Erstausstattung im Jahre 1991 angeschafft. Sie bestand seinerzeit aus insgesamt 1.119 Stühlen. Die Nutzungsdauer für die Abschreibung der Bestuhlung liegt bei 15 Jahren. Nach inzwischen 16 Jahren der Nutzung sind noch ca. 850 Stühle vorhanden. Der Verlust von 269 Stühlen ist vor allem darin begründet, dass sich die Stühle durch den häufigen Gebrauch abnutzten und beschädigt wurden. Reparaturen mit neuen Ersatzteilen waren wegen Insolvenz des Herstellers seit 2000 nicht mehr möglich. Zur Reparatur wurden deshalb ab diesem Zeitpunkt beschädigte Stühle, quasi als Ersatzteillager verwendet. Auf Grund des Alters der Bestuhlung ist zu erwarten, dass dieser Prozess an Dynamik gewinnen wird.

 

Hinzu kommt, dass sich die noch nutzbaren Stühle in einem schlechten Allgemeinzustand befinden. Durch die sechzehnjährige Nutzung sind die Polsterstoffe verdreckt, teilweise sogar zerrissen. Da es sich bei den verwendeten Polsterstoffen seinerzeit um Sonderanfertigungen handelte, ist hier eine Ersatzbeschaffung nur mit erheblichem Kostenaufwand machbar. Der Stoff muss extra für die Stadt Rheine angefertigt werden, dies geschieht aber nur bei Abnahme entsprechend großer Mengen. Altersbedingt zersetzen sich auch die als Polsterung verwendeten Schaumstoffe, der Sitzkomfort wird damit immer schlechter.

 

Der Allgemeinzustand der Stühle führte bereits mehrfach dazu, dass Veranstalter die vorgenommene Bestuhlung beanstandet und Preisnachlässe gefordert haben Diese Erfahrung machte auch der Kulturservice mit Besuchern von städtischen Theaterveranstaltungen. Im Rahmen der Sitzung des Kulturausschusses besteht die Möglichkeit, dass sich die Ausschussmitglieder selber vom Zustand der Stühle überzeugen können.

 

Bereits im Jahre 2005 wurde verwaltungsintern über den Kauf einer neuen Bestuhlung für die Stadthalle diskutiert. Seinerzeit wurde eine Entscheidung zurückgestellt, da der Pachtvertrag im Jahr 2006 auslief und es sinnvoller erschien, eine Entscheidung über die Bestuhlung mit dem neuen Pächter gemeinsam zu treffen. Im Zuge dieser Diskussion wurde außerdem vereinbart, dass die bereits im Jahre 2001 begonnene Bildung von Haushaltsresten aus nicht benötigten Haushaltsmitteln zur Unterhaltung des beweglichen Inventars fortgesetzt werden sollte, um auf diesem Wege Haushaltsmittel für Neuanschaffungen nach Abschluss eines neuen Pachtvertrages im Jahre 2006 zur Verfügung zu haben. Es konnte so bis zum Jahr 2005 ein Haushaltsrest in Höhe von 75.200,70 € gebildet werden. Diese Mittel mussten im Zuge der Umstellung auf den NKF-Haushalt im Jahr 2006 als Konsolidierungsbeitrag zur Verfügung gestellt werden.

 

Zum 1. November 2006 wurde ein neuer Pächter für die Stadthalle gefunden. Im Zuge der Pachtverhandlungen wurde von ihm darauf hingewiesen, dass eine ordentliche, brauchbare und saubere Bestuhlung dringend erforderlich sei, um auch zukünftig angemessene Umsätze zu erzielen. Dies ist auch im Interesse der Stadt, da die Pacht umsatzabhängig erhoben wird.

 

Gemeinsam mit dem neuen Pächter hat sich die Verwaltung in den vergangen Monaten einen Überblick über Objektbestuhlungen verschafft. Dabei wurden folgende Anforderungen definiert:

 

  • Keine Sonderanfertigung, um möglichst große Sicherheit bei der Ersatzteilbeschaffung zu haben
  • Möglichst hoch stapelbar
  • Gute Handhabbarkeit, einfache Technik, hohe Funktionalität
  • Schnell auf- und abbaubar, multifunktionaler Einsatz
  • Zeitloses Design
  • Guter Sitzkomfort
  • Einfache, schnelle Nummerierungsmöglichkeiten

 

Im Rahmen der Marktsondierung wurden Stühle der Firmen Kusch + Co, Thonet, Hiller, Brunner sowie König + Neurath besichtigt. Musterstühle dieser Firmen stehen zur Besichtigung während der Sitzung zur Verfügung. Weitere Informationen zu den einzelnen Stühlen können während der Sitzung gegeben werden.

 

Nach Auffassung der Verwaltung erfüllt das Modell task der Firma Kusch + Co die definierten Anforderungen am ehesten. Dieses werden die Verwaltung und der Pächter in der Sitzung am Beispiel der vorhandenen Stühle mündlich erläutern.

 

Die erforderlichen Stühle sollen von 2008 – 2010 beschafft werden. Der genaue Umfang und Ablauf der Beschaffungsmaßnahmen ist zwischen der Verwaltung und der Stadthalle zu vereinbaren. Nach Ermittlung der Anschaffungskosten wird die Verwaltung die weiteren Modalitäten zur Realisierung der Anschaffungsmaßnahme im Einvernehmen mit der Pächterin festlegen. Dabei ist sicherzustellen, dass die Stühle während ihrer Abschreibungsdauer von 15 Jahren in der Stadthalle zur Verfügung stehen.

 

Da die für diesen Zweck in früheren Jahren „angesparten“ Gelder nicht mehr zur Verfügung stehen, müssen die Kosten der Neuanschaffung auf andere Weise finanziert werden. Grundsätzlich soll die Anschaffung der Stühle aber budgetneutral erfolgen.

 

Dazu der folgende Finanzierungsvorschlag:

 

Die Verwaltung geht davon aus, dass die Pachteinnahmen bereits in diesem Jahr deutlich über den im Haushaltsplan veranschlagten Einnahmen in Höhe von 60.000 zzgl. Mehrwertsteuer liegen werden. Die für 2007 veranschlagte Pacht wird voraussichtlich bereits mit Abrechnung des II. Quartals (bis Juni 2007) erreicht werden (zum Zeitpunkt der Vorlagenerstellung  waren die Pachten bis April 2007 abgerechnet). Die Verwaltung schlägt vor, die in diesem und in den nächsten Jahren zu erzielenden Überschüsse für den Ankauf der Stühle einzusetzen.