Betreff
Durchführung von städtischen Konzertveranstaltungen ab 2008
Vorlage
396/07
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Kulturausschuss nimmt die Ausführungen zu den Auswirkungen der Einsparungen im Theater- und Konzertprogramm zur Kenntnis und stimmt einer Programmreduzierung bei den Großen Konzerten ab der Spielzeit 2008/2009 zu.

 

Durch Zusammenfassung der Budgets für die Jahre 2008 und 2009 sollen im Rahmen einer Netto-Bezuschussung dem Sinfonieorchester ein Zuschuss von 18.000 €, dem Kammerchor 16.000 € und dem Städt. Musikverein 16.000 € für die Jahre 2008/2009 gewährt werden. Der Netto-Zuschuss beinhaltet, dass die Einnahmen bei dem jeweiligen Konzertausrichter verbleiben.

 

Auf Grund der Bezuschussung wird erwartet, dass das Sinfonieorchester drei bis vier Konzerte, der Kammerchor zwei bis drei und der Städt. Musikverein ebenfalls zwei bis drei Konzerte in einem Zeitraum von 2 Jahren veranstaltet. Die Konzerte sind so rechtzeitig anzumelden, dass sie in den Konzertplan, der von der Stadt Rheine herausgegeben wird, mit aufgenommen werden können.


Begründung:

 

Für die Durchführung von Theater- und Konzertveranstaltungen stand dem Fachbereich 1 bis 2006 ein Budget in Höhe von 127.334,00 € zur Verfügung. Dieses setzte sich wie folgt zusammen:

 

 

Betrag Ausgabe

Betrag Einnahme

Ausgabe ./. Einnahme = Budget

Theater (15 VA)

150.806 €

82.170 €

68.636 €

Konzert (6VA)

82.170 €

27.500 €

54.670 €

Gesamt

232.976 €

105.642 €

127.334 €

 

Der Kulturausschuss hat in der Beratung des Ergebnis- und Investitionsplanes 2007 – 2010 am 29.01.2007 zum Zwecke der Haushaltskonsolidierung den Beschluss gefasst, dass im Budget für Theater- und Konzertveranstaltungen ein Betrag in Höhe von 11.000 € für 2007 und je 20.000 € in den Folgejahren einzusparen ist. Dies bedeutet, dass für 2007 ein Budget in Höhe von 116.334 € und ab 2008 ein Budget in Höhe von 107.334 € zur Verfügung steht.

 

Zur Umsetzung dieses Beschlusses hat die Verwaltung detailiert geprüft, inwieweit dieser Betrag durch Einsparungen und durch Mehreinnahmen bei den Theater- und Konzertveranstaltungen zu erwirtschaften ist.

 

Wollte man den gesamten Betrag über eine Erhöhung der Eintrittspreise für Theater- und Konzertveranstaltungen erwirtschaften, müsste jede Karte um ca. 3,50 € teurer werden. Durch die Erhöhung der Einzelkartenpreise steigen automatisch die auf die Eintrittspreise zu leistenden Abgaben (z.B. GEMA, Urheberrechte). Diese höheren Abgaben fallen unabhängig davon an, ob höhere Einnahmen auch tatsächlich erzielt würden.

 

Nun liegen die Eintrittspreise für städt. Kulturveranstaltungen bereits an der Schmerzgrenze der Besucher. Eine weitere Erhöhung wäre somit kontraproduktiv, da dann die Besucher ausbleiben, gleichzeitig die Kosten aber steigen.

 

Es ist somit nur möglich, den Einsparungsbeitrag durch eine Kombination aus dem Verkauf von mehr Eintrittskarten und der Reduzierung weiterer Kosten zu erreichen.

 

Die Theatergastspiele verzeichnen in den letzten Jahren eine steigende Besucherzahl:

 

Spielzeit

Besucher

Anzahl Veranstaltungen

2003/04

5.538

16

2004/05

5.403

16

2005/06

5.241

15

2006/07

6150

15

2007/08

4.746

15 Stand 31.08.2007

 

Durch diese Steigerung der Besucherzahlen können zusätzliche Einnahmen aus Eintrittsgeldern in Höhe von ca. 5.000 € in diesem Jahr erzielt werden. In Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis kultur.leben geht die Verwaltung davon aus, für das nächste Jahr durch ehrenamtliches Engagement Einnahmen und Einsparungen mit einem Volumen von 10.000 € erwirtschaften zu können. Dieses reicht aber nicht aus, um den gesamten Einsparungsbeitrag zu erwirtschaften.

 

Weitere Einsparungsbeiträge müssen deshalb bei den Konzertveranstaltungen erzielt werden. Dieser Veranstaltungsbereich leidet aber seit Jahren unter niedrigen Besucherzahlen. Kammerkonzerte im Falkenhof wurden durchschnittlich von 37 Personen (2007; 62 Personen in 2006; 56 Personen in 2005) besucht, große Konzerte in der Stadthalle oder in Kirchen erreichten durchschnittlich Besucherzahlen von 207 Personen (2007; 317 Personen in 2006; 312 Personen in 2005). Die Ursachen für diese rückläufigen Besucherzahlen sind noch nicht erkannt. Allerdings wird jetzt versucht, in Zusammenarbeit mit dem AK kultur.leben hier gegen zu steuern.

 

Da die Besucherzahlen nur langfristig gesteigert werden können, muss bei den Konzerten zuerst der Weg der Ausgabenreduzierung beschritten werden. Hierbei sind sowohl die Kammerkonzerte als auch die Großen Konzerte (Chorkonzerte, Sinfoniekonzerte) zu betrachten.

 

Im Bereich der Kammerkonzerte wurden die Ausgaben mit der Spielzeit 2007/2008 bereits durch Programmkürzungen und Vernetzungen gesenkt. Durch die Gründung eines gemeinsamen Konzertringes mit dem Bagno konnten die Ausgaben um 7.000 € gesenkt werden. Da allerdings 3 Kammerkonzerte in Rheine entfallen und die Besucherzahlen der Kammerkonzerte rückläufig sind, fehlen auch Einnahmen in Höhe von 5.500 €. Unter Berücksichtigung der bisherigen Besucherzahlen werden aus den 3 in Rheine stattfindenden Kammerkonzerten Erlöse in Höhe von 2.000 € erwartet. Für die kommenden Jahre werden allerdings wieder zusätzliche Einnahmen durch steigende Besucherzahlen erwartet.

 

Bei den Großen Konzerten belief sich das Budget bisher auf 37.170 € (57.170 € Ausgaben, 20.000 € Einnahmen). Tatsächlich erwartet die Verwaltung auf Grund der jetzigen Erfahrungen nur noch Erlöse in Höhe von 15.000 €. Somit würde ein Budget in Höhe von 42.170 € benötigt. Tatsächlich steht aber nur ein Budget in Höhe von 36.698 € zur Verfügung. Die Differenz in Höhe von 5.500 €, muss noch bei den Großen Konzerten eingespart werden.

 

Der Kammerchor hat aus eigener Initiative zugesagt, Sponsorengelder in Höhe 1.500,00 einzuwerben.

 

Mit Schreiben vom 15. März 2007 wurden deshalb der Kammerchor, der städt. Musikverein und das Sinfonieorchester gebeten, weitere Einsparungsvorschläge zu unterbreiten. Eine Anhebung der Eintrittspreise schied dabei aus, da die Vereine immer darauf hingewiesen haben, dass der Eintrittspreis für die von ihnen gestalteten Konzerte bereits jetzt zu hoch sei. Auch eine Ausgabenreduzierung wurde abgelehnt. Weitere Vermittlungsgespräche, in denen den Vereinen angeboten wurde, ihnen einen Pauschalbetrag in Höhe von jeweils 10.000 € als Zuwendung für ihre Konzerte zur Verfügung zu stellen, führten ebenfalls zu keinem einvernehmlichen Ergebnis.

 

Damit können die vorgegebenen Einsparungsziele im Jahr 2007 nicht im Einvernehmen mit den Musikvereinen erreicht werden. Die Verwaltung sieht deshalb nur noch die Möglichkeit, die Einsparungen durch Programmreduzierungen zu erreichen. Da von der Stadt nur 3 Kammerkonzerte organisiert werden, die mit dem Bagno vernetzt sind, kann dies nur noch geschehen, wenn die Vernetzung und damit auch das Kammerkonzertangebot in Rheine aufgegeben wird. Im Theaterbereich ist eine Programmreduzierung nicht sinnvoll, da die Programme in diesem Bereich am erfolgreichsten vermarktet werden und hier auch Steigerungspotenziale für die Zukunft vorhanden sind.

 

Aus diesem Grunde schlägt die Verwaltung vor, das Angebot der sogenannten Großen Konzerte mit Beginn der Spielzeit 2008/2009 zu reduzieren, die Budgets der Konzerte für die Jahre 2008 und 2009 zusammenzufassen und im Rahmen einer Netto-Bezuschussung dem Sinfonieorchester einen Zuschuss von 18.000 €, dem Kammerchor 16.000 € und dem Städt. Musikverein 16.000 € für die Jahre 2008/2009 zu gewähren. Der Netto-Zuschuss beinhaltet, dass die Einnahmen bei dem jeweiligen Konzertausrichter verbleiben. Die Verwaltung erwartet, dass das Sinfonieorchester auf Grund der Bezuschussung drei bis vier Konzerte, der Kammerchor zwei bis drei und der Städt. Musikverein ebenfalls zwei bis drei Konzerte in diesem Zeitraum veranstaltet. Die Konzerte sind so rechtzeitig anzumelden, dass sie in den Konzertplan, der von der Stadt Rheine herausgegeben wird, mit aufgenommen werden können.

 

Da das Neujahrskonzert des Sinfonieorchesters am 5.01.2008 stattfinden wird, sind die Zahlungen für dieses Konzert dem Jahr 2008 zuzuordnen. Dadurch ist es möglich, sowohl die Einsparvorgabe für 2007 in Höhe von 11.000 € als auch die Einsparvorgaben für 2008 ff in Höhe von jährlich 20.000 € zu erwirtschaften.