Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Schulausschuss empfiehlt dem Rat, folgenden Beschluss zu fassen:
Der Rat der Stadt Rheine beschließt, zum 01.08.2008 am Berufskolleg der Stadt Rheine einen dreijährigen Bildungsgang Fachrichtung Sozial- und Gesundheitswesen, der zu beruflichen Kenntnissen und zur Allgemeinen Hochschulreife führt, einzurichten.
Begründung:
Für den dreijährigen Vollzeitbildungsgang Fachrichtung Sozial- und Gesundheitswesen wurde der Bedürfnisnachweis wie folgt erbracht:
Schulentwicklungsplanung Kreis Steinfurt
Die Absprache in der Region im Sinne der Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes der Berufskollegs der Stadt Rheine und des Kreises Steinfurt erfolgte auf der Sitzung am 03.05.07.
Interessenbekundung der Zielgruppe
a) bei den allgemeinen Info-Veranstaltungen im Berufskolleg der Stadt Rheine
b) bei den Laufbahnberatungen in den Realschulen und Hauptschulen im Einzugsgebiet (Stadt Rheine, Neuenkirchen, ehemaliger Kreis Tecklenburg)
c) Berufsinformationsveranstaltung der Agentur für Arbeit
d) bei Sachbearbeitern/Berufsberatern der Agentur für Arbeit
e) bei Elternpflegschaftssitzungen (Anlage C und D)
Die schulfachliche Beratung erfolgte am 22.10.07 durch den Ltd. Regierungsschuldirektor, Herrn Marberg. Er wird den Errichtungsprozess im Sinne der Schule unterstützen.
Öffentliche Resonanz
Die Planungen wurden in der Lehrerkonferenz und in der Schulpflegschaftsversammlung vorgestellt. Alle bisher mit der Planung vertraut gemachten schulischen Gremien unterstützen die Einrichtung eines solchen Bildungsganges nachdrücklich.
Darstellung der Verwertbarkeit des Abschlusses der künftigen Absolventinnen und Absolventen.
Der Fachbereich
„Erziehung und Soziales“ ermöglicht den Schülerinnen und Schülern ein breites
Spektrum an Studiengängen wie Pädagogik, Psychologie, Soziologie und
Kommunikationswissenschaften. Zudem dient es als Vorbereitung für Studiengänge
im Bereich Lehramtsausbildung.
Als multidisziplinäres Fach eröffnet die Erziehungswissenschaft den Schülerinnen
und Schülern den Zugang zum stetig wachsenden Sektor des Gesundheitswesens,
hier vor allem im Bereich der Gesundheits- und Pflegewissenschaften.
Das benachbarte Mathias-Spital plant die Einrichtung einer Fachhochschule für Gesundheitsberufe. Eine enge Kooperation mit diesem Träger kann zu einem intensiven Austausch über Lerninhalte bzw. über den Austausch von Fachinformationen führen. Die Schülerinnen und Schüler des neuen Bildungsgangs wären somit optimal für ein Studium vorbereitet. Zum Mathias-Spital bestehen bereits enge Kontakte.
Sicherung der Klassenstärke
Es ist geplant, am Berufskolleg der Stadt Rheine die Fachrichtung des Bildungsganges einzügig einzurichten. Die Schülerschaft wird sich im Wesentlichen aus den Schulabgängern der Sekundarstufe I der Stadt Rheine und der Gemeinde Neuenkirchen rekrutieren. Das Berufskolleg
erwartet teilweise eine Verlagerung des Wahlverhaltens aus dem Bereich Gesundheit und Soziales (FH-Reife gem. Anlage C APO-BK) hin zum Bereich Erziehung und Soziales (AHR-Reife gem. Anlage D APO-BK).
Dies wird wahrscheinlich zu einer Verringerung der Zügigkeit der Fachoberschule Klasse 11 Sozial- und Gesundheitswesen führen.
Maßnahmen durch das BK Rheine haben dazu geführt, dass in den vergangenen Jahren der Anteil der Schülerinnen im Bereich Technik (Anlage D APO-BK) deutlich zugenommen hat. Genauso beabsichtigen wir, dem gesellschaftlichen Ziel Jungen für den Bereich Erziehung und Soziales zu interessieren, durch intensive Informationsveranstaltungen nachzukommen.
Angaben zur technologischen Ausstattung
Die Ausstattung der Schule ist in ausreichendem Maße vorhanden. Ergänzungen können aus den Mitteln der laufenden Budgetierung bestritten werden.
Mit der Einrichtung des Bildungsganges sind keine besonderen Sachinvestitionen des Schulträgers verbunden.
Personelle Situation
Das Berufskolleg der Stadt Rheine verfügt über Lehrkräfte, die die fachlichen Kenntnisse haben, im Bereich der Fachrichtung zu unterrichten.
Eine Erweiterung des Angebotes an Bildungsgängen zur Erlangung der Allgemeinen Hochschulreife ermöglicht eine Intensivierung des Kurssystems ab der Jahrgangsstufe 12, so dass sich eine weitere Verbesserung der Lehrer-Schüler Relation auch im Hinblick auf die allgemein prognostizierten abnehmenden Schülerzahlen ab 2010 erreichen lässt.
Das bestehende breit gefächerte Angebot im Differenzierungsbereich ist auch auf die Bedürfnisse im Schwerpunkt „Erziehung und Soziales“ zugeschnitten. Mehrere Grundkurse und Arbeitsgemeinschaften können von den Schülerinnen und Schülern belegt werden, so dass Synergieeffekte erzielt werden können.