Betreff
Städtische Museen - Jahresbericht 2007 und Planungen 2008
Vorlage
524/07
Aktenzeichen
II-1-lü
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Kulturausschuss nimmt den Tätigkeitsbericht 2007 und die Planungen 2008 zur Kenntnis.

 


Begründung:

 

I.            Bericht der Städtischen Museen Rheine für das Jahr 2007

 

Der Bericht behandelt in 7 Punkten die Haupttätigkeitsbereiche der Städtischen Museen:

 

1. Sonderprojekte

1.1 Einrichtung Falkenhof

          1.2 Gründung einer Museumsstiftung

          1.3 Ausschreibung Bewachungsleistung Städtische Museen

         

2. Sammeln

          2.1 Neuerwerbungen

          2.2 Schenkungen und Leihgaben

 

3. Bewahren                   

          3.1 Konservierungsmaßnahmen

          3.2 Schimmelbefall im Magazin

 

4. Forschen

          4.1 Aufbereitung archäologischer Funde am Falkenhof

4.2 Krautwald-Projekt

          4.3 Inszenierte Führungen

          4.4 Veröffentlichungen

 

5. Vermitteln

          5.1 Ausstellungen 2007

          5.2 Museumspädagogik am Falkenhof und im Museum Kloster Bentlage

          5.3 Museumspädagogik im Salinenpark

5.4 Kinder-Ferien-Kunst-Akademie

5.5 Fortbildung für den Museumspädagogischen Dienst und die Gäste-                     führer im Bentlager Dreiklang

 

6. Fördermittel

 

7. Fazit

 

8. Besucherstatistik

 

 

          II Planungen für das Jahr 2008


1. Sonderprojekte

 

1.1 Einrichtung Falkenhof

 

Bereits bei der Förderbewilligung der Einrichtungsmaßnahme „Falkenhof als Stadtmuseum“ durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe im Jahr 2004 wurde aufgrund der angespannten Finanzsituation der Kommunen und des Landschaftsverbandes ein Stufenplan für die Einrichtungsmaßnahme entwickelt, dem der Rat der Stadt Rheine zugestimmt hat.

 

In Übereinstimmung mit diesem Stufenplan wurde das Stadtmuseum im September 2004 mit einer Grundausstattung, für die etwa die Hälfte der Einrichtungsmittel eingesetzt wurde, seiner Bestimmung übergeben. Die Vervollständigung der Grundausstattung nach der Eröffnung erfolgt bis 2008 in fünf Phasen.

 

Die Einrichtungsphase im Jahr 2007 diente in erster Linie einer Erweiterung der Präsentation des 19. Jahrhunderts um den wichtigen Aspekt der Entwicklung der Textilindustrie in Rheine. Der Historiker und ehrenamtliche Denkmalpfleger der Stadt Rheine, Dr. Lothar Kurz, hat mit den Mitarbeitern des Museums vier Themenkomplexe zur Industrialisierung Rheines erarbeitet, die anschließend bebildert und vertont in vier Filmsequenzen „Ein neues Zeitalter bricht an“, „Die Unternehmer“, „Die Arbeiter“ sowie „Ausbau des Verkehrswesens“ umgesetzt wurden.

Präsentiert werden diese Filme jetzt im neuen Stadtmuseum in einer eigens konzipierten Videostation. Diese wurde in die Chronologie des Sammlungsaufbaus integriert. Die Besucher können sich auf diese Weise die Hauptaspekte der Industrialisierung Rheines im 19. Jahrhundert erschließen. Dieses neue Angebot im Stadtmuseum wird mit großem Interesse und Begeisterung von den Besuchern genutzt. Diese Präsentation ergänzt die Aufstellung der originalen Textilmaschinen im EEC in Rheine, wo zurzeit mit großem bürgerschaftlichen Engagement eine Präsentation zur heimischen Textilgeschichte aufgebaut wird, in die auch Sammlungsstücke des Heimatvereins und des Falkenhofes einfließen.

 

Die Baumaßnahmen am Dach des Mittelbaus konnten Ende 2006 abgeschlossen werden. Bei der anschließenden wichtigen Eintemperierungsphase des Grafikkabinettes verhinderte der milde Winter 2006/07 die Erhebung von dringend erforderlichen Klimadaten im +/- 0-Grad-Bereich. Diese sind unabdingbare Voraussetzung für die Ausstellung wertvoller Leihgaben und die Einlagerung der umfangreichen grafischen Sammlung der Städtischen Museen.

Daraus ergibt sich, dass die Einrichtung aller davon abhängigen Magazine weiter aussteht.

Die aufgetretene Schimmelproblematik in einem angegliederten Museumsdepot verursacht einen zusätzlichen Rückstau der Magazinierungsarbeiten.

So steht die Unterbringung des gesamten archäologischen Fundkomplexes aus dem unterirdischen Gangsystem, für die ein Depot eingerichtet werden muss,  ebenso aus, wie die Schaffung eines zusätzlichen Schaudepots in dem herausragende Fundstücke gelagert und öffentlich zugänglich gemacht werden sollen.  

 

Die dringend erforderliche Optimierung des Besucherrundganges durch das Museum und die Ausstattung der Wechselausstellungsbereiche kann erst im  nächsten Jahr erfolgen.

 

Mit dem Westfälischen Museumsamt wurde dieses Vorgehen abgestimmt. Auf Antrag der Stadt Rheine wird das Westfälische Museumsamt im Rahmen des Jahresabschlusses die Übertragung der restlichen Fördermittel in Höhe von 132.184,97€ in das Haushaltsjahr 2008 beim Kämmerer des LWL in die Wege leiten.

 

 

1.2 Gründung einer Museumsstiftung

 

Am 12. Dezember 2006 hat der Rat der Stadt Rheine die Verwaltung beauftragt, das Anerkennungsverfahren der „Museumsstiftung Rheine“ , in die der Nachlass von Frau Gerte Paessens-Wenzel und der Kapitalstock der Assaulenko-Stiftung eingebracht wurde, bei der Bezirksregierung Münster einzuleiten.

Am 31. Januar 2007 wurde das Stiftungsgeschäft notariell beurkundet.

Die gemeinnützigkeitsrechtliche Überprüfung der Satzung und des Stiftungsgeschäftes der Museumsstiftung Rheine durch die Oberfinanzdirektion Münster sowie durch die Bezirksregierung Münster wurden im Oktober 2007 mit positivem Ergebnis abgeschlossen. Noch ausstehend ist die Aushändigung der Anerkennungsurkunde durch den Regierungspräsidenten. Mit der Aushändigung dieser Urkunde wird die Stiftung zur juristischen und damit rechtsfähigen Person.  

 

 

1.3 Ausschreibung Bewachungsleistung Städtische Museen

 

Am 16. 01. 2007 wurde ein Insolvenzverfahren über das Vermögen der bis dato mit der Bewachung der Städtischen Museen Rheine beauftragten Bewachungsfirma eröffnet. Damit wurde eine Neuausschreibung der Bewachungsdienstleistungen erforderlich, die aufgrund des Dienstleistungsumfanges öffentlich und bundesweit erfolgen musste. Die fachlichen Ausschreibungskriterien wurden nach intensiven Beratungen durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe von den Städtischen Museen Rheine erarbeitet und in umfangreichen Verhandlungen mit dem zuständigen Museumsversicherer abgestimmt. Nach erfolgter Ausschreibung und detaillierter Auswertung der eingegangenen Angebote nach zuvor definierten Kriterien, konnte der Zuschlag zum 01. 07. 2007 an die Firma ISW, Rheine erteilt werden. Der abgeschlossene Vertrag endet im Jahr 2012, danach muss die Bewachungsdienstleistung erneut ausgeschrieben werden.

 

 

2. Sammeln

 

2.1 Neuerwerbungen

 

Karl Wenzel                               -  „Bachlauf“, Aquarell

                                                - „Landschaft“, Aquarell   

                                                - „Baumgruppe I“, Zeichnung

                                                - „Baum-Studie II“, Zeichnung

 

Carlo Mense                              - „Sonnenuntergang“, Linolschnitt

                                                - „Barmherzige Samariter“, Linolschnitt

 

Malerschule Stummel/Derix       - Originalentwürfe für die Fenster der St. Petri-

   Kirche, Rheine

  

Fritz Hummel:                          - „Bildnis Frau von Basse“, Öl auf Leinwand

 

 

Sämtliche Ankäufe stehen in engem Zusammenhang mit dem Sammlungsaufbau des Stadtmuseums. Die vier Arbeiten von Karl Wenzel konnten aus einem Privatbesitz erworben werden. Sie ergänzen den bereits vorhandenen Sammlungsbestand sowie den seit 2006 im Museum befindlichen Nachlass von Gerte Paessens-Wenzel, der Tochter des Künstlers, um die bisher noch nicht vorhandene Motivgruppe der Landschaftsansichten aus Thüringen.

 

Im Jahr 2011 feiert der in Rheine geborene Künstler Carlo Mense seinen 125. Geburtstag. Auch im Hinblick auf dieses Jubiläum wurde mit dem Ankauf der  beiden grafischen Blätter der Sammlungsschwerpunkt „Carlo Mense“ weiter ausgebaut.

 

Von besonderer Bedeutung ist der Erwerb des Gemäldes „Bildnis der Freifrau von Basse“. Seit einigen Jahren kann das Gemälde des Berliner Künstlers Fritz Hummel im Morriensaal als eine Leihgabe aus westfälischem Privatbesitz gezeigt werden. In diesem Jahr hat sich nun die Leihgeberin entschlossen, das Gemälde an die Städtischen Museen Rheine zu verkaufen. Damit konnte ein bedeutendes Zeugnis der Geschichte des Falkenhofes dauerhaft dem städtischen Kunstbesitz zugeführt werden.

 

 

2.2       Schenkungen und Leihgaben

 

Volkskunst                                - Erntehaube, Baumwolle

- Waschtischgarnitur, dreiteilig, Steingut

 

Joseph Krautwald                      - ca. 380 Modelle, Gips und Ton

 

Als ein Ergebnis des Forschungsprojektes Joseph Krautwald, dass seit 2005 von den Städtischen Museen Rheine vorangetrieben wird, erhielt das Falkenhof Museen als Dauerleihgabe ein umfangreiches Konvolut von ca. 380 Gips- und Tonmodelle zu Bronzearbeiten des 2003 verstorbenen Künstlers. Diese künstlerischen Vorarbeiten aus der Hand Joseph Krautwalds werden zur Zeit inventarisiert und magaziniert. Sie ermöglichen Rückschlüsse auf den Entstehungsprozess einzelner Werkgruppen sowie auf die künstlerische Entwicklung des renommierten Bildhauers und machen so das Museumsgut für künftige Forschungen zugänglich. 

 

 

3. Bewahren                 

 

3.1 Konservierungsmaßnahmen

 

Für Ausleihen der Städtischen Museen mussten Reinigungs-, Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten (Reinigung und Neuauftrag von Firniss, Festigung und Ergänzung von Rahmenstuckaturen, Anbringen eines Rückwandschutzes) an folgendem Gemälde durchgeführt werden:

 

-        Albert Baur: Der heilige Ludgerus predigt das Evangelium an den Ufern    der Ems (Skizze), Öl

 

 

Die Anfrage überregionaler Museen nach Leihgaben aus den Städtischen Museen ist seit der Neueröffnung des Hauses stark gestiegen. Im Jahr 2007 wurden nachfolgende Objekte entliehen:

 

-      Leo Pütz: Die sieben Raben

-      Sandsteinfragment aus der Klosterkirche Bentlage

                   Edwin-Scharff-Museum in Neu-Ulm

 

- Albert Baur: Porträt Ferdinand Brütt

                       Museum Giersch, Frankfurt am Main

 

- Carlo Mense: Familienbildnis

                        August-Macke-Haus, Bonn

 

- Albert Baur: Der heilige Ludgerus Predigt das Evangelium an den Ufern der

                        Ems (Skizze)

                        Emslandmuseum, Lingen

 

 

 

3.2 Schimmelbefall im Magazin

 

An den mit Schimmel befallenen Gemälden, die im Tresorraum der ehemaligen LZB eingelagert sind, konnten erste konventionelle, grobe Reinigungsmaßnahmen an den Verpackungen, Verglasungen und Rahmen durchgeführt werden. Die dringend erforderliche Reinigung der befallenen Gemäldeoberflächen, die mittels einer Absauganlage durch Restauratoren durchzuführen ist, steht noch aus. Sie kann nur erfolgen, wenn die gereinigten Objekte anschließend in einen klimatisch geeigneten Raum gelagert werden können. Nur so kann ein erneuter Ausbruch des Schimmels und die Kontaminierung „gesunder“ Objekte vermieden werden. Der Tresorraum der LZB ist für eine Rückführung nicht geeignet, da er klimatechnisch nicht aufgerüstet werden kann. Hinzu kommt, dass die ehemalige LZB vom bisherigen Eigentümer verkauft wurde. Der neue Eigentümer strebt eine Eigennutzung des Gesamtgebäudes an, die im Jahr 2008 vorbereitet und ab 2009 umgesetzt werden soll.

Damit steht das Gebäude in absehbarer Zeit nicht mehr als Lagerraum für die Städtischen Museen zur Verfügung.

Zu Lösungsvorschlägen vgl. Vorlage Magazin

 

 

4. Forschen

 

4.1 Aufbereitung der archäologischen Funde am Falkenhof

 

Weiterführung der Vorbereitung für die Inventarisierung

 

Nachdem 2006 die neue Museumssoftware MuseumPlus installiert wurde, muss nun die Standardsoftware auf die hauseigenen Sammlungsbereiche spezifiziert werden. Als erstes Projekt wurde die Kategorie für die Erfassung archäologischer Objekte erarbeitet. Danach wurde das digitale Fotomaterial den einzelnen Fundgruppen zugeordnet. Die Profilzeichnungen wurden digitalisiert, um sie für das Programm nutzbar zu machen. Es ist das Ziel, alle an dem Fundgut auftretenden Eigenschaften und Merkmale mit dem Programm zu erfassen. Auf diese Weise lassen sich alle einzelnen Fragestellungen für die Erforschung beantworten, ohne dass ein zeitraubender Rückgriff auf die große Menge der Originalfunde notwendig wird.

 

 

Forschung

Als Grundlage für die Forschung wurden bisher gut 20 % der für einen späteren Katalog vorgesehenen Funde inventarisiert. Für diesen Katalog wurden aus ca. 5000 Funden 1100 Objekte ausgesucht.

 

Mit den Tonpfeifenfunden konnte ein Indikator für die genauere Datierung einzelner Schichten in den Befunden erfasst werden: eine wertvolle Grundlage für die weitere wissenschaftliche Arbeit mit dem umfangreichen Gesamtmaterial.

 

Die bemalte Irdenware wie Pfannkuchenteller, Schüsseln und kleine Essgefäße stellen eine größere Warengruppe dar. Ein Großteil der Gefäße konnte dem Töpferort Ochtrup als Herstellungsort zugewiesen werden. Aufgrund einzelner Fundzusammenhänge am Falkenhof können bisherige Datierungen in älterer Literatur überprüft, korrigiert oder näher datiert werden. Für Neufunde in Rheine und in Nachbarregionen bieten sich mit den Falkenhof-Funden  neue Datierungsmöglichkeiten.

 

Fayencen gehören zum Luxusgut unter dem gesamten Fundkomplex. Teller, Schalen und Teegeschirr wurde in größerer Anzahl gefunden. Obwohl sich Teetassen mit Untertellern als Fayence nur selten andernorts erhalten haben, konnten sie am Falkenhof in größerer Menge geborgen werden. Es ließen sich  Töpferregionen und Herstellungsorte bestimmen, aus denen Fayencen am Falkenhof vertreten sind.

 

Um die Funde auch in einen kulturhistorischen Zusammenhang bringen zu können, wurde über Tischsitten, Essgewohnheiten sowie Lebens- und Wohnverhältnisse vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert an Kleinadelshöfen recherchiert. Nach der Beendigung der Fundbearbeitung lässt sich damit ein genaueres Bild vom ehemaligen Leben am Falkenhof gewinnen.

 

Ausblick 2008

Die Inventarisierung der Funde wird fortgeführt. Von insgesamt rund 5000 Objekten werden zunächst rund 1100 Funde für einen geplanten Katalog inventarisiert Diese Arbeiten werden sich auch im Jahre 2009 fortsetzen.

 

Für die Forschung werden die Funde „zum Sprechen gebracht“. Alle Aspekte moderner Keramikforschung sollen berücksichtigt werden. Mithilfe von Kombinationsstatistiken und Vergleichen soll ein Maximum an Informationen aus den Funden gewonnen werden. Lokale Herkunft, regionale Einfuhr und überregionaler Import sollen u.a. bestimmt werden.

Eine Illustration vergangener Lebensumstände am Falkenhof ist das Ziel.

 

Die Funde aus einem Brunnen am Falkenhof bleiben aus Zeitgründen zunächst unberücksichtigt.

 

 

4.2 Krautwald-Projekt

 

Auf der Basis des 2005 geschlossenen Grundlagenvertrages zwischen Ernst Krautwald, dem Bruder und Erben des 2003 verstorbenen Künstlers Joseph Krautwald und der Stadt Rheine, erforschen die Städtischen Museen den künstlerischen Nachlaß in seinen verschiedensten Aspekten.

 

Zum Nachlaß gehört ein umfangreiches Konvolut von Zeichnungen und großformatigen Fotos, die der Künstler selber von seinen Objekten angefertigt hat. Die Zeichnungen und ein repräsentativer Querschnitt der Originalfotos kamen als Schenkung des Erben in den Besitz der Städtischen Museen. Um diese wichtigen künstlerischen Äußerungen wissenschaftlich nutzbar machen zu können, werden sie zunächst inventarisiert. Mit dieser umfangreichen Tätigkeit wurde 2007 begonnen. Aufgrund der Fülle des Materials dauert sie noch an.

 

In der Werkstatt des Künstlers haben sich zahlreiche Modelle in Gips und Ton zu späteren Bronzen des Künstlers erhalten. Für diese Objekte wurde zwischen dem Erben Krautwalds und den Städtischen Museen ein Dauerleihvertrag abgeschlossen. Nach einer Grobreinigung wurden inzwischen nahezu 380 Gips- und Tonmodelle der Werkstatt Krautwald inventarisiert, anschließend nach den Anforderungskriterien des Westfälischen Museumsamtes depotgerecht verpackt und magaziniert. Aufgrund des Umfangs dauern die Arbeiten noch an.

Die Alu– und Bronzegüsse Joseph Krautwalds, die ebenfalls in der Werkstatt lagerten, wurden von den Städtischen Museen im Hinblick auf das Gesamtoeuvre ebenfalls erfasst. Sie verbleiben bei der Familie Krautwald.

 

Der Erstellung und Analyse des Gesamtwerkes dient auch die Erfassung der Objekte Joseph Krautwalds im öffentlichen Raum, in Kirchen und kirchlichen Einrichtungen, die im Jahr 2007 durch den Arbeitskreis Krautwald unter der Leitung der Städtischen Museen fortgeführt wurde. Erfasst wurden dabei u.a.  Werke in Löningen, Lastrup, Herten-Westerholt, Achim und Recklinghausen.

 

 

4.3 Inszenierte Führungen   

 

Die inszenierte Führung im Falkenhof „Lebende Bilder“, die im Rahmen der museumspädagogischen Programme der Städtischen Museen entwickelt wurde und im viel Erfolg bereits mehrfach durchgeführt wurde, konnte um eine wichtige Figur erweitert werden. Zu dem Gemälde des „Wilhelm von Morrien“, einem Mitglied der wichtigsten Adelsfamilie auf dem Falkenhof, wurden wissenschaftliche Recherchen bezüglich seines Lebens im und seiner Bedeutung für den Falkenhof durchgeführt. Mit diesem Material konnte anschließend ein renommierter Autor beauftragt werden, den Text für einen Schauspieler zu schreiben.

Mit großem Erfolg konnte „Wilhelm von Morrien“ erstmals in der „Kreiskulturnacht“ der Öffentlichkeit präsentiert werden.

 

4.4 Veröffentlichungen

 

Guy Charlier. Geheimnis und Beharrlichkeit. Katalog zur Ausstellung im Kloster Bentlage. Rheine 2007.

 

Christiane Kerrutt: Die kulturelle Nutzung der Saline Gottesgabe. In: Westfälischer Heimatbund (Hg.): Technische Kulturdenkmale in Westfalen, Heft 16: Saline Gottesgabe in Rheine. Münster 2007.

 

Mechthild Beilmann-Schöner: Kleine Geschichte der niederländischen Malerei, in: Friso Wielenga, Markus Wilp (Hg.), Nachbar Niederlande. Eine landeskundliche Einführung, Münster 2007.

Eine Veröffentlichung der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen, die nicht im Buchhandel erhältlich ist.

 

 

5. Vermitteln

 

5.1 Ausstellungen 2007

 

„Joseph Krautwald. Ein Bildhauer aus Rheine“

22.08.2006 – 11.03.2007: 3.109 Besucher im Jahr 2007

 

Die bereits im Vorjahr eröffnete Ausstellung über den Bildhauer Joseph Krautwald, die aus dem Dokumentations- und Forschungsprojekt am Falkenhof Museum hervorgegangen ist, fand auch zu Beginn des Jahres 2007 großen Zuspruch. Einzelbesucher und Gruppen waren sehr interessiert, über den ihnen namentlich oder durch einzelne Werke bereits bekannten Bildhauer weitere Informationen zu erhalten. Mit frühen Holzskulpturen und Tonmodellen wurden im Falkenhof auch eher unbekannte Aspekte des Werks von Joseph Krautwald erstmals öffentlich präsentiert.

Angeregt durch die Ausstellung wurde im WDR-Fernsehen in der „Lokalzeit“ ein vierminütiger Beitrag über Leben und Werk des Künstlers produziert, der Interviews mit Zeitzeugen, Aufnahmen von Werken im öffentlichen Raum und die aktuelle Ausstellung im Falkenhof Museum einbezog.

 

 

Joseph Krautwald. „Lichtbilder“

Ab 10.06.2007

 

Begleitend zur Präsentation des neu erschienen Buches „Joseph Krautwald. Lichtbilder“, das vom Heimatverein Rheine herausgegeben wurde und am 10. Juni im Falkenhof der Öffentlichkeit vorgestellt werden konnte, wurden im Grafikkabinett im Dachgeschoß des Falkenhof Museums Originalfotografien des Künstlers Joseph Krautwald gezeigt, die er selbst von seinen Werken angefertigt hat.

 

 

Natur im Blick. Künstler sehen die Natur. Von Otto Modersohn bis Rosemarie Trockel.

1.07. – 26.08.2007: 2.353 Besucher

 

Durch die großzügige Bereitstellung wertvoller Leihgaben aus dem LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte und der Kunstsammlung der Westfälischen Provinzial Versicherung konnte im Museum Kloster Bentlage eine Ausstellung realisiert werden, die die besondere Atmosphäre der einzigartigen Bentlager Kulturlandschaft aufgriff und zugleich eine perfekte Ergänzung zur „Westfälischen Galerie“ im Museum darstellte.

 

Die Ausstellung „Natur im Blick. Künstler sehen die Natur. Von Otto Modersohn bis Rosemarie Trockel“  bot den Besuchern einen Streifzug durch die westfälische Kunstgeschichte der vergangenen 100 Jahre. Präsentiert wurden Arbeiten von achtzehn namhaften Künstlern und Künstlerinnen, die aus Westfalen stammen oder in Westfalen tätig gewesen sind. Beginnend mit dem Naturalismus des 19. Jahrhunderts wurde ein Bogen über die westfälischen Expressionisten und Künstler der Abstraktion bis hin zur Gegenwart gespannt. 

Werke von Otto Modersohn, Christian Rohlfs oder Wilhelm Morgner trafen auf abstrakte Kunst von Josef Albers oder Fritz Winter und auf zeitgenössische Positionen, etwa von Timm Ulrichs (documenta-Teilnehmer 1977) oder Rosemarie Trockel (documenta-Teilnehmerin 1997).

 

Im Vorfeld der Ausstellung konnte der Leiter der Hamburger Kunsthalle und Kurator der bundesweit beachteten Caspar-David-Friedrich-Ausstellung (2006/2007), Prof. Dr. Hubertus Gaßner, als Referent für einen äußerst lebendigen und kompetenten Vortrag im Kloster Bentlage gewonnen werden, der zu den Höhepunkten des diesjährigen Veranstaltungsprogramms gehörte.

 

 

Guy Charlier. Geheimnis und Beharrlichkeit

2.09. – 30.09.2007:    671 Besucher

 

In Kooperation mit der Kloster Bentlage gGmbH und dem Verein Alter Dionysianer e.V. haben die Städtischen Museen eine Ausstellung über den Bildhauer und Zeichner Guy Charlier vorbereitet und durchgeführt. Ziel dieser Ausstellung war es, der Öffentlichkeit in Rheine das Werk desjenigen Künstlers vorzustellen, der zurzeit an  Bronzeskulpturen der vier Kardinaltugenden für den neuen Schulhof des Gymnasiums Dionysianum arbeitet - ein Beispiel der Kunst im öffentlichen Raum, das dauerhaft in der Stadt Rheine präsent sein wird. Besonderen Anklang fanden die großen Glasfenster Charliers, die in Rheine erstmalig präsentiert wurden. Zur Ausstellung wurde ein Begleitheft mit Beiträgen von Christiane Kerrutt und Irmgard Sabelus erstellt.

 

 

5.2 Museumspädagogik am Falkenhof und im Museum Kloster Bentlage

 

Insgesamt haben 4.350 Besucher an den museumspädagogischen Programmen des Falkenhof Museums und des Museums Kloster Bentlage teilgenommen.

 

Zu den immer gut besuchten Standardprogrammen gehören öffentliche Sonntagsführungen, Tage der Offenen Tür, Beteiligungen an den Familiensonntagen und dem Klosterfest in Bentlage sowie der Bentlage-Rallye durch den Salinenpark sowie das Kinderferienparadies.

Zwei Workshops zum Thema „Glas“ und „Mittelalterliche Buchbindetechniken“ hatten vor allem Erwachsene als Zielgruppe.

 

Besonders gut angenommen wurden die angebotenen Schulprogramme der beiden Museen.

·         Der Klassiker „Mittelalterliche Schreibwerkstatt“ wurde von 1.047 Schülern mit Begleitpersonen besucht. Das fächerübergreifende Programm wurde zunehmend auch von Schulen der Region gebucht. Der geplante Zeitraum  musste um zwei Wochen verlängert werden, um alle Anfragen berücksichtigen zu können.

·         Mit einem neuen Angebot sollte die archäologische Abteilung des Falkenhof Museums den Besuchern näher gebracht werden. Das Schulprogramm „Zurück in die Steinzeit“ behandelt das Leben in diesem Zeitraum der Vorgeschichte anhand der im Museum ausgestellten Funde. Mit Repliken konnten die Schüler in einem praktischen Teil viele Handwerkstechniken der Steinzeit selber ausprobieren. Dieses Angebot nahmen 434 Schüler in Anspruch.

·         Die Geschichte des Klosters Bentlage wurde mit dem Schulprogramm „Haben die Kreuzherren auch Pizza gegessen?“ von den Schülern in Rollenspielen erarbeitet. Sie waren Mönche, Gesandte, Fürst, Fürstin und Bedienstete und nahmen als Akteure den Kreuzgang und die Salons des Klosters in Beschlag. Insgesamt schlüpften 469 Schüler in die Rollen der ehemaligen Bewohner des Klosters Bentlage.

 

Die beiden langjährigen Bewohner der zwei Museen locken zunehmend mehr Besucher an:

Die Museumsraupe JULIUS im Kloster Bentlage ist besonders bei Kindergärten beliebt. Sie zeigt den jungen Besuchern ihre Lieblingsstellen im Kloster und geht mit ihnen auf eine spannende Schatzsuche.

Im Falkenhof Museum treibt der Geist CERBUS sein Unwesen. An der Suche nach dem gruseligen Bewohner beteiligten sich fast 450 Besucher und wurden dabei so ganz nebenbei durch die Stadtgeschichte Rheines geführt. Das Programm wird vor allem von Schulen und für Kindergeburtstage gebucht.

 

Mit „Wilhelm von Morrien“ konnte ein weiteres Gemälde des Falkenhof Museums zum Leben erweckt werden. Die nunmehr fünf „Lebenden Bilder“ zogen in der Kreiskulturnacht und an einem Sonntagnachmittag wieder viel Interessierte an. Die Schauspieler verwandelten sich in Personen, die vor langer Zeit in Öl dargestellt wurden und deren Bildnisse heute im Falkenhof zu bewundern sind.

 

Für die Offene Ganztagsschule wurde ein Projekt zum Thema „Buchherstellung“ angeboten. An fünf Nachmittagen kamen Schüler der Paul-Gerhard-Grundschule ins Falkenhof Museum. Hier konnte sich jeder ein eigenes Buch herstellen. Es wurde Papier geschöpft, der Umschlag selbst gearbeitet und alles zu einem Buch vernäht. Der Museumsgeist CERBUS inspirierte die Schüler zu einer individuellen künstlerischen Gestaltung jedes einzelnen Buches.

 

 

5.3 Museumspädagogik im Salinenpark

 

Insgesamt haben 4.119 Besucher an den museumspädagogischen Programmen der Salzwerkstatt und des Josef-Winckler-Hauses teilgenommen.

 

Damit konnten die hohen Zahlen vom Vorjahr nochmals gesteigert werden. Dies ist vor allem auf den großen Andrang im Salzsiedehaus während des Salinenfests zurückzuführen. Diese Veranstaltung, die erst zum zweiten Mal durchgeführt wurde, zog Besucher aus Rheine, dem gesamten Münsterland, dem südlichen Emsland und auch aus Osnabrück an und erwies sich erneut als Magnet für den Tagestourismus.

 

Für Schulklassen aus Rheine und zahlreichen anderen Orten erwiesen sich die Monate Mai, Juni und September als besonders attraktiv. Die Zahl der Schulklassen, die das Basisprogramm für die 1./2. oder die 3./4. Klasse buchten, ging leicht zurück. Die Zahl sonstiger Gruppen, die ebenfalls Angebote kultureller Bildung nutzen, stieg demgegenüber an.

 

Für die Schulklassen 7-8 aller Schulformen konnte erfolgreich ein neues Programm etabliert werden. Für diese Altersgruppe ist die traditionelle Führung zur Informationsvermittlung denkbar ungeeignet. Daher erforschen diese Schüler/-innen mit einem experimentellen Schwerpunkt die Funktion und Bedeutung des Gradierwerks an der Saline. Zudem werden sie durch „Salinenarbeitern aus dem 18. Jahrhundert“ - Figuren, die rückseitig mit einem MP3-Player und einem Lautsprecher ausgestattet sind und sehr lebendig von ihren Arbeitsabläufen berichten - in die historischen Verhältnisse eingeführt.

 

Besonders hervorzuheben ist außerdem die Kooperation mit dem NaturZoo Rheine. Zum Kinderfest im NaturZoo am 3. Juni hat die Salzwerkstatt einen „Tag der offenen Tür“ mit verschiedenen Mitmachangeboten veranstaltet, die 220 Kinder und Erwachsene nutzten. Sehr erfreulich ist auch das Interesse der Universität Münster an der Salzwerkstatt. Das Seminar für Didaktik des Sachunterrichts veranstaltete eine Exkursion für Lehramtsstudenten, die eine Unterrichtsreihe zum Thema Salz vorbereiteten, um in Rheine die historische Salzgewinnung und die hiesigen Vermittlungsangebote kennen zu lernen.

 

Durch museumspädagogische Veranstaltungen soll auch der Standort „Josef-Winckler-Haus“ trotz eingeschränkter Öffnungszeiten und knapper Personalressourcen zu einem lebendigen Museum weiterentwickelt werden. Erstmalig konnten in diesem Jahr öffentliche Führungen angeboten werden, um auf die noch junge Einrichtung aufmerksam zu machen.

 

In den Osterferien wurde an zwei Tagen das dreistündige Programm „Pfannkuchen und Pumpernickel“ für Kinder von 8-11 Jahren angeboten, bei dem die gleichnamige Erzählung von Josef Winckler im Mittelpunkt steht. „Eingebettet“ in Aktivitäten wie Rätseln, Basteln und Backen finden dabei der Museumsbesuch und die Förderung der Kompetenz im Umgang mit Sprache und Literatur statt: ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum außerschulischen Lernort.

 

Die Westfälische Literaturkommission und das LWL-Medienzentrum präsentierten am 14. November in Zusammenarbeit mit den Städtischen Museen ihre Neuerscheinung in der Reihe „Tonzeugnisse zur westfälischen Literatur“ im Salzsiedehaus/Josef-Winckler der Öffentlichkeit. Es handelt sich dabei um eine CD, die O-Töne des Schriftstellers Josef Winckler und Aufnahmen aus seinen Werken umfasst und künftig auch im Josef-Winckler-Haus zum Verkauf angeboten wird. 

 

 

5.4  Kinder- Ferien -Kunst-Akademie

 

Als geglücktes Experiment kann die erste „Bentlager-Kinder-Ferien-Kunst-Akademie“ bezeichnet werden, die im Museum Kloster Bentlage und in der Druckwerkstatt stattfand. Eine Gruppe von 11 Kindern erhielt hier die Möglichkeit, sich einmal intensiver – nämlich gleich an vier Vormittagen – mit bildender Kunst zu befassen und selbst zwei druckgrafische Techniken zu erproben: den Linolschnitt und die Radierung. Anregungen bot die aktuelle Sonderausstellung „Natur im Blick“ im Museum. Vor allem die Eltern, die ihre Kinder mittags abholten, waren erstaunt, mit welcher Freude und Ausdauer sich ihre Kinder dem grafischen Gestalten widmeten und zum Teil sogar am Nachmittag zu Hause zeichneten, um weitere Ideen für den nächsten Tag zu entwickeln.

 

 

5.5 Fortbildung für den Museumspädagogischen Dienst und die Gästeführer im Bentlager Dreiklang

 

Die Museumsführer/Innen des Falkenhof Museums und des Museums Kloster Bentlage werden regelmäßig in die Themen der jeweiligen Wechselausstellungen eingeführt. Eine spezielle Schulung zum Thema Steinzeit erfolgte für diejenigen Mitglieder des museumspädagogischen Dienstes, die an dem Schulprogramm „Zurück in die Steinzeit“ im Falkenhof Museum beteiligt waren.

 

Für alle Gästeführer in Rheine – Stadtführer, Gästeführer des Bentlager Dreiklangs und Museumsführer - wurde an einem Wochenende im Januar eine besondere Schulung zur Methodik und Didaktik von Führungen durchgeführt.

 

In Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverein Rheine wurden das Schulungsprogramm für die Gästeführer des Bentlager Dreiklangs und für die Ausbildung neuer Stadtführer konzipiert. Als wichtiges Thema für die Stadtführer wurden durch die Museumsleiterin Geschichte, Architektur und Sammlung des Falkenhof Museums ausführlich vorgestellt.

 

Bei einer so genannten „Auffrischung“ der Salzroute wurden Fragen der Salzroutenführer geklärt, die sich im Laufe vieler Führungen ergeben hatten. Neben der wissenschaftlichen Referentin des Museums stand auch die Leiterin des Hochbauamts für die Recherche und Beantwortung zur Verfügung.

 

 

6. Fördermittel

 

2007 wurden Fördermittel in Höhe von 19. 777,60€ für die Städtischen Museen abgerechnet.

 

- Einrichtung Falkenhof

19.577,60 € = Zuschuß LWL, Westfälisches Museumsamt für die Einrichtung des Falkenhof Museums Phase 4 (Verwendungsnachweis zum 31. 10. eingereicht; Zuwendungsbescheid des LWL daher noch ausstehend)

 

 

7. Fazit

 

Mehr als 22.000 Besucher haben vom 01. 01. - 31. Oktober 2007 die Städtischen Museen Rheine besucht. Damit liegt die Mittelstadt Rheine mit ihren 76.000 Einwohnern weit oben in der Besucherstatistik für Museen in vergleichbaren Städten. An diesem Erfolg haben die durchgeführten museumspädagogischen Programme einen wesentlichen Anteil, wie eindrucksvoll die 4.468 Schüler und Vorschulkinder beweisen, die an den Angeboten teilnahmen.

Um diese wichtige Zielgruppe erreichen zu können, ist eine auf sie abgestimmte Terminierung der Ausstellungsprojekte unabdingbar. Dies zeigt die Besucherstatistik der Ausstellung „Natur im Blick“, die in den Sommerferien NRW durchgeführt werden musste. Trotz der sehr guten Presseresonanz konnte die im Juli/August durchgeführte hochkarätige Ausstellung die erwarteten Besucherzahlen nicht ganz erfüllen. Dies liegt nicht zuletzt auch daran, dass Mittel für ein Kulturmarketing in der Region fehlen. Notwendig wäre es vor allem, Anzeigen in Tageszeitungen im Emsland, im Osnabrücker Land, in den Grafschaften Bentheim und Lingen und im niederländischen Grenzgebiet zu schalten, die gezielt für Ausstellungen des Museums werben. Hier besteht ein besonderer Informationsbedarf, weil die dortigen Tageszeitungen eine streng lokal ausgerichtete Kulturberichterstattung verfolgen und nicht über Ausstellungen in Rheine berichten.

 

 

Dass sich Investitionen (personell und finanziell) in ein Forschungsprojekt dauerhaft positiv auswirken, zeigen eindrucksvoll die Ergebnisse der Aufarbeitung des Nachlasses von Joseph Krautwald.

Mit der Ausstellung zum künstlerischen Werk Krautwalds haben sich einmal mehr Projekte, die sich aus hausinternen Forschungen ableiten, als in hohem Maße besucherorientiert erwiesen. Mehr als 3.000 Besucher waren noch in der Restlaufzeit der Ausstellung vom 01. 01. bis zum 11. 03. 2007 zu verzeichnen. Neben Dokumentations- und Inventarisationsarbeiten konnten zwei wichtigte Publikationen zu Leben und Werk von Joseph Krautwald realisiert werden. Dank aller Investitionen haben die Städtischen Museen einen Forschungsschwerpunkt Joseph Krautwald in Rheine etablieren können.

 

 

 

 

 

  

 

 

 

 


8. Besucherstatistik

 

Besucherentwicklung

Jahr

Besucher Falkenhof

Besucher Museum Kloster Bentlage

Besucher Josef Winckler Haus

Besucher Salzwerk-

statt

Total

Anmerkungen

1995

9.160

 

 

 

9.160

 

1996

14.500

20.019

 

 

34.519

Eröffnung Museum Kloster Bentlage

1997

8.209

10.832

 

 

19.041

 

1998

10.417

6.379

 

 

16.796

 

1999

9.374

13.061

 

 

22.435

Eröff. Nordflügel (500 J. Schädeschrein)

2000

7.966

15.092

 

 

23.058

Eröff. Gesamtanlage Kloster Bentlage

2001

10.253

16.940

 

 

27.193

Picasso Bentlage, Murdfield im Falkenhof

2002

6.781

10.715

 

 

17.496

 

2003

1.694

11.057

 

 

12.751

Falkenhof-Umbau

2004

18.946

13.469

 

 

32.415

REGIONALE 2004:Eröffnung Falkenhof 12.9.  2004

2005

11.405

9.773

593

3.720

25.491

Eröffnung Salzwerkstatt, Josef-Winckler-Haus (Nov.)

2006

7.913

11.980

3.762

3.708

27.363

August Macke

J. Krautwald

2007

 

7.810

9.258

1.114

4.025

22.207

bis 31. 10. 2007

 

 


II Planungen für das Jahr 2008

 

 

 

1. Arbeits- und Projektplanung 2008

 

Sammeln

Bewahren

Forschen

Vermitteln

 

Ankäufe

Leihgaben

 

Nachlaß Krautwald

 

Einrichtung Falkenhof

 

 

Betreuung der

Sammlung

 

Schimmelprobleme Magazin

 

Archäologie

 

 

Kreuzherren

 

Ausstellungen:

Weischer, Schumacher, Hoinka, Rohlfs, Hinse

 

Museumspädagogik:

Außerschulische Lernorte Falkenhof, Kloster Bentlage, Salzwerkstatt

 

Kulturelle Bildung

 

Kooperation Dreiklang

 

 

2. Neue Chancen

 

Landesmuseum                     Kooperation mit dem LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte:  Ausstellungen hochrangiger Leihgaben im Museum Kloster Bentlage und im Falkenhof Museum 2009-2011

 

 

Kreuzherren                           EU-Projekt: Ausstellung zum 800-jährigen Ordensjubiläum 2010. Kooperationsprojekt mit Kloster Ter Apel(NL), Kloster St. Agatha in Cuijk (NL) und dem Ordensarchiv der Kreuzherren in Maaseik (B).

 

 

 

 

Drucksymposium                   erstmalig 2009 im Kloster Bentlage und im Falkenhof Museum. Gemeinschaftsprojekt mit der Kloster Bentlage gGmbH. Nur realisierbar, wenn die avisierten Mittel aus dem Sponsoringkonzept der Kloster Bentlage gGmbH realisiert werden können. Ein erstes erfolgreiches Gespräch wurde mit der Kulturstiftung der Provinzial-Versicherung geführt.

 

 

 

Magazin                                   Stadtarchiv und Museum

 


3. Personalbedarf

 

Personal

Projekte

Beilmann-Schöner

 

Kreuzherrenausstellung

Einrichtung Falkenhof

½ Lütkemeyer

 

Betreuung der Sammlung

Einrichtung Falkenhof

Kerrutt

 

Ausstellungen

Salzwerkstatt, Josef-Winckler-Haus

Kulturelle Bildung

½ Hülsmann

 

Museumspädagogik

 

Volontariat

In 2007 nicht besetzt

Muß wiederbesetzt werden, wenn die neuen Projekte (s. neue Chancen) realisiert werden sollen

Werkvertrag

Archäologie-Projekt

Werkvertrag

Nachlaß Krautwald

 


Anlage: Produktbeschreibung für die städtischen Museen (1305)