Betreff
Stadtbibliothek - Arbeits- und Projektplanung 2008
Vorlage
530/07
Aktenzeichen
FB 1/SB-wi
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Kulturausschuss nimmt die Ausführungen zur Arbeits- und Projektplanung 2008 zustimmend zur Kenntnis.

 


Begründung:

 

Arbeits- und Projektplan für die Stadtbibliothek 2008

Schwerpunkte: Optimierung am neuen Standort

Leseförderung

 

 

 

Der Umzug der Bibliothek im Oktober 2007 vom Sträterschen Haus an der Ems ins Rathauszentrum ist von den Bürgerinnen und Bürgern sehr positiv aufgenommen worden. Auch die RFID-Verbuchungstechnik, die erst in wenigen Bibliotheken in Deutschland genutzt wird, erfreut sich großer Beliebtheit und funktioniert reibungslos.

 

Dank der neuen Technik werden nun die Besucher täglich exakt gezählt. Die Besucherzahlen sind in den ersten vier Wochen des Betriebes ständig doppelt so hoch, wie am Standort Strätersches Haus  ermittelt. Die Zahlen werden sich nach der ersten „Besichtigungsphase“ relativieren, sich aber auf einem hohen Level einpendeln.

 

Am Tag des  Eröffnungsfests, dem 26. Oktober 2007, haben insgesamt 3.694 Menschen die Bibliothek besucht, 2.799 davon in der Zeit von 18:00 bis 24:00 Uhr. Die Stimmung war bis nach Mitternacht hervorragend, die Besucherinnen und Besucher waren durchweg angetan von der Atmosphäre der neuen Bibliothek.

 

Die positive Stimmung zeigt sich auch in der Nutzung durch Entleihung. Zz. sind mehr als 30 % des Bestandes entliehen.

 

Noch sind nicht alle Einrichtungsmaßnahmen vollständig umgesetzt. Es fehlt noch:

 

-      die Übergabe des PCs für Sehbehinderte. Der Behindertenbeirat hat die Finanzierung eines PCs übernommen, mit dem auch Sehbehinderte die Möglichkeit haben, im Katalog der Bibliothek zu recherchieren. Die Stadtbibliothek hat die Möglichkeiten ausgeweitet und ein Gerät beschafft, mit dem es Sehbehinderten erleichtert wird, neben dem Bibliothekskatalog auch Seiten aus dem Internet nutzen zu können. Die Beschaffung der Hardware hat sich verzögert, die Übergabe wird aber noch im November erfolgen können. In diesem Zusammenhang sei auch darauf hingewiesen, dass die Oberfläche des Bibliothekskatalogs ab Anfang 2008 barrierefrei dargestellt sein wird.

 

-      der Kaffeeautomat im Lesesaal. Die Nachfrage hiernach bei den Nutzern ist sehr hoch. Das Lesedreieck wird als ruhige Rückzugsoase sehr gerne in Anspruch genommen, und die Nutzer freuen sich bereits darauf, bei der Lektüre einer Zeitung oder Zeitschrift einen Kaffee trinken zu können. Mit der Umsetzung wird im Laufe des Dezembers gerechnet.

 

-      das Ticketing. Der Kulturservice wird seine Dienstleistungen im Erdgeschoss der Bibliothek ebenfalls noch im Laufe des Dezembers aufnehmen. Hier war es nötig, spezielle Hard- und Software ware zu bestellen, um das Ticketing in Kooperation von Stadtbibliothek und Kulturservice durchführen zu können. Nach vollständiger Installation wird es möglich sein, Karten für Veranstaltungen der Stadt Rheine zu den Öffnungszeiten der Stadtbibliothek zu erwerben.

 

-      der Kinderbereich Himmel und Höhle. Hierzu liegt eine gesonderte Vorlage vor.

 

Das Jahr 2008 wird noch geprägt sein von der Eingewöhnung in die neuen Gegebenheiten. Das gilt gleichermaßen für die Bürgerinnen und Bürger wie auch für die Mitarbeiterinnen.

Die neue Umgebung führt zu neuen Anforderungen, die an das Dienstleistungsspektrum der Bibliothek herangetragen werden. Diese gilt es zu sondieren, zu werten und abzuarbeiten.

 

Im Vordergrund muss jedoch zunächst die Basisarbeit der Bibliothek stehen, wie sie in der Produktdefinition beschrieben ist:

 

Informationsversorgung für Aus-, Fort- und Weiterbildung, Beruf und Freizeitgestaltung durch

 

ð   Bereitstellen und Erschließen von Literatur u. a. Medien

ð   Vermitteln von Literatur u. a., Medien zur Ausleihe oder zur Nutzung im Haus

ð   Beschaffung von Literatur aus anderen Bibliotheken (Fernleihe)

ð   Beratung bei der Literatur- und Informationssuche

ð   Beratung bei der Nutzung von Informationstechnologie

ð   Bibliotheksführungen zur Förderung des Selbststudiums und zur Leseförderung

ð   Durchführung von Veranstaltungen und Ausstellungen, um Zugang zu kulturellen Ausdrucksweisen, besonders literarischer Art, zu schaffen.

 

 

Basisarbeit in Zahlen:                                    2008                    Ziel 2007

                                               

Anzahl Entleihungen                                 390.000                     300.000

Anzahl Besucher                                      150.000                       99.000

Anzahl Neuerwerbungen                             13.300                         9.000

Anzahl Aussonderungen                               7.600                       10.000

Anzahl Klassenführungen                                   60                              35

Anzahl Bibliotheksbesichtigungen                       25                                0

Anzahl Kinderveranstaltungen                            20                              10

Anzahl Erwachsenenveranstaltungen                   4                                0

Anzahl Medienverzeichnisse                                 5                                0

Anzahl Flohmärkte                                              3                                4

 

 

Die neue Stadtbibliothek ist auf einen Zielmedienbestand von 100.000 Medien ausgerichtet. Um diese Zahl in einem Zeitraum von 5 Jahren realisieren zu können, müssen jährlich 13.300 neue Medien bedarfsgerecht ausgewählt, erworben und erschlossen werden.

 

– In einer gesonderten Vorlage werden hierzu nähere Angaben gemacht.

 

 

Die Anzahl der Klassenführungen soll deutlich erhöht werden. Ab Februar 2008 wird die Stadtbibliothek die Schulen auf dieses Angebot aufmerksam machen und mit ersten Schulen Kooperationsvereinbarungen im Rahmen der Bildungspartnerschaft Bibliothek und Schule abschließen.

 

In 2008 ist mit verstärkter Nachfrage nach Bibliotheksbesichtigungen durch Städte und Gemeinden zu rechnen. Die moderene RFID-Technik wird noch nicht in vielen Bibliotheken eingesetzt, sodass andere von den Erfahrungen der Stadtbibliothek Rheine lernen wollen. Damit kommt besonders im nächsten Jahr eine zusätzliche Arbeitsbelastung auf die Stadtbibliothek zu, der ein Imagegewinn für Stadt und Bibliothek gegenübergestellt werden kann.

 

Der Leseförderung soll im kommenden Jahr besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden:

 

  1. Nutzung des Kinderbereiches Himmel und Höhle

 

Im Zuge der Umbaumaßnahme der ehemaligen Volksbankimmobilie war es nicht möglich, den Tresorbereich incl. Vorraum als Kinderbereich herzurichten. Diese Arbeiten werden in 2008 abgeschlossen, sodass dann für kleinere Kinder ein Bereich zur Verfügung steht, in dem Vorlesestunden stattfinden können. Eine Gruppe von Ehrenamtlichen soll gewonnen werden, die regelmäßig Vorlesestunden im Kinderbereich durchführt. Fortbildungen für diese Gruppe sollen eine hohe Qualität gewährleisten.

 

  1. Mitarbeit beim landesweiten Projekt „Bildungspartnerschaft Bibliothek und Schule“, bei dem bestehende Aktivitäten beider Institutionen zur Leseförderung gebündelt werden

 

  1. Sommerleseclub 2008: Leseförderungsprojekt in Zusammenarbeit mit den weiterführenden Schulen – Durchführung im 4. Jahr

 

Das Projekt Sommerleseclub wird durch das Kultursekretariat Gütersloh ideell und finanziell unterstützt, zudem werden Sponsoringmittel eingeworben.

 

Für den Gesamtbereich Leseförderung werden Landesmittel beantragt.

 

– Zum Projekt Leseförderung liegt eine gesonderte Vorlage vor. –

 

 

Die Öffnungszeiten der Bibliothek entsprechen nicht dem Bedarf und den Wünschen der Bürgerinnen und Bürger.

 

Der HFA hat in seiner Sitzung am 13. Februar 2007 (059/2007/1) beschlossen: „Die Stadtbibliothek soll nach ihrem Umzug in das Rathauszentrum mit einer wöchentlichen Öffnungszeit von 25 Stunden beginnen, die ab dem Jahr 2008 stufenweise auf 35 Stunden erhöht wird.“ Gleichzeitig hat der HFA die Erweiterung der Öffnungszeit in Verbindung mit der Ausweitung des Stellenplans gebracht.

 

Demnächst werden verwertbare Erkenntnisse über die Besucherströme vorliegen, die Aussagen darüber möglich machen, zu welcher Zeit die Bibliothek über die bereits bestehenden Öffnungszeiten hinaus geöffnet haben sollte.

Erste Reaktionen der Nutzer der Stadtbibliothek zeigen schon jetzt, dass die Bibliothek auch am Montag geöffnet werden sollte; auch vermehrt Öffnungsstunden an Vormittagen und Übermittagsöffnungszeiten werden von den Besucherinnen und Besuchern gewünscht.

 

Die Gebührenordnung der Bibliothek soll noch im Jahr 2008 aktualisiert werden. Ein Vorschlag zur Erhöhrung der Gebühren wird in der Sitzung des Kulturaussschusses im Februar 2008 zu den Haushaltsplanberatungen vorgelegt.