Betreff
Stadtbibliothek - Leseförderungsprojekte
Vorlage
532/07
Aktenzeichen
FB 1/SB-wi
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Kulturausschuss empfiehlt dem Haupt- und Finanzausschuss, für das Projekt Leseförderung einen Betrag von 18.000,00 € für das Jahr 2008 zur Verfügung zu stellen und auf der Einnahmeseite einen Betrag von 10.800,00 € Landesförderung in den Haushaltsplan einzustellen.

 

Der am 11. Dezember 2007 in den Rat eingebrachten Haushaltsplanentwurf 2008  basiert auf dem Eckdatenbeschluss des HFA vom 16. Oktober 2007. Demzufolge ist der Etat-Ansatz für das Leseförderungsprojekt nicht Gegenstand des Haushaltsplanentwurfs 2008.

 


Begründung:

 

Die Stadt Rheine hat sich am Landeswettbewerb NRW – Kommunales Gesamtkonzept für Kulturelle Bildung beteiligt und ist eine der Kommunen, die für dieses Konzept vom Land NRW ausgezeichnet wurde.

In diesem Konzept werden gebündelt die Bemühungen der Stadt Rheine beschrieben, kulturelle Bildung zu vermitteln.

Die Stadtbibliothek beteiligt sich an diesem Gesamtkonzept mit verschiedenen Maßnahmen. Diese sollen 2008 ausgebaut und weitergeführt werden mit dem Ziel, das Angebot für Kinder und Jugendliche deutlicher zu profilieren und Angebote zur Förderung der Sprach-, Lese- und Medienkompetenz sowie der kulturellen Bildung zu verstärken. Langfristiges Ziel ist es, lese- und medienkompetente Schülerinnen und Schüler mit besseren Chancen auf qualifizierte Bildungsabschlüsse in Rheine zu gewinnen.

 

Damit unterstützt die Stadtbibliothek zugleich Ziele der Stadt, die im Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzept (IEHK) festgeschrieben worden sind:

3.4.1.1:   Im Kindergarten bereits spielerisch auf gesellschaftl. Zusammenhänge aufmerksam mache, sensibilisieren, thematisieren.

 

4.1.3.3:   Die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen erhöhen, verantwortungsbewusste Anwendungen des PCs vermitteln.

 

Konkrete Maßnahmen, die 2008 umgesetzt werden sollen sind:

 

1.  Teilnahme am landesweiten Projekt „Bildungspartner Bibliothek und Schule“

 

Eine gute Zusammenarbeit zwischen der Stadtbibliothek und den Schulen im Stadtgebiet hat in Rheine eine lange Tradition. Regelmäßig kommen Schulkassen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern in die Stadtbibliothek, um sich mit den Angeboten vertraut machen zu lassen.

Die bestehende Zusammenarbeit soll nun zu einer strukturierten Zusammenarbeit im Rahmen des landesweiten Projekts „Bildungspartner Bibliothek und Schule“ ausgebaut werden. Grundlage der Zusammenarbeit wird die schriftliche Vereinbarung zur Bildungspartnerschaft sein, um eine gezielte Zusammenarbeit und Anpassung der Konzepte von Schule und Bibliothek langfristig zu sichern – wie von Kultusministerium, Schulministerium und den kommunalen Spitzenverbänden gefordert.

 

Zunächst wird die formelle Kooperationsvereinbarung mit einer Grundschule und einer weiterführenden Schule angestrebt. Langfristig sollen alle Schulen in das Konzept eingebunden werden. Die Angebote der Bibliothek stehen allerdings auch den Schulen zur Verfügung, die sich noch nicht am Kooperationsvertrag beteiligt haben.

 

Im Rahmen der Bildungspartnerschaft werden zwei Angebote gemacht:

 

a)  Leseförderprogramm Antolin

          Viele Schulen nutzen ein Internet-Leseförderungsprogramm Antolin.

          Lehrer und Lehrerinnen melden ihre Klassen zu diesem Programm an. Kinder lesen in ihrer Freizeit oder während der Schulzeit Bücher, die im Programm vorgeschlagen werden und beantworten nach der Lektüre Fragen. Die Kinder erhalten Punkte für ihre Leseleistung, die die Lehrer einsehen und bewerten können.

          Dieses Programm wird besonders häufig im Grundschulbereich eingesetzt.

 

      Die Stadtbibliothek will mit ihrem Projekt die Schulen in ihrem Bemühen um die Leseförderung unterstützen, indem sie

 

      -  20 Boxen mit Medien für den Einsatz in Schulen und/oder offenen Ganztagsschulen bereitstellt. Diese Medienboxen können von den Pädagogen entliehen und den Kindern in der Schule zur Verfügung gestellt werden. Damit wird auch solchen Kindern der Zugriff auf Lesestoff ermöglicht, die eventuell vom Elternhaus nicht zur selbständigen Nutzung der Bibliothek geführt werden. Hierfür entstehen Kosten in Höhe von ca.10.000,00 €.

 

-      eine Lizenz für das Antolin-Programm erwirbt und damit den Kindern den Zugang zu dem beliebten Programm ermöglicht, die ihn über ihre Schule nicht bekommen. Das ist häufig bei weiterführenden Schulen der Fall. Nach dem Übergang von der Grund- zur Hauptschule möchten viele Kinder weiter an dem Programm teilnehmen, auch wenn die neue Schule dieses Programm nicht unterstützt. Die laufenden Kosten von zz. 169,00 € können – eventuell in Kooperation mit dem Schulamt – getragen werden.

 

-      Die Stadtbibliothek stellt schon jetzt Kindern einen eigenen Internet-PC zur Verfügung, auf dem sie ihre Antolineingaben durchführen können. Hierdurch können auch die Kinder an dem Programm teilnehmen, die im Elternhaus keinen Internetzugang haben oder die über die Zeit, die ihnen in der Schule für das Programm gewährt wird, hinaus arbeiten möchten.

 

b)  Autorenlesungen für Schulklassen

 

Eine bewährte Form der Zusammenarbeit im Rahmen der Bildungspartnerschaft sind Autorenlesungen für Schulkassen in der Bibliothek. Am alten Standort war es der Stadtbücherei nicht möglich, solche Lesungen anzubieten, am neuen Standort sind die Voraussetzungen nun gegeben.

 

      Ein Jugendbuchautor soll eingeladen werden, aus seinen Werken zu lesen und sich der Diskussion mit der Schulkasse zu stellen. Es sollen an einem Vormittag zwei Veranstaltungen durchgeführt werden, an denen bis zu 6 Klassen teilnehmen können.

      Hierfür werden Kosten entstehen in Höhe von 5.000,00 €.

 

2. Vorlesestunden für Kinder

 

Der Kinderbereich einschließlich des Tresorraumes soll noch im Rahmen der Einrichtungsmaßnahme ausgebaut und im Frühjahr 2008 seiner Bestimmung übergeben werden.

 

Hier bietet sich dann der Platz für regelmäßige Vorlesestunden, die durch ehrenamtliche Vorleserinnen und Vorleser durchgeführt werden.

Die Stadtbücherei hat schon im Jahr 2006 in Kooperation mit der Volkshochschule Vorleseseminare durchgeführt, um Interessierten Rüstzeug zu vermitteln. Es gibt inzwischen eine Anzahl von Interessierten, die gerne Vorlesepaten in der Stadtbibliothek werden möchten. Für verschiedene Altersstufen sollen regelmäßige Vorlesetermine angeboten werden.

 

Es werden Mittel benötigt, um regelmäßige Aus- und Fortbildung für Vorlesepaten zu ermöglichen und durch Werbung auf die Vorlesestunden hinzuweisen. Die Jahresgebühren für Vorlesepaten sollen erstattet werden. Insgesamt werden hierfür Kosten entstehen in Höhe von 3.000,00 €.

 

Beide Maßnahmen zur Leseförderung umfassen somit ein Finanzvolumen von 18.000,00 €.

 

Für dieses Projekt wird ein Antrag auf Förderung beim Land NRW gestellt. Die dargestellten Maßnahmen werden vom Land NRW als besonders förderungswürdig eingestuft, sodass mit einer bis zu 60 %igen Förderung gerechnet werden kann. In diesem Fall müssten Eigenmittel in Höhe von 7.200,00 € bereitgestellt werden und auf der Einnahmeseite 10.800,00 € eingestellt werden.

 

Der am 11. Dezember 2007 in den Rat einzubringende Haushaltsplanentwurf 2008  basiert auf dem Eckdatenbeschluss des HFA vom 16. Oktober 2007. Demzufolge ist der Etat-Ansatz für das Leseförderungsprojekt nicht Gegenstand des Haushaltsplanentwurfs 2008.