Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Schulausschuss nimmt den Abschlussbericht des Projektes „Selbstständige Schule“ zur Kenntnis.

 

 


Begründung:

 

Das Modellvorhaben „Selbstständige Schule“ begann am 01. August 2002 und endet am 31. Juli 2008. Wie die Vorsitzenden der Regionalen Steuergruppe für die Region des Kreises Steinfurt, Schuldezernentin Ute Ehrenberg und Kreisdirektor Dr. Wolfgang Balke, im Abschlussbericht feststellen, haben die Akteure des Modellprojekts – das Schulministerium NRW, die Bertelsmann Stiftung, Schulen und ihre Schulträger – sechs Jahre in gemeinsamer Bildungsverantwortung auf ein Ziel hingewirkt: Die Verbesserung des Unterrichts. Der 250 Seiten umfassender Abschlussbericht informiert darüber, was in der Modellregion Steinfurt dabei gelungen ist, was verbesserungsfähig ist und welche Entwicklungen nicht weiter verfolgt werden sollen. Er ist nicht aus der Sicht einer Einzelperson verfasst, sondern gibt die Erfahrungen aller Modellschulen wieder.

 

Die ersten beiden Jahre standen ganz im Zeichen der notwendigen Qualifizierung von Schulleitung, schulischer Steuergruppen und Lehrerrat, um die erweiterten Freiräume nach der VOSS (Verordnung Selbstständige Schule) sinnvoll nutzen zu können. Positiv war auch die individuelle oder vielfach auch gemeinsame und schulübergreifende Erarbeitung von Konzepten zur Entwicklung des Lernens und des Lehrens und ihre Erprobung. Hierzu wurde häufig externer Sachverstand eingekauft und wurden oft ausgetretene Pfade verlassen. Bewährte Projekte werden über das Ende des Modellprojekts hinaus fortgeführt. Als vorbildlich darf die Ausbildung der Evaluationsberaterinnen und –berater bezeichnet werden. Über 40 qualifizierte Kräfte stehen in den Modellschulen zur Verfügung und werden kontinuierlich weiter betreut.

 

14 Modellschulen und 3 Korrespondenzschulen zählte das Projekt (davon aus 8 aus Rheine = 25 % aller Schulen) zum Ende. Die Zahl von 17 teilnehmenden Schulen war im Verhältnis zur Zahl aller Schulen in der Region mit knapp 10 % eher gering.

 

Da das Modelprojekt „Selbstständige Schule“ am 31.07.08 zu Ende geht, stellte sich bereits frühzeitig die Frage, wie es mit den Modellregionen „Selbstständige Schule„ in Zukunft weitergehen soll. Bereits seit August 2006 beriet ein Arbeitskreis aus Vertretern der Schulabteilung der Bezirksregierung, des Kreises Steinfurt und der Stadt Rheine über eine enge Kooperation und folgende Fragen: Wie lässt sich die künftige Aufgabenverteilung zwischen Land und Kommunen zur Überwindung der klassischen Aufgabentrennung „innere und äußere Schulangelegenheiten“ im Sinne einer Verantwortungsgemeinschaft gestalten? Welche Schnittmengen gibt es? Wie lässt sich der Begriff „Erweiterte Schulträgerschaft“ konkret mit Inhalten füllen“ Lassen sich für die Kommunen / Schulträger und Schulaufsicht gemeinsame Arbeitsfelder indentifizieren?

 

Das Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen hat im Herbst 2007 die regionalen Steuergruppen im Modellprojekt „Selbstständige Schulen“ zu einer Besprechung am 12.11.2007 in Düsseldorf eingeladen. Thema dieser Veranstaltung war die Fortführung und der Ausbau regionaler Vernetzungsstrukturen. Eine dabei gebildete Redaktionsarbeitsgruppe erarbeitete seit November 2007 eine mögliche Kooperationsvereinbarung zur Entwicklung regionaler Bildungsnetzwerke.

 

Der Schul-, Kultur- und Sportausschuss des Kreises hat am 27.05.08 und der Kreisausschuss am 28.05.08 über die Weiterentwicklung / Entwicklung eines Bildungsnetzwerkes in der Bildungsregion Kreis Steinfurt beraten. Es soll ein Kooperationsvertrag zwischen dem Land NRW und dem Kreis Steinfurt geschlossen werden. Der Entwurf wurde mit der Stadt Rheine abgestimmt. Er ist der Vorlage als Anlage 4 beigefügt. Die Stadt Rheine beabsichtigt, nach Abschluss dieses Vertrages einen separaten Vertrag mit dem Kreis über die Weiterentwicklung / Entwicklung eines Bildungsnetzwerkes in der Bildungsregion Steinfurt zu schließen.

 

Weil die Region Steinfurt sich im Anschluss an das Modellprojekt zu einem regionalen Bildungsnetzwerk weiterentwickeln will, werden weitaus mehr Akteure einzubinden sein. Das sind nicht nur Schulen, sondern auch die Schulträger, freie Bildungsträger, die Hochschulen, Industrie und Handwerk und noch viele andere. Die vielfältigen Kontakte, die das Modellprojekt auf der Grundlage einer vertrauensvollen und harmonischen Zusammenarbeit entstehen ließ, können dafür genutzt werden. Den Modell- und Korrespondenzschulen sowie ihren Schulträgern kommt hierbei eine Multiplikatorenfunktion zu. Es gilt, den Elan und die Aufbruchstimmung, die bei vielen Teilnehmern festzustellen sind, zu nutzen, um ein regionales Bildungsnetzwerk zu verwirklichen.

 

Aus dem 250 Seiten umfassenden Abschlussbericht werden für die Information im Schulausschuss der Stadt Rheine die Liste der am Modellprojekt beteiligten Schulen, das Resümee, die Empfehlungen und Anregungen der Akteure im Modellprojekt und die Zielsetzungen und Planungen der Entwicklungsarbeit der beteiligten Schulen

dieser Vorlage als Anlage beigefügt.

 


Anlagen:

 

Anlage 1: Liste aller Beteiligten am Modellprojekt Selbstständige Schule in

                der Region Steinfurt

 

Anlage 2: Resümee, Empfehlungen und Anregungen der Akteure zum

                Modellprojekt

 

Anlage 3: Zielsetzungen und Planungen der Entwicklungsarbeit der

                beteiligten Schulen

 

Anlage 4: Kooperationsvertrag zwischen dem Land NRW und dem Kreis Steinfurt zur

                Weiterentwicklung / Entwicklung eines Bildungsnetzwerkes in der

                Bildungsregion Steinfurt