Betreff
Ganztagsoffensive des Landes, hier: Ganztagsgymnasium, Ganztagsrealschule
Vorlage
355/08
Aktenzeichen
II-1-40-ree
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Schulausschuss empfiehlt dem Rat, folgenden Beschluss zu fassen:

 

Der Rat der Stadt Rheine beschließt, der Bezirksregierung Münster die Fürstenbergrealschule zur Umwandlung in eine Ganztagsschule zum 01.08.2009 vorzuschlagen.


Begründung:

 

Die Landesregierung unterstützt mit einer Ganztagsoffensive für die Sekundarstufe I Schulen, Schulträger, Schüler und Eltern bei der inhaltlichen und organisatorischen Ausgestaltung des Schulalltags.

 

 

Die Ganztagsoffensive beinhaltet folgende Punkte:

 

 

  1. Flächendeckende, bedarfsgerechte Einführung von gebundenen Ganztagsgymnasien und –realschulen

 

Die Landesregierung will den Ganztag an Gymnasien und Realschulen bedarfsgerecht ausbauen.

 

In jedem Kreis und in jeder kreisfreien Stadt werden bereits zum 01.08.2009 und zum 01.08.2010 jeweils eine Realschule und ein Gymnasium beginnend mit der 5. Klasse zur gebundenen Ganztagsschule umgewandelt. Der Ausbau wird nach 2010 bedarfsgerecht fortgesetzt.

 

Bedarfsgerechter Ausbau bedeutet, dass ein Halbtagsangebot in erreichbarer Entfernung bestehen bleiben soll.

 

Kein Kind, das an einer Halbtagsschule angemeldet wurde, muss in den Ganztag. Der Ganztag wächst jeweils ab der Klasse 5 auf.

 

Die Schulträger müssen den Bezirksregierungen bis zum 01.12.2008 die Gymnasien und Realschulen benennen, die sie zum 01.08.2009 bzw. zum 01.08.2010 als gebundene Ganztagsschulen errichten wollen.

 

Die Stadt Rheine hat am 19.06.08 mit den Schulleitern der Rheiner Gymnasien und Realschulen ein Gespräch zum Thema „Ganztagsoffensive der Landesregierung“ geführt und darin mitgeteilt, dass eine entsprechende Vorlage zur Beteiligung der Stadt Rheine am Ausbau der Ganztagsschule in der Sitzung des Schulausschusses am 10.09.08 vorbereitet wird.

 

Die Schulleiter sind mit Schreiben vom 23.07.08 gebeten worden, der Verwaltung bis zum 21.08.08 die Entscheidung der Schulkonferenz zur Umwandlung in eine Ganztagsschule mitzuteilen, damit das Votum der Schule in die Vorlage der Schulausschusssitzung am 10.09.08 einfließen kann. Der Schulausschuss soll dem Rat für eine Entscheidung am 28.10.08 empfehlen, welches Gymnasium und welche Realschule die Verwaltung der Bezirksregierung für eine Umwandlung zum 01.08.09 bzw. 01.08.10 vorschlagen soll.

 

In den Kreisen, in denen keine zwischen allen Städten und Gemeinden abgestimmte Benennung vorliegt, bilden die Bezirksregierungen nach folgenden Kriterien eine Reihenfolge der benannten Schulen:

 

·         Städte und Gemeinden, in denen es in der Sekundarstufe I bisher keine Ganztagsschulen in der jeweiligen Schulform gibt, haben Vorrang.

·         Die benannten Gantagsschulen liegen möglichst nicht in unmittelbarer Nachbarschaft. Es ist sicherzustellen, dass in erreichbarer Nähe eine Halbtagsschule vorhanden ist, ggf. auch in einer Nachbarkommune.

·         Ein höherer Anteil an Ganztagsangeboten aus dem Programm „Dreizehn Plus in der Sekundarstufe I“.

·         Eine höhere Quote von Plätzen in der offenen Ganztagsschule im Primarbereich.

·         Sozialräumlich benachteiligte Stadt- bzw. Gemeindeteile. Als Indikator kann der Anteil von Schülerinnen und Schülern mit Zuwanderungsgeschichte dienen.

·         Die Tragfähigkeit des pädagogischen Konzepts (Förderkonzepte, Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern, Einbindung in örtliche Bildungsnetzwerke).

 

Die Bezirksregierungen legen dem Ministerium für Schule und Weiterbildung zum 09.01.2009 einen Bericht über die Bewerberlage und ihre beabsichtigten Entscheidungen zur Zustimmung vor.

 

Das Gymnasium Dionysianum, das Emsland-Gymnasium, das Kopernikus-Gymnasium und die Fürstenbergrealschule haben in den als Anlage beigefügten Schreiben zur Umwandlung in Ganztagsschulen Stellung bezogen und die Schulkonferenzbeschlüsse mitgeteilt. Die Elsa-Brändström-Realschule hat aufgrund der Verwaltungsmeinung, dass bei einer Umwandlung zur Ganztagsschule die Fürstenbergschule aufgrund der sozialräumlichen Situation Vorrang vor der Elsa-Brändström-Schule hat, keinen Beschluss der Schulkonferenz eingeholt.

 

Die Verwaltung kommt auf der Basis der sozialräumlichen Kennzahlen im integrierten Schulentwicklungs- und Jugendhilfeplan der Stadt Rheine, S. 78 und 79, zu der Beurteilung, dass die Fürstenbergrealschule so früh wie möglich in eine Ganztagsschulen umgewandelt werden soll.

 

Für die Fürstenberg-Realschule sind die baulichen Voraussetzungen in Bezug auf die Mittagsverpflegung schon zum Schuljahr 2009/10 gegeben, weil die Mensa der Bodelschwinghschule mitgenutzt werden können.

 

Da ein Halbtagsangebot in erreichbarer Entfernung bestehen bleiben muss, empfiehlt die Verwaltung, die Elsa-Brändström-Realschule weiterhin als Halbtagsschule zu führen. An dieser Schule wird ebenso wie am Kopernikus-Gymnasium, dem Gymnasium Dionysianum und dem Emsland-Gymnasium bereits ab dem 01.02.2009 die pädagogische Übermittagsbetreuung angeboten. Siehe dazu den nachfolgenden Punkt 2.

 

Falls sich die Gymnasien entgegen der derzeitigen Schulkonferenzbeschlüsse später doch noch für eine Umwandlung in ein Ganztagsgymnasium aussprechen, hat für die Verwaltung das Emsland-Gymnasium aufgrund der sozialräumlichen Situation Vorrang.

 

  1. Pädagogische Übermittagsbetreuung in allen Halbtagsschulen der       

Sekundarstufe I

 

Ab dem 1. Februar 2009 werden alle Halbtagsschulen der Sekundarstufe I (Hauptschule, Realschule, Gymnasium, Gesamtschule, Förderschule) einschließlich privater Ersatzschulen mit dem Programm „Geld oder Stelle“ für eine pädagogische Übermittagsbetreuung gefördert.

 

Pädagogische Übermittagsbetreuung bedeutet: Aufsicht in der Mittagspause für alle Kinder mit Nachmittagsunterricht sowie ergänzende AG-Angebote, insbesondere Hausaufgabenhilfe.

 

Programm „Geld oder Stelle“ – durchschnittlich 25.000 € pro Schuljahr zur Beschäftigung von Nicht-Lehrkräften oder wahlweise eine halbe Lehrerstelle für eine Schule mittlerer Größe (500 – 700 Schüler)

 

Staffelung der Förderung:

 

Unter 300                       15.000 €

300 - 500                       20.000 €

501 – 700                      25.000 €

Über   700                      30.000 €

 

Bei Wahl einer halben Lehrerstelle können im Gymnasium 19 Zeitstunden Aufsicht und Betreuung abgedeckt werden

(Anrechnung auf halbe Unterrichtsverpflichtung wie bei Ganztagsschulen),

d.h. in einer Mittagspause von 60 Minuten können fast durchgängig 4 Lehrkräfte eingesetzt werden.

 

Das bisherige  „13 Plus“-Programm wird – unter Vermeidung von

Schlechtererstellungen – aufgegeben (dient auch der Entbürokratisierung: Gruppengrößen und Betreuungszeiten werden nicht mehr vorgeschrieben).

 

Schulen, die zum 01.02.2006 oder später als gebundene bzw. erweiterte Ganztagsschule nach § 9 Abs. 1 SchulG genehmigt wurden, erhalten im Rahmen dieser Bemessungsgrundlage eine anteilige Förderung in Höhe von einem Sechstel, in Gymnasien ab dem 01.08.2010 von einem Fünftel pro Halbtagsjahrgangsstufe.

 

Die Schulverwaltung wird für die Overbergschule, Don-Bosco-Schule, Elisabethschule, Grüterschule, Fürstenbergschule, Elsa-Brändström-Schule, das Kopernikus-Gymnasium, Emsland-Gymnasium und das Gymnasium Dionysianum Fördermittel beantragen. Für das zweite Halbjahr des Schuljahres 2008/09 sind die Mittel bis zum 31.10.2008 zu beantragen.

 

 

  1. Investitionsprogramm zum Ausbau von Ganztags- und Übermittags-

Betreuung, insbesondere in Gymnasien und Realschulen („1000 Schulen Programm“)

 

Im Rahmen des „1000-Schulen-Programms“ des Landes Nordrhein-Westfalen werden Investitionen zum Auf- und Ausbau von Ganztagsschulen sowie zur pädagogischen Übermittagsbetreuung und zu Ganztags- und Betreuungsangeboten an allen Schulformen der Sekundarstufe I gefördert.

 

Gefördert werden Investitionsmaßnahmen für alle Schulen der Sekundar-stufe I, die zum 01.05.2008 keine Ganztagsschulen waren, zur Durchführung von Maßnahmen im Rahmen des Programms „Geld oder Stelle“, insbesondere Umbau, Ausbau, Neubau oder Erweiterung, ggf. auch Erwerb (ohne Grundstückskosten) und Ersteinrichtungen von geeigneten Räumlichkeiten für Aufenthalts- und Verpflegungszwecke von Schülerinnen und Schülern.

 

Das Land gewährt eine Anteilsfinanzierung in Höhe von 50 % der zuwendungsfähigen Gesamtkosten, höchstens 100.000 € pro Schule. Der Schulträger hat für die Durchführung der geförderten Projekte einen Eigenanteil in Höhe von mindestens 50 % der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben zu erbringen. Der Eigenanteil kann durch Mittel aus der Bildungspauschale / Schulpauschale erbracht werden.

 

Anträge sind bis zum 30.11.2008 einzureichen. Die Schulverwaltung will für das Kopernikus-Gymnasium und die Don-Bosco-Schule Mittel beantragen. Für diese beiden Schulen sind bereits städtische Mittel für Erweiterungsbauten im Haushalt veranschlagt.

 

 

 

 

 

 

 

 


Anlagen:

 

Anlage 1:     Stellungnahme der Schulkonferenz der Fürstenbergschule zu einer

Umwandlung in eine Ganztagsschule

 

Anlage 2:     Stellungnahme der Schulkonferenz des Gymnasiums Dionysianum zu

einer Umwandlung in eine Ganztagsschule

 

Anlage 3:     Stellungnahme der Schulkonferenz des Kopernikus-Gymnasiums zu

einer Umwandlung in eine Ganztagsschule

 

Anlage 4:     Stellungnahme der Schulkonferenz des Emsland-Gymnasiums zu

einer Umwandlung in eine Ganztagsschule