Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Schulausschuss nimmt den Bericht über die Ganztagsbetreuung an Grundschulen zur Kenntnis.
Begründung:
Die Stadt Rheine beteiligt sich mit 12 Grundschulen am Landesprojekt Offene Ganztagsgrundschule im Primarbereich (OGS). Mit dem Projekt sollen bereits vorhandene Ganztagsangebote der Schulen sowie Kinder- und Jugendhilfeangebote unter dem Dach der Schule zusammengeführt und weitere Kooperationspartner aus den verschiedensten Bereichen (Sport, Kultur, Musik, Hausaufgabenbetreuung) einbezogen werden. Ziel ist die Erarbeitung und Umsetzung eines umfassenden Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungskonzeptes zur Förderung von Chancengleichheit, Bildungsqualität und einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Die Offene Ganztagsgrundschule ist an Schultagen bis 16.00 Uhr geöffnet. An unterrichtsfreien Tagen (außer Samstagen, Sonntagen und Feiertagen), Elternsprechtagen, beweglichen Ferientagen etc. sowie in den Ferien werden dem Bedarf der Erziehungsberechtigten entsprechend nach Abstimmung der Beteiligten außerunterrichtliche Föder- und Betreuungsangebote im Rahmen der Offenen Ganztagsgrundschule wie folgt durchgeführt:
a) Im Rahmen der Ferienbetreuung werden 17 Tage in den Sommerferien sowie die gesamten Herbstferien durch einen freien Träger organisiert und durchgeführt.
b) In Ferienzeiten und an unterrichtsfreien Tagen wird eine Betreuungszeit von 8.00 – 16.30 Uhr festgelegt.
Die Finanzierung des Ganztagsangebots erfolgt durch Landeszuschüsse, Elternbeiträge sowie durch städtische Zuschüsse im Rahmen der haushaltsrechtlichen Möglichkeiten und Beschlüsse der politischen Gremien.
Die freien Träger und Schulen legen der Schulverwaltung am Ende des Schuljahres einen gemeinsamen Arbeitsbericht vor, aus dem die wesentlichen Aspekte der Offenen Ganztagsgrundschule Berücksichtigung finden.
Die Teilnahme am Ganztagsangebot ist jeweils auf ein Schuljahr befristet.
Die Situation an den 12 Offenen Ganztagsgrundschulen der Stadt Rheine mit Stand Juni 2008 ergibt sich aus den Anlagen.
Die Schülerzahl von 519 bezieht sich auf das Schuljahr 2007/08. Die Vergleichszahl für das Schuljahr 2008/09 liegt noch nicht vor. Stichtag für die Landesförderung ist der 13.10.2008 (erster Tag nach den Herbstferien). Die Verwaltung geht davon aus, dass die Anmeldezahl für die offene Ganztagsschule trotz rückläufiger Schülerzahl im Grundschulbereich im Schuljahr 2008/09 auf 635 steigt. Die Entwicklung zwischen den Schuljahren 2006/07 und den 2008/09 ergibt sich aus der folgenden Tabelle:
Entwicklung der
Schülerzahlen an den OGS |
||||||
Schule
|
2003/2004 |
2004/2005 |
2005/2006 |
2006/2007 |
2007/2008 |
Prognose |
Anetteschule |
52 |
64 |
64 |
55 |
75 |
80 |
Bodelschwinghschule |
|
|
|
|
37 |
50 |
Edith-Stein-Schule |
|
|
|
39 |
39 |
55 |
Franziskusschule
Mesum |
|
|
|
|
35 |
50 |
Gertrudenschule |
|
|
|
12 |
15 |
25 |
Johannesschule
Eschendorf |
|
47 |
47 |
42 |
45 |
45 |
Johannesschule
Mesum |
|
|
|
28 |
36 |
45 |
Ludgerusschule
Schotthock |
48 |
47 |
55 |
56 |
76 |
75 |
Marienschule
Hauenhorst |
|
|
|
21 |
28 |
40 |
Michaelschule |
|
|
46 |
59 |
64 |
75 |
Paul-Gerhardt-Schule |
|
|
|
25 |
36 |
50 |
Südeschschule |
|
|
|
35 |
33 |
45 |
Gesamt |
100 |
158 |
212 |
372 |
519 |
635 |
In den beigefügten Stellungnahmen der OGS-Schulen wird mehrmals der Wunsch geäußert, die räumliche und personelle Situation zu verbessern. Räumliche Engpässe ergaben sich z. T. dadurch, dass die offenen Ganztagsgrundschulen auf der Grundlage der Bedarfsabfragen eingerichtet wurden und aufgrund der gestiegenen Anmeldezahlen erweitert werden mussten bzw. noch erweitert werden müssen.
Annetteschule 3 Gruppen = 75 Kinder 3. Gruppe ab 2004/05
Bodelschwinghschule 2 Gruppen = 50 Kinder
Edith-Stein-Schule 2 Gruppe = 50 Kinder 2. Gruppe ab 2007/08
Franziskusschule Mesum 1 Gruppe = 25 Kinder
Gertrudenschule 1 Gruppe = 25 Kinder
Joh. Eschendorf 2 Gruppen = 50 Kinder
Johannesschule Mesum 2 Gruppen = 50 Kinder
Ludgersch. Schotthock 3 Gruppen = 75 Kinder 3. Gruppe ab 2004/05
Marienschule Hauenhorst 1 Gruppe = 25 Kinder
Michaelschule 3 Gruppen = 75 Kinder 3. Gruppe ab 2007/08
Paul-Gerhardt-Schule 1 Gruppe = 25 Kinder
Südeschschule 2 Gruppen = 50 Kinder
Der Wunsch nach mehr Personal in einigen offenen Ganztagsgrundschulen ergibt sich daraus, dass die Erzieherinnen im Verhältnis zu den Grundschulkindern allgemein einen höheren Anteil von Defizit- und Problemgruppen betreuen. Diesbezüglich wird auf die Aussagen im integrierten Schulentwicklungs- und Jugendhilfeplan der Stadt Rheine, S. 121 – 130 verwiesen, in dem auf die Situation der OGS-Schulen aufgrund einer Befragung des Zentrums für angewandte Sozialforschung und Praxisberatung GmbH detailliert eingegangen wird.
Die Zahl der Erzieherinnen und Honorarkräfte ist abhängig von der Anzahl der Kinder in der OGS. Er ergibt sich aus § 8 des Vertrages zwischen der Stadt Rheine und den Freien Trägern. Dieser ist in Anlage 1 wiedergegeben.
Neben den Freien Trägern, welche die allgemeine Betreuung im offenen Ganztag durch Erzieherinnen und Honorarkräfte gewährleisten, beauftragt die Verwaltung weitere Kooperationspartner mit der Hausaufgabenbetreuung, mit Musik-, Sport- und Kunstangeboten.
Das Land Nordrhein-Westfalen zahlt der Stadt Rheine pro Ganztagsgrundschüler einen Betrag von 820 €. Bei der Einführung der offenen Ganztagsgrundschule hat das Land für Elternbeiträge und den städtischen Anteil insgesamt einen Betrag von 410 € kalkuliert. Somit stände ein Betrag von 1.230 € pro Ganztagsgrundschüler zur Verfügung.
Der Stadt Rheine entstehen bei dem derzeitigen Personaleinsatz pro OGS-Schüler durchschnittlich Personalkosten von 1.750 €.
Die Anteile setzen sich wie folgt zusammen:
Land NRW 820 €
Elternbeiträge 180 €
Stadt Rheine 750 €
Wenn der Personalschlüssel in den offenen Ganztagsgruppen verbessert werden soll – was bei dem hohen Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund wünschenswert ist – müssen zusätzlich städtische Mittel bereitgestellt werden. Eine zusätzliche Erzieherinnenstunde pro Woche muss dabei jährlich mit rd. 900 €, eine zusätzlich Stunde in der Hausaufgabenbetreuung pro Woche mit jährlich rd. 400 € veranschlagt werden.
Bezogen auf die 23 OGS-Gruppen in den städtischen Grundschulen der Stadt Rheine bedeutet dies, dass die Ausweitung des Stundenkontingents pro Gruppe um z. B. wöchentlich 1 Erzieherinnenstunden, 1 Stunde Musik, 1 Stunde Sport, 1 Stunde Hausaufgabenbetreuung Kosten von jährlich rd. 71.300 € verursachen würde.
Anlagen : Aufstellung zur Situation der Offenen Ganztagsgrundschulen der Stadt Rheine, Stand Juni 2008
OGS-Situationsberichte der Schulen
Antrag der CDU zur Ganztagsbetreuung