Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Jugendhilfeausschuss beschließt, den weiteren Ausbau der Familienzentren unter Berücksichtigung folgender Prioritätenliste vorzunehmen:
1. Verbundlösung Kindergärten St. Elisabeth und St. Michael
2. Verbundlösung Kindergärten Herz-Jesu und St. Konrad
3. Verbundlösung Kindergärten St. Dionysius und St. Franziskus
4. Kinderland-Kindergarten
5. Verbundlösung Heilpädagogisches Zentrum mit Johannes-Kindergarten
Begründung:
Im Rahmen des Ausbaues von Kindertageseinrichtungen zu Familienzentren sollen nach den Planungen des Landes NRW in Rheine insgesamt 12 Familienzentren entstehen, die auch eine finanzielle Förderung des Landes erhalten.
Bezüglich des aktuellen Ausbaustandes einschließlich der beschlossenen Ausbaustufe für das Kindergartenjahr 2009/2010 wird auf die Vorlage 025/09 verwiesen. Einschließlich der Ausbaustufe für das Kindergartenjahr 2009/2010 stehen bereits 7 Standorte für Familienzentren fest.
Somit sind zur Erreichung der Zielzahl 12 noch 5 weitere Standorte für Familienzentren festzulegen.
Auf Grund der vorgenommenen Ausschreibung liegen der Verwaltung nunmehr folgende Bewerbungen vor:
1. Verbundlösung St. Elisabeth Kindergarten, Windthorststraße 15 mit dem
St. Michael Kindergarten, Bühnertstraße 17
2. Verbundlösung Herz-Jesu Kindergarten, Esperlohstraße 9 mit dem
St. Konrad Kindergarten, Am Pfarrhaus 6
3. Verbundlösung St. Dionysius Kindergarten, Auf dem Hügel 7 mit dem
St. Franziskus Kindergarten, Frankenburgstraße 68
4. Kinderland-Kindergarten, Ludwig-Erhard-Straße 1
5. Verbundlösung Dreikönigs-Kindergarten, Dreikönigstraße 29 mit dem
Johannes-Kindergarten, Keltenstiege 5
6. Waldorf-Kindergarten, Bauerschaftsstraße 205
Somit liegen der Verwaltung für die Benennung der restlichen 5 Standorte insgesamt 6 Bewerbungen vor. Vor diesem Hintergrund und der Tatsache, das die einzelnen Kontingente für die beiden letzten Ausbaustufen noch nicht bekannt sind, hat die Verwaltung bereits zu einem früheren Zeitpunkt vorgeschlagen, eine Prioritätenliste zu erstellen.
Zur Erstellung der Prioritätenliste schlägt die Verwaltung folgende Auswahlkriterien (Sozialindikatoren) vor:
1. Ausländerquote in % im Einzugsbereich
2. Anteil der 0<6Jährigen in
% an der Gesamtbevölkerung
3. Einwohner je qkm
(Einwohnerdichte)
4. Einkommenssituation
gemessen an den festgesetzten Kindergartenelternbeiträgen in der niedrigsten
Einkommensstufe in %
5. SGB II und SGB
XII-Empfänger < 18 Jahren in % bezogen auf die altersgleiche Bevölkerung
6. Schulübergänge auf die Hauptschule in %
Ferner soll die
Anzahl der bereits bestehenden
Familienzentren im Einzugsgebiet Berücksichtigung finden.
Einzugs- bereich |
Sozialindikatoren |
Anzahl bestehender FZ im Einzugsbereich |
||||||
|
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
|
|
|
Ausländer
quote |
Anteil
der 0<6 Jährigen |
Einwohner- dichte |
unterste
Einkom- mensstufe |
SGB
II und SGB XII Empfänger |
Übergänge
zur Hauptschule |
|
|
KiGä St. Elisabeth und St.
Michael |
7,01 % |
4,24 % |
2.969,60 |
30,10 % |
29,57 % |
23,40 % |
0 |
|
KiGa Kinderland |
6,12 % |
3,51 % |
3.689,89 |
25,00 % |
20,65 % |
13,27 % |
2 |
|
KiGä St. Dionysius und
St. Franziskus |
5,71 % |
4,28 % |
3.436,87 |
22,96 % |
20,54 % |
15,09 % |
0 |
|
KiGä HPZ und Johannes |
5,05 % |
3,39 % |
1.988,97 |
23,10 % |
19,14 % |
15,38 % |
1 |
|
KiGä Herz-Jesu und St.
Konrad |
5,99 % |
4,24 % |
858,21 |
25,12 % |
18,18 % |
21,36 % |
0 |
|
Waldorf-KiGa |
2,03 % |
5,53 % |
211,42 |
13,91 % |
4,80 % |
23,08 % |
0 |
|
Nach den
Sozialindikatoren und unter Berücksichtigung der bereits bestehenden
Familienzentren in den jeweiligen Einzugsbereichen unterbreitet die Verwaltung
den oben genannten Beschlussvorschlag, der wie folgt begründet wird:
1. Verbundlösung St.
Elisabeth Kindergarten, Windthorststraße 15 mit dem St. Michael Kindergarten,
Bühnertstraße 17
Es sind hohe Werte bei den belastenden Sozialindikatoren (hohe Ausländerquote, hoher Anteil im Bereich der untersten Einkommensstufe, hohe Übergangsquote zur Hauptschule) festgestellt. Ferner befindet sich im Einzugsbereich noch kein Familienzentrum.
2. Verbundlösung Herz-Jesu Kindergarten,
Esperlohstraße 9 mit dem
St. Konrad Kindergarten, Am Pfarrhaus 6
Hier ist eine hohe Übergangsquote zur Hauptschule feststellbar. Ferner gibt es einen hohen Anteil im Bereich der untersten Einkommensstufe. Schließlich befindet sich noch kein Familienzentrum im Einzugsbereich.
3.
Verbundlösung
St. Dionysius Kindergarten, Auf dem Hügel 7 mit
dem St. Franziskus Kindergarten, Frankenburgstraße 68
Der Einzugsbereich überschneidet sich mit der Verbundlösung für den Elisabeth- und Michael-Kindergarten. Bis auf eine hohe Einwohnerdichte ist der Einzugsbereich unauffällig. Für den Vorschlag an dritter Stelle spricht die gleichmäßige regionale Verteilung der Familienzentren.
4. Kinderland-Kindergarten,
Ludwig-Erhard-Straße 1
Im Einzugsbereich sind bereits 2 Familienzentren aktiv. Bei den Sozialindikatoren sind die hohe Ausländerquote und der hohe Anteil im Bereich der untersten Einkommensstufe auffällig. Die Benennung an 4.Stelle resultiert aus der einzuhaltenden Trägervielfalt. Bislang sind bis auf eine Ausnahme alle Familiezentren in konfessioneller Trägerschaft.
5.
Verbundlösung
Dreikönigs-Kindergarten, Dreikönigstraße 29 mit
dem Johannes-Kindergarten, Keltenstiege 5
Von den Sozialindikatoren ist der Einzugsbereich eher unauffällig. Im Vergleich zum Einzugsgebiet des Waldorf-Kindergartens war hier die Einwohnerdichte und die Nutzerstruktur für den Vorschlag an 5. Stelle ausschlaggebend.
Aussagen zum Waldorf-Kindergarten, Bauerschaftsstr.
205
Die Bewerbung des
Waldorf-Kindergartens kann nach Auffassung der Verwaltung unter
Berücksichtigung der begrenzten Anzahl der zu schaffenden Familienzentren aus
folgenden Gründen nicht berücksichtigt werden:
Unter
Berücksichtigung der Sozialindikatoren ist der Einzugsbereich als unauffällig
zu bezeichnen.
Im direkten
Einzugsbereich ist zwar kein Familienzentrum vorgesehen. Jedoch ist
Planungsbezirk „Südraum“ ein Familienzentrum vorhanden. Es muss aber auch berücksichtigt
werden, dass die Einrichtung abgelegen in der Bauernschaft in Catenhorn liegt. Hier
spielt die relativ geringe Einwohnerdichte eine erhebliche Rolle.
Zu berücksichtigen
ist auch, dass der Waldorf-Kindergarten nicht ausschließlich von Kindern aus
dem Einzugsbereich der Stadt Rheine besucht wird. Die Einrichtung wird seit
Jahren auch von Kindern aus Nachbarkommunen innerhalb des Kreises Steinfurt
besucht.