Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Kulturausschuss nimmt die Ausführungen zum Gutachten von Prof. Dr. Umlauf zur Kenntnis und beauftragt die Empfehlungen aus dem Gutachten zu prüfen und dem Ausschuss konkrete Handlungsvorschläge zur Entscheidung vorzulegen.
Begründung:
In der Sitzung des
Kulturausschusses am 5. Februar 2009 wurde berichtet, dass Prof. Dr. Umlauf von
der Humboldt-Universität Berlin ein Gutachten zur bibliothekarischen Versorgung
in der Stadt erstellen wird.
Prof. Dr. Umlauf war
in der Zeit vom 24. Februar bis zum 26. Februar 2009 in Rheine. Er hat 12
Gespräche mit Schulleiterinnen und Schulleitern sowie mit Leiterinnen von kirchlichen Bibliotheken
geführt. Intensive Gespräche fanden auch mit der Dezernentin, dem
Fachbereichsleiter und der Bibliotheksleiterin statt. Alle Schulen und
kirchlichen Bibliotheken hatten im Vorfeld einen Fragebogen von Prof. Umlauf
erhalten. Der Rücklauf der Fragebogen war sehr hoch (100 % der gymnasialen
Oberstufe, 10 % der anderen Schulen, 64 % der katholischen öffentlichen Bibliotheken
Das Gutachten ist
der Stadtverwaltung am 30. März 2009 zugegangen.
Die Beschreibung der
Bibliotheksversorgung in Rheine wird wie folgt dargestellt:
Bibliotheken in Rheine – Zustandsbeschreibung
• Kooperation
und Vernetzung: Im Vordergrund stehen Maßnahmen der Leseförderung und die
Zusammenarbeit mit Schulen, besonders bei Klassenführungen. Für diesen
Aufgabenbereich wird deutlich mehr als eine halbe Personalstelle eingesetzt.
• Diese
Personalkapazität ist außerordentlich knapp.
• Die
Stadtbibliothek engagiert sich in Grenzen in dem vom Ministerium für Schule und
Weiterbildung NRW propagierten Projekt „Bildungspartner Schule und Bibliothek“.
Hierin wird empfohlen, dass Bibliotheken und Schulen einer Stadt eine Arbeitsgemeinschaft
bilden, in der konkrete Maßnahmen der Leseförderung verabredet und vertraglich
vereinbart werden. Eine solche Arbeitsgemeinschaft besteht in Rheine noch
nicht, jedoch bestehen Verträge im Sinn dieses Projekts mit 2 Schulen, weitere
sind geplant.
• Im
bundesweiten Vergleich schneiden die Schulen in Rheine mit ihren Schulbibliotheken
überdurchschnittlich gut ab.
• Die
Einbindung der Schulbibliotheken in den Unterricht (z. B. Einführungen in die
Bibliotheksbenutzung, Aufgaben aus dem Unterricht heraus, die in der Schulbibliothek
zu bearbeiten sind
• Am
Berufskolleg (Kaufmännische Schulen, Lindenstraße
• Andernfalls
würde auch hier wahrscheinlich die für die Schulbibliotheken in Rheine
kennzeichnende Situation eintreten: die fast völlige Isolierung der Schulbibliotheken
untereinander. Es besteht weder eine Vernetzung hinsichtlich
• Obwohl
an allen Schulbibliotheken betont wird, dass Einführungen in die Bibliotheksbenutzung
(Förderung der Bibliotheksnutzung und des Lesens, Recherchestrategien,
systematische Nutzung von Quellen usw.
• Die
11 Katholischen öffentlichen Büchereien haben mehr oder minder gute Kontakte
zur katholischen Fachstelle (Referat Büchereien des Bischöflichen Generalvikariats
Münster, Hauptabteilung Seelsorge
• Die
Beteiligung an organisierten Programmen zur Leseförderung ist extrem verschieden
und reicht von Vorlesestunden bis zu den Programmen, die vom Borromäusverein
organisiert und mit Materialien unterstützt werden.
• Generell
unterentwickelt bei den Katholischen öffentlichen Büchereien ist die Beteiligung
an dem vom Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW propagierten Projekt
„Bildungspartner Schule und Bibliothek“.
• Aussagen
über die geplante FH-Bibliothek der Mathias-Fachhochschule in Gründung sind
kaum möglich, weil der Träger dem Gutachter keine konkreten Planungen mitteilen
konnte oder wollte. Man scheint sich an der FH in Gründung auf eine an der FH
Darmstadt entwickelte Grundkonzeption stützen zu wollen. Darin wird ein zügiger
Ausbau mit schwacher Vernetzung gegenüber dem Verbund der wissenschaftlichen
Bibliotheken in Nordrhein-Westfalen vorgeschlagen. Die Ideen für eine
Kooperation mit der Stadtbibliothek Rheine werden in diesem Gutachten erörtert
und ggf. aufgegriffen und konkretisiert.
Die wichtigsten
Ergebnisse und Empfehlungen hat der Gutachter so zusammengefasst:
Die Ergebnisse und
Empfehlungen auf einen Blick:
• Die
bisherigen Vernetzungen und Kooperationen der Rheiner Bibliotheken beruhen auf
Initiativen und Aktivitäten der Stadtbibliothek und kreisen um das Thema
Leseförderung und Förderung der Medien- und Informationskompetenz.
• Unterentwickelt
ist die Einbeziehung der Katholischen öffentlichen Bibliotheken und der
Schulbibliotheken in systematische, bibliotheksübergreifende Programme der
Leseförderung.
• Ansätze für eine
Es wird empfohlen,
• ein
Aufgabengebiet „Kompetenzzentrum Leseförderung und Schulbibliotheken“ zu
schaffen. Herausragende Aufgaben sind:
ð das im Sinne des
vom Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW propagierte Projekt
„Bildungspartner Schule und Bibliothek“: Etablierung und Leitung einer
Arbeitsgemeinschaft der Bibliotheken und Schulen in Rheine, in der konkrete und
aufeinander abgestimmte Maßnahmen der Leseförderung verabredet und vertraglich
vereinbart werden
ð Etablierung und
Durchführung von ambitionierten Maßnahmen der Leseförderung in Kooperation mit
Partnern (Spiralcurriculum, Bibliotheks-Rallye usw.
• für
die Stadtbibliothek, die Schulbibliotheken und die Katholischen öffentlichen
Büchereien eine