Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Kulturausschuss nimmt den Zwischenbericht über die Projektförderung der Ausstellung zum 800 jährigen Jubiläum des Kreuzherrenordens 2010 im Kloster Bentlage zustimmend zur Kenntnis.
Begründung:
Das für August 2010 bis Februar 2011 geplante Ausstellungsprojekt mit dem Arbeitstitel „In cruce salus. 800 Jahre Kreuzherrenkunst in Westeuropa“ war folgendermaßen vorgesehen:
Das Museum Kloster Bentlage, die Stichting Klooster Ter Apel und die Stichting Sint Aegten in Cuijk wollten in Zusammenarbeit mit dem Kreuzherrenorden ein grenzüberschreitendes Projekt realisieren, das das 800 jährigen Jubiläum des Kreuzherrenordens zum Gegenstand hat. Eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des emeritierten Magister Generaal, Pater Vaarnhold, entwickelte ein inhaltliches Konzept, das im Dezember 2007 dem Kulturausschuss der Stadt Rheine vorgestellt und von ihm zustimmend zur Kenntnis genommen wurde. Das geschätzte Finanzvolumen des Projektes betrug 400.000 €. Die Stadt Rheine beabsichtigte, sich mit 25.000 € an den Projektkosten zu beteiligen. Das europäische Provinzialat der Kreuzherren stellte eine Ausfallbürgschaft in Höhe von 90.000 € zur Verfügung. Beabsichtigt war, Fördergelder in Höhe von 200.000 € bei der EU einzuwerben.
Sachstand
Im Projekt hat sich
eine neue Situation ergeben. Das erste Konzept für die Aktivitäten zum
800jährigen Kreuzherrenjubiläum sah eine Gesamtdarstellung des kulturellen
Erbes der Kreuzherren in Form von Ausstellungen und Buchveröffentlichungen des
Kreuzherrenordens unter einheitlicher Federführung in finanzieller, organisatorischer
und medienwirksamer Hinsicht vor.
Der Ordensprovinzial
sieht sich nun nicht mehr in der Lage, dieses Gesamtprojekt finanziell zu
unterstützen. Er schlägt vielmehr vor, die Aktivitäten des ursprünglichen
Jubiläumskonzeptes wie folgt aufzugliedern:
-
Die
zentrale Jubiläumsausstellung wird im Museum Kloster Bentlage durchgeführt.
-
Die
Buchveröffentlichung wird von den Kreuzherren in Eigenregie durchgeführt.
Diese Aufgliederung
hat zur Folge, dass wir uns in Bentlage auf die Ausstellung mit ihrem
Begleitprogramm konzentrieren sollten.
Finanzierungsumstellung
Aus diesen
inhaltlichen Vorgaben ergibt sich ein neues Finanzierungskonzept. In diesem
Konzept ist zu beachten, dass sich für den Einsatz der vom Kulturausschuss
vorgesehenen Mittel von 25.000 € keine Änderung ergibt:
Finanzierungskonzept
(Stand: April 2009)
Ausgaben
Ausstellungskatalog 30.000 €
Transporte 15.000 €
Versicherung 20.000 €
Personalkosten
(Werkvertrag)
50.000 €
Ausstellungstechnik 25.000 €
Bewachung, Sicherheit 15.000 €
Museumspädagogik 15.000 €
PR/Marketing 25.000 €
Unvorhergesehenes 5.000 €
200.000
€
Einnahmen
Stadt Rheine 25.000 €
Museumsstiftung Rheine +
Stiftung Kloster Bentlage 25.000 €
Landschaftsverband
Westfalen-Lippe 25.000 €
Kreis Steinfurt +
Sponsoren 25.000 €
Land
NRW 100.000
€
200.000
€
Aus diesem
Finanzierungsplan ergeben sich zwei Konsequenzen:
- Die vorgesehene EU-Förderung entfällt,
da beide Euregios (Rhein-Maas und Gronau) keine Einzelprojektförderung
mehr durchführen. Es gibt jedoch eine Auffanglösung: Die EUREGIO Gronau
plant ein Verbundprojekt mit Klöstern diesseits und jenseits der Grenze.
In dieses Projekt unter der Federführung der EUREGIO kann Kloster Bentlage
mit einbezogen werden. Die Vorteile für uns bestehen darin, dass der
Bekanntheitsgrad Kloster Bentlages gesteigert wird. Es erhält
internationales Renommee. Einladungen zum ersten Kontaktgespräch will die
EUREGIO Gronau in Kürze verschicken. Eine Teilnahme Bentlages an dem
Verbundprojekt wäre für die Stadt Rheine ein neues Projekt.
- Für die Ausstellung mit dem Arbeitstitel
„In cruce salus. 800 Jahre Kreuzherrenkunst in Westeuropa“ stehen zurzeit
50.000 € zur Verfügung: 25.000 € seitens der Stadt Rheine
(Kulturausschussbeschluss vom Dezember 2007) und 25.000 €, die die
Museumsstiftung Rheine und die Stiftung Kloster Bentlage gemeinsam
aufbringen (Vereinbarung beider Stiftungen nach der Kuratoriumssitzung in
Bentlage am 13. März 2009). Als nächster Schritt müssen verschiedene
Anträge zur Förderung des Projektes gestellt werden. Ein Antrag an das
Land NRW über die Bezirksregierung Münster und ein Antrag bei der
Kulturstiftung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe haben dabei
oberste Priorität. Mit dem Land, der Bezirksregierung und dem Landschaftsverband
wurden bereits Vorgespräche geführt.
Dabei wurden vor allem auch die Bedingungen für die Genehmigung eines
vorzeitigen Maßnahmebeginns diskutiert. Die Gespräche mit dem Kreis
Steinfurt und verschiedenen Sponsoren sollen in Kürze aufgenommen werden.
Erweiterungsoptionen
Im Gespräch mit dem Land und der Bezirksregierung wurden verschiedene Erweiterungsmöglichkeiten des Projektes angesprochen, etwa ein mehrsprachiger Katalog (deutsch, niederländisch, englisch), der die internationale Wirksamkeit des Projektes wesentlich erhöhen würde, zumal die enge Zusammenarbeit mit ter Apel und den Kreuzherren einfache Vertriebswege für die niederländische und die englische Ausgabe ermöglicht. Angeregt wurde auch ein wissenschaftliches Begleitprogramm, etwa ein Symposium in Zusammenarbeit mit der Universität Münster, bei dem neue Forschungsergebnisse zum Klosterleben in Westfalen und im Euregiogebiet vorgestellt und diskutiert werden können. Um die Realisierungschancen abschätzen zu können, müssen verschiedene Vorgespräche inhaltlicher und finanztechnischer Art geführt werden. Ein mündlicher Bericht zum Stand der Dinge kann in der Sitzung am 23. April erfolgen.