Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Bauausschuss nimmt das Konzept zur Umgestaltung der Teichanlage Stadtpark zur Kenntnis.
Begründung:
Das Büro Lohaus Carl aus Hannover hat im Jahr 2006 ein
Entwicklungskonzept für den Stadtpark in Rheine erstellt. In der Sitzung des
Bau- und Betriebsausschusses vom 24. August 2006 ist das Konzept als Leitlinie
für die zukünftige Gestaltung des Parks beschlossen worden. In einem
weiteren Realisierungsschritt ist geplant, den Teich inklusive dem Umfeld zu
sanieren.
Die Gestaltungsidee:
Der in die Jahre gekommene Teich ist
aufgrund seiner unkonstanten Wasserhaltung ohne Teichdichtung und aufgrund der
starken Verschlammung dringend sanierungsbedürftig.
Die Neugestaltung dieses Bereichs des
Stadtparks eröffnet die Möglichkeit, den Teich wieder in den Mittelpunkt des
Parks zu rücken und weithin sichtbar und erlebbar zu machen.
Weiterhin wird, wie im Entwicklungskonzept
dargestellt, eine Teichvergrößerung angestrebt, die einerseits Vorteile für
eine dauerhaft verbesserte Wasserqualität bietet und andererseits der
Gastronomie im Stadtpark den Ausblick auf den Teich eröffnet. Die Neuordnung
der Wege, insbesondere des Hauptweges in den Südteil des Parks, kann einen
wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Verknüpfung zwischen dem nördlichen
und dem südlichen Stadtparkbereich leisten.
Der vorhandene Teich wird nach Norden und
Westen erweitert und somit in seiner Fläche von 1.800 m² auf 3.000 m² vergrößert.
Besucherinnen und Besucher werden somit bereits beim Erreichen der
Konzertmuschel mit einem Blick auf den großzügigen Teich empfangen. Die
Wegeverbindung weitet sich am Teich zu einem mit Kirschbäumen überstandenen
Platz auf und setzt sich als Promenade in den Südteil des Parks fort.
Der gepflasterte Hauptweg setzt sich in
Zukunft geradlinig am Spiel- und Minigolfplatz fort und wird zusammen mit dem
Platz am Teich zum Rückgrat des Parks. Der Promenadencharakter des Weges wird
durch eine Baumreihe betont, die in Verbindung mit einer Schnitthecke auch die
Abgrenzung zum Spielplatz und zum Minigolfplatz übernimmt.
Am Platz ist der Teich mit einer Mauer
gefasst, die überwiegend bodenbündig bzw. in einem Abschnitt in Sitzhöhe
ausgebildet ist. Hier findet das Kunstwerk „Sitzender Junge von Jürgen Ebert“
seinen neuen, prominenten „Sitzort“. Weiterhin werden an diesem Platz am Wasser
Bänke angeboten und Spielangebote, wie Bodenschach oder Boule, integriert. Die
vorhandene Fontäne wird in den westlichen Teil des Teiches umgesetzt und damit
zu einem besonderen Blickfang für diesen Bereich.
Der bisherige Hauptweg wird Teil eines
landschaftlich geprägten Rundwegs um den Teich. Einen besonderen Ort an diesem
Rundweg bietet an der Nordwestseite ein Steg aus einer über dem Wasser
schwebenden Betonplatte mit Ruhebank.
Der vielfältige, parkbildprägende
Baumbestand wird zum größten Teil erhalten. Wenige, überwiegend vorgeschädigte
Bäume werden entfernt, einzelne Schnittmaßnahmen durchgeführt, um Blickbeziehungen
von dem landschaftlichen Weg auf die Wasserfläche zu ermöglichen. Für die
Teicherweiterung müssen an West- und Ostseite einige wenige Bäume, überwiegend
Birken, weichen.
Prägend sind weiterhin die vorhandenen
großen geschlossenen Rhododendrongebüsche auf der Süd- und Westseite, die
ebenfalls erhalten bleiben und sich durch Pflegemaßnahmen gestärkt ins
abwechslungsreiche Gesamtbild des Parks einfügen.
Locker in die Rasenflächen rund um den
Teich eingestreute blau blühende Zwiebelpflanzen bilden im Frühjahr einen besonderen
Blickfang.
Der
Teich:
Der vorhandene Teich wird nördlich und
westlich erweitert und dabei vertieft, um ein konstantes biologisches Gleichgewicht
des Wassers zu schaffen.
Unter Verwendung einer mineralischen
Dichtungsbahn erhalten die Wasserzonen ein gestaffeltes Tiefenprofil mit einer
ca. 2,4 m tiefen Kaltwasserzone, die die Wasserumwälzung sichert.
Der Kühleffekt des tiefen Wassers wirkt der
Algenbildung entgegen. Die mit einer Pumpe betriebene versetzte Fontäne sorgt
zusätzlich für eine Wasserbewegung.
Die flachen Uferböschungen sollen in Teilabschnitten
einen Saum aus Uferstauden erhalten.
Um dem Teich immer ausreichend Frischwasser
zuzuführen und dauerhaft die Wasserqualität zu erhalten, soll ein neuer
Wasserzulauf vom Hemelter Bach mit Verlegung der Zuleitung bachaufwärts hergestellt
werden. Diese Maßnahme beinhaltet die Erstellung einer Sohlschwelle im Hemelter
Bach zur Anhebung des Mittelwasserstands auf einer kurzen Strecke. Durch diese
Anhebung des Wasserstands kann dem Teich in der Nordwestecke Wasser aus dem
Bach über Rohrleitungen und offenem Graben unter Ausnutzung des freien Gefälles
zugeführt werden.
Nach Durchströmung des Teichs erfolgt die
Ableitung im Südwesten zurück in den Hemelter Bach. Um auch die westlich der
Durchströmung liegende Fläche mit Frischwasser zu versorgen, wird
vorgeschlagen, die vorhandene Fontäne in diesen Teil des Teichs umzusetzen. Die
Fontäne wird mittels Pumpe ebenfalls aus dem Hemelter Bach gespeist.
Wenn bei Niedrigwasser im Hemelter Bach
eine Wasserversorgung des Teichs im freien Gefälle nicht möglich ist, wird eine
Pumpstation mit einer Leistung von 10 l/s installiert. Sie entnimmt kurz
oberhalb der Sohlschwelle im Bach Wasser. Zur Vermeidung von Verschlammungen
der Pumpstation bei Nichtbetrieb wird der Zulauf vom Hemelter Bach mittels
Schieber abgetrennt und am Einspeisungspunkt eine Rückschlagklappe angeordnet.
Die finanziellen Auswirkungen:
Die Gesamtkosten der Maßnahme
belaufen sich auf 798.745,00 € brutto.
Die Gesamtkosten der Maßnahme
ohne die Anlage einer Teichdichtung betragen gemäß Kostenschätzung 555.985,00 €.
Alternativ ist die Kostensituation bei der Bildung eines ersten Bauabschnitts betrachtet worden.
Im Wesentlichen umfasst dieser die Teicharbeiten (Ausbaggern und Abdichten des
Teiches, Erstellung der Zuleitung). Hierbei sind Kosten von 493.861,00 € brutto gemäß der
Kostenschätzung zu erwarten. Bei einer Realisierung des ersten Bauabschnittes ohne Teichdichtung ist mit Kosten von 251.102,00 € brutto zu rechnen.
Über die Finanzierung und Umsetzung dieser Maßnahme kann angesichts der
derzeitigen Haushaltssituation der Stadt keine Aussage getroffen werden.
Anlagen:
Anlage 1 – Lageplan (Variante 3)
Anlage 2 – Lageplan Baugrenzen
Anlage 3 – Kostenschätzung Gesamtmaßnahme
Anlage 4 – Kostenschätzung Bauabschnitt I