Betreff
Offene Jugendarbeit - Wirksamkeitsdialog und Weiterentwicklung des Konzeptes
Vorlage
537/09
Aktenzeichen
FB 2/51-ne
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Jugendhilfeausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und beschließt, die Beratung an den Unterausschuss „Jugendarbeit und Kindertagesstätten“ zu verweisen.


Begründung:

 

Offene Jugendarbeit

 

Wirksamkeitsdialog und Weiterentwicklung des Konzeptes

 

Wirksamkeitsdialog

 

Mit der Reform des Landesjugendplans wurde im Jahr 1999 in Nordrhein-Westfalen (NRW) der "Wirksamkeitsdialog" in die Wege geleitet, der einer fachlichen Reflexion der Landesförderung dienen soll.

 

Die Grundidee besteht darin, gemeinsam mit den Einrichtungen, Trägern und Kommunen und der Land einen Dialog über Effekte und Wirkungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit zu führen, um einerseits den wirksamen Einsatz der Landesmittel zu überprüfen und gleichzeitig dieses Arbeitsfeld weiterzuentwickeln und zu qualifizieren.

Beauftragt mit der Durchführung war die Universität Dortmund in Kooperation mit Vertreterinnen und Vertreter öffentlicher und freier Akteure der Kinder- und Jugendarbeit.

 

Nach ersten Testphasen wurde das Verfahren ab 2001 landesweit erprobt, allerdings nach der letzten Landtagswahl zunächst wieder eingestellt.

 

Erstmals ist für das Jahr 2008 wieder ein Erhebungsbogen an die Jugendämter verschickt worden, dessen Ergebnisse im Folgenden vorgestellt werden.

 

Seit Anfang 2006 hatten insgesamt sieben Jugendämter aus dem Bereich des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe mit dem Landschaftsverband und dem Institut für Sozialplanung und Organisationsentwicklung (INSO) ein Verfahren für einen Wirksamkeitsdialog für die offene Jugendarbeit entwickelt.

Das neue Projekt sollte

 

·         mehr Informationen liefern als der Wirksamkeitsdialog des Landes.

·         einen interkommunalen Vergleich ermöglichen.

·         aus der Sicht des Landschaftsverbandes gegebenenfalls den eingestellten Wirksamkeitsdialog des Landes durch dieses Verfahren ersetzen.

 

Der umfangreiche Fragebogen wurde erstmals für das Jahr 2006 getestet. Dabei zeigten sich die bei der Entwicklung einer neuen Software üblichen Probleme. Nach deren Beseitigung wurde das Verfahren erstmals für das Jahr 2007 mit allen Jugendämtern durchgeführt.

Hier stellt sich dann heraus, dass es in den Einrichtungen, die die Fragebögen bearbeitet hatten, in vielen Detailfragen Verständnisprobleme gab, die im interkommunalen Vergleich zu Fehlinterpretationen geführt hätten. 

 

Im Jahr 2008 wurden die Fragebögen erneut von den Einrichtungen bearbeitet.

In diesem wurde auch der Wirksamkeitsdialog des Landes wieder eingeführt.

 

Da hier vor allem statistische Grunddaten erfasst werden, die keine ausführlichen Informationen für die kommunale Ebene liefern, wird das Land 2010 erstmals für das Jahr 2009 einen „Qualitätsverbund Offene Kinder- und Jugendarbeit“ einführen, durch den eine landesweite jährliche Berichterstattung ermöglicht werden soll.

 

Das Erhebungsinstrument soll so konzipiert werden, dass es auch für das örtliche Berichtswesen eingesetzt werden kann und interkommunale Vergleiche ermöglichen soll.    

 

Der Landschaftsverband hat daraufhin das INSO-Projekt eingestellt.

 

Hier daher zunächst das Ergebnis des oben genannten Wirksamkeitsdialoges für Rheine für das Haushaltsjahr 2008

 

Der Fragebogen des Landes gliedert sich in zwei Bereiche

 

  1. Finanzdaten
  2. Strukturdaten

 

Die Finanzdaten sollen dem Land Informationen über die Ausgaben für die offene Jugendarbeit geben. Für die Stadt Rheine ergibt sich folgende Übersicht:

 

 

 

Die Stadt Rheine hat im Haushaltsjahr für offene Jugendarbeit zur Verfügung gestellt:

 

511.113 €

 

An Landesmittel wurden bewilligt und ausgezahlt:

 

200.077 €

 

Damit standen 2008 insgesamt zur Verfügung:

 

711.190 €

 

 

Die Eigenmittel der freien Träger soll der örtliche Träger der Jugendarbeit einschätzen, da im Fragebogen keine Angaben von den freien Trägern erhoben werden sollen. Sie wurden von der Verwaltung auf 20.000 € geschätzt. Darin enthalten sind Zuschüsse der Kirchenorganisationen, die direkt in die beiden großen Einrichtungen fließen. Die rechnerischen Raumkosten für Bereitstellung der Räumlichkeiten in den dezentralen Einrichtungen sind darin nicht enthalten.

 

 

In den Strukturdaten werden grundlegende Informationen über die Gesamtheit der Einrichtungen abgefragt.

 

  • Zahl der Einrichtungen und Trägerschaft

 

In Rheine sind alle Einrichtungen der offenen Jugendarbeit „Häser der offenen Tür“. Sie  befinden sich alle in freier Trägerschaft.

 

  • Öffnungszeiten

 

Gefragt wird nach den Öffnungszeiten in den nachstehend genannten Zeitintervallen.

 

unter 11 Std. pro Woche

5

11 – 20 Std. pro Woche

6

21 – 30 Std. pro Woche

2

31 – 40 Std. pro Woche

1

Über 40 Std. pro Woche

0

 

 

Davon hat eine Einrichtung regelmäßig am Wochenende geöffnet.

 

  • Besucherinnen und Besucher

 

Der Fragebogen erhebt die Daten für den „Normalbetrieb“ der Einrichtungen. Das Ergebnis ergibt folgendes Bild:

 

Stammbesucher

518

Unregelmäßige Besucher/innen

200

 

Folgende weitere Detailinformationen wurden gegeben:

 

von den Stammbesuchern

 

verfügten insgesamt 150 Personen über einen Zuwanderungshintergrund

sind:

5 %                                              

6 bis einschließlich 8 Jahre alt

davon 55 % weiblich

17 %

9 bis einschließlich 11 Jahre alt

davon 46 % weiblich

30 %

12 bis einschließlich 14 Jahre alt

davon 40 % weiblich

28 %

15 bis einschließlich 17 Jahre alt

davon 32 % weiblich

16 %

18 bis einschließlich 21 Jahre alt

davon 34 % weiblich

4 %

22 bis einschließlich 26 Jahre alt

davon 0 % weiblich

 

Die regelmäßig stattfindenden Angebote der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, die in Kooperation mit Schule(n) entspringen haben 2008 insgesamt genutzt:

 

0

TeilnehmerInnen der Grundschule

18

TeilnehmerInnen der Klassen 5 bis 8 , davon waren 17% weiblich

16

TeilnehmerInnen der Klassen 9 bis 12, davon waren 70% weiblich

 

Die nicht regelmäßig stattfindenden und/oder für eine große Besuchermenge organisierten „Veranstaltungen“ erreichten eine Gesamtzahl von 1.215 Besucherinnen und Besuchern.

 

Der nächste Fragenkomplex bezieht sich auf das Personal in der OKJA

 

Das Ergebnis stellt sich wie folgt dar:

 

hauptberufliche Mitarbeiter/innen:

12

davon Mitarbeiter/innen, die nicht in Deutschland geboren sind:

 

1

Vollzeitbeschäftigte:

11

Teilzeitbeschäftigte:

1

 

Ausbildung der hauptberuflichen Mitarbeiter/innen

 

Dipl. Sozialarbeiter/pädagoge/Bachelor

10

Dipl. Pädagoge

2

 

 

 

 

 

Angaben zu Ehrenamtlichen

 

 

Gesamtzahl der ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen:

 

 

64

 

davon

unter 18 Jahren:

 

14

davon weiblich:

9

davon

18 bis 26 Jahre:

 

50

davon weiblich:

27

davon

über 27 Jahre:

 

0

 

 

 

Die vorgestellten Informationen zeigen, dass das Land in erster Linie Grunddaten über Finanzmittel, Mitarbeiter- und Besucherstruktur, sowie Öffnungszeiten erhebt.

 

Es wird deutlich, dass für den kommunalen Wirksamkeitsdialog zusätzliche Informationen notwendig sind. Hier werden in Kürze Informationen über den neuen „Qualitätsverbund Offene Kinder- und Jugendarbeit“ des Landes NRW vorliegen.

 

 

Weiterentwicklung des Konzeptes

 

Die offene Jugendarbeit in Rheine hat in dem Zeitraum seit 1999 die in ihrer Geschichte gravierendsten Veränderungen erfahren.

 

Nach der Schließung des Hans-Niermann-Hauses wurde schrittweise das Konzept der dezentralen offenen Jugendarbeit entwickelt und umgesetzt.

 

Die erheblichen Investitionen sowohl in zusätzliche Stellen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die offene Jugendarbeit, als auch in die Infrastruktur der Einrichtungen hatten von Anfang an einen intensiven Dialog auf kommunaler Ebene zwischen der Stadt als wichtigstem Zuschussgeber und den Trägern der Einrichtungen, die sich alle in freier Trägerschaft von Kirchengemeinden, beziehungsweise mit ihnen kooperierenden Vereinen befinden, erforderlich gemacht.

 

Dies geschah überwiegend im Unterausschuss „Jugendarbeit und Jugendhilfeplanung“ und wird jetzt im Unterausschuss „Jugendarbeit und Kindertagesstätten“ fortgesetzt.

 

Durch dieses Verfahren, bei dem jede Veränderung und daraus folgende notwendige Maßnahmen vor Ort mit allen Beteiligten beraten wurden, hat sich in der langen Phase der Umstrukturierung sehr bewährt.

 

Mit der Beratung des neuen Kinder- und Jugendförderplanes werden auch für den Bereich der offenen Jugendarbeit die notwendigen Veränderungen in ein überarbeitetes Konzept der offenen Jugendarbeit einfließen.

 

Der Unterausschuss „Jugendarbeit und Kindertagesstätten“ hat die Verwaltung zuletzt in seiner Sitzung am 4.05.2009 beauftragt, eine Vorlage für die Fortsetzung der offenen Jugendarbeit zur Beratung zu erarbeiten.

 

Die Beschlussfassung wird zurzeit intensiv vorbereitet. Aktuell wird dieser Themenkomplex in der Arbeitsgemeinschaft nach §  SGB VIII (AG 78 offene Jugendarbeit) ausführlich beraten. Am 19. November wird dieses Gremium in seiner dritten Sitzung zu diesem Themenkomplex konkrete Vorschläge zur Weiterentwicklung aus der Sicht der beteiligten Einrichtungen vorlegen.

 

Diskussionsgrundlage ist die Aufgabenstellung des erste kommunale Kinder- und Jugendplanes. Dieser hatte folgende Aufgaben für die Laufzeit des Förderplanes formuliert:

 

·         Planungssicherheit durch vertragliche Vereinbarungen und Sicherung der Mittel während der Laufzeit des Jugendförderplanes

·         Sicherung des aktuellen Bestands, insbesondere der Personalausstattung der offenen Jugendarbeit

·         Überprüfung des aktuellen Bestands an Einrichtungen auf Möglichkeiten zur Anpassung der Struktur der offenen Jugendarbeit mit dem Ziel, zumindest in einigen Einrichtungen eine volle Stelle pro Einrichtung zu erreichen.

·         Beobachtung der Entwicklung der Besucherpräferenzen in Bezug auf die Öffnungszeiten und ggf. deren Anpassung an neue Strukturen.

 

Die wichtigen Punkte „Planungssicherheit“ und Sicherung der Personalausstattung“ sind durch die aktuelle Beschlusslage gewährleistet.

 

Auf dieser Basis bedürfen insbesondere die beiden letztgenannten Punkte einer intensiven Diskussion.

 

Dazu gibt es folgenden Sachstand:

 

  • Die beteiligten Kirchengemeiden, die ihre Räume bisher zur Verfügung gestellt haben, werden durch den Zusammenschluss von Pfarrgemeinden Gemeindeflächen reduzieren müssen. Diese Entwicklung wird voraussichtlich zur Aufgabe einzelner Standorten führen.

 

  • Die offene Ganztagsschule wirkt sich bereits konkret auf den Betrieb der Einrichtungen der offenen Jugendarbeit aus.

Auf Basis der bisherigen Erfahrungen geht es zum Einen darum, die geeigneten Kooperationsformen weiter zu entwickeln, zum Anderen die Öffnungszeiten den veränderten Bedingungen anzupassen.

 

Aus der bisherigen Beratung in der AG 78 offene Jugendarbeit sind in der Tendenz  folgende Schwerpunkte zu erkennen:

 

  • Die Bedeutung des offenen Treffs als Grundangebot der Einrichtung wird von allen Einrichtungen hervorgehoben
  • Viele Einrichtungen haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit speziellen Kenntnissen und entsprechenden Angeboten und damit einhergehend auch:
  • eine verstärkte Kooperation mit Schulen vor allem im Bereich der Projektarbeit
  • Veränderungen der Öffnungszeiten durch die Zunahme des Ganztagsschulbetriebs sind bereits notwendig und eingetreten
  • Die verstärkte Projektarbeit in den Stadtteilen wird angestrebt, unter anderem mit dem Ziel:
  • Kooperation mit weiteren Trägern der Jugendarbeit, die über eine auch für die offene Jugendarbeit interessante Infrastruktur verfügen. (z.B. Sportvereinen)

 

In zwei Sitzungen wurde eine Bestandsanalyse mit folgenden inhaltlichen Fragestellungen erarbeitet:

 

  • Programmangebote
  • Besucherinnen und Besucher
  • Öffnungszeiten
  • Infrastruktur der Einrichtung
  • Kooperation mit Schulen
  • MitarbeiterInnensituation

 

Die Einrichtungen haben zu den einzelnen Punkten jeweils:

 

  • die aktuelle Situation dargestellt
  • positive und negative Aspekte beleuchtet
  • ihre Vorstellungen über die künftige Entwicklung

 

aufgezeigt.

 

Das Ergebnis ist eine ausführliche Datensammlung, die weiter im Arbeitskreis beraten wird.

 

Zu den einzelnen Punkten:

 

  • Programmangebote

 

Hier zeigt sich eine enorme Bandbreite in der Angebotsstruktur. Stichwortartig sind zu nennen:

 

Aufklärungsangebote, 

Koch- und Backangebote

Bastelangebote

Konzerte,

Beratung und Begleitung

LAN Partys

Bewerbungstraining,

Mädchengruppen

Billard

Tanzgruppe mit Spätaussiedlerinnen

Computer chatten,

Musik- und Mädchentanzgruppe

Dive-Adventure,

Musikprojekt „Sladkij Son“

DVD-Abende,

Offener Treff

Einzelfallhilfe

Playstation

Erlebnissport

Proberaum

Fahrten

Projekt Abenteuerland „Schotthocker Vielfalt“

Filmvorstellungen, 

Rasenspiele

Fußball / Hockey etc.

Schülerhilfe (Fragen bei Hausaufgaben etc)

Gesellschaftsspiele,

Selbstbehauptungskurs für Jungen

Gespräche mit der Politik

Selbstverteidigung und Selbstbehauptung

Gitarre und Schlagzeug

Sommer im Freibad

Grillfeste

Sommerfreizeit

Hausaufgabenhilfe,

Spielangebote

Hip-Hop-Gruppe

Spielzeug für draußen,

Infoveranstaltungen

Sportangebote

Internet

Tanzkurse

Kaminabende

Teenie- Disco für 14- bis 17-Jährige

Kicker

Turniere

Kickerturnier,

TV und Beamer

Kinderbetreuung

Vernetzungsaktionen

Kinderdisco Knut

Video- und Radiowerkstatt

Kinderferienparadies

Videonachmittage,

Kinderkino

WenDo - Selbstbehauptung

Kindertreffs

Wii-Sportturnier,

Kino

Wochenendfreizeiten

 

Festzustellen ist eine Zunahme von Projektangeboten. Diese haben jedoch in vielen Fällen eine eigentlich nicht gewünschte Reduzierung der Öffnungszeiten zur Folge.

Sportangebote und Ferienaktivitäten und damit auch Angebote außerhalb der Einrichtungen nehmen zu.

 

  • Besucherinnen und Besucher

 

Die Informationen über Besucherzahlen und Besucherstruktur sind im Fragebogen des Landes dargestellt. Folgende Punkte sind hervor zu heben:

Die Besucherzahlen unterliegen oftmals großen Schwankungen. In einzelnen Einrichtungen ist ein regelrechtes „Sommerloch“ zu beobachten.

Die männlichen Besucher sind allgemein deutlich mehr vertreten.

Die offene Jugendarbeit umfasst konstant ein großes Altersspektrum.

Im Jugendalter werden die Häuser von Jugendcliquen genutzt, die sich von anderen Jugendlichen abgrenzen wollen und so in der Tendenz eher keine Mischung mit Jugendlicher anderer Herkunft oder Interessen zulassen.

 

  • Öffnungszeiten

 

Die Informationen über die Öffnungszeiten sind ebenfalls im Fragebogen des Landes dargestellt. Hier werden aktuell folgende Fragen diskutiert:

Durch die Ausweitung des Ganztagsschulbetriebs werden sich die Öffnungszeiten in den späten Nachmittag und Abend, sowie in die Wochenenden verlagern.

Viele Einrichtungen wünschen sich mehr Öffnungszeiten, die jedoch angesichts der Personalsituation nicht realisierbar sind.

Der Zeitbedarf durch die Zunahme der Projektarbeit konkurriert mit den allgemeinen Öffnungszeiten.

 

  • Infrastruktur der Einrichtung

 

In diesem Themenbereich zeigt sich eine eher unerwartet hohe Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation. Lediglich das „HOT Alte-Dame“ ist mit der Einrichtung weitestgehend zufrieden. Folgende Negativpunkte werden von den anderen Einrichtungen geschildert:

Das Jugendzentrum Jakobi ist „umstellt“ von Alteneinrichtungen.

In vielen dezentralen Einrichtungen führt die Mischnutzung zu alltäglichen Problemen.

Auch die Lage vieler Jugendräume im Keller des Hauses wird als Nachteil gesehen.

Hinzu kommt die in manchen Fällen fehlende technische Grundausstattung beispielsweise mit einem Internet-Anschluss.

Weitere Punkte sind fehlende Außenflächen und eine ungünstige, von außen nicht erkennbare Lage der Räume im Gebäude.

 

  • Kooperation mit Schulen

 

Die Ausweitung des Ganztagsschulbetriebs hat im Verlauf der letzten Jahre zunächst zu einer Verunsicherung über vermutete negative Auswirkungen auf die offene Jugendarbeit geführt. Aktuell zeigt sich folgende Entwicklung ab:

Positiv ist hervorzuheben, dass die Kooperation mit Schulen im Bereich Projektarbeit zunimmt. Hier ist die zunehmende Spezialisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der offenen Jugendarbeit von Vorteil. Die Zusammenarbeit mit den beteiligten Lehrern wird durchweg positiv bewertet.

Deutlich wurde auch, dass die offene Jugendarbeit keine genauen Kenntnisse über die Entwicklung des Ganztagsschulbetriebs in Rheine hat. Ein wünschenswertes Ziel der offenen Jugendarbeit ist die Nutzung ihrer Einrichtungen im Rahmen der Kooperationsprojekte.

 

  • MitarbeiterInnensituation

 

Hier zeigt sich ein klares Bild: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden großen Einrichtungen sind in ein Team eingebunden und arbeiten im täglichen Betrieb in diesem Team.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den 10 Einrichtungen des Katholischen Jugendwerkes Rheine e.V. sind zwar in ein Team eingebunden, das sich regelmäßig zu Teambesprechungen trifft. Vor Ort stehen sie jedoch allein vor allen anstehenden Aufgaben und Problemen in jeweils zwei unterschiedlichen Einrichtungen. Hier wird es notwendig sein, andere Strukturen zu schaffen, um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bessere Rahmenbedingungen zu schaffen und damit auf lange Sicht auch der relativ hohen Fluktuation in diesem Trägerverein zu begegnen.

Als vorteilhaft hat sich die zunehmende Spezialisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf bestimmte Bereiche, wie beispielsweise Erlebnissport, Medienarbeit, Jungen- und Mädchenarbeit oder die Vermittlung sozialer Kompetenzen erwiesen. Sie ermöglicht nicht nur eine attraktive Programmgestaltung in der Einrichtung, sondern macht die Einrichtung auch für die Kooperation mit Schulen interessant.

Vorteilhaft hat sich auch die Erhöhung der Zuschüsse für Honorare ausgewirkt, da diese sowohl zur Entlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geführt und teilweise zur Erweiterung der Öffnungszeiten geführt hat.  

 

 

Weitere Verfahrenschritte

 

Die AG 78 wird die Beratung in ihrer Sitzung am 19. November 2009 fortsetzen und aus fachlicher Sicht der beteiligten Einrichtungen konkrete Vorschläge zur Weiterentwicklung der offenen Jugendarbeit machen.

 

Die Verwaltung wird die Ergebnisse im Entwurf für das Konzept zur Weiterentwicklung der offenen Jugendarbeit berücksichtigen.

 

Die Zustimmung des Jugendhilfeausschusses vorausgesetzt wird die Vorlage in der  ersten Sitzung des Unterausschusses „Jugendarbeit und Kindertagesstätten“ zur Beratung vorgelegt werden.