Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Jugendhilfeausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und beschließt, die Beratung an den Unterausschuss „Jugendarbeit und Kindertagesstätten“ zu verweisen.
Begründung:
Offene Jugendarbeit
Wirksamkeitsdialog und Weiterentwicklung des
Konzeptes
Wirksamkeitsdialog
Mit der Reform des Landesjugendplans wurde im
Jahr 1999 in Nordrhein-Westfalen (NRW) der "Wirksamkeitsdialog" in
die Wege geleitet, der einer fachlichen Reflexion der Landesförderung dienen
soll.
Die Grundidee besteht darin, gemeinsam mit
den Einrichtungen, Trägern und Kommunen und der Land einen Dialog über Effekte
und Wirkungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit zu führen, um einerseits den
wirksamen Einsatz der Landesmittel zu überprüfen und gleichzeitig dieses
Arbeitsfeld weiterzuentwickeln und zu qualifizieren.
Beauftragt mit der Durchführung war die
Universität Dortmund in Kooperation mit Vertreterinnen und Vertreter
öffentlicher und freier Akteure der Kinder- und Jugendarbeit.
Nach ersten Testphasen wurde das Verfahren ab
2001 landesweit erprobt, allerdings nach der letzten Landtagswahl zunächst
wieder eingestellt.
Erstmals ist für das Jahr 2008 wieder ein
Erhebungsbogen an die Jugendämter verschickt worden, dessen Ergebnisse im
Folgenden vorgestellt werden.
Seit Anfang 2006
hatten insgesamt sieben Jugendämter aus dem Bereich des Landschaftsverbandes
Westfalen-Lippe mit dem Landschaftsverband und dem Institut für
Sozialplanung und Organisationsentwicklung (INSO) ein Verfahren für einen Wirksamkeitsdialog
für die offene Jugendarbeit entwickelt.
Das neue Projekt sollte
·
mehr Informationen liefern als der
Wirksamkeitsdialog des Landes.
·
einen interkommunalen Vergleich
ermöglichen.
·
aus der Sicht des Landschaftsverbandes
gegebenenfalls den eingestellten Wirksamkeitsdialog des Landes durch dieses
Verfahren ersetzen.
Der umfangreiche Fragebogen wurde erstmals für das Jahr 2006
getestet. Dabei zeigten sich die bei der Entwicklung einer neuen Software
üblichen Probleme. Nach deren Beseitigung wurde das Verfahren erstmals für das
Jahr 2007 mit allen Jugendämtern durchgeführt.
Hier stellt sich dann heraus, dass es in den Einrichtungen,
die die Fragebögen bearbeitet hatten, in vielen Detailfragen
Verständnisprobleme gab, die im interkommunalen Vergleich zu
Fehlinterpretationen geführt hätten.
Im Jahr 2008 wurden die Fragebögen erneut von den
Einrichtungen bearbeitet.
In diesem wurde auch der Wirksamkeitsdialog des Landes
wieder eingeführt.
Da hier vor allem statistische Grunddaten erfasst werden,
die keine ausführlichen Informationen für die kommunale Ebene liefern, wird das
Land 2010 erstmals für das Jahr 2009 einen „Qualitätsverbund Offene Kinder- und
Jugendarbeit“ einführen, durch den eine landesweite jährliche Berichterstattung
ermöglicht werden soll.
Das Erhebungsinstrument soll so konzipiert werden, dass es
auch für das örtliche Berichtswesen eingesetzt werden kann und interkommunale
Vergleiche ermöglichen soll.
Der Landschaftsverband hat daraufhin das INSO-Projekt
eingestellt.
Hier daher zunächst das Ergebnis des oben genannten
Wirksamkeitsdialoges für Rheine für das Haushaltsjahr 2008
Der Fragebogen des Landes gliedert sich in zwei Bereiche
- Finanzdaten
- Strukturdaten
Die Finanzdaten
sollen dem Land Informationen über die Ausgaben für die offene Jugendarbeit
geben. Für die Stadt Rheine ergibt sich folgende Übersicht:
Die Stadt Rheine hat im Haushaltsjahr
für offene Jugendarbeit zur Verfügung gestellt: |
511.113 € |
An Landesmittel wurden bewilligt und
ausgezahlt: |
200.077 € |
Damit standen 2008 insgesamt zur
Verfügung: |
711.190 € |
Die Eigenmittel der freien Träger soll der örtliche Träger
der Jugendarbeit einschätzen, da im Fragebogen keine Angaben von den freien
Trägern erhoben werden sollen. Sie wurden von der Verwaltung auf 20.000 €
geschätzt. Darin enthalten sind Zuschüsse der Kirchenorganisationen, die direkt
in die beiden großen Einrichtungen fließen. Die rechnerischen Raumkosten für
Bereitstellung der Räumlichkeiten in den dezentralen Einrichtungen sind darin
nicht enthalten.
In den Strukturdaten
werden grundlegende Informationen über die Gesamtheit der Einrichtungen
abgefragt.
- Zahl der
Einrichtungen und Trägerschaft
In Rheine sind alle
Einrichtungen der offenen Jugendarbeit „Häser der offenen Tür“. Sie befinden sich alle in freier Trägerschaft.
- Öffnungszeiten
Gefragt wird nach den
Öffnungszeiten in den nachstehend genannten Zeitintervallen.
unter 11 Std. pro Woche |
5 |
11 – 20 Std. pro Woche |
6 |
21 – 30 Std. pro Woche |
2 |
31 – 40 Std. pro Woche |
1 |
Über 40 Std. pro Woche |
0 |
Davon hat eine Einrichtung
regelmäßig am Wochenende geöffnet.
- Besucherinnen
und Besucher
Der Fragebogen erhebt die Daten
für den „Normalbetrieb“ der Einrichtungen. Das Ergebnis ergibt folgendes Bild:
Stammbesucher |
518 |
Unregelmäßige Besucher/innen |
200 |
Folgende weitere
Detailinformationen wurden gegeben:
von den Stammbesuchern
verfügten insgesamt 150 Personen über
einen Zuwanderungshintergrund |
||
sind: |
||
5 %
|
6 bis einschließlich 8 Jahre alt |
davon 55 % weiblich |
17 % |
9 bis einschließlich 11 Jahre alt |
davon 46 % weiblich |
30 % |
12 bis einschließlich 14 Jahre alt |
davon 40 % weiblich |
28 % |
15 bis einschließlich 17 Jahre alt |
davon 32 % weiblich |
16 % |
18 bis einschließlich 21 Jahre alt |
davon 34 % weiblich |
4 % |
22 bis einschließlich 26 Jahre alt |
davon 0 % weiblich |
Die regelmäßig stattfindenden
Angebote der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, die in Kooperation mit Schule(n)
entspringen haben 2008 insgesamt genutzt:
0 |
TeilnehmerInnen der Grundschule |
18 |
TeilnehmerInnen der Klassen 5 bis 8 ,
davon waren 17% weiblich |
16 |
TeilnehmerInnen der Klassen 9 bis 12,
davon waren 70% weiblich |
Die nicht regelmäßig
stattfindenden und/oder für eine große Besuchermenge organisierten „Veranstaltungen“
erreichten eine Gesamtzahl von 1.215 Besucherinnen und Besuchern.
Der nächste Fragenkomplex
bezieht sich auf das Personal in der
OKJA
Das Ergebnis stellt sich wie
folgt dar:
hauptberufliche Mitarbeiter/innen: |
12 |
davon Mitarbeiter/innen, die nicht in
Deutschland geboren sind: |
1 |
Vollzeitbeschäftigte: |
11 |
Teilzeitbeschäftigte: |
1 |
Ausbildung der hauptberuflichen
Mitarbeiter/innen
Dipl.
Sozialarbeiter/pädagoge/Bachelor |
10 |
Dipl. Pädagoge |
2 |
Angaben zu Ehrenamtlichen
Gesamtzahl der ehrenamtlichen
Mitarbeiter/innen: |
64 |
|
davon unter 18 Jahren: |
14 |
davon weiblich: 9 |
davon 18 bis 26 Jahre: |
50 |
davon weiblich: 27 |
davon über 27 Jahre: |
0 |
|
Die vorgestellten Informationen zeigen, dass das Land in
erster Linie Grunddaten über Finanzmittel, Mitarbeiter- und Besucherstruktur,
sowie Öffnungszeiten erhebt.
Es wird deutlich, dass für den kommunalen Wirksamkeitsdialog
zusätzliche Informationen notwendig sind. Hier werden in Kürze Informationen
über den neuen „Qualitätsverbund Offene Kinder- und Jugendarbeit“ des Landes
NRW vorliegen.
Weiterentwicklung des Konzeptes
Die offene
Jugendarbeit in Rheine hat in dem Zeitraum seit 1999 die in ihrer Geschichte
gravierendsten Veränderungen erfahren.
Nach der Schließung
des Hans-Niermann-Hauses wurde schrittweise das Konzept der dezentralen offenen
Jugendarbeit entwickelt und umgesetzt.
Die erheblichen
Investitionen sowohl in zusätzliche Stellen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
für die offene Jugendarbeit, als auch in die Infrastruktur der Einrichtungen
hatten von Anfang an einen intensiven Dialog auf kommunaler Ebene zwischen der
Stadt als wichtigstem Zuschussgeber und den Trägern der Einrichtungen, die sich
alle in freier Trägerschaft von Kirchengemeinden, beziehungsweise mit ihnen
kooperierenden Vereinen befinden, erforderlich gemacht.
Dies geschah
überwiegend im Unterausschuss „Jugendarbeit und Jugendhilfeplanung“ und wird
jetzt im Unterausschuss „Jugendarbeit und Kindertagesstätten“ fortgesetzt.
Durch dieses
Verfahren, bei dem jede Veränderung und daraus folgende notwendige Maßnahmen
vor Ort mit allen Beteiligten beraten wurden, hat sich in der langen Phase der
Umstrukturierung sehr bewährt.
Mit der Beratung des
neuen Kinder- und Jugendförderplanes werden auch für den Bereich der offenen
Jugendarbeit die notwendigen Veränderungen in ein überarbeitetes Konzept der
offenen Jugendarbeit einfließen.
Der Unterausschuss „Jugendarbeit und Kindertagesstätten“ hat die
Verwaltung zuletzt in seiner Sitzung am 4.05.2009 beauftragt, eine Vorlage für
die Fortsetzung der offenen Jugendarbeit zur Beratung zu erarbeiten.
Die Beschlussfassung
wird zurzeit intensiv vorbereitet. Aktuell wird dieser Themenkomplex in der
Arbeitsgemeinschaft nach § SGB VIII (AG
78 offene Jugendarbeit) ausführlich beraten. Am 19. November wird dieses
Gremium in seiner dritten Sitzung zu diesem Themenkomplex konkrete Vorschläge
zur Weiterentwicklung aus der Sicht der beteiligten Einrichtungen vorlegen.
Diskussionsgrundlage
ist die Aufgabenstellung des erste kommunale Kinder- und Jugendplanes. Dieser
hatte folgende Aufgaben für die Laufzeit des Förderplanes formuliert:
·
Planungssicherheit
durch vertragliche Vereinbarungen und Sicherung der Mittel während der Laufzeit
des Jugendförderplanes
·
Sicherung
des aktuellen Bestands, insbesondere der Personalausstattung der offenen
Jugendarbeit
·
Überprüfung
des aktuellen Bestands an Einrichtungen auf Möglichkeiten zur Anpassung der
Struktur der offenen Jugendarbeit mit dem Ziel, zumindest in einigen
Einrichtungen eine volle Stelle pro Einrichtung zu erreichen.
·
Beobachtung
der Entwicklung der Besucherpräferenzen in Bezug auf die Öffnungszeiten und
ggf. deren Anpassung an neue Strukturen.
Die wichtigen Punkte
„Planungssicherheit“ und Sicherung der Personalausstattung“ sind durch die
aktuelle Beschlusslage gewährleistet.
Auf dieser Basis
bedürfen insbesondere die beiden letztgenannten Punkte einer intensiven
Diskussion.
Dazu gibt es
folgenden Sachstand:
- Die beteiligten Kirchengemeiden, die
ihre Räume bisher zur Verfügung gestellt haben, werden durch den
Zusammenschluss von Pfarrgemeinden Gemeindeflächen reduzieren müssen.
Diese Entwicklung wird voraussichtlich zur Aufgabe einzelner Standorten
führen.
- Die offene Ganztagsschule wirkt sich
bereits konkret auf den Betrieb der Einrichtungen der offenen Jugendarbeit
aus.
Auf Basis der bisherigen Erfahrungen geht es zum Einen darum, die
geeigneten Kooperationsformen weiter zu entwickeln, zum Anderen die Öffnungszeiten
den veränderten Bedingungen anzupassen.
Aus der bisherigen
Beratung in der AG 78 offene Jugendarbeit sind in der Tendenz folgende Schwerpunkte zu erkennen:
- Die Bedeutung des offenen Treffs als
Grundangebot der Einrichtung wird von allen Einrichtungen hervorgehoben
- Viele Einrichtungen haben
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit speziellen Kenntnissen und
entsprechenden Angeboten und damit einhergehend auch:
- eine verstärkte Kooperation mit Schulen
vor allem im Bereich der Projektarbeit
- Veränderungen der Öffnungszeiten durch
die Zunahme des Ganztagsschulbetriebs sind bereits notwendig und
eingetreten
- Die verstärkte Projektarbeit in den
Stadtteilen wird angestrebt, unter anderem mit dem Ziel:
- Kooperation mit weiteren Trägern der
Jugendarbeit, die über eine auch für die offene Jugendarbeit interessante
Infrastruktur verfügen. (z.B. Sportvereinen)
In zwei Sitzungen wurde eine Bestandsanalyse mit folgenden
inhaltlichen Fragestellungen erarbeitet:
- Programmangebote
- Besucherinnen
und Besucher
- Öffnungszeiten
- Infrastruktur
der Einrichtung
- Kooperation
mit Schulen
- MitarbeiterInnensituation
Die Einrichtungen haben zu den einzelnen Punkten jeweils:
- die aktuelle
Situation dargestellt
- positive und
negative Aspekte beleuchtet
- ihre
Vorstellungen über die künftige Entwicklung
aufgezeigt.
Das Ergebnis ist eine ausführliche Datensammlung, die weiter
im Arbeitskreis beraten wird.
Zu den einzelnen Punkten:
- Programmangebote
Hier zeigt sich eine enorme
Bandbreite in der Angebotsstruktur. Stichwortartig sind zu nennen:
Aufklärungsangebote, |
Koch- und Backangebote |
Bastelangebote |
Konzerte, |
Beratung und Begleitung |
LAN Partys |
Bewerbungstraining, |
Mädchengruppen |
Billard |
Tanzgruppe mit Spätaussiedlerinnen |
Computer chatten, |
Musik- und Mädchentanzgruppe |
Dive-Adventure, |
Musikprojekt „Sladkij Son“ |
DVD-Abende, |
Offener Treff |
Einzelfallhilfe |
Playstation |
Erlebnissport |
Proberaum |
Fahrten |
Projekt Abenteuerland „Schotthocker Vielfalt“ |
Filmvorstellungen, |
Rasenspiele |
Fußball / Hockey etc. |
Schülerhilfe (Fragen bei Hausaufgaben etc) |
Gesellschaftsspiele, |
Selbstbehauptungskurs für Jungen |
Gespräche mit der Politik |
Selbstverteidigung und Selbstbehauptung |
Gitarre und Schlagzeug |
Sommer im Freibad |
Grillfeste |
Sommerfreizeit |
Hausaufgabenhilfe, |
Spielangebote |
Hip-Hop-Gruppe |
Spielzeug für draußen, |
Infoveranstaltungen |
Sportangebote |
Internet |
Tanzkurse |
Kaminabende |
Teenie- Disco für 14- bis 17-Jährige |
Kicker |
Turniere |
Kickerturnier, |
TV und Beamer |
Kinderbetreuung |
Vernetzungsaktionen |
Kinderdisco Knut |
Video- und Radiowerkstatt |
Kinderferienparadies |
Videonachmittage, |
Kinderkino |
WenDo - Selbstbehauptung |
Kindertreffs |
Wii-Sportturnier, |
Kino |
Wochenendfreizeiten |
Festzustellen ist eine Zunahme
von Projektangeboten. Diese haben jedoch in vielen Fällen eine eigentlich nicht
gewünschte Reduzierung der Öffnungszeiten zur Folge.
Sportangebote und
Ferienaktivitäten und damit auch Angebote außerhalb der Einrichtungen nehmen
zu.
- Besucherinnen und Besucher
Die Informationen über
Besucherzahlen und Besucherstruktur sind im Fragebogen des Landes dargestellt.
Folgende Punkte sind hervor zu heben:
Die Besucherzahlen unterliegen
oftmals großen Schwankungen. In einzelnen Einrichtungen ist ein regelrechtes
„Sommerloch“ zu beobachten.
Die männlichen Besucher sind
allgemein deutlich mehr vertreten.
Die offene Jugendarbeit umfasst
konstant ein großes Altersspektrum.
Im Jugendalter werden die Häuser
von Jugendcliquen genutzt, die sich von anderen Jugendlichen abgrenzen wollen
und so in der Tendenz eher keine Mischung mit Jugendlicher anderer Herkunft
oder Interessen zulassen.
- Öffnungszeiten
Die Informationen über die
Öffnungszeiten sind ebenfalls im Fragebogen des Landes dargestellt. Hier werden
aktuell folgende Fragen diskutiert:
Durch die Ausweitung des
Ganztagsschulbetriebs werden sich die Öffnungszeiten in den späten Nachmittag
und Abend, sowie in die Wochenenden verlagern.
Viele Einrichtungen wünschen
sich mehr Öffnungszeiten, die jedoch angesichts der Personalsituation nicht
realisierbar sind.
Der Zeitbedarf durch die Zunahme
der Projektarbeit konkurriert mit den allgemeinen Öffnungszeiten.
- Infrastruktur der Einrichtung
In diesem Themenbereich zeigt
sich eine eher unerwartet hohe Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation.
Lediglich das „HOT Alte-Dame“ ist mit der Einrichtung weitestgehend zufrieden.
Folgende Negativpunkte werden von den anderen Einrichtungen geschildert:
Das Jugendzentrum Jakobi ist
„umstellt“ von Alteneinrichtungen.
In vielen dezentralen
Einrichtungen führt die Mischnutzung zu alltäglichen Problemen.
Auch die Lage vieler Jugendräume
im Keller des Hauses wird als Nachteil gesehen.
Hinzu kommt die in manchen
Fällen fehlende technische Grundausstattung beispielsweise mit einem
Internet-Anschluss.
Weitere Punkte sind fehlende
Außenflächen und eine ungünstige, von außen nicht erkennbare Lage der Räume im
Gebäude.
- Kooperation mit Schulen
Die Ausweitung des
Ganztagsschulbetriebs hat im Verlauf der letzten Jahre zunächst zu einer
Verunsicherung über vermutete negative Auswirkungen auf die offene Jugendarbeit
geführt. Aktuell zeigt sich folgende Entwicklung ab:
Positiv ist hervorzuheben, dass
die Kooperation mit Schulen im Bereich Projektarbeit zunimmt. Hier ist die
zunehmende Spezialisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der offenen
Jugendarbeit von Vorteil. Die Zusammenarbeit mit den beteiligten Lehrern wird
durchweg positiv bewertet.
Deutlich wurde auch, dass die
offene Jugendarbeit keine genauen Kenntnisse über die Entwicklung des
Ganztagsschulbetriebs in Rheine hat. Ein wünschenswertes Ziel der offenen
Jugendarbeit ist die Nutzung ihrer Einrichtungen im Rahmen der Kooperationsprojekte.
- MitarbeiterInnensituation
Hier zeigt sich ein klares Bild:
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden großen Einrichtungen sind in
ein Team eingebunden und arbeiten im täglichen Betrieb in diesem Team.
Die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in den 10 Einrichtungen des Katholischen Jugendwerkes Rheine e.V.
sind zwar in ein Team eingebunden, das sich regelmäßig zu Teambesprechungen
trifft. Vor Ort stehen sie jedoch allein vor allen anstehenden Aufgaben und Problemen
in jeweils zwei unterschiedlichen Einrichtungen. Hier wird es notwendig sein,
andere Strukturen zu schaffen, um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bessere
Rahmenbedingungen zu schaffen und damit auf lange Sicht auch der relativ hohen
Fluktuation in diesem Trägerverein zu begegnen.
Als vorteilhaft hat sich die
zunehmende Spezialisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf bestimmte
Bereiche, wie beispielsweise Erlebnissport, Medienarbeit, Jungen- und
Mädchenarbeit oder die Vermittlung sozialer Kompetenzen erwiesen. Sie
ermöglicht nicht nur eine attraktive Programmgestaltung in der Einrichtung,
sondern macht die Einrichtung auch für die Kooperation mit Schulen interessant.
Vorteilhaft hat sich auch die
Erhöhung der Zuschüsse für Honorare ausgewirkt, da diese sowohl zur Entlastung
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geführt und teilweise zur Erweiterung der
Öffnungszeiten geführt hat.
Weitere
Verfahrenschritte
Die AG 78 wird die Beratung in ihrer Sitzung am 19. November
2009 fortsetzen und aus fachlicher Sicht der beteiligten Einrichtungen konkrete
Vorschläge zur Weiterentwicklung der offenen Jugendarbeit machen.
Die Verwaltung wird die Ergebnisse im Entwurf für das
Konzept zur Weiterentwicklung der offenen Jugendarbeit berücksichtigen.
Die Zustimmung des Jugendhilfeausschusses vorausgesetzt wird die Vorlage in der ersten Sitzung des Unterausschusses „Jugendarbeit und Kindertagesstätten“ zur Beratung vorgelegt werden.