Betreff
Erweiterung Kopernikus-Gymnasium -Materialkonzept und 1. Kostenfortschreibung-
Vorlage
556/09
Aktenzeichen
I-5.2.1 kum
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

  1. Der Rat der Stadt Rheine stimmt dem Materialkonzept zu.

  2. Der Rat der Stadt Rheine nimmt die 1. Kostenfortschreibung zur Kenntnis

  3. Der Rat der Stadt Rheine stimmt den als Stufe A, B1 und B2 bezeichneten Einsparungen in Höhe von ca. 1.240.978,35 € zu.

 


Begründung:       

 

Am 22.04.09 war in der gemeinsamen Sitzung Schulausschuss und Bauausschuss der Vorentwurf der Stadt Rheine vorgestellt worden. Dieser beruhte auf der Machbarkeitsstudie vom Dezember 2008.
In der gemeinsamen Sitzung des Schulausschusses und des Bauausschusses am 26.11.09 wurde für das Projekt „Umbau und Erweiterung des Kopernikus-Gymnasiums“ ein Arbeitskreis einberufen, der dieses große Projekt begleiten soll. Der Arbeitskreis wurde mit Mitgliedern aus Politik, Schule, Planern und Verwaltung besetzt. Dieser Arbeitskreis hat bislang zweimal getagt. Die folgenden Punkte wurden im AK erörtert und flossen mit ihrem Ergebnis in die Vorlage ein.

 

 

1. Materialkonzept

 

Der Standard des Gebäudes wurde im Vorentwurf und im Entwurf mit einem mittleren Standard geplant und berechnet. Die ausgewählten Materialien entsprechen diesem Standard. Sie orientieren sich am Bestand des Kopernikus-Gymnasiums und den Erfahrungen in der Bauunterhaltung hinsichtlich der Lebensdauer und des Pflegeaufwandes.

Die Materialzusammenstellung ist der Anlage 1, erstellt von den Architekten Borowski & Sasse, zu entnehmen. Sie wurde im Arbeitskreis beraten und beschlossen.

 

 

 

2. Erste Kostenfortschreibung

 

Zu der im Dezember 2008 erstellten Machbarkeitsstudie war eine erste Kostenanalyse durchgeführt worden.

Machbarkeitsstudie

Dez. 2008

 

 

Vorentwurf

Stadt Rheine

April 2009

1.975 m²

8.730 m³

Baukosten 4.542.078 €

2.324,2 m²

 

Nach der Übernahme der weiteren Planung durch das Büro Borowski & Sasse im Mai 2009 wurde der Planungsstand weiter ausgearbeitet. Es wurde eine Arbeitsgruppe zusammen mit der Schulleitung, den Fachingenieuren, den Architekten, dem Fachbereich 1 und dem Fachbereich 5 eingerichtet. Die Ergebnisse aus diesen Gesprächen flossen in die Bearbeitung ein und auch erste Gespräche zur Erörterung der fachspezifischen Grundlagen (Brandschutz, Baurecht etc.) fanden statt. Durch die bisherigen Beschlüsse waren die Herstellungsmerkmale nicht so genau festgelegt, so dass an verschiedenen Stellen Wünsche zunächst aufgenommen und kalkuliert wurden. Unter der Berücksichtigung aller Funktionsansprüche und -wünsche ergibt sich mit Stand Bauantrag die folgende Zusammenstellung:

Entwurf/Bauantrag

Borowski & Sasse

Nov. 2009

 

 

2.373 m²

(Ohne Kriechkeller

Ohne Pausendach) 13.594 m³

Baukosten 6.410.071 €

 

Die Mehrkosten für das Gebäude sind im Wesentlichen durch den detaillierteren Planungsstand bedingt. Dies gilt besonders für die technischen Gewerke. Lüftungsanlagen für die Versammlungsstätten Forum und Mensa, der Anspruch einer Mischküche oder die edv-technische Ausstattung waren zum Zeitpunkt der Machbarkeitsstudie beispielsweise noch nicht festgelegt.

 

Um die Baukosten zu minimieren wurden im Arbeitskreis die folgenden Reduzierungen, die im weiteren Text noch erläutert werden, beschlossen:

 

A. Einsparungen durch Materialauswahl und Reduzierung des Standards:

Einsparungen

Außenwände im Bereich Mensa in Klinker statt Vorhangfassade aus Trespa

31.395,00 €

Abgehängte Decken in der Mediothek als Rasterdecke anstelle einer gelochten Gipskartondecke

32.895,00 €

Nadelvliesboden in Bibliothek

34.140,00 €

Reduzierung Standard Bitu-Boden in übrigen OG-Bereichen

40.456,00 €

Reduzierung Standard Bitu-Boden im EG Forum u. Mensa

75.101,60 €

Verzicht auf dimmbare Beleuchtung und Reduzierung Standard der Beleuchtung

41.000,00 €

Keine Beschallungsanlage im Forum (für Veranstaltungen, fest eingebaut)

12.495,00 €

Reduzierung Standard Küche

67.145,75 €

Investition für bargeldloses Bezahlsystem über Anbieter/Verrechnung mit Essen

35.000,00 €

Verzicht auf Videoüberwachung im Außenbereich (-3.500 €)

(Soll erstellt werden)

 

369.628,35 €

 

 

Anpassung der Baunebenkostenpauschale

250.000,00 €

Einsparungen Stufe A

619.628,35 €

 

 

 

 

B.1. Einsparungen durch geringe Funktionsveränderungen:

Einsparungen 

Keine Glasfaltwand zwischen Mensa und Küche

45.000,00 €

Keine Pausenüberdachung zwischen Altbau und Neubau

160.000,00 €

Keine Tageslichtabhängige Steuerung der Beleuchtung in den Klassenräumen        4.8000 €

(hier nicht in Ansatz gebracht)

Einsparungen Stufe B.1

205.000,00 €

 

 

B.2. Einsparungen durch größere Funktionseinschränkungen:

Einsparungen 

Einsparungen durch Neubau von nur zwei Klassenräumen

349.650,00 €

Gebäude 254.650 €

Technik 54.000 €

Außenanlagen 16.000 €

Anteilige Planungskosten 25.000 €

(Kein Neubau von 6 Klassenräumen                  -621.375,79 €)

Pavillon-Klassen während der Bauzeit

Nicht erforderlich

Forum als Kalthalle, Sparstufe 1 (mit vollständig verglaster Fassade)                           100.000 €

(hier nicht in Ansatz gebracht)

Forum als Kalthalle, Sparstufe 2 (nur Überdachung mit teilweise Fassade)                 120.000 €

(hier nicht in Ansatz gebracht)

Mischküche als Modulsystem,                           hier Ausbaustufe 1

66.700,00 €

Einsparungen Stufe B.2

416.350,00 €

Einsparungen Stufe B.1 und B.2

621.350,00 €

 

 

 

 

Erläuterungen zu den Einsparvorschlägen:

 

A. Einsparungen durch Materialauswahl und Reduzierung des Standards:

Bei diesen Vorschlägen handelt es sich um Maßnahmen, die keinen Funktionsverlust für die Schule oder eine Abweichung vom ursprünglichen Raumprogramm bedeuten.

·       Fassade: Die Entscheidung für einen Klinker als Fassadenmaterial anstelle einer vorgehängten Trespaverkleidung im Bereich der Mensa führt zu einer Veränderung des äußeren Erscheinungsbildes.

·       Decken: Eine Rasterdecke als abgehängte Decke im Bereich der Bibliothek/Mediothek stellt eine Reduzierung des Standards dar. Bei aktuellen Baumaßnahmen werden sonst flächige Gipskartondecken mit Lochanteil gewählt.

·       Bodenbeläge: Durch die Reduzierung des Standards der Oberböden bleibt die Belastungsfähigkeit und Pflegbarkeit erhalten.

·       Beleuchtung: Anstelle einer dimmbaren Beleuchtung werden unterschiedliche Schaltkreise erstellt, die durch ihre Kombination verschiedene Helligkeiten und Szenarien in den Räumen ermöglichen.

·       Beschallungsanlage: Für eine Nutzung des Forums als Veranstaltungsraum könnte eine feste Beschallungsanlage eingebaut werden. Diese ermöglicht z.B. bei Vorträgen oder Filmvorführungen eine optimale Akustik. Ersetzt werden kann diese Anlage durch eine schuleigene mobile Anlage, die bei der jeweiligen Aufführung aufgebaut werden müsste. Die Pausenrufanlage etc. wäre davon jedoch nicht betroffen.

·       Kücheneinrichtung: Hier wurden die Standards der gewählten Geräte reduziert.

·       Essensausgabe: Um eine hohe Schülerzahl bei der Essensausgabe in kurzer Zeit bedienen zu können und eine Kontrolle zu ermöglichen, ist ein bargeldloses Bezahlsystem erforderlich. Dieses System wird zu den Leistungen des späteren Betreibers der Küche gehören. Aktuell wird dies bereits in der Mensa der Elisabeth-Schule so durchgeführt. Diese Investitionskosten können daher hier entfallen.

·       Die Videoüberwachung wird als notwendig erachtet und soll daher nicht entfallen.

·       Die Baunebenkosten waren bisher pauschal mit 20% angesetzt worden. Nach Auswertung der aktuellen Vertragsunterlagen kann diese Summe reduziert werden.

Þ  Das Einsparpotential aus diesen Vorschlägen liegt bei 619.628,35 €.

 

B.1. Einsparungen durch geringe Funktionsveränderungen:

Bei diesen Vorschlägen handelt es sich um Vorschläge, die eine Abweichung vom ursprünglichen Raumprogramm bedeuten bzw. Veränderungen im schulischen Ablauf darstellen.

·       Essensausgabe: Ein Küchenbereich sollte aus Sicht der Planer möglichst einsehbar sein. Dieses bedeutet eine höhere Sauberkeit und die optische Kontrolle der Tätigkeiten in der Küche. Auch die Schüler in der Mensa sind so von der Küche aus beobachtbar. Aufgrund der innerhalb einer Stunde geforderten 750 Essen sind 4 Ausgabestellen erforderlich. Um aber flexibel und stützenfrei bleiben zu können, ist das sonst übliche System im Ausgabenbereich mit Rollladen nicht mehr möglich. Ohne die Glastrennwand ist der Ausgabebereich der Küche offen zur Mensa. Es sollen aber die baulichen Voraussetzungen für eine spätere Nachrüstbarkeit getroffen werden (Nische für Parkposition etc.). Evt. kann hier die Küchenplanung auch noch optimiert werden und die Trennung zwischen Ausgabe- und Kochbereich baulich vorgesehen werden.

·       Pausendach: Am Kopernikus-Gymnasium gab es bis vor einiger Zeit ein eingeschossiges Pausendach, unter dem die Schüler sich bei schlechtem Wetter in den Pausen aufhalten konnten. Größere Aufenthaltsbereiche in der Schule waren für Regenpausen nicht vorhanden.
Im Rahmen der geplanten Erweiterung war zwischen Altbau und Neubau eine offene Pausenhalle vorgesehen. Bei einem Entfall dieser Pausenhalle können die Schüler zukünftig jedoch bei schlechtem Wetter das neue Forum und die angrenzenden Bereiche als Wetterschutz aufsuchen.

Þ  Aus diesen Vorschlägen ergibt sich ein weiteres Einsparpotential von 205.000 €.

 

B.2. Einsparungen durch größere Funktionseinschränkungen:

Diese Vorschläge bedeuten größere Funktionseinschränkungen für das geplante Objekt:

·       Neubau Klassenräume: Durch den Umbau im Bestand für die Umorganisation und Erweiterung des Lehrer- und Verwaltungsbereiches entfallen durch die Baumaßnahme im Jahr 2010 vier Klassenräume. Die bisherige Planung ging davon aus, dass diese Räume ersetzt werden müssen.
Durch die landesweite Einführung des G8-Abiturs gibt es aktuell Schüler am Kopernikus-Gymnasium, die das Abitur nach 13 Jahren Schulzeit (4 Jahre Grundschule, 9 Jahre Gymnasium) und Schüler die es bereits nach 12 Jahren Schulzeit (4 Jahre Grundschule, 8 Jahre Gymnasium) machen. Im Juni 2013 werden zwei Abiturjahrgänge entlassen, d.h. 10 „Klassen“ im Kurssystem. Im August 2013 werden am Kopernikus-Gymnasium maximal 5 Klassen neu eingeschult. Es werden ab 2013 somit 5 Unterrichtsräume frei.
Es müssen jedoch Raumverluste kurz- und langfristig ausgeglichen werden:
Im Rahmen des Umbaus und der Erweiterung des Kopernikus-Gymnasiums werden zwei neue Klassenräume als Anbau an den Ostflügel erstellt. Bis 2013 werden diese benötigt, um im bis dahin durchgeführten G9-System (Abitur nach 13 Jahren) die erforderlichen Klassenräume zur Verfügung stellen zu können. Zwei weitere durch den Umbau entfallende Klassenräume können schulorganisatorisch aufgefangen werden.
Die 2010 zu errichtenden zwei Klassenräume sollen langfristig die durch die Funktionsumwidmungen wegfallenden zwei Klassenräume des Altbestandes ersetzen.
Weiterhin werden durch den Anschluss des Neubaus an den Altbau zwei  Klassenräume als Lehrerarbeitsplätze / Beratungs-/Verwaltungsräume überbaut.
Zwei weitere Klassenräume entfallen durch ihre Umwidmung zu Räumen für neue Technologien im Ganztagsbereich (EDV).

Die folgende Übersicht zeigt den Vergleich von Alt- und Neubestand:
Entfall von Klassenräumen durch Überplanung im Zuge der Neubaumaßnahmen

Derzeitiger Bestand

von Klassenräumen

Funktionen im Neubestand

111

Raum für neue Technologien im Ganztagsbereich

112

Raum für neue Technologien im Ganztagsbereich

210

Beratungs- und Verwaltungsräume

214

Beratungs- und Verwaltungsräume

 

Bei Realisierung des im Schulausschuss beschlossenen Erweiterungsantrages (ab 2013) werden zusätzlich Klassenräume durch Fachraumumwidmungen überplant:

136

Kunstraum/Kunstraumvorbereitung

137

Kunstraum/Kunstraumvorbereitung

 

 

Mit dieser Planung wird zugleich der Raum 236 für selbstständiges naturwissenschaftliches Lernen umgewidmet.
Dem Ergänzungsantrag der Schule vom 03.04.09 auf Umorganisation des Westflügels mit den Räumen 136 und 137 (derzeit Klassenräume) und 236 (derzeit Fachraum Kunst) hat der Schulausschuss am 09.09.09 zugestimmt.
Die Verwaltung schlägt vor, die Maßnahme erst 2013 umzusetzen. Die Funktion der dann entfallenden Klassenräume 136 und 137 sollen ab 2013 die zwei neuen Klassenräume im Ostflügel übernehmen.
Diese zwei zusätzlichen Klassenräume werden somit langfristig für den Ganztagsbetrieb der Schule benötigt.
Im Rahmen des gebundenen Ganztags mit gymnasialen Lernanforderungen unter G8-Bedingungen sind die dann vorhandenen Raumkapazitäten für die Hausaufgabenbetreuung, Fördermaßnahmen, die Differenzierung von Lerngruppen und individuelles Lernen unverzichtbar.

·       Vergleich der Vollkosten Neubau 2 Klassenräume / 2 Pavillonklassen

Neubau von 2 Klassenräumen

 

 

 

 

 

Neubaukosten

271.725

Eigenanteil 12,5 Prozent

33.966

Fläche BGF

150

qm

 

 

 

Kapitalkosten bezogen auf den Eigenanteil

 

 

Abschreibung 41 Jahre Nutzdauer

828

Euro/Jahr

durchschnittliche Verzinsung 5 Prozent

849

Euro/Jahr

Kapitalkosten pro Jahr

1.678

Euro/Jahr

 

 

 

Betriebskosten

 

 

Betriebskosten 2,50 Euro/qm BGF

4.500

Euro/Jahr

 

 

 

Erhaltungsaufwand

 

 

Erhaltungsaufwand 1,2 Prozent Neubauwert

3.261

Euro/Jahr

 

 

 

Vollkosten im Jahr für 2 Neubauklassen

9.438

Euro/Jahr

 

 

 

Vollkosten über Betrachtungszeitraum 41 Jahre

386.969

Euro

 

 

 

 

 

 

Kosten für 2 Pavillonklassen                            (1.3.2010 bis 31.7.2022)

 

 

 

 

 

Anschlussarbeiten und Rückbau für Pavillonklassen

50.080

Euro

Bruttogrundfläche Pavillonklassen

180

qm

 

 

 

Kapitalkosten

 

 

Abschreibung 12,5 Jahre Nutzdauer

4.006

Euro/Jahr

durchschnittliche Verzinsung 5 Prozent

1.252

Euro/Jahr

Kapitalkosten pro Jahr

5.258

Euro/Jahr

 

 

 

Mietkosten für 2 Klassen/Jahr

20.735

Euro/Jahr

 

 

 

Betriebskosten 2,50 Euro/qm BGF

5.400

Euro/Jahr

 

 

 

Vollkosten im Jahr für 2 Pavillonklassen

31.393

Euro/Jahr

 

 

 

Vollkosten für 2 Pavillonklassen                      (Nutzungsdauer 12,5 Jahre)

392.412

Euro


Wie bereits oben erläutert, benötigt die Schule langfristig zwei Ersatzklassen für den Ganztagsbetrieb. In einem Vergleich der Vollkosten eines Neubaus von zwei Klassenräumen zu dem Aufstellen von zwei Pavillonklassen zeigt sich, dass ab 12.5 Jahren Standzeit für die Pavillons der Neubau von zwei Klassen kostengünstiger wird. Die Erfahrung an anderen Objekten zeigt, dass die Standzeit von Pavillonklassen häufig die ursprünglich geplante Standzeit weit übersteigt (z.B. Fürstenberg-Realschule ca. 20 Jahre Standzeit). Die Verwaltung und der Arbeitskreis schlagen daher den Neubau von zwei Klassenräumen vor.

·       Forum Stufe 1: Das Forum ist als vollwertiger Raum geplant. Neben der reinen Funktion als Verkehrsfläche sollen hier auch Veranstaltungen stattfinden können, z.B. Konzerte, Filmvorführungen, Ausstellungen etc.. Die Nutzung eines solchen Raumes wäre eine Alternative und Ergänzung zur Aula. Nutzungen durch die Schule oder den Stadtteil sind denkbar.
Vorstellbar wäre auch ein Forum mit niedrigerem Anspruch (Stufe 1). So wäre die Fassade zwar ähnlich einer klassischen Glasfassade, aber die Verglasung würde z.B. schuppenartig ausgebildet. Es bestände eine direkte Luftverbindung zum Außenraum, aber der gesamte Bereich wäre vor Regen geschützt. Dieses Forum käme der ehemaligen Pausenhalle wieder näher, hätte aber durch seine Zweigeschossigkeit eine deutlich verbesserte Qualität. Ein solches Forum würde nicht beheizt werden, daher der Begriff Kalthalle. Bei Veranstaltungen im Winter wäre ggf. wärmere Kleidung zu tragen oder ein Heizstrahler aufzustellen. Es könnte so auf die Dämmung im Dachbereich und im Fußboden verzichtet werden. Auch die Lüftung für die Nutzung als Versammlungsstätte wäre nicht mehr erforderlich. Ferner benötigen die Lehrerarbeitsplätze dann keine interne Lüftungsanlage mehr, da hier eine direkte Verbindung zur Außenluft vorhanden wäre.

·       Forum Stufe 2: In einem weiteren Schritt könnte der Ausbau des Forums noch weiter reduziert werden (Stufe 2). Die Fassade würde noch weiter reduziert, so dass Teilbereiche ganz offen bleiben würden. Denkbar wären eine geschlossene Fassade bis zu einer Höhe von ca. 3 Metern und ein darüberliegender offener Bereich oder eine senkrechte Gliederung in offene bzw. geschlossene Abschnitte.
Als vergleichbares Beispiel wäre die Radstation am Bahnhof zu nennen.
Diese Einsparmaßnahmen (Forum Stufe 1 und 2) werden nach ausführlicher Diskussion im Arbeitskreis nicht in Ansatz gebracht.

·       Küche: Die Planung sieht eine Küche vor, in der aus vorgefertigten Produkten und frischen Lebensmitteln gekocht wird (Mischküche). Dadurch bedingt sich ein hoher Geräteaufwand in der Küche. Die Gesamtkosten für diese Küche würden ca. 300.000 € betragen. Hinzu kommen etwa 60.000 € für bewegliche bzw. nicht fest eingebaute Einrichtungsgegenstände wie Warmhaltewagen, Servierwagen, Tellerstapler, Lagerregale etc. (HHSt Einrichtung/FB 1).
Eine Mensa stellt einen wesentlichen Punkt im Tagesauflauf einer gebundenen Ganztagsschule dar. Die Qualität und Frische der Mahlzeiten fördern die Akzeptanz und Einbindung der Mensa in den Alltag der Schüler deutlich.
Der Arbeitskreis hat sich für eine Mischküche ausgesprochen. Der Mensabetrieb wird sich durch die Einführung des Ganztagbetriebes in den jeweiligen Eingangsklassen schrittweise erweitern. Die Küche soll entsprechend den Schülerzahlen in Form eines Modulsystems mitwachsen. Somit sind in der Anfangsphase 66.700 € einzusparen. Bei wachsenden Schülerzahlen im Ganztag muss die Küche dann ergänzt werden und die zusätzlichen Geräte müssen angeschafft werden. Die hierfür erforderlichen Mittel sind in den kommenden Jahren im Haushalt einzustellen.

Þ  Das Einsparpotential in der Zeile B.2 beträgt durch diese Maßnahmen 416.350 €.

 

 

Umwandlung des Kopernikus-Gymnasiums zu einer gebundenen Ganztagsschule:

Bei der Bezirksregierung Münster wurde der Antrag gestellt, das Kopernikus-Gymnasium zu einer gebundenen Ganztagsschule umzuwandeln. Diesem Antrag wurde stattgegeben (Anlage 4, Schreiben der Bezirksregierung v. 8.12.09). Das Ganztagskonzept ist inzwischen vom Kopernikus-Gymnasium erstellt worden und liegt der Bezirksregierung Münster vor.

 

Der s.g. Ergänzungsantrag für den Westflügel wird auf das Jahr 2013 zurückgestellt.

 

 

Weitere Kosten:

Die Verwaltung weist noch auf weitere Kosten hin, die nicht im Rahmen des eigentlichen Budgets für die Maßnahme enthalten sind:

1.  Anbindung des BHKWs (Standort am Freibad) 50.000 €
Das Angebot für die Beheizung der Euregio-Sporthalle über ein BHKW wurde preislich mit der Beheizung des Kopernikus-Gymnasiums gekoppelt. Durch die Kooperation mit den Stadtwerken für Rheine muss keine eigene Anlage auf dem Schulgrundstück errichtet werden. Das BHKW soll auf dem Gelände des Freibades aufgestellt werden. Die Kosten für die Anbindung des Schulgebäudes des Kopernikus-Gymnasiums (ohne Sporthalle) sind in Höhe von 50.000 € im Haushaltsentwurf 2010 enthalten.

2.  Neubau einer Trafoanlage für das Kopernikus-Gymnasium 57.477 €.
Das Kopernikus-Gymnasium verfügt derzeit nicht über eine eigene Trafo-Station. Die höheren Leistungsabnahmen im Rahmen des Neubaus, insb. der Küche, bedingen diesen Trafo. Der Trafo muss nicht zwingend gekauft werden. Auch hierzu bieten die Energieversorger Leasingmodelle an. Die Kosten für die Trafoanlage sind noch im Haushalt 2010 zu berücksichtigen.

 

 

 

Finanzierung:

Unter Berücksichtigung der o.g. Einsparungen ergibt sich folgenden Aufstellung:

 

Zusammenfassung:

 

Kostenanalyse aus Dez. 2008

4.542.078,00 €

Kostenschätzung Stand Dez. 2009

6.410.070,50 €

Kostendifferenz

1.867.992,50 €

 

 

Einsparungen

 

Stufe A

619.628,35 €

Stufe B.1

205.000,00 €

Stufe B.2

416.350,00 €

Summe Einsparungen

1.240.978,35 €

 

 

 

 

1. Kostenfortschreibung

 

Kostenschätzung Stand Dez. 2009

6.410.070,50 €

abzügl. Einsparungen A+B1+B2

1.240.978,35 €

 

5.169.092,15 €

 

 

abzügl. Anteil Einsparungen aus Einrichtung

50.000,00 €

Summe reduzierte Baukosten

5.119.092,15 €

 

 

Mehrkosten zur Kostenanalyse

577.014,15 €

 

Die Bau- und Einrichtungskosten für die Erweiterung des Kopernikus-Gymnasiums sollen im Rahmen des Konjunkturpaketes II finanziert werden. Förderfähig sind nur Projekte, die komplett durch Konjunkturmittel abgedeckt sind (Es darf kein Eigenanteil der Kommune entstehen).
Die Mittel der Stadt Rheine für die Bildungsinfrastruktur in Höhe von 7.797.430 € sind derzeit verplant.

Folgende Möglichkeiten werden daher geprüft:

1.  Finanzierung des Fehlbetrages aus dem Topf Infrastruktur (nur möglich durch Tausch mit einer anderen Gemeinde). Ein Teilbetrag in Höhe von 256 T€ kann bereits mit einer anderen Gemeinde getauscht werden. Weitere Tauschmöglichkeiten werden weiter verfolgt.

2.  Tausch mit einem anderen Teilprojekt des Kopernikus-Gymnasiums aus dem Konjunkturpaket II. Die aus der Förderung heraus genommenen Teilprojekte müssen jedoch im Haushalt der Stadt aufgenommen werden.


Die Variante 1 (Finanzierung aus dem Topf Infrastruktur) wird von der Verwaltung favorisiert. Die vom Städte- und Gemeindebund eingerichtete Tauschbörse wird ständig abgefragt.

Es soll versucht werden, bis zur Ratssitzung am 2.Februar 2010, in der das Konjunkturpaket „Infrastruktur“ beraten werden soll, über den noch offenen Betrag einen Tauschpartner zu finden.

 

Somit ergeben sich Mehrkosten zur Kostenanalyse aus 2008 in Höhe von 577.000 €.

 

 


Anlagen:

 

Anlage 1
Materialkonzept

 

Anlage 2
1. Kostenfortschreibung

 

Anlage 3
aktuelle Grundrisse und Ansichten

 

Anlage 4

Schreiben der Bezirksregierung vom 8.12.2009