Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Bauausschuss nimmt den Vergleich der Standortvarianten 2 und 5 zur Kenntnis und beschließt, dass zur Erweiterung der Fürstenberg-Realschule als Ganztagsschule die Vorentwurfsplanung auf der Basis der Standortvariante ….. fortgesetzt wird.
Der Schulausschuss nimmt den Vergleich der Standortvarianten 2 und 5 zur Kenntnis und beschließt, dass zur Erweiterung der Fürstenberg-Realschule als Ganztagsschule die Vorentwurfsplanung auf der Basis der Standortvariante ….. fortgesetzt wird.
Begründung:
Der Schulausschuss hat in der Sitzung am 22. April 2009 das
Raumprogramm für eine Erweiterung der Fürstenberg-Realschule als Ganztagsschule
beschlossen.
In einer Standortuntersuchung wurden in Abstimmung mit Schule und
Schulverwaltung fünf verschiedene Standorte auf dem Schulgrundstück für diese
Schulerweiterung untersucht. In der gemeinsamen Sitzung des Schulausschusses
und des Bauausschusses am 26. Februar 2009 wurden diese fünf Varianten
vorgestellt. Zwei dieser fünf Varianten wurden in die engere Wahl gezogen. Seinerzeit
präferierten sowohl Schule als auch Schulverwaltung die Variante 5.
Inhaltlich schlossen sich die Ausschüsse sodann dieser Variante an. Da
jedoch die Kostendifferenz zwischen den beiden Varianten 2 und 5 ca. 500.000 €
beträgt, wurde die Verwaltung aufgefordert, die Vor- und Nachteile der
Varianten 2 und 5 nochmals deutlich herauszustellen. Die Beschlussfassung wurde
auf die Sitzung im Januar vertagt.
1. Grundlagen
Angesichts der Leitbilddiskussion und der Konzeptionierung des
integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzeptes hat der Rat der Stadt Rheine
insbesondere die Bildung als Zielvorgabe der Zukunft für Rheine in den Focus
der Stadt gesetzt.
Die Entwicklung der Fürstenberg-Realschule setzt mit diesem Projekt an
dem Leitprojekt 2 „Kinder und Jugendliche in Rheine“ an: Qualifizierung des
Schulzentrums und damit Chancengleichheit für die Kinder und Jugendlichen. Damit
bleibt die Wettbewerbsfähigkeit zu den anderen Schulen erhalten.
Nachhaltigkeit, Leistungsstärke und Flexibilität sind die Schlüsselbegriffe für
diese Standortentwicklung zur Erweiterung des Schulkomplexes als
Ganztagsschule.
Dabei ist die Identifikation der Schüler und der Lehrer mit der Schule
als ein wesentlicher Faktor für die Schulqualität zu sehen. Es gibt Orte des
Lernens, aber auch Orte des Rückzugs, Orte des Verweilens, des Austausches.
Zu diesem Wohlfühlaspekt gehört auch das Ambiente des Gebäudes. Es
spiegelt nicht nur den Zeitgeist der Architektur wieder, sondern auch den
pädagogischen Leitfaden der Fürstenberg-Realschule. Ein dynamisches Gebäude
vermittelt Offenheit, Lebendigkeit, soziale Gerechtigkeit, Individualität.
Vor diesem Hintergrund wurden die Varianten erneut betrachtet.
2. Beurteilung
Raumprogramm
(Neubau als Ersatz der 4
Pavillon-Klassenräume)
Die Fürstenberg-Realschule hat vier abgängige, marode Pavillonklassen, die unabhängig von der baulichen Erweiterung im Zuge der Umwandlung in eine Ganztagsschule durch vier neue Klassenräume ersetzt werden müssen.
Lt. Schulentwicklungsplan des ZASP (Zentrum für angewandte Sozialforschung und Praxisberatung GmbH) wird die Fürstenberg-Realschule trotz rückläufiger Schülerzahlen im Zuge der demographischen Entwicklung weiterhin dreizügig bleiben, wobei es allerdings kleinere Klassengrößen geben wird. Sie benötigt für 6 Jahrgänge insgesamt 18 Klassenräume.
Im Hauptgebäude Fürstenbergschule und im Gebäude Bodelschwingh-Grundschule verfügt sie über insgesamt 14 Klassenräume, wobei der Raum B 01 als Kellerraum nur bedingt als Klassenraum, dafür aber gut als zweiter Musik-Fachraum geeignet ist. Es müssen somit im Zuge der Erweiterungsmaßnahme vier Klassenräume als Ersatz für die abgängigen Pavillonklassen gebaut werden.
Folgende Klassenräume stehen der Fürstenberg-Realschule derzeit zur Verfügung:
Hauptgebäude Fürstenbergschule:
101, 102, 103, 104, 202, 203, 204, 205, 206, 210
Pavillongebäude Fürstenbergschule:
P 02, P 03, P 05, P 06
Gebäude Bodelschwinghschule:
B 01 (Kellerraum), B 12, B 22, B 30
3. Stellungnahme der
Fürstenberg-Realschule (Schulleitung und Schulkonferenz)
(Schreiben der Fürstenberg-Realschule vom 18.12.09 zu den
Standortvarianten für die bauliche Erweiterung):
Die Fürstenberg-Realschule bittet mit Schreiben vom 18.12.09 darum,
dass bei den Planungen folgende Aspekte berücksichtigt werden:
„Bei der Umsetzung der
Bauvariante 2 würde die Schulhoffläche verringert werden, da der Fahrradständer
einen neuen Platz finden muss und die Vergrößerung der Eingangshalle in den
Schulhof hineinragt. Der Lageplan der Schule macht deutlich, dass die
Fürstenberg-Realschule ohnehin nur über einen sehr kleinen Schulhof verfügt,
der nach unseren Überschlagsberechnungen die vorgesehene Größe für ca. 500
Schüler/innen der Sekundarstufe I nicht erreicht.
Die Bauvariante 2 ist in
Teilbereichen nicht funktional,
- da beispielsweise Klassenräume über der
Mensa liegen. Das führt, wenn im Schichtbetrieb gegessen wird, zu
Unterrichtsstörungen durch den entstehenden Lärm;
- da der 4-stöckige Gebäudetrakt ohne
Aufzug geplant ist;
- da die geplanten Lehrerarbeitsräume sehr
weit vom Lehrerzimmer und vom Verwaltungstrakt entfernt sind.“
4.
Ergebnis Standortuntersuchung
Im Folgenden werden die beiden zu untersuchenden Standorte nochmals
ausführlich beschrieben.
4.1 Standortuntersuchung
Variante 2
Neubau im Osten in Verlängerung des heutigen
Schulkomplexes
an der Wihostraße
Raumprogramm
Abbruch der Pavillonklassen
Neubau als Anbau:
Erdgeschoss: Mensa, Raum für neue Technologien
1. Obergeschoss: Bibliothek/Mediothek, Mehrzweckraum, Lehrerarbeitsplätze
2. Obergeschoss: 4 neue Klassenräume
Umbau im Bestand:
Umbau und Erweiterung Eingangsbereich/Foyer
Der Neubau rückt städtebaulich aus der Mitte des Schulensembles und erstreckt
sich architektonisch als Gebäudeergänzung entlang der Wihostraße.
Die Mensa findet Platz im Erdgeschoss und
bekommt einen direkten Anschluss an den Schulhofbereich. Im 1. Obergeschoss
werden die Bibliothek/Mediothek und alle weiteren Räume des Raumprogramms,
incl. Lehrerarbeitsplätze integriert. Darüber entstehen im 2. Obergeschoß die
notwendigen vier Klassenräume als Ersatz der heutigen vier Pavillonklassen.
Die Abstandsflächen werden bei der
3-Geschossigkeit zur Nachbargrenze eingehalten. Im Rahmen der weiteren
Vorentwurfsplanung wird die Notwendigkeit eines zusätzlichen notwendigen
Treppenhauses geprüft werden.
Der heutige Haupteingangsbereich im Bestand wird
umgebaut und erweitert. Das so entstandene Foyer kann nach dem Um- und Ausbau
als Veranstaltungsforum genutzt werden. Der Verwaltungs- und Lehrertrakt in der
Erdgeschoßebene muss nicht verändert werden. Die vorhandenen Baukörper werden
bei dieser reinen Erweiterung nicht saniert werden. Das 1 bis 3-geschossige
Schulgebäude der Fürstenberg Realschule wurde 1966 in Betonskelettbauweise
erstellt und 1980 erweitert. Die Gefache sind mit einem 2-schaligen Mauerwerk
gefüllt. Aufgrund des derzeitigen Zustandes der Fassade im Altbestand (Baujahr
1966) ist davon auszugehen, dass mittelfristig eine Sanierung der Fassade
(Erneuerung der Verfugung oder WDVS-Verkleidung) erforderlich werden wird. In
Teilbereichen wurden im Schulgebäude bereits die Fenster saniert. Mittelfristig
ist ebenfalls eine Fortsetzung der Fenstersanierung im Altbau erforderlich. Bei
der Realisierung der Variante 2 sind keine Sanierungen im Bestand vorgesehen.
Die hierfür erforderlichen Mittel sind mittelfristig im Finanzplan zur
Verfügung zu stellen.
Vorteile
- direkter
Anschluss an das vorhandene Schulgebäude
- geringe
neue Verkehrsflächen
- Eingangsbereich
Schule kann unverändert bleiben
- kaum
Verkleinerung des Schulhofbereiches
Nachteile
- Schule
erhält keine Image-Verbesserung wie durch den Neubau im Eingangsbereich
des Schulkomplexes
- Neubau als
Gebäudeverlängerung des Bestandes
- Störung des
Schulbetriebes während der Bauzeit durch Anbau an den Bestand
- Verlegung
der überdachten Fahrradständer
- Verlegung
des Kletterfelsen
- Neubau
rückt an die Peripherie des Schulgeländes
4.2 Standortuntersuchung
Variante 5
Neubau auf dem Grundstück der
Hausmeisterwohnung und
Aufstockung des Verwaltungs- und Lehrertraktes
Raumprogramm
Neubau:
Erdgeschoss: Mensa,
Raum für neue Technologien
1. Obergeschoss: Bibliothek/Mediothek
Erdgeschoss und 1. Obergeschoss: Hausmeisterwohnung
Umbau
im Bestand:
Erdgeschoss: Forum,
Lehrer- und Verwaltungsbereich, 1 Klassenraum
1. Obergeschoss: 3 Klassenräume, Lehrerbereich
Die Variante 5 (Grundstück der heutigen Hausmeisterwohnung) hat eine
große Chance von den untersuchten Varianten, die Gesamtstruktur mit vielen Aspekten
einer Imageverbesserung und der notwendigen Nachhaltigkeit neu gestalten zu
können. Nicht nur die Gebäudeteile mit ihren neuen Lerninhalten rücken in den
Mittelpunkt des Projektes, sondern auch das Umfeld, das Entree erhalten einen
neuen Charakter. Der neue Haupteingang der Fürstenberg Realschule erhält einen
angemessenen Vorbereich. Der neue Raum verknüpft das Hauptgebäude mit dem Neubau
„Mensa“. Der Platz erhält eine hohe Aufenthaltsqualität.
Der Gebäudestandort setzt städtebaulich einen
neuen Akzent und rundet die Heriburgstraße / Wihostraße ab. Wichtig ist die
Höhe des neu zu bauenden Schulgebäudes im Hinblick auf die vorhandene Schul-
und benachbarte Wohnbebauung.
Das Raumprogramm zur Schulerweiterung als Ganztagsschule umfasst ca.
1.176 m² Hauptnutzfläche. In dieser Variante besteht die Notwendigkeit, die
Hausmeisterwohnung neu zu bauen oder an anderer Stelle unter zu bringen.
In den Grundrissen Neubau und Bestand ist die Unterbringung des Raumprogramms
nachgewiesen. Es kann auf den zwei Geschossen im Neubau wie folgt umgesetzt
werden: im Erdgeschoß können die Mensa mit den dazugehörigen Nebenräumen und
der Raum für neue Technologien untergebracht werden. Im 1. Obergeschoß können
die Bibliothek und der Mehrzweckraum/Differenzierungsraum organisiert werden.
Die Haumeisterwohnung wird einerseits an den Neubau angeschlossen und
geht über 2 Geschosse, ist aber wie ein Einfamilienhaus mit eigenem Eingang
erschlossen.
Der heutige eingeschossige Verwaltungs- und Lehrerbereich im Hauptgebäude
wird komplett neu organisiert: das Foyer/Forum, der Aufenthaltsbereich, ein
Klassenraum und der Verwaltungs-/Lehrerbereich werden im Erdgeschoß neu gestaltet.
Der Lehrerbereich mit den Lehrerarbeitsplätzen wird im 1. Obergeschoß ergänzt.
Das 1 bis 3-geschossige Schulgebäude der
Fürstenberg Realschule wurde 1966 in Betonskelettbauweise erstellt und 1980
erweitert. Die Gefache sind mit einem 2-schaligen Mauerwerk gefüllt. Aufgrund
des derzeitigen Zustandes der Fassade im Altbestand (Baujahr 1966) ist davon
auszugehen, dass mittelfristig eine Sanierung der Fassade (Erneuerung der
Verfugung oder WDVS-Verkleidung) erforderlich werden wird. In Teilbereichen
wurden im Schulgebäude bereits Fenster saniert. Mittelfristig ist ebenfalls
eine Fortsetzung der Fenstersanierung im Altbau erforderlich. Bei der
Realisierung der Variante 5 sind ggf. aufgrund der baukonstruktiven Eingriffe
in den vorhandenen Gebäudebestand (Aufstockung/Entkernung) Sanierungen der
Fenster bzw. der Fassade zwingend erforderlich. Die Kosten für diese Sanierung
sind bisher nicht in der Kostenanalyse der Standortuntersuchung enthalten. Sie
werden zurzeit ermittelt und sind zusätzlich zur Verfügung zustellen.
Drei weitere Klassenräume finden in dem 1. Obergeschoß ihren neuen
Standort. Ein großer Vorteil ist die Verknüpfung der Klassenräume mit dem Hauptgebäude.
Alle Klassenräume wären unter einem Dach untergebracht und mit dem Lehrerbereich
optimal vernetzt. Wege über den Schulhof entfallen.
Diese Variante zeigt sich architektonisch als
eine ausgeglichene Lösung. Die Raumkonzeptionen können vielseitig und
inhaltlich neu zueinander konzipiert werden.
Vorteile
- städtebauliche
Abrundung des Schulkomplexes
- Umfeldverbesserung
und Neugestaltung
- neues,
einladendes Entree
- größte
Vielfältigkeit des Raumgefüges
- Mensa
erhält einen Außenbereich
- Anbindung
auf kurzem Weg ins Hauptgebäude
- Qualität
der Außenräume wird erhöht
- attraktives
vielseitig nutzbares Foyer
Nachteile
- Abbruch
Hausmeisterwohnung (Sanierung steht an)
- Störung des
Schulbetriebes während der Bauzeit durch Anbau an den Bestand
- Verlegung
der PKW Stellplätze im Eingangsbereich und der nicht überdachten Fahrradständer
4.3 Alternative zur
Standortuntersuchung Variante 5
(Variante 5a)
Eine Alternative zur Variante 5 wäre der Abbruch der Hausmeisterwohnung
und der Ankauf eines Wohnhauses in der Nähe des Schulzentrums. Der Stadt Rheine
wurde bereits ein Gebäude angeboten. Das Angebot wird zurzeit geprüft. Durch
den Ankauf eines Wohngebäudes als Hausmeisterwohnung in der Nachbarschaft würde
in der Variante 5 der Neubau der Hausmeisterwohnung entfallen. Somit reduzieren
sich die Baukosten um ca. 220.000 €. Allerdings müssen die Kosten für den
Ankauf des Hausmeisterwohnhauses in der Nachbarschaft gegen gerechnet werden.
Weiter ist der Sanierungsbedarf eines anzukaufenden Wohnhauses zu prüfen und
ebenfalls kostenmäßig anzusetzen.
Die vorhandene
Hausmeisterwohnung ist im Anlagennachweis der Stadt Rheine mit 57.394,15 €
veranschlagt.
Da diese Alternative
(Variante 5a) zurzeit noch nicht entscheidungsreif ist, wird vorgeschlagen, den
Standort der künftigen Hausmeisterwohnung weiter zu untersuchen und dem
Bauausschuss vorzulegen; dies steht unter der Bedingung der Auswahl der
Variante 5.
5. Kriterienkatalog und Bewertung
Auf den folgenden Seiten werden die Konzepte der beiden Varianten unter
identischen Bewertungskriterien gegenüber gestellt.
5.1 Kriterienkatalog und Bewertung
Variante 2
Architektonisches Konzept
Gebäude
Maßnahmen
im Bestand
o
das Erdgeschoss
erhält einen neuen internen Vorbereich und wird baulich ergänzt
Maßnahmen
Neubau
o
das neue Gebäude
ergänzt den heutigen Hauptgebäudetrakt der Fürstenberg–Realschule an der
Ostseite des Schulgebäudes
Gestaltung
Gebäudeform
o
quadratischer,
3-geschossiger Würfel = strenge kubische Form
o
die neue Bauform
entwickelt sich in der Kubatur nach den neu zu integrierenden 4 Klassenräumen.
Das fast quadratische Raster wird für das noch verbleibende Raumprogramm weiter
fortgeführt = Mehrzweckgebäude
o
ein direkter
Anschluss unter Verwendung der vorhandenen Erschließungswege ist möglich
Gebäudefunktion
o
das erweiterte
Raumprogramm für den Ganztagsschulbetrieb wird in dem neuen Gebäudeteil unter
dem Aspekt der Optimierung des Nutzungskonzeptes untergebracht( z.B. liegt die
Mensa im Erdgeschoss und wird an den Außenraum angebunden usw.)
o
die
Funktionsabläufe werden den wirtschaftlichen Aspekten und der Einfachheit der
Realisierungsmöglichkeiten untergeordnet.
Innenräume: Anbindung an den Bestand
o
lange monotone
Flure = „Schulstraßen“
o
die Räume werden
additiv nebeneinander angeordnet; dadurch einfache, gut funktionierende
Struktur.
o
Übernahme der
vorhandenen Höhen = Rastermaße der
Fenster für die neuen Klassenräume
o
strenge, lineare
und kubische Raumformen
Außenansicht
o
geordnete Gebäude-
und Fassadenstruktur
o
streng kubische,
rationale, wirtschaftliche Struktur
o
serielle
Fenstergestaltung
o
Fassadengliederung
als additives Nebeneinander von Alt und Neu; die Wiederholung des Gleichen
Städtebauliches Konzept
bezogen
auf das Stadtquartier
o
das Gebäude
schließt die letzte Grünfläche an der Wihostraße
o
städtebaulich ist
dieser Lückenschluss eher eine zu intensive bauliche Verdichtung an der
Wohnstraße
bezogen
auf das Schulzentrum
o
der Neubau rückt
aus der Mitte an die Peripherie des Schulensembles
o
kompletter
Gebäudeabschluss zur Wihostraße. Der Schulhofbereich wird dadurch zum Innenhof.
Pädagogisches Konzept
Gebäude
o
Vermittlung von
Wissen; Lehranstalt
o
alles unter einem
Dach= gut durchorganisiertes und durchstrukturiertes Schulalltagsleben
Realisierungskonzept
Umsetzungsabhängigkeiten
o
Schulbetrieb wird
durch den Anbau an den Bestand zum Teil bedingt gestört.
Kostenermittlung
Baukosten aus Standortuntersuchung
o
3.300.000 €
5.2 Kriterienkatalog und Bewertung
Variante 5
Architektonisches Konzept
Gebäude
Maßnahmen
im Bestand
o
der vorhandene
westliche 1-geschosssige Gebäudetrakt wird im Erdgeschoss entkernt, erhält ein
neues Foyer und eine Umgestaltung der Lehrer-/Verwaltungsräume
o
der 1-geschossige
Gebäudeteil wird um ein weiteres Geschoss für die Aufnahme der 4 Klassenräume
und der Lehrerarbeitsbereiche ergänzt
Maßnahmen
Neubau
o
das neue Gebäude
entsteht an der Ecke Wihostraße/Heriburgstraße auf dem heutigen Grundstück des
Wohnhauses für den Hausmeister des Schulzentrums.
o
Der Neubau ist
ein Solitärgebäude mit offenen Raumbereichen der Mensa, Bibliothek/Mediothek,
Raum für neue Technologien
Gestaltung
Gebäudeform im Bestand
o
Aufstockung des
1-geschossigen Gebäudeteils mit additiven Fassaden- und Fensterelemente wie im
Bestand
neuer Baukörper
o
neuer
Identifikationscharakter “das ist meine
Schule“
o
Solitärgebäude
mit organischer, bewegter, lebendiger, heller Gestaltung
o
spiegelt den
heutigen veränderten Schulanspruch wieder
o
zeigt, dass
Schule nicht nur Lernwerkstatt ist, sondern auch Aufenthaltsqualität haben kann
Gebäudefunktion
o
das Raumprogramm
für den Ganztagsschulbetrieb ist optimiert in den Bestand eingearbeitet worden;
Lehrerbereiche, Verwaltungsbereiche bilden das Zentrum der Schule
o
Unterrichtsräume
sind zusammenhängend unter einem Dach untergebracht
o
Die offeneren
Nutzungen sind in dem Neubau zusammengefügt
worden. Hier ist im Erdgeschoss die Mensa mit Anbindung an den gestalteten
Außenbereich und der Raum für neue Technologien. Im Obergeschoss befinden sich
die Bibliothek/Mediothek mit dem Mehrzweckraum.
o
die
Funktionsabläufe sind auf die Bedürfnisse der Nutzer hin ausgestaltet worden
Innenräume Anbindung an den Bestand
o
das neue Foyer
bildet die Mitte der Schule
o
das Foyer
übernimmt die Funktion der Nutzungszuordnung
o
interne
Optimierung des Lehrerbereiches
Neubau
o
Gliederung der Räume
über Luftraum und offene Bereiche, die so ausgestaltet sind, dass sie
Verkehrswege mit Aufenthaltsqualitäten darstellen
o
kein additives
nebeneinander einzelner funktionierender Räume
o
freie
Fenstergestaltung möglich
o
Wohnung des
Hausmeisters angebaut, aber autark in der Nutzung
Außenansicht
o
lebendig, luftig,
heiter, einladend, abwechselungsreich, dynamisch
o
Fassadengliederung:
kein additives Nebeneinander von Alt und Neu; keine Wiederholung des
Vorhandenen, da das Gebäude eigenständig ist
Städtebauliches Konzept
bezogen
auf das Stadtquartier
o
das neue Gebäude
steigert die Identität des Schulstandortes
o
unter
Einbeziehung des Schulquartiers kann der Stadtteil Schotthock die Qualität des
Wohnumfeldes steigern. Das setzt eine hochwertige Architektur des Gebäudes
voraus, was jedoch nicht gleichzeitig teure Materialien bedeutet. Die
Aufenthaltsqualität bestimmt den Wohlfühlcharakter der Nutzer
bezogen
auf das Schulzentrum
o
Abrundung des
Schulkomplexes
o
Imageverbesserung
durch einladende Entreegestaltung
o
Aufwertung des
Wohnumfeldes durch offene Schulumfeldgestaltung
o
Zusammenführen
des Schulzentrums der beiden Schulen über den neu gestalteten Eingangsbereich
o
Große
Vielfältigkeit der Außenraumnutzung (Treffpunkte, Rückzugsbereiche,
Kommunikationsbereich usw.)
Pädagogisches Konzept
Gebäude
o
Das
Solitärgebäude erhält eine eigene Bauform und steht damit für
- Bildung von Individualität
- Bildung von Kreativität
- soziales Miteinander
Realisierungskonzept
Umsetzungsabhängigkeiten
o
Aufstockung auf
den Bestand. Dieses bedeutet eine neue statische Gründung
o
Dadurch
erhebliche Beeinträchtigung des Schulbetriebes
o
Ersatz der
Wohnung des Hausmeisters
o
Erneuerung des
Schulumfeldes; größere Eingriffe in Außenbereiche
Kostenermittlung
Baukosten aus Standortuntersuchung
o
3.800.000 €
6. Resümee
In Anbetracht der o.
g. Bewertungskriterien und der daraus resultierenden Beurteilungen hat die
Variante 5 – bei Nichtbeachtung des Kostenaspektes - erhebliche Vorteile aus städtebaulicher,
funktionaler und schulfachlicher Sicht.
Die Mehrkosten der
Variante 5 im Vergleich zu der Variante 2 in Höhe von ca. 500.000 € liegen
begründet in dem Neubau der Hausmeisterwohnung, der Umorganisation des
Erdgeschosses im Verwaltungstrakt und der aufwändigen Gründung des 1.
Obergeschosses in der Aufstockung des Verwaltungstraktes.
Die Variante 2 deckt
funktional einen ähnlichen Bereich ab, fällt aber wegen einer nicht so ausgeprägten
Identifikationsleistung für die Schule zurück. Gleichwohl hat sie den Vorteil
einer Kosteneinsparung von ca. 500.000 €.
Die Ziele, die durch
die Investition dieser Mehrkosten erreicht werden können, wurden in den oben
aufgeführten einzelnen Punkten beschrieben. Die Gewichtung dieser inhaltlichen
Vorteile bedeutet für die Schule der Unterschied zwischen einem Anbau an die
vorhandene Schule und einem neuen schulischen Zentrum als Mittelpunkt des
Ganztagsbetriebes.
Beide Varianten sind
umsetzbar. Weiterer mündlicher Vortrag erfolgt in der Sitzung.