Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Sozialausschuss nimmt die Ausführungen zur Kenntnis.
Begründung:
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Seit dem letzten
Bericht vor dem Sozialausschuss im Dezember 2009 sind 7 Personen als
Asylbewerber (inklusive Folgeanträge
Die Asylbewerber
konnten in der städtischen Unterkunft an der Dutumer Straße untergebracht
werden, wo sie durch das dortige Stadtteilbüro der Fachstelle
Bei den
Spätaussiedlerzuzügen handelte es sich in allen Fällen um Verwandtennachzüge.
Mit entsprechender Unterstützung und Beratung gelang es in allen Fällen, dass
die bereits in Rheine lebenden Familienangehörigen schon vor der Ankunft der
neuen Spätaussiedler für privaten Wohnraum sorgen konnten. Die weitere Begleitung
der Familien geschieht dann jeweils durch das zur Wohnung nächstgelegene
Stadtteilbüro. Hier erfolgt auch u. a. die Vermittlung in einen
Integrationskurs bei der VHS und die Einschulung der Kinder. Es zeigt sich,
dass das Unterstützungsangebot in den ersten Wochen intensiv genutzt wird. Mit
der Zeit klingt die Häufigkeit der Kontakte ab. In Problemsituationen, z. B.
bei familiären Konflikten, Schullaufbahnfragen, Wohnungsfragen, Nachholen von
weiteren Familienangehörigen usw., leben sie aber wieder auf.
Durch die
„Altfallregelung“ erhielten ca. 230 langjährig hier lebende Flüchtlinge eine
Aufenthaltserlaubnis. Der neue Status ist mit der Anforderung verbunden, den Lebensunterhalt
aus eigener Kraft sicher zu stellen. Die Familien, die bereits seit mindestens
10 Jahren und länger in Rheine leben, nehmen ebenfalls an den Integrationskursen
des Bundesamts bei der VHS teil, die ihnen mit dem Flüchtlingsstatus nicht
zugänglich waren, oder sie haben schon eine Arbeit aufgenommen. Drei Jahre nach
Einführen der Altfallregelung ist festzustellen, dass gerade junge ehemalige
Flüchtlinge eine Ausbildung machen (viele bei der Kreishandwerkerschaft
Problematisch
gestaltet sich die Situation der Älteren und Kranken. Sie können die Auflage,
sich selbst zu versorgen oft nicht erfüllen und das Einkommen der Kinder reicht
nicht für die gesamte Familie aus. Es wird aber aus humanitären Erwägungen kaum
möglich sein, sie von den Familienmitgliedern, die die Auflagen erfüllen, zu
trennen und alleine in die politisch und wirtschaftlich noch sehr wenig
gefestigten Herkunftsländer abzuschieben.
Mit der Erteilung
der Aufenthaltserlaubnis haben die ehemaligen Flüchtlinge auch die Möglichkeit
ein privates Mietverhältnis einzugehen. 18 Familien sind seither aus den
städtischen Übergangswohnungen ausgezogen. Die dadurch frei gewordenen
Übergangswohnheime können in naher Zukunft (z. T. nach Ablösung von Auflagen
der Bezirksregierung
Eine besondere
Aufmerksamkeit erfordern weiterhin die Flüchtlinge, die trotz Langzeitaufenthalt
und Altfallregelung in den städtischen Unterkünften verbleiben müssen. Zum
größten Teil handelt es sich bei ihnen um sozial sehr problematische Personen.
Zumeist liegen psychiatrische Erkrankungen (Sucht, Depression usw.
Wenngleich es das
Ziel der Integrationsarbeit ist, Zuwanderern die „normalen“ sozialen
Einrichtungen und Hilfsangebote zugänglich zu machen, zeigt sich doch häufig,
dass es dort trotz aller Offenheit für das Thema
Neben ihrer
Zuständigkeit für zugewiesene Zuwanderer (Flüchtlinge und Spätaussiedler
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Durch die
Priorisierung im
Viele Institutionen und Einrichtungen arbeiten an der
Umsetzung dieser Themenschwerpunkte. Dabei kristallisiert sich ein enges
Zusammenspiel von Beratungsinstitutionen, Elternhäusern, Schüler/innen und
Bildungseinrichtungen (Kindergärten, Schulen und Erwachsenenbildung
Hauptprotagonisten sind die Schulen und Familienzentren mit
hohem Zuwandereranteil, die
Im Fokus der Diskussion stehen aktuell die vielen bestehenden ehrenamtlichen Initiativen. Die Stabsstelle Bürgerengagement hat jüngst alle eingeladen, sich vorzustellen. Das Ergebnis war, dass es eine Vielzahl von Trägern mit ganz unterschiedlichen Zielgruppen gibt. Deutlich wurde auch, dass Ehrenamtsinitiativen in ein Netz von weiteren Angeboten eingebunden sein müssen, das Schüler/innen, Schulen, Eltern und Ehrenamtliche miteinander verknüpft.
Exemplarisch sei dieses am Angebot der Fachstelle
· Gruppenarbeit mit Kindern
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Bereits im Vorschulalter werden die
Kinder pädagogisch betreut, während ihre Eltern an einem Deutschkurs der
Sprachoffensive teilnehmen. Sprache, Konzentration, Sozialverhalten und Freude
am Lernen werden hier systematisch gefördert.
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An verschiedenen Standorten gibt es Hausaufgabenhilfegruppen. Der Einsatz
von Honorarkräften, ehrenamtlich Tätigen und „Brücken-Jobbern“ („1-€-Kräfte“
Das Konzept dieser Gruppen verfolgt nicht nur schulische, sondern auch soziale
Aspekte. Durch die Nationalitäten, Altersgruppen und Schulformen übergreifende,
heterogene Zusammensetzung der Hausaufgabenhilfegruppen und die Kopplung an
Freizeitaktivitäten („Jungengruppe“ und „Mädchengruppen“
Die Hausaufgabenhilfen sind für die Schüler/innen gedacht, die nicht durch die
schulische Ganztagsbetreuung versorgt sind.
· Schulpatenprojekte
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In Zusammenarbeit mit der Ehrenamtsbörse der
Stabsstelle Bürgerengagement konnte eine nicht unerhebliche Anzahl ehrenamtlicher
Paten gewonnen werden. Gegenwärtig werden 17 Zuwandererkinder und eine junge
erwachsene Umschülerin im Bereich der Fachstelle
- Die Akquise und Motivation der ehrenamtlichen Paten stellte sich oft als problematisch heraus. Es ist daher immer nur eine eingeschränkte Zahl von Kindern, die profitieren können. Nachhaltig wird der Anteil von Zuwandererkindern an höheren Bildungsabschlüssen hierdurch nicht beeinflusst werden können. Im Einzelfall sind die Paten aber für die betroffenen Kinder ein wesentlicher Erfolgsgarant.
-
Im Bereich der Fachstelle
· Elternarbeit
Deshalb müssen Gruppenförderung und Paten-Einzelförderung eng mit Elternarbeit verknüpft sein.
-
Elternarbeit beginnt damit, dass man die Eltern
in all ihrer Individualität und kulturellen Verschiedenheit dort abholt, wo sie
gerade stehen, sie auf ihre Stärken verweist und schrittweise in ihrem
Selbstwert stärkt. Nur starke Eltern haben Vorbildfunktion und können ihre
Kinder verantwortlich in Bildungsfragen unterstützen. In den Stadtteilbüros
finden die Eltern wohnortnahe Ansprechpartner in allen schulischen Fragen, z.
B. um auf Informationen und Briefe der Schulen in angemessener Weise reagieren
zu können.
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Die Sprachoffensive der Stadt Rheine ist Teil
der Elternarbeit im Sinne einer Stärkung der Eltern. Die rege Teilnahme zeigt,
dass die Eltern, vor allem die Mütter, dieses auch verstanden haben. 184
Teilnehmende besuchten die Kurse im 1. Halbjahr 2010. Davon waren 158 weiblich
und 26 männlich. Wie bereits in den ersten zwei Semestern der Sprachoffensive
zu beobachten war, äußern auch vormals lernungewohnte Frauen den Wunsch, weiter
zu lernen und melden sich für einen (lernintensiveren
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Ein weiterer Schritt auf dem Wege zu einer
erfolgreichen Elternbeteiligung an der Bildung ist das Durchführen von
Elternkonferenzen in und auch außerhalb von Schulen. Zwei Elternkonferenzen
wurden im letzten Jahr von der Fachstelle
Zur ersten Elternkonferenz wurden alle Eltern eingeladen, die in einer bestimmten
Zeit in die Sprechstunden der Fachstelle
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Da die Mütter ihre traditionelle Frauenrolle oft
als ihre Stärke betrachten, wurde auch eine internationale Kochgruppe
eingerichtet. Sie ermuntert die Mütter, sich in der Öffentlichkeit zu
präsentieren. Allmählich finden auch Frauen aus bildungsfernen Milieus zu
diesen Treffen.
- Infoveranstaltungen, z. B. zur Erziehung der Kinder in Mehrsprachigkeit, sollen die Sorge der Eltern um eine Entfremdung ihrer Kinder entkräften.
Elternarbeit – im beschriebenen Fall außerhalb der Schule – muss vielschichtig angelegt sein. Es ist eine Aufgabe für die Zukunft, sie experimentell auszubauen und auch für die Schulen nutzbar zu machen, die ihrerseits bereits mit vielen neuen Formen der Elternarbeit experimentieren.
· Interkulturelle Kompetenz in
Bildungseinrichtungen
Der Anteil der Zuwanderer im Bildungssystem ist im letzten
Jahr erneut gestiegen. Der Ausbau
Interkultureller Kompetenzen in den Schulen ist daher ein vordringliches
Thema.
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Die Fachstelle
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Der
Arbeitskreis des Netzwerks
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Durch ein lokales Monitoring kann die Entwicklung u. a. der Bildungsteilhabe von Zuwanderern in Rheine und damit der Grad ihrer erfolgreichen Integration nachgehalten werden.
Anfang 2009 wurden in der Schlussdokumentation zum KOMM-IN Projekt der Stadt Rheine erste Zahlen zu integrationsrelevanten Indikatoren zusammengestellt und veröffentlicht.
Zurzeit werden in der Fachstelle
In der Sitzung des Sozialausschusses werden die neuen Zahlen mit Bildungsbezug in Gegenüberstellung zu den Zahlen von 2009 aktuell präsentiert werden können.