Betreff
Ausstellung "800 Jahre Klosterleben - Das Kulturerbe der Kreuzherren in Westeuropa" - Sachstandsbericht 2010 und Planungen 2010/2011
Vorlage
528/10
Aktenzeichen
II-1-museen
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Kulturausschuss nimmt den Sachstandsbericht zur Ausstellung „800 Jahre Klosterleben – Das Kulturerbe der Kreuzherren in Westeuropa“ zur Kenntnis und stimmt den weiteren Planungen 2010/11 zu.

 


Begründung:

 

„ … als einen Ort zwischen Himmel und Erde“, bezeichnete der Magister General des Kreuzherrenordens Dr. Glen Lewandowski das Kloster Bentlage  in seinem Grußwort zur Eröffnung der Ausstellung „800 Jahre Klosterleben“.

Mit dieser Ausstellung – so betont er außerdem – sei eine für die Ordensgeschichte wichtige, einmalige Dokumentation gelungen, die es in den vergangenen 800 Jahren nie gegeben hat und in dieser Form auch nicht wieder geben wird.

 

Diese Einmaligkeit basiert u.a. auf den mehr als 160 hochkarätigen Objekten, die die 30 nationalen und internationalen Leihgeber für die Ausstellung im Museum Kloster Bentlage zur Verfügung gestellt haben. Als herausragende Stücke sollen hier nur die zahlreichen kostbaren mittelalterlichen Handschriften u.a. aus den Sammlungen der Universitätsbibliotheken Lüttich und Düsseldorf, dem Kloster St. Agatha in Cuijk und der ausgestellte Chorteppich aus dem 1. Viertel des 16. Jahrhunderts aus Angers, der zu den Kulturdenkmälern Frankreichs gehört, erwähnt werden.

 

Die Reaktionen der Besucher auf diese Präsentation im authentischen Ambiente des Klosters und der umgebenden Kulturlandschaft machen deutlich,

dass ein besonders hohes Interesse an dieser Form der Vermittlung europäischen Kulturerbes besteht.

Allein am 29.08.2010, am Eröffnungstag der Ausstellung, konnten 990 Besucher verzeichnet werden. Im September besuchten 1586 Personen die Ausstellung und vom 01.10 bis zum 24.10.2010 waren 1847 Besucher zu zählen. Mit bisher 4420 Besuchern an 41 Öffnungstagen ist die Ausstellung „800 Jahre Klosterleben“, die erfolgreichste, die bisher im Museum Kloster Bentlage gezeigt werden konnte.

 

So hoch wie nie zuvor ist auch die Zahl der durchgeführten bzw. bereits angemeldeten Führungen durch diese Sonderausstellung. Bis zum 24. Oktober fanden 11 öffentliche Führungen statt, außerdem haben 15 Schulklassen und 40 weitere Gruppen eine Ausstellungsführung bzw. ein museumspädagogisches Programm gebucht. Dazu zählten der Geschichts- und Altertumsverein Westfalen, die Universitätsbibliothek Osnabrück, Klöster und Ordengemeinschaften, ein Symposium der Provinzial-Versicherung mit Teilnehmern aus ganz Deutschland und mehrere Besuchergruppen aus den Niederlanden. Für November liegen schon jetzt 15 Buchungen vor. Insgesamt beträgt der aktuelle Stand, der sich nahezu täglich erhöht, 98 Buchungen von Führungen.

 

Die hohen Besucherzahlen sind sicher nicht allein der Attraktivität und dem einmaligen Charakter des Ausstellungsprojekts zu verdanken, sondern auch den Werbemaßnahmen, mit denen gezielt bereits mehrere Monate vor der Eröffnung verschiedene Zielgruppen angesprochen wurden.

 

Dabei wurden zusätzlich zu „klassischen Maßnahmen“ wie der Produktion, dem Versand und der Verteilung von Einladungskarten, Flyern und Plakaten sowie Informationsblättern für Lehrer und Lehrerinnen auch neue Wege beschritten. Beispielsweise informierten Museumsführer auf Klostermärkten am Kloster Gravenhorst, am Kloster ter Apel (NL) und beim Salinenfest in Rheine interessierte Besucher frühzeitig über die Ausstellung und verteilten zusätzlich zum Ausstellungsflyer Lesezeichen und „Windwünsche“ als kostenlose „give aways“, die reißenden Absatz fanden.

 

Parallel wurden kirchlich interessierte Gruppen in einem Umkreis von 80 Kilometern im Bistum Münster, dem Bistum Osnabrück und den östlichen Niederlanden mit persönlich adressierten Anschreiben über Gruppenbesuche und Führungen in der Ausstellung informiert. Beim public viewing auf dem Borneplatz wurde ebenso für die Ausstellung geworben wie etwa beim Münsterlandtag des Münsterland e.V. in Bocholt.

 

100 Pressemappen wurden bundesweit versandt und für die lokalen Medien wurde auf Wunsch der Journalisten eine Übersicht mit besonders interessanten Themen und Terminen für die Berichterstattung zusammengestellt. Gezielte Anzeigenschaltungen erfolgten in den Orten und Regionen, in denen auch andere Werbemaßnahmen erfolgten oder geplant sind, um so eine höhere Präsenz und Aufmerksamkeit für die Ausstellung zu erreichen. (z.B. Wir in Rheine, Rheiner Anzeiger, Kunstraum Münster zur Langen Nacht der Museen und Galerien, Kunststück Onabrück, Veranstaltungsmagazin der Grafschafter Nachrichten, Westfalenspiegel).

 

Seit Mitte Oktober wird auf den Ortseingangstafeln in Rheine auf die Kreuzherren-Ausstellung hingewiesen. Zusätzlich werden ab Dezember die Dreieckständer des Verkehrsvereins mit 240 Ausstellungsplakaten bestückt. Im Zuge des Stadtmarketing für Rheine werden zeitlich parallel dazu Großflächenwerbungen in den Umlandgemeinden realisiert, die erfahrungsgemäß große Aufmerksamkeit erregen. In Rheine wird von November bis zum Ausstellungsende erstmalig an der südlichen Hertie-Fassade ein Werbebanner schon aus großer Entfernung die Blicke auf sich ziehen. 

Alle diese Maßnahmen zielen darauf ab, das Stammpublikum zum Besuch zu animieren und darüber hinaus neue Zielgruppen zu erschließen.

 

Eine umfangreiche Berichterstattung in den Printmedien begleitete die Vorbereitung, die Eröffnung und die weitere Durchführung der Sonderausstellung und ihres Begleitprogramms. 48 Artikel sind allein in den beiden Lokalzeitungen MV und MZ zu diesen Themen erschienen, eine beispiellos hohe Anzahl.

 

Die Ausstellung wurde darüber hinaus in den Feuilletons der Westfälischen Nachrichten und der Münsterschen Zeitung in umfangreichen bebilderten Artikeln besprochen. Zeitungen im Umland wie die NOZ und verschiedene Ausgaben der WN (Ahlener Zeitung, Bocholter-Borkener Volksblatt, Ibbenbürener Volkszeitung, Dülmener Zeitung) berichteten über die Eröffnung, das Klosterfest oder über die Highlights bzw. empfahlen die Ausstellung in Bentlage als Ausflugstipp. Regelmäßig werden die Zeitungen auch weiterhin mit neuen Informationen über besondere Ausstellungsstücke, Ereignisse und Veranstaltungen versorgt.

Der Verteiler umfasst dabei neben lokalen und regionalen Medien auch mehrere Kirchenzeitungen und verwandte Medien. So erschienen überregional bereits Artikel zur Ausstellung in „Kirche und Leben“ (Bistum Münster) sowie den Kirchenzeitungen des Bistums Köln und des Bistums Hildesheim und dem niederländischen KNR Buletin. Die Ausstellung ist außerdem in Internetportalen wie „webmuseen.de“ und „historischeausstellungen.de“ vertreten.

 

„Die geschenkte Minute“ bei Radio RST und ein Filmbeitrag der WDR-Lokalzeit Münsterland (ausgestrahlt am 21.10.10), der sich ausführlich der Ausstellung und dem museumspädagogischen Schulprogramm widmete, erhöhten weiterhin den Bekanntheitsgrad der Ausstellung bei einem großen Publikum.

 

In den nächsten Monaten wird das Begleitprogramm zur Ausstellung fortgesetzt, zu dem ein eigener Ankündigungsflyer erschienen ist. Nach der erfolgreichen „Erstaufführung“ des Kriminalspiels „Tatort Paradies“ kann dies nun auch von Gruppen gebucht werden, beispielsweise zur Gestaltung einer betrieblichen Weihnachtsfeier. Eine weitere inszenierte Führung in der Reihe „Bentlager Geschichten“ mit dem Titel „Frau Trude. Der weibliche Geist am Ort“ wird am 14. November erstmalig aufgeführt.

 

Aufgrund des großen Besucherinteresses werden seit dem 10. Oktober jedes Wochenende öffentliche Führungen durch die Ausstellung angeboten. Dieses Angebot soll bis zum Ausstellungsende fortgesetzt werden.

 

Gruppen und Schulklassen haben ab Ende Oktober die Möglichkeit, statt einer klassischen Ausstellungsführung eine Mitmach-Führung zu buchen, bei der weniger Ausstellungsstücke vorgestellt werden und die stattdessen stärker auf die eigene Aktivität der Besucher setzt, die altersentsprechend verschiedene Aufgaben im Museum lösen. Auch dieses neu entwickelte Angebot soll speziell in den kommenden Wintermonaten Besuchergruppen in das Museum locken.

 

Zwei weitere Projekte sind in Planung: ein Schulprojekt mit dem Kunst-Leistungskurs des Emslandgymnasiums und des Gymnasiums Dionysianum, der unter Leitung der Lehrerin Monika Beyer ab Ende Januar Arbeiten zum Thema Kreuz im Kloster Bentlage ausstellen wird und das wissenschaftliche Symposium zur Ausstellung im Februar 2011.