Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Betriebs- und Bauausschuss beschließt:

  1. das Entwicklungskonzept Stadtpark Rheine als Leitlinie für die zukünftige Gestaltung des Parks.
  2. als kurzfristige Maßnahme das Auslichten von Gehölzen im Rahmen der Grünflächenunterhaltung im Winter 2006/2007 durchzuführen.
  3. die Vergrößerung des Stadtparkteiches und die Erneuerung des Zulaufs zur Verbesserung der Wasserqualität als eigenständiges Projekt zu führen.
  4. im Zuge der Baumaßnahme zur Anlage des Regenrückhaltebeckens unter der vorhandenen Ballspielfläche im Stadtpark, sollte der neue Parkplatz auf der nördlich angrenzenden Fläche angelegt werden (siehe Anlage 5).

Begründung:

 

Im Frühjahr 2006 wurde das Büro Lohaus Carl aus Hannover von der Stadt Rheine beauftragt, ein Entwicklungskonzept für den Stadtpark zu erstellen. Der Park ist ein alter Landschaftspark, der im 19. Jahrhundert von  J. F. Timmerman angelegt worden ist. Seit seiner Eröffnung als Stadtpark in den 50 er Jahren ist er über einen längeren Zeitraum hinweg gewachsen und bedarf einer Überarbeitung und Erneuerung.

 

Das Konzept soll eine Leitlinie für die schrittweise Umsetzung bieten. Darüber hinaus zeigt die Planung das Potential des Parks und die Perspektiven für eine langfristige Entwicklung auf. Für die Erarbeitung des Konzeptes wurden die zahlreichen Akteure, die sich kontinuierlich für die Weiterentwicklung des Parks einsetzen, mit einbezogen.

 

Im März fand eine Begehung mit der Stadt Rheine und Vertretern des Vereins Stadtpark Rheine e.V. statt, bei der erste Ideen ausgetauscht wurden. Darauf folgend wurde im Juni ein Planungsworkshop im Stadtpark organisiert, bei dem eine Bestands-Analyse durchgeführt worden ist, die deutlich die Qualitäten sowie die Defizite und Beeinträchtigungen des Stadtparks aufzeigt. 

 

 

Qualitäten des Stadtparks

  • Einmalige landschaftliche Lage in der Bachschleife des Hemelter Baches, Abgeschlossenheit vom Verkehr
  • Alter Baumbestand mit sehr unterschiedlichen landschaftlichen Bereichen
  • Eine Vielzahl an Nutzungsmöglichkeiten für alle Altersgruppen, die den Park sehr beliebt machen
  • Zusätzliche Einzelattraktionen, wie Themengärten und zahlreiche Kunstobjekte
  • Engagierte Unterstützung der Parkentwicklung durch die Bürger/innen (Verein Stadtpark e. V.)

 

 

 

 

Defizite und Beeinträchtigung

  • Enge, schwierig auffindbare und zugewachsene Eingänge im Park sowie fehlende Durchblicke zwischen Eingängen, Freizeitbereichen und Restaurant
  • Verschmutzter, überholungsbedürftiger Teich mit unzureichender Wasserführung
  • Fehlender räumlicher Zusammenhang zwischen nördlichem Parkteil mit dichtem, altem Baumbestand und offenem südlichen Teil mit großer Wiese. Die eingezäunte Minigolfanlage wirkt als zusätzliche Barriere.
  • Unklares Konzept bei Wegebeziehungen und Wegehierarchien, die eine Orientierung erschweren
  • Mangelnde Inszenierung des Wegeablaufs, fehlende Führung durch den Park
  • Uneinheitliche Beschilderung, fehlendes Konzept bei Skulpturenanordnung
  • Wenig differenzierte Themengärten und weit verteilte Einzelflächen mit Wechselbepflanzung
  • Störende Durchblicke auf private Gärten und Hinterhöfe aufgrund lückenhafter Baumkulisse am südlichen Parkrand
  • Unzureichende Einbindung des Restaurants in den Park, unattraktive Fassade des historischen Gebäudes, störende Einbauten im Bereich der Außenterrasse

 

Langfristiges Entwicklungsziel für den Stadtpark ist die Stärkung des Landschaftsparkcharakters. Dabei soll der Park im zentralen Bereich zu einer großen Wiesenfläche geöffnet werden, um eine Verbindung der beiden Parkteile zu schaffen.

 

Im vorliegenden Entwicklungskonzept werden folgende Entwicklungsaspekte berücksichtigt:

 

  • Anbindung des Parks an den Landschaftsraum
  • Landschaftliche Elemente des Parks
  • Wegeerschließung und Eingangsbereiche
  • Besondere Nutzungen
  • Zusätzliche Einzelattraktionen

 

Ausgehend von den vorangegangenen Überlegungen sind für die unterschiedlichen Zeithorizonte Gestaltungskonzepte erarbeitet worden, die die kurzfristige, -mittelfristige und langfristige Entwicklung mit den konkreten Maßnahmen aufzeigen (siehe Anlage 2-9).

 

Finanzierung

Als kurzfristige Maßnahme ist in einem ersten Schritt im Rahmen der Grünflächenunterhaltung das Auslichten von Gehölzen im Winter 2006/2007 durchzuführen. Einerseits werden in den ausgewählten Bereichen Gehölze der unteren Schicht entfernt, um Blickbeziehungen zu stärken (z.B. im Bereich der „Kreuzung“ in der Nähe der Minigolfanlage). Anderseits erfolgt die Entfernung von Einzelgehölzen und -gruppen zur räumlichen Öffnung des dichten Gehölzbestandes. Die Bereitstellung von zusätzlichen Finanzmittel ist hierbei nicht erforderlich.

 

Die weitere Maßnahmenumsetzung kann erst zu einem späteren Zeitpunkt, abgeleitet aus den Finanzierungsmöglichkeiten der Stadt Rheine, umgesetzt werden.

 

 

 

 

 

 

 

 


Anlagen:

Anlage 1: Stadt Park Rheine Bestand

Anlage 2: Gestaltungskonzept kurzfristige Entwicklung

Anlage 3: Konkrete Maßnahmen für die landschaftlichen Bereiche

      (kurzfristig)

Anlage 4: Konkrete Maßnahmen für Bereiche mit besonderen Nutzungen

      (kurzfristig)

Anlage 5: Gestaltungskonzept mittelfristige Entwicklung

Anlage 6: Konkrete Maßnahmen für die landschaftlichen Bereiche

      (mittelfristig)

Anlage 7: Konkrete Maßnahmen für Bereiche mit besonderen Nutzungen

      (mittelfristig)

Anlage 8: Gestaltungskonzept langfristige Entwicklung

Anlage 9: Konkrete Maßnahmen (langfristig)