Beschlussvorschlag/Empfehlung:
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Der Kulturausschuss nimmt die Ausführungen zum Leistungsvergleich der Bibliotheken, BIX zur Kenntnis.
Begründung:
Die Stadtbibliothek
stellt sich schon seit 1999 einem Leistungsvergleich der Bibliotheken - dem
Bibliotheksindex - BIX und veröffentlicht Stärken und Schwächen der eigenen
Organisation. Dieses Benchmarking-Instrument wurde seinerzeit vom Deutschen
Bibliotheksverband in enger Zusammenarbeit mit der Bertelsmann-Stiftung
entwickelt und durchgeführt.
In diesem Jahr sind
grundlegende Änderungen am Bibliotheksindex vorgenommen worden. Als
Bezugsgrößen werden nun die Werte aller deutschen Bibliotheken herangezogen.
Die Ergebnisse stehen damit auf breiterer Basis.
Statt in vielen
Kategorien detaillierte Platzierungen auszuweisen, gibt es jetzt Farben: Gold
für Top-Gruppen, Hellblau für die Mittelgruppe und Dunkelblau für die
Schlussgruppe. Am Ende steht ein Gesamturteil, das sich aus ganzen und halben
Sternen zusammensetzt. Vier Sterne sind das bestmögliche Resultat, wenn in den
Bereichen Angebot, Nutzung, Effizienz und Entwicklungspotential
Werte im Top-Bereich erzielt wurden.
Ziel des
Bibliotheksindexes ist es, Vergleiche mit anderen, insbesondere besseren
Bibliotheken gleicher Größenordnung zu ziehen, um die Leistungsfähigkeit der
eigenen Bibliothek verbessern zu können.
Die Stadtbibliothek
Rheine vergleicht sich mit 38 anderen Bibliotheken in ähnlich großen Kommunen –
und wird mit drei Sternen ausgezeichnet. 19 Bibliotheken erreichen mehr Sterne,
14 weniger.
Die Stadtbibliothek
in Rheine bewegt sich damit wie in den Jahren zuvor im Mittelfeld der
Vergleichsgruppe.
Stärken:
Top-Werte erreicht
die Bibliothek in den Bereichen Nutzung
und Effizienz. Es werden
überdurchschnittlich viele Besuche pro Einwohner erreicht und überdurchschnittlich
viele Medien entliehen. Jedes Medium wird durchschnittlich fünfmal im Jahr
genutzt – auch das ist ein Wert, der über dem Durchschnitt liegt. Schaut man
auf die Kennzahlen für den Bereich Effizienz, dann fällt besonders auf, dass
die Zahl der Besuche je Öffnungsstunde mit 99 weit über dem Durchschnitt liegt
und die laufenden Ausgaben näher beim Minimalwert aller Bibliotheken liegt als
beim Durchschnitt.
Die Stärke der
Bibliothek liegt darin, alle Angebote punktgenau zu konzipieren und mit
geringstem Mitteleinsatz zu erbringen. Deshalb ist das Verhältnis von Aufwand
und Nutzen überdurchschnittlich gut. Wenn die Bibliothek hier am Ball bleibt,
Aufgaben ständig hinterfragen, den gesellschaftlichen Entwicklungen anpasst und
verbessert, dann wird ihr die Top-Position in diesen Bereichen erhalten
bleiben.
Schwächen:
In den Bereichen Entwicklung und Angebot erreicht die Bibliothek nur das Mittelfeld. Den Rheinensern
stehen im bundesweiten Vergleich weniger Medien zur Verfügung,
als Bürgern in anderen Städten. Weniger Mitarbeiter erarbeiten die Angebote und
so kann es auch nicht verwundern, dass weniger Veranstaltungen angeboten werden
als anderswo. Die Bibliothek in Rheine hat ansprechende Räumlichkeiten in
zentraler Lage - aber die Fläche ist deutlich kleiner als anderswo.
Im Bereich
Entwicklung fällt die Bibliothek deshalb ab, weil 2011 keine investiven Mittel
eingesetzt worden sind.
Als die neue
Stadtbibliothek geplant wurde, war klar, dass nicht alle fachlichen Anforderungen
erfüllt werden konnten. (s. Vorlagen Kulturausschuss 345/05, Konzept ; 059/07
Personal und Veranstaltungen; 071/07 Raumangebot; 075/07 Korrektur Produktplan;
531/07 Medienbestand.)
Die
Nutzungsentwicklung der Bibliothek nach dem Umzug 2007 hat gezeigt, dass Rheine
eine gute bibliothekarische Versorgung benötigt. In der neuen Bibliothek,
zentral gelegen, gut erschlossen und mit ausreichenden Öffnungszeiten versehen,
wurde die Bibliothek von vielen Bürgern ganz neu entdeckt. Die Nutzungszahlen
steigen kontinuierlich. Doch auch die Anforderungen an die Bibliothek wachsen.
Viele davon können nicht erfüllt werden, weil Platz und Personal fehlen.
Folgende
Anforderungen können zurzeit nur unzulänglich erfüllt werden:
-
Medienangebot
o
30% des
Bestandes sind ständig entliehen
o
2
Medieneinheiten je Einwohner gelten als Standard, geboten werden 1,3
Medieneinheiten.
-
Aufenthaltsqualität
o
für
Jugendliche
o
für
Gruppen, die gemeinsam Literatur erleben wollen
o
für
Arbeitsgruppen
o
Cafe
o
WLAN
-
Zusammenarbeit
mit Schulen
o
Schulpartnerschaften
aktiv betreiben
o
Raum für
Rechercheschulungen
o
Unterstützung
für Schulbibliotheken bieten
-
Web 2.0-Angebote
o
Information
und Kommunikation
Anmerkung:
Alle Teilnehmer und
Ergebnisse des BIX 2012 sind unter
www.bix-bibliotheksindex.de zu
finden.
Anlagen:
Anlage 1:  Übersicht über alle Bibliotheken aus Kommunen
mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern, die am BIX teilgenommen haben – geordnet
nach erreichten „Sternen“
Anlage 2:Â Â Profilgrafik der Stadtbibliothek Rheine, die
aufzeigt, welche Kennzahlen erreicht wurden
Anlage 3:Â Â Profilgrafik der Stadtbibliothek Rosenheim,
die vier Sterne erreicht hat und wie Rheine keine Zweigstellen unterhält.