Betreff
Genehmigung des Theaterspielplanes 2013/14
Vorlage
442/12
Aktenzeichen
II-1-dy
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Kulturausschuss genehmigt den als Anlage 1 beigefügten Entwurf des Theaterspielplanes für die Saison 2013/2014. Er beauftragt die Verwaltung diesen Spielplan mit den Theateragenturen weiter zu konkretisieren und die notwendigen Vereinbarungen unter dem Vorbehalt der Verfügbarkeit entsprechender Haushaltsmittel zu treffen.


Begründung:

 

Die Stadt Rheine ist Träger des Theaterringes der Stadt Rheine. Bei der Erstellung des Spielplanes wird die Verwaltung ehrenamtlich durch den Arbeitskreis Theater.leben unterstützt.

 

Am 22. und 23. Oktober fand in Deggendorf die diesjährige Inthega-Herbsttagung statt, auf der alle in der Spielzeit 2013/2014 geplanten Produktionen dem Fachpublikum vorgestellt und diskutiert wurden. An dieser Tagung nahmen Klaus Dykstra für die Stadt Rheine sowie Jochen Krüger für den Arbeitskreis Theater.leben teil. Nach Abschluss der Tagung wurde das beigefügte Spielplankonzept erarbeitet.

 

Bei der Auswahl der Stücke wurden die Kriterien Qualität des Angebotes, attraktive Mischung aus Musiktheater und Schauspiel, Finanzierbarkeit und Anforderungen an räumliche und technische Gegebenheiten beachtet. Die bewährte Aufteilung in drei Theaterringe mit den Schwerpunkten Musiktheater, Schauspiel und Zeitaktuelle Aufführungen wird mit dieser Auswahl fortgeführt. Darüber hinaus wurde bei der Auswahl der Stücke darauf Wert gelegt, dass sowohl dem Wunsch nach Unterhaltung als auch die Belange kultureller Bildung in einem ausgewogenen Verhältnis Rechnung getragen wird. Dies geschieht unter anderem durch die Berücksichtigung von aktuellen Stoffen aus Film und Literatur sowie zeitgeschichtlichen Themen. Darüber hinaus werden natürlich auch die schulischen Anforderungen aus den prüfungsrelevanten Unterrichtsthemen der Schulen berücksichtigt.

 

Der Ring A wird wie bisher mit attraktiven Opern, Operetten und Musicalaufführungen bestückt. Den Auftakt machen David & Götz, die in der Spielzeit 2011/2012 ein rauschendes Gastspieldebut feierten, mit einem neuen Showprogramm. Weitere Stücke sind die Strauß-Operette Eine Nacht in Venedig, die Mozartoper Figaros Hochzeit und das Musical Ein Käfig voller Narren. Hinzu kommt als besondere musikalische Kostbarkeit die komische Oper Die heimliche Ehe von Domenico Cimarosa. Dieser italienische Komponist gilt als wichtiges musikalisches Bindeglied zwischen Mozart und Rossini.

 

Der Ring B steht in der nächsten Spielzeit unter der Überschrift „Der Mensch in Grenzsituationen“. So gelang es der Verwaltung für den Ring B eine exklusive Option für das Schauspiel Mephisto zu bekommen. Dieses Schauspiel nach dem Roman von Klaus Mann wurde letztmalig in der Spielzeit 1985/86 auf deutschen Tourneebühnen aufgeführt. Auch in der Spielzeit 2013/2014 wird es lediglich 12 Aufführungen als Abstecher des Altonaer Theaters geben. Da die Vorgaben für die Abiturprüfung im Fach Deutsch für 2014 und 2015 als Pflichtlektüre das Drama Kabale und Liebe vorsehen, wurde auch dieses Stück in den Spielplan eingebaut. Daneben sollen die Kleist-Novelle Die Marquise von O… und die Komödie Helden von George Bernard Shaw aufgeführt werden. Den Abschluss des Ringes B bildet dann das Schauspiel Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull nach dem Roman von Thomas Mann.

 

Der Ring C widmet sich der aktuellen Literatur und Unterhaltung. Hier finden sich mit den Schauspielen Die Vermessung der Welt nach dem Roman von Daniel Kehlmann und Der Hundertjährige der aus dem Fenster stieg und verschwand von Jonas Jonasson zwei Romantitel, die sich derzeit großer Beachtung in den Literatur-Bestsellerlisten bzw. im Kino erfreuen. Als Klassiker aus Film und Literatur wird Der große Gatsby nach dem Roman von F. Scott Fitzgerald zu sehen sein. Musikalisch wird dieser Ring durch die Musikrevue Du kannst nicht immer 60 sein von und mit Ilja Richter sowie das musikalische Schauspiel Der Ghetto Swinger komplettiert. Das letztgenannte Stück beruht auf der Autobiographie des 1924 in Berlin geborenen Jazz-Musikers Coco Schumann, der als Halbjude ins KZ deportiert und die Nazizeit in verschiedenen Lagern überlebte. Coco Schumann wurde 1998 für seine Verdienste um die Musik und sein aufklärerisches Engagement als Zeitzeuge des Nationalsozialismus mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

 

Das Spielplankonzept wurde so zusammengestellt, dass es mit den zurzeit in der Finanzplanung der Stadt Rheine vorgesehenen Mitteln realisiert werden kann. In Anbetracht der aktuellen Finanzsituation wurden aber noch keine vertraglichen Vereinbarungen mit den Agenturen getroffen. Die weitere Planung erfolgt deshalb immer unter Berücksichtigung der Entscheidungen zum Haushaltsplan. Verträge werden nur abgeschlossen, wenn die Finanzierung der Veranstaltungen tatsächlich gesichert ist.

 


Anlagen:

 

Spielplan Theatersaison 2013/2014