Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Kulturausschuss nimmt den Jahresbericht der Städtischen Museen für das Jahr 2012 zur Kenntnis und stimmt den Planungen für das Jahr 2013 zu.
Begründung:
- Bericht
der Städtischen Museen Rheine für das Jahr 2012
Der Bericht
behandelt die Haupttätigkeitsbereiche der Städtischen Museen:
1. Sammeln
2. Bewahren
3. Forschen
4. Vermitteln
4.1 Ausstellungen
4.2 Museumspädagogik
4.3 Jugendkulturelle
Bildung
5. Sonderprojekte
5.1 Falkenhof
kulinarisch
5.2 Ausschreibung
der Bewachung
5.3 Q-Zertifizierung
6. Fördermittel
7. Besucherstatistik
1. Sammeln
Durch das großzügige
Engagement überwiegend privater Leihgeber und Stifter erweitern seit 2012 verschiedene
Objekte die Sammlungen der Städtischen Museen Rheine.
Hervorzuheben ist
eine Dauerleihgabe der Kreuzherren,
die das Museum Kloster Bentlage als Ort der Bewahrung und Vermittlung des
europäischen Kulturerbes des Kreuzherrenordens akzentuiert. Im Juli 2012
übergab der Leiter der europäischen Ordensprovinz, Pater Provinzial Peter
Snijkers dem Kulturdezernenten der Stadt Rheine, Herrn Axel Linke als
Dauerleihgabe für das Museum ein Ölgemälde, das aus einem westfälischen Kreuzherrenkloster
stammt. Es zeigt den Prior von Kloster Glindfeld im Sauerland, Prior Rudolf
Lefahrt. Er war einer der bedeutenden Ordensmänner seiner Zeit, die von
Kriegen, Hungersnöten und Glaubenskrisen geprägt war. Als sein Kloster 1804
aufgelöst wurde, gelangte sein Bildnis auf Umwegen in das Kloster St. Agatha
bei Cuijk in den Niederlanden, wo es Mitte des 19. Jahrhunderts in die
Porträtsammlung aufgenommen wurde. Aus diesem Bestand wurde es nun dem Kloster
Bentlage übergeben. Zusammen mit dem Porträt des letzten Priors von Bentlage,
Heinrich Oevermann, vergegenwärtigt es die Lebensumstände der Kreuzherren in
der schwierigen und entbehrungsreichen Periode unmittelbar vor der Aufhebung
der westfälischen Klöster im Zeitalter der Säkularisation.
Die graphische
Sammlung des Museums gehört zu den wichtigen Graphiksammlungen in Westfalen und
ist ein Schwerpunkt im Sammlungskonzept des Museums. Aus dem Bereich der
zeitgenössischen Druckgraphik wurden im vergangenen Jahr Blätter von Andreas Gorke und Camiel Andriessen angekauft. Gorke,
der 2003 den Kulturpreis des Kreises Steinfurt erhielt, lebt und arbeitet in
Tecklenburg. Seine Radierungen zeichnen sich durch innovative Techniken und
ungewöhnliche Bildfindungen aus. Ein Blick über die Grenzen ermöglichen die
Arbeiten von Camiel Andriessen. Der Niederländer bearbeitet seine Holzstöcke
wie Skulpturen, er schnitzt die Sujets quasi aus dem Block und druckt sie in
niedriger Auflage auf Japanpapier. Erworben wurden Blätter aus einem Zyklus,
der 2012 entstand.
Liebenswerte und interessante Ergänzungen der Sammlung zur Geschichte
der Stadt Rheine und ihrer Künstler gelangen mit dem Ankauf von drei Kunstwerken von Karl Wenzel und Joseph
Krautwald sowie dem Erwerb eines Säbels
mit Rheinenser Bezug, den eine
Familie aus Rheine aus dem Nachlass eines Angehörigen verkaufte.
Zudem gelang der
Erwerb eines Gemäldes von Werner Sailer.
Der in Rheine geborene Maler, dessen Werk im Frühjahr im Falkenhof ausgestellt
wurde und der inzwischen seinen Wohnsitz nach Rheine verlegte, ist nun im
Museum mit einem Bild repräsentiert, das seine intensive und berührende
malerische Auseinandersetzung mit dem oft verdrängten Thema „Tod“ hervorragend
belegt.
2. Bewahren
Schwierig gestaltet
sich, wie bereits mehrfach beraten, die Magazinsituation.
Durch Umlagerung von Teilbeständen konnten die völlig unzureichenden Lager im
Tiefkeller des Rathauses und im Dachgeschoss des Museums Kloster Bentlage aufgelöst
werden. Aber da die Bemühungen um eine Konzentration der Magazinbestände nicht
von baulichen Maßnahmen begleitet wurden, konnte keine Verbesserung der
besorgniserregenden klimatischen und konservatorischen Bedingungen in den
Museumsmagazinen erreicht werden. Die Verwaltung ist dennoch bemüht, eine Lösung
zu finden.
3. Forschen
Die digitale
Erfassung der archäologischen Funde aus
dem unterirdischen Kanalsystem am
Das
Forschungsprojekt soll mit einer Ausstellung im Jahr 2013 der Öffentlichkeit
präsentiert werden. Vorbereitende Arbeiten wurden hierzu bereits durchgeführt. Zahlreiche
Förderanträge an das Land NRW sowie an öffentliche und private Stiftungen wurden
gestellt.
Das Inventarisierungsprojekt „Kreuzherren“ konnte
2012 abgeschlossen werden. Dabei wurde das Bild- und Textmaterial, das im Zuge
der Ausstellungsvorbereitungen zur Kreuzherrenausstellung 2010 gesammelt wurde,
in die Datenbank des Inventarisierungsprogramms „MuseumPlus“ eingegeben. Das Museum
verfügt nun über umfangreiches, leicht zugängliches Forschungsmaterial, das
insbesondere der Arbeit mit den Kunstwerken im Museum Kloster Bentlage zu Gute
kommen. Darüber hinaus konnte mit dem Projekt der Ruf von Kloster Bentlage als
wichtige Anlaufstelle internationaler Forschungsprojekte zum Kulturerbe der
Kreuzherren gefestigt werden.
Zum
Ausstellungsprojekt „Gestochen scharf. Von Dürer bis Kirkeby“, einer Kooperation
mit dem Museum Ratingen, dem Siegerlandmuseum Siegen sowie den Museen in Kempen
und Zwickau, erschien der gleichnamige Ausstellungskatalog.
4. Vermitteln
4. 1 Ausstellungen
Im Jahr 2012 wurden
zwei Ausstellungen im Falkenhof und eine Ausstellung im Museum Kloster Bentlage
gezeigt:
Dynamisches Licht. Zero und die Kunst der
1960er Jahre
(2.Okt. 2011–24.Juni 2012)
Museum Kloster Bentlage. 5.399 Besucher, davon 2.845 im Jahr 2012
Kunst aus einem
aufregenden Jahrzehnt wurde bis zum Frühsommer im Museum Kloster Bentlage gezeigt.
Im Fokus standen die 1960er Jahre. In dieser Zeit wollten die Künstler in einer
europaweiten Avantgardebewegung die Trennung zwischen Kunst und Alltag aufheben
und kreierten z. B. Kunst aus Nägeln, Alufolie und Glühbirnen. Besonderes
Interesse der Besucher erweckte die Lichtinstallation „Die Geschichte des
Feuers“ von Otto Piene. Diese Ausstellungskooperation mit dem LWL-Landesmuseum
für Kunst und Kulturgeschichte zeichnete sich besonders dadurch aus, dass die
Leihgaben aus Münster für acht Monate zur Verfügung gestellt wurden und dass
mit der Präsentation von Otto Pienes Lichtinstallation im Museum Kloster
Bentlage ein Kunstwerk erstmalig nach über dreißig Jahren wieder der
Öffentlichkeit gezeigt wurde.
Werner Sailer. Die Nacht gehört allen (04. März
bis 29. April 2012)
Menschen in
existentiellen Zerreißproben sind das Thema der Malerei des gebürtigen
Rheinensers Werner Sailer. In seinen Bildern stellt er Kranke und Magersüchtige
dar, sein Hauptthema ist der Tod. Dabei sind seine Gemälde keine Porträts, sie
sind vielmehr Protokolle, die auf jede Effekthascherei verzichten und deren
berührender Wirkung sich kaum ein Betrachter entziehen kann. Sailers Kunst
polarisiert und ist daher nur schwer ausstellbar. „Es gibt Zustimmung oder
radikale Ablehnung. Dazwischen gibt es nichts“ kommentiert der Künstler selbst
die Reaktionen auf sein Werk. Seine Gemälde auszustellen, war ein Wagnis, bei
dem dem Publikum viel zugemutet wurde. Aber das Risiko hat sich gelohnt. „Die
Ausstellung (bot) eine Konfrontation mit unbequemen Realitäten, qualitativ
hochwertiger Malerei und Zeichnung eines ungewöhnlichen Künstlers und eine
ungewohnte Sichtweise auf den Tod. Man wünschte, mehr Ausstellungsmacher würden
häufiger mehr Mut haben“ kommentierte Martin Lehmann in seiner Besprechung der
Ausstellung, die der Leitartikel der Frühjahrsausgabe der Kunstzeitschrift „kontur“
war.
Gestochen scharf. Meistergraphik von Dürer
bis Kirkeby
(01.Sept.-11. Nov 2012)
Dürer, Rembrandt,
Goya und vierzehn weitere Künstler von Weltrang, die als Druckgrafiker
gearbeitet haben, vereinte die Ausstellung „Gestochen scharf“. Aus der privaten
Sammlung von Franz Morat, Freiburg, konnte in einem Kooperationsprojekt mit dem
Museum Ratingen, dem Siegerlandmuseum Siegen und den Museen in Kempen und Zwickau
eine herausragende Überblicksaustellung zur Grafik des 15. – 20. Jahrhunderts
zusammengestellt werden, die im Falkenhof Museum als Beitrag zum Zweiten
Internationalen Drucksymposium präsentiert wurde. Auf großes Interesse stießen
auch die öffentlichen Führungen zu dieser Sonderausstellung, so dass mehrere
Zusatztermine für die Besucher eingerichtet wurden. Ebenso fanden die
Nachmittagsveranstaltungen zu einzelnen Künstlern, die unter dem Titel „Kunstmomente“
angeboten wurden, großen Anklang. Der Sammler selbst zeigte sich insbesondere
begeistert von der Atmosphäre des Grafikkabinetts im Dachgeschoss und von den
idealen Präsentationsmöglichkeiten für Druckkunst im Falkenhof.
4.2 Museumspädagogik
Im Jahr 2012 haben
insgesamt rund 4540 Kinder und Erwachsene an den museumspädagogischen
Programmen des
Neben den bewährten
Programmangeboten wie öffentlichen Führungen, Familien- und Kinderprogrammen,
Workshops, Mitmach- und Schauspielführungen und Angeboten zum „Kinderferienparadies“
wurden neue Begleitprogramme zu den aktuellen Sonderausstellungen entwickelt.
An speziellen
Angeboten zur Ausstellung „Dynamisches Licht“ nahmen 258 Besucher teil.
Hervorzuheben ist der Workshop „Ligthpainting“, bei dem vor der abendlichen
Kulisse Bentlages eigene Lichtkunstwerke der Besucher fotografisch festgehalten
wurden. In einem offenen Museumsatelier konnten an einem Wochenende die Teilnehmer
im Anschluss an den Ausstellungsbesuch selbst kreativ werden. Einfache
Materialien standen dafür zur Verfügung. Ein neues Schulprogramm wurde speziell
zu dieser Ausstellung mit Schulklassen aus Rheine und der Umgebung
durchgeführt.
Zur Ausstellung
„Gestochen scharf“ im Falkenhof Museum konnten rund 850 Besucher zu ausstellungsbegleitenden
Programmen begrüßt werden.
Zu den Highlights
zählte eine Führung mit einer Schauspielerin, die in der Rolle von Agnes Frey,
der Ehefrau des Künstlers Albrecht Dürer, über sein künstlerisches Schaffen
plauderte und über Schwierigkeiten und Strategien für die Vermarktung seiner
Werke berichtete. Die „Kunstmomente“ am Mittwochnachmittag boten Gelegenheit,
sich mit ausgesuchten Werken der Ausstellung näher zu beschäftigen. Diese
Termine wurden von den Besuchern gerne genutzt. Abgerundet wurde das Angebot
zur Ausstellung mit einem Schulprogramm, bei dem sich zahlreiche Schülerinnen
und Schüler mit dem Thema Druckgrafik auseinandersetzten und die Gelegenheit
bekamen, selbst eine Grafik zu erstellen. Dieses Programm wurde an einem
Wochenende auch für Familien angeboten. Als besonders attraktiv erwiesen sich die Druckvorführungen des
bekannten Grafikers Andreas Gorke im gläsernen Treppenturm des Falkenhofes.
Zum Ende des Jahres
wurden den Städtischen Museen Fördermittel
des Landes bereitgestellt, die für museumspädagogische Programme in
Verbindung mit den archäologischen
Funden aus dem unterirdischen Kanalsystem einzusetzen sind. Damit bieten
sich ganz neue Möglichkeiten, die Geschichte des Falkenhofs spannend zu
vermitteln. Langgehegte Pläne können umgesetzt werden, ganz neue Zielgruppen
lassen sich zukünftig ansprechen, etwa durch ein GPS-Spiel. Voraussetzung war
die Erstellung eines umfassenden Konzepts für verschiedene Zielgruppen, das insbesondere
einen Schwerpunkt bei Schulklassen der Sekundarstufen I und II setzt.
Für die geplante
Ausstellung im Jahr 2013 „Das Erbe der Morrien. Westfälische Adelskultur am
Falkenhof“ wurden Kontakte zu Partnern für die begleitende Museumspädagogik
geknüpft. Hierzu zählen u.a. das Töpfereimuseum Ochtrup und die Gesellschaft
zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit e.V. in Münster.
Auch die
Museumspädagogik in der Salzwerkstatt
kann auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Mit 4.297 Besuchern wurde ein
neuer Rekord erreicht. 105 Gruppen haben Salzwerkstatt-Programme gebucht,
darunter 40 Schulklassen aus Rheine, dem Münsterland, dem Emsland und anderen
Regionen. 21mal wurde an der
Saline Kindergeburtstag gefeiert mit Kindern, die auf spielerische Weise vieles
über die Salinengeschichte und über das Leben der Salinenarbeiter erfahren
haben. Das Salinenfest, die lange Nacht der Museen und ein Familiensonntag im
Oktober wurden mit großer Beteiligung als Tage der offenen Tür gestaltet. Auf
besonderes Interesse stießen die Führungen und das Mitmachangebot zum Tag des
offenen Denkmals, der sich 2012 bundesweit dem - für die Saline unverzichtbaren
- Werkstoff Holz widmete.
Die Volksbank
Nordmünsterland unterstützte die Arbeit der Salzwerkstatt mit einer Spende von
1.500 Euro. Damit konnte der langgehegte Wunsch erfüllt werden, vier
Salzsieder-Figuren mit einer modernen
Audiotechnik auszurüsten. Nähert man sich den Figuren, die bei den
Siedepfannen, der Feuerungsstätte und im Salzlager platziert werden können, so
beginnen diese, von ihrer Arbeit und von den Verhältnissen an der Saline um
1750 zu berichten. Diese Vermittlungsform eignet sich insbesondere für ältere
Schüler, die das Terrain teilweise selbständig erkunden wollen. Auch Erwachsene
und jüngere Kinder zeigten sich bei einem Tag der offenen Tür sehr interessiert
an den „Erzählungen“ der Salzsieder und an einem dazu entwickelten Quiz.
Schulungen des museumspädagogischen Dienstes wurden zu den Sonderausstellungen „Die Nacht
gehört allen“ und „Gestochen scharf“ durchgeführt. Die Führerinnen der
Salzwerkstatt erhielten für den Denkmaltag eine Schulung zur Bedeutung des
Werkstoffes Holz an der Saline. Einzelne Gästeführer des Gästeführernetzwerksnetzwerks
Bentlage - Gravenhorst-Ter Apel bewarben „ihre Häuser“ bei Veranstaltungen wie
dem Marktzauber in Gravenhorst, dem Bentlager Klosterfest und dem Mittelaltermarkt
in ter Apel.
Mit den Führern und
Führerinnen des Bentlager Dreiklang und dem Verkehrsverein Rheine wurden
Erweiterungen der drei klassischen Routen erarbeitet. Zudem entstanden in
Kooperation ein neuer Flyer zur Salzroute und ein Flyer zu den Führungsangeboten
insgesamt.
4.3 Jugendkulturelle Bildung
Die Lenkungsgruppe
für Kulturelle Bildung beschäftigte sich 2012 intensiv mit einem neuen Thema: der
interkulturellen Kulturarbeit in Rheine. Auch in unserer Stadt, in der über 100
Nationen leben, gewinnen die Themen Integration und Teilhabe zunehmend an
Bedeutung. Gerade die kulturelle Partizipation gilt inzwischen als ein
wichtiger Schlüsselfaktor für die gesellschaftliche Integration.
Im Mittelpunkt stand
die Vorbereitung und Durchführung der dritten Stadtkonferenz für kulturelle Bildung unter dem Motto: „Kultur
kennt keine Grenzen“. Die Inhalte und Zielsetzungen der Konferenz wurden von
der Lenkungsgruppe gemeinsam mit dem Leiter des Fachbereichs 2 und mit dem
Vorsitzenden des Integrationsrats erarbeitet. In die organisatorische
Vorbereitung und Durchführung waren vier ausländische Kulturvereine einbezogen.
Rund 80 Teilnehmer
trafen am 30. Juni im Kloster Bentlage bei der Stadtkonferenz zusammen und
zeigten sich fasziniert von der Begegnung mit anderen Kulturen. Erstmalig in
Rheine diskutierten Vertreter unterschiedlichster Gruppierungen und
Einrichtungen gemeinsam über die Bedeutung
von Integration und Kultur. Viele neue Impulse zum besseren gegenseitigen
Kennenlernen und zum gemeinsamen Handeln sind vom Konferenztag ausgegangen.
Dazu zählt u. a. die Tagung des Integrationsrats im Falkenhof Museum und der
gemeinsame Besuch der Ausstellung „Gestochen scharf“. Einen neue „Kultur des gegenseitigen Einladens“
wurde hier initiiert.
Mit einem neuen
Jahrgang von Grundschülern wurde außerdem das Projekt „Kinder-Kulturpass“ in bewährter Weise erfolgreich fortgesetzt.
Ebenso gelang es,
trotz der angespannten Haushaltslage der Stadt Rheine, die Förderung des Festivals
„Trossekult“ auch für 2012 zu ermöglichen.
5. Sonderprojekte
5.1 Falkenhof kulinarisch
Ein besonderes
Highlight im Veranstaltungsjahr der Städtischen Museen war die Veranstaltung
„Falkenhof kulinarisch“ (1. und 2. September). Bereits zum dritten Mal
verwöhnten vier Köche aus Rheine auf dem Falkenhof-Vorplatz die Besucher unter
freiem Himmel mit frisch zubereiteten, spätsommerlichen Kreationen. Exklusiv an
dieser Veranstaltung ist vor allem die Kombination von Kunst, Musik und Kulinarik,
die andernorts so selten erlebt werden kann. Das Programm begann am Samstag um
16 Uhr mit der Eröffnung der Ausstellung „Gestochen scharf. Meistergrafik von
Dürer bis Kirkeby“ (siehe 4.1).
Bis um Mitternacht
konnten die Besucher dann entspannt zwischen dem einladenden Außenbereich mit
Kochstationen, Getränken, Tischen und Bänken und dem Museum hin und her
pendeln, Meisterwerke der Druckkunst besichtigen, einem Druckgrafiker im
Treppenturm bei der Arbeit zusehen und den Erzählungen einer Schauspielerin
lauschen, die als Albrecht Dürers Ehefrau, Agnes Frey, auftrat. Einen weiteren
Höhepunkt bot auf der Bühne das Konzert des „Matt Walsh Acoustic Quartet aus
Münster“, das von der Bluesinitiative Rheine organisiert wurde. Bei bestem Wetter
konnte die Veranstaltung am Sonntag fortgesetzt werden, wobei an diesem Tag
lokale Bands und Musikgruppen („Die Zwei“, „Musikverein Altenrheine“, „Sound
Company“) das Geschehen auf der Bühne prägten und die Besucher begeisterten.
„Falkenhof kulinarisch“ verzeichnete 1.147 Besucher im Museum und sicherlich weit
über 2.000 Gäste auf dem Falkenhof-Vorplatz.
5.2 Ausschreibung der Bewachung
Zum 1.3.2012 mussten
die Bewachungsleistungen und Interventionsdienst-Leistungen der Städtischen
Museen Rheine neu vergeben werden. Vorausgegangen war eine öffentliche
Ausschreibung. Sieben wertbare Angebote gingen ein. Als preiswertester Anbieter
erhielt die Firma S & S Schutz und Sicherheit, Essen den Zuschlag. Die ursprüngliche
Laufzeit des Vertrages ging bis zum 30.6.2015. Wegen Schlechtleistung musste
der Firma zum 10.01.2013 gekündigt werden. Daher ist erneut eine Ausschreibung
der Bewachung erforderlich.
5.3 Q-Zertifizierung
Die kulturelle
Begegnungsstätte Kloster Bentlage wurde 2012 mit dem Qualitätssiegel „Service
Qualität Deutschland“, Stufe I vom Dachverband Tourismus NRW ausgezeichnet
(siehe Jahresbericht der Kloster Bentlage gGmbH). Vorausgegangen ist die
Einrichtung einer Arbeitsgruppe für Service-Qualität unter Beteiligung des Museums,
die Erstellung der Bewerbung und die gemeinsame Erarbeitung eines Maßnahmenkatalogs.
Die neuen Servicemaßnahmen für Kulturtouristen werden 2013 umgesetzt. Darüber
hinaus werden sich alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Museums Kloster
Bentlage für die Bewahrung und Verbesserung von Service und Qualität einsetzen,
um Kloster Bentlage kontinuierlich als offenen, familienfreundlichen und kontemplativen
Kulturort zu präsentieren.
6. Fördermittel
Die Städtischen
Museen erhielten 40.000 € vom Land Nordrhein-Westfalen für die Entwicklung
eines museumspädagogischen Konzeptes mit Programmen für verschiedene
Zielgruppen zu den archäologischen Funden vom Falkenhof (siehe 4.2). Die
Volksbank Nordmünsterland unterstützte die Arbeit der Salzwerkstatt mit einer
Spende von 1.500 Euro.
7. Besucherstatistik
Jahr |
Besucher
|
Besucher
Museum Kloster Bentlage |
Besucher
Josef Winckler Haus |
Besucher
Salzwerk- statt |
Total |
Anmerkungen |
1995 |
9.160 |
|
|
|
9.160 |
|
1996 |
14.500 |
20.019 |
|
|
34.519 |
Eröffnung Museum
Kloster Bentlage |
1997 |
8.209 |
10.832 |
|
|
19.041 |
|
1998 |
10.417 |
6.379 |
|
|
16.796 |
|
1999 |
9.374 |
13.061 |
|
|
22.435 |
500 Jahre Schädelschrein |
2000 |
7.966 |
15.092 |
|
|
23.058 |
Eröffnung Gesamt
Kloster Bentlage |
2001 |
10.253 |
16.940 |
|
|
27.193 |
Picasso
Ausstellung |
2002 |
6.781 |
10.715 |
|
|
17.496 |
|
2003 |
1.694 |
11.057 |
|
|
12.751 |
|
2004 |
18.946 |
13.469 |
|
|
32.415 |
REGIONALE 2004 |
2005 |
11.405 |
9.773 |
593 |
3.720 |
25.491 |
Eröffnung Salzwerkstatt
(Mai), Winckler-Haus (Nov.) |
2006 |
7.913 |
11.980 |
3.762 |
3.708 |
27.363 |
Macke - Krautwald |
2007 |
8.931 |
8.751 |
1.176 |
4.036 |
22.894 |
Krautwald, Natur
im Blick, Charlier |
2008 |
6.428 |
14.651 |
1.945 |
3.923 |
26.947 |
Weischer, Schumacher,
Rohlfs, Assaulenko |
2009 |
7.947 |
12.160 |
1.278 |
3.315 |
24.700 |
Bentlage im August
geschlossen |
2010 |
6.580 |
12.321 |
1.340 |
3.300 |
23.541 |
Bentlage
12.7.-28.8. geschlossen. Kreuzherrenausstellung. Ab September Montags und
Dienstags geschlossen. |
2011 |
9.015 |
11.637 |
1.142 |
3.945 |
25.739 |
Kreuzherrenausstellung.Bentlage
28.2.-16.04. geschlossen. Alle Museen Montags und Dienstags geschlossen. |
2012 |
5.502 |
8.146 |
1.063 |
4.297 |
19.008 |
|
B Planungen für das Jahr 2013
Sammeln
Die Ergänzung der Sammlung zur Klosterkultur und
zur graphischen Kunst sollen den Schwerpunkt der Sammeltätigkeit bilden.
Bewahren
Die Betreuung der Schausammlung und die Optimierung
der Magazinsituation stehen im Mittelpunkt der Arbeit.
Forschen
Geplant ist der Abschluss des Forschungsprojektes
zu den archäologischen Funden aus dem unterirdischen Kanalsystem.
Vermitteln
Drei Ausstellungen sind geplant:
- Rolf
Löhrmann. Positionsmeldung (ein Künstler, der seit 2007 in Rheine lebt, stellt
sein Werk den Bürgern der Region vor)
- Walter
Green. In jedem wohnt ein König (Kooperationsprojekt des Museums Kloster
Bentlage mit dem Gertrudenstift zur zeitgenössischen sakralen Kunst)
- Das Erbe
der Morrien. Westfälische Adelskultur am Falkenhof in Rheine (Abschluss des
Forschungsprojektes zu den Funden vom Falkenhof mit einem überregional
bedeutenden Ausstellungsprojekt)
Museumspädagogische Aktivitäten
- Schulprogramme
- Führungen
(klassisch, szenisch, experimentell)
- Workshops
- Familiensonntage
- Gästeführernetzwerk
- Betreuung
und Fortbildung museumspädagogischer Dienst
- Kulturelle
Bildung mit Kinderkulturpass und Vorbereitung Stadtkonferenz 2014
PR und Öffentlichkeitsarbeit