Betreff
Erhöhung der Zügigkeit in der gymnasialen Oberstufe der Euregio Gesamtschule ab dem Schuljahr 2015/2016
Vorlage
348/13
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Schulausschuss empfiehlt dem Rat der Stadt Rheine folgende Beschlüsse zu fassen:

 

1.)   Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Bezirksregierung Münster wird die Zügigkeit in der gymnasialen Oberstufe der Euregio Gesamtschule auf vier Züge ab dem Schuljahr 2015/2016 erhöht.

 

2.)   Der Fachbereich Planen und Bauen wird beauftragt, für die Schaffung zusätzlicher Räumlichkeiten eine entsprechende Bauplanung nebst Kostenkalkulation aufzustellen.

 


Begründung:

 

Die Euregio Gesamtschule wurde zuletzt durch Ratsbeschluss vom 14. März 2009 als fünfzügige Gesamtschule der Sekundarstufe I und zweizügige Schule der Sekundarstufe II errichtet. Für die Schuljahre 2009/2010 und 2010/2011 hat die Stadt Rheine auf Grund des hohen Anmeldeüberhanges die Zügigkeit in der Sekundarstufe I auf sechs Züge erhöht. Mit einer auf zwei Jahre befristeten Genehmigung der Bezirksregierung Münster (Verfügung vom 26. Januar 2011) wurde die Zügigkeit der Euregio Gesamtschule für die Schuljahr 2011/2012 und 2012/2013 in der Sekundarstufe I auf sieben Züge und in der Sekundarstufe II auf drei Züge angehoben. Ab dem Schuljahr 2013/2014 wird die Euregio Gesamtschule in der Sekundarstufe I wieder fünfzügig geführt. Die Befristung der Drei-Zügigkeit in der Sekundarstufe II hingegen wurde jedoch aufgrund der dargelegten Schülerzahlerwartungen mit der Verfügung der Bezirksregierung Münster vom 26. Juni 2013 aufgehoben. Gleichzeitig gilt ebenfalls die weitere Nutzung des Teilstandortes Elisabeth-Hauptschule als genehmigt.

 

Der Teilstandort Elisabeth-Hauptschule wird bisher ausschließlich von den Schülern des fünften Jahrganges besucht.

 

Die folgende Grafik verdeutlicht, dass auf Grund einer zurzeit fehlenden Raumkapazität am Hauptstandort an der Ludwigstraße bis zum Ende des Schuljahres 2017/2018 die Unterrichtung des fünften Jahrganges am Teilstandort in der Elisabethschule erforderlich ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2013/14

2014/15

2015/16

2016/17

2017/18

2018/19

 

 

 

 

 

 

 

Klasse 5

5

5

5

5

5

5

Klasse 6

7

5

5

5

5

5

Klasse 7

7

7

5

5

5

5

Klasse 8

6

7

7

5

5

5

klasse 9

6

6

7

7

5

5

Klasse 10

5

6

6

7

7

5

Summe

36

36

35

34

32

30

Oberstufe 3-zügig

9

9

9

9

9

9

Summe

45

45

44

43

41

39

 

 

 

 

 

 

 

Raumkapazität für

 

 

 

 

 

 

5 Züge Sek.-I +

 

 

 

 

 

 

3 Züge Sek.-II

-39

-39

-39

-39

-39

-39

 

 

 

 

 

 

 

Fehlende

 

 

 

 

 

 

Räume am

 

 

 

 

 

 

Hauptstandort

6

6

5

4

2

0

 

Die Schulleitung der Euregio Gesamtschule hat der Stadt Rheine bereits im Februar 2011 mitgeteilt, dass am Hauptstandort der Schule (Ludwigstraße) einschließlich einiger umgewidmeter Fachräume und den beiden Pavillonklassen insgesamt 39 Klassenräume zur Verfügung stehen. Ab dem Schuljahr 2013/2014 wird die Euregio Gesamtschule in Klasse 5 wieder fünfzügig aufnehmen, so dass summa summarum 45 Klassen unterrichtet werden müssen. Ab dem Schuljahr 2015/2016 sinkt die Gesamtzahl der Klassen jährlich, bis im Schuljahr 2018/2019 die Ausgangszahl von 39 Klassen wieder erreicht ist. Die Berechnungen gehen von einer dauerhaften Fünfzügigkeit in der Sekundarstufe I und von einer Dreizügigkeit in der Sekundarschule II aus.

 

Die Schulkonferenz der Euregio Gesamtschule hat am 23. April 2013 die Erhöhung der Zügigkeiten in der gymnasialen Oberstufe von bisher zwei bzw. drei auf zukünftig mindestens vier Zügen ab 2015 beantragt.

 

Die Schülerzahl in der gymnasialen Oberstufe ist in den letzten Schuljahren stetig angestiegen.

 

2009

Jahrgang 11

 

Jahrgang 12

 

Jahrgang 13

 

Sekundarstufe II

 

Kurse

Schüler

Kurse

Schüler

Kurse

Schüler

Kurse

Schüler

11A

25

12A

16

13A

14

 

 

11B

25

12B

34

13B

25

 

 

2

50

2

50

2

39

6

139

 

2010

Jahrgang 11

 

Jahrgang 12

 

Jahrgang 13

 

Sekundarstufe II

 

Kurse

Schüler

Kurse

Schüler

Kurse

Schüler

Kurse

Schüler

11A

31

12A

30

13A

29

 

 

11B

30

12B

18

13B

15

 

 

2

61

2

48

2

44

6

153

 

 

 

 

 

2011

Jahrgang 11

 

Jahrgang 12

 

Jahrgang 13

 

Sekundarstufe II

 

Kurse

Schüler

Kurse

Schüler

Kurse

Schüler

Kurse

Schüler

11a

32

D/KU12a

24

D/KU13a

18

 

 

11b

38

M/PH12b

28

M/PH13b

30

 

 

2

70

2

52

2

48

6

170

 

2012

Jahrgang 11

 

Jahrgang 12

 

Jahrgang 13

 

Sekundarstufe II

 

Kurse

Schüler

Kurse

Schüler

Kurse

Schüler

Kurse

Schüler

11a

25

12a

29

13a

18

 

 

11b

24

12b

19

13b

21

 

 

11c

23

12c

16

 

 

 

 

3

72

3

64

2

39

8

175

 

2013 / 2014

Jahrgang 11

 

Jahrgang 12

 

Jahrgang 13

 

Sekundarstufe II

 

Kurse

Schüler

Kurse

Schüler

Kurse

Schüler

Kurse

Schüler

 

60

 

72

 

64

 

196

 

 

In der integrierten Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung 2012 – 2021 (Dr. Garbe Consult) wird der Hinweis gegeben, dass sich die Oberstufe der Euregio Gesamtschule in der jüngeren Vergangenheit positiv entwickelt hat.

 

Ein weiterer Anstieg ist vorhersehbar, da vier Jahre lang in der Sekundarstufe I eine bis zwei Klassen pro Jahrgang mehr aufgenommen wurden und entsprechend mehr Anmeldungen für die Oberstufe zu erwarten sind. Diese starken Jährgänge werden ab dem Schuljahr 2015/2016 in die Oberstufe übergehen. Nach dem Erreichen der Klasse 10 in den beiden Sekundarschulen, sprich ab dem Schuljahr 2019/2020, wird die Euregio-Gesamtschule dann zusätzliche Plätze in der Oberstufe für die Sekundarschüler/innen im Rahmen des bestehenden Kooperationsvertrages vorhalten müssen.

 

Die Schulkonferenz der Euregio Gesamtschule hat ihren Antrag mit folgenden Prognosen zur Schülerzahl ergänzt:

 

„Landesweite Erfahrungswerte zeigen, dass aus Schulen mit gemeinsamem Lernen in der Sekundarstufe I am Ende der Klasse 10 zwischen 35 % und 40 % der Schülerinnen und Schüler die Fachoberschulreife mit Qualifikation erreichen. Daraus lässt sich ein Übergang von mindestens 30 % der Abgänger von Sekundarschulen auf die Oberstufe herleiten.

Das bedeutet für die Euregio Gesamtschule, dass ab dem Schuljahr 2019/2020 zusätzlich 50 Plätze in der gymnasialen Oberstufe für Abgänger der beiden Sekundarschulen vorzusehen sind. Bei Fünfzügigkeit sind ebenfalls 50 Übergänger aus der Gesamtschule selber zu erwarten, sodass von 100 Anmeldungen für die gymnasiale Oberstufe der Gesamtschule und damit von einer Vierzügigkeit in der Sekundarstufe II auszugehen ist. Von der Realschule wird ebenfalls ein vermehrter Übergang erwartet (aktuell Steigerung um 34 %).

Zuvor, ab dem Schuljahr 2015/2016, ist aus den sechs- und siebenzügigen Jahrgängen hausintern ein Anstieg der Schülerzahl in der gymnasialen Oberstufe um 20 bis 40 Schüler zu erwarten.

Damit wird sich die notwendige Zahl der Züge in der gymnasialen Oberstufe bereits ab 2015 auf mindestens drei stabilisieren und ab Klasse 11 aufsteigend auf vier erhöhen. Eine Erhöhung der Zügigkeit per Ratsbeschluss ist demzufolge dringend erforderlich.“

 

Die Prognose der Schulkonferenz der Euregio Gesamtschule verdeutlicht, dass die Unterrichtung sämtlicher Jahrgänge der Sekundarstufen I und II ausschließlich am Hauptstandort an der Ludwigstraße auf Grund fehlender Raumkapazität nicht möglich ist. Dieses gilt auch für den Fall, dass die o.a. Prognoserechnung hinsichtlich der Übergangsquoten vom Sek-I- in den Sek-II-Bereich sich nicht vollständig bewahrheiten sollte.

 

Der Bau- und der Schulausschuss haben in einer gemeinsamen Sitzung am 18. April 2013 festgestellt, dass ein zusätzlicher Raumbedarf für die Euregio Gesamtschule auf dem vorhandenen Schulgrundstück umgesetzt werden kann.

 

Die Euregio Gesamtschule hat aktuell ihren Raumbedarf wie folgt ermittelt:

 

„Die Berechnung erfolgte auf der Grundlage der Pläne der Euregio Gesamtschule und der Grundsätze für die Aufstellung von Raumprogrammen für allgemein bildende Schulen und Förderschulen (BASS 10-21 Nr. 1). Als Berechnungsgrundlage dienten die Annahmen einer Fünfzügigkeit in der Sekundarstufe I und einer 3 – 4 Zügigkeit in der Sekundarstufe 2 am Standort Ludwigstraße. Die Dreizügigkeit in der Sekundarstufe II wird bei gleichbleibenden Schülerzahlen in Kürze erreicht werden, vor allem dann, wenn die sechs- und siebenzügigen Jahrgänge den Übergang in die Sekundarstufe II vollziehen. Weiterhin wird davon ausgegangen, dass durch die Kooperation mit den neu gegründeten Sekundarschulen mindestens ein weiterer Zug in der Sekundarstufe II hinzukommt.

 

Die Euregio Gesamtschule hat am Standort Ludwigstraße insgesamt 37 Unter- richts-/Klassenräume (die beiden Klassen im Pavillon mitgerechnet). Bei einer Ausweitung der Sekundarstufe II auf drei Züge werden insgesamt 39, bei einer Ausweitung auf vier Züge 42 Klassenräume benötigt. Daraus ergibt sich eine Differenz von zwei bzw. fünf Unterrichts-/Klassenräumen. Außerdem wird bereits jetzt in teilweise zu kleinen Unterrichts-/Klassenräumen unterrichtet.

 

Im Bereich der Räume für neue Technologien-/Selbstlernzentrum stehen der Euregio Gesamtschule auch bei einer Vergrößerung der Sekundarstufe II genügend Räume und Flächen zur Verfügung, so dass sich hier kein Handlungsbedarf ergibt. Auch im Bereich der Hauswirtschaft ist das Flächenmaß ausreichend. Der Zustand der Kücheneinrichtung ist jedoch auf Grund des Alters kritisch.

 

Erhöhter Raumbedarf besteht allerdings im Bereich textiles Gestalten. Hier steht der Euregio Gesamtschule jetzt schon kein Raum mehr zur Verfügung. Zurzeit wird ein kleiner Naturwissenschaftsraum zur Erteilung des Textilunterrichts genutzt, der wiederum als NW-Raum fehlt. Hier ist auch keine parallele Nutzung möglich, da ein Sammlungs-/Lageraum an dieser Stelle fehlt. Für das Fach Textiles Gestalten wird ein Raum mit mind. 45 qm Fläche benötigt.

 

In den Bereichen Chemie / großer naturwissenschaftlicher Raum, Naturwissenschaft, Technik, Kunst und Musik können ausreichend Räume für eine Erhöhung der Zügigkeit bereitgestellt werden, allerdings fehlt es in allen Bereichen an den entsprechenden Raumgrößen. So fehlen im Bereich Chemie / großer naturwissenschaftlicher Raum 7-97 qm Fläche, im Bereich Naturwissenschaft 37 qm Fläche, im Bereich Technik 5 qm Fläche, im Bereich Kunst 31 qm Fläche und im Bereich Musik 27 qm Fläche, Gerade im Bereich des Faches Kunst ist dies besonders kritisch, da gleich zwei der drei Räume deutlich zu klein sind und hier ein Ausweichen unmöglich ist. Gleiches gilt im Bereich Chemie. Für den Bereich Kunst wäre ein größerer Raum erforderlich, insbesondere weil im Kursangebot seit Gründung der Gesamtschule im Bereich der Oberstufe das Fach einen besonderen Stellenwert hat.

 

Ein weiteres Augenmerk ist auf den Bereich der Sporthallen zu richten. Hier könnten bei einer Erweiterung 465 qm Hallenflächen fehlen. Außerdem ist der Zustand der alten Halle (Halle 1), vor allem im Bereich des Bodens schon jetzt ein Sicherheitsrisiko, welches nur durch strikte Nutzungsanweisungen kontrolliert werden kann. Bei einer sorgfältigen Planung ist aber davon auszugehen, dass die Unterrichtsorganisation mit vier einwandfreien Hallenteilen gelingen kann. Dazu ist die Instandsetzung des Hallenbodens in der alten Sporthalle zwingende Voraussetzung.

 

Großer Bedarf besteht aber bei den Nebenräumen (Sammlungs- und Vorbereitungsräume). Hier fehlen insgesamt 316-351 qm Fläche.

 

Betrachtet man die weiteren Bereiche des Raumprogramms, so erkennt man weitere Differenzen, die aber durch schulorganisatorische Maßnahmen kompensiert werden können. Ein für die Schule aber nicht darzustellender Raumbedarf ist die Schulhoffläche. Hier sollten laut Raumprogramm pro Schüler bzw. Schülerin fünf Quadratmeter Fläche vorgehalten werden.

 

Unabdingbar ist die Erstellung eines angemessenen Lehrerzimmers mit einer zeitgemäßen Ausstattung an Lehrerarbeitsplätzen.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass durch die Erweiterung der Sekundarstufe II bereits jetzt ein erhöhter Unterrichts-/Klassenraumbedarf von zwei bis fünf Räumen darstellt. Dieser wird durch die sechs- und siebenzügigen Jahrgänge, die in der Sekundarstufe I in den nächsten Jahren am Hauptstandort unterrichtet werden noch erhöht.

 

Das Fehlen eines Textilraumes führt zu einer Reduzierung der Raumanzahl im Fachbereich Naturwissenschaft. Auch hier besteht erweiterter Raumbedarf. Außerdem werden die laut Raumprogramm geforderten Raumgrößen in den Fächern Kunst, Chemie und Naturwissenschaft nicht erreicht, was schlussendlich auch zu erweitertem Raumbedarf führt. Die bislang einsehbaren Vorplanungen seitens des Schulträgers lassen erkennen, dass alle bei Erhöhung der Zügigkeit erforderlichen Räume durch eine Erweiterung im Bestand (Anbau an Gebäudeteil A – Goebenstraße) erstellt werden können.“