Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Schulausschuss empfiehlt dem Rat der Stadt Rheine folgende
Beschlüsse zu fassen:
1.)
Vorbehaltlich
der Genehmigung durch die Bezirksregierung Münster wird die Zügigkeit in der
gymnasialen Oberstufe der Euregio Gesamtschule auf vier Züge ab dem Schuljahr
2015/2016 erhöht.
2.)
Der
Fachbereich Planen und Bauen wird beauftragt, für die Schaffung zusätzlicher
Räumlichkeiten eine entsprechende Bauplanung nebst Kostenkalkulation aufzustellen.
Begründung:
Die Euregio Gesamtschule wurde zuletzt durch Ratsbeschluss vom 14. März
2009 als fünfzügige Gesamtschule der Sekundarstufe I und zweizügige Schule der
Sekundarstufe II errichtet. Für die Schuljahre 2009/2010 und 2010/2011 hat die
Stadt Rheine auf Grund des hohen Anmeldeüberhanges die Zügigkeit in der
Sekundarstufe I auf sechs Züge erhöht. Mit einer auf zwei Jahre befristeten
Genehmigung der Bezirksregierung Münster (Verfügung vom 26. Januar 2011) wurde
die Zügigkeit der Euregio Gesamtschule für die Schuljahr 2011/2012 und
2012/2013 in der Sekundarstufe I auf sieben Züge und in der Sekundarstufe II
auf drei Züge angehoben. Ab dem Schuljahr 2013/2014 wird die Euregio
Gesamtschule in der Sekundarstufe I wieder fünfzügig geführt. Die Befristung
der Drei-Zügigkeit in der Sekundarstufe II hingegen wurde jedoch aufgrund der
dargelegten Schülerzahlerwartungen mit der Verfügung der Bezirksregierung
Münster vom 26. Juni 2013 aufgehoben. Gleichzeitig gilt ebenfalls die weitere
Nutzung des Teilstandortes Elisabeth-Hauptschule als genehmigt.
Der Teilstandort Elisabeth-Hauptschule wird bisher ausschließlich von
den Schülern des fünften Jahrganges besucht.
Die folgende Grafik verdeutlicht, dass auf Grund einer zurzeit
fehlenden Raumkapazität am Hauptstandort an der Ludwigstraße bis zum Ende des
Schuljahres 2017/2018 die Unterrichtung des fünften Jahrganges am Teilstandort
in der Elisabethschule erforderlich ist.
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2013/14 |
2014/15 |
2015/16 |
2016/17 |
2017/18 |
2018/19 |
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Klasse
5 |
5 |
5 |
5 |
5 |
5 |
5 |
Klasse
6 |
7 |
5 |
5 |
5 |
5 |
5 |
Klasse
7 |
7 |
7 |
5 |
5 |
5 |
5 |
Klasse
8 |
6 |
7 |
7 |
5 |
5 |
5 |
klasse
9 |
6 |
6 |
7 |
7 |
5 |
5 |
Klasse
10 |
5 |
6 |
6 |
7 |
7 |
5 |
Summe
|
36 |
36 |
35 |
34 |
32 |
30 |
Oberstufe 3-zügig |
9 |
9 |
9 |
9 |
9 |
9 |
Summe |
45 |
45 |
44 |
43 |
41 |
39 |
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Raumkapazität für |
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5 Züge Sek.-I + |
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3
Züge Sek.-II |
-39 |
-39 |
-39 |
-39 |
-39 |
-39 |
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Fehlende |
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Räume
am |
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Hauptstandort |
6 |
6 |
5 |
4 |
2 |
0 |
Die Schulleitung der Euregio Gesamtschule hat der Stadt Rheine bereits im
Februar 2011 mitgeteilt, dass am Hauptstandort der Schule (Ludwigstraße)
einschließlich einiger umgewidmeter Fachräume und den beiden Pavillonklassen
insgesamt 39 Klassenräume zur Verfügung stehen. Ab dem Schuljahr 2013/2014 wird
die Euregio Gesamtschule in Klasse 5 wieder fünfzügig aufnehmen, so dass summa
summarum 45 Klassen unterrichtet werden müssen. Ab dem Schuljahr 2015/2016
sinkt die Gesamtzahl der Klassen jährlich, bis im Schuljahr 2018/2019 die
Ausgangszahl von 39 Klassen wieder erreicht ist. Die Berechnungen gehen von
einer dauerhaften Fünfzügigkeit in der Sekundarstufe I und von einer Dreizügigkeit
in der Sekundarschule II aus.
Die Schulkonferenz der Euregio Gesamtschule hat am 23. April 2013 die
Erhöhung der Zügigkeiten in der gymnasialen Oberstufe von bisher zwei bzw. drei
auf zukünftig mindestens vier Zügen ab 2015 beantragt.
Die Schülerzahl in der gymnasialen Oberstufe ist in den letzten
Schuljahren stetig angestiegen.
2009
Jahrgang 11 |
|
Jahrgang 12 |
|
Jahrgang 13 |
|
Sekundarstufe II |
|
Kurse |
Schüler |
Kurse |
Schüler |
Kurse |
Schüler |
Kurse |
Schüler |
11A |
25 |
12A |
16 |
13A |
14 |
|
|
11B |
25 |
12B |
34 |
13B |
25 |
|
|
2 |
50 |
2 |
50 |
2 |
39 |
6 |
139 |
2010
Jahrgang 11 |
|
Jahrgang 12 |
|
Jahrgang 13 |
|
Sekundarstufe II |
|
Kurse |
Schüler |
Kurse |
Schüler |
Kurse |
Schüler |
Kurse |
Schüler |
11A |
31 |
12A |
30 |
13A |
29 |
|
|
11B |
30 |
12B |
18 |
13B |
15 |
|
|
2 |
61 |
2 |
48 |
2 |
44 |
6 |
153 |
2011
Jahrgang 11 |
|
Jahrgang 12 |
|
Jahrgang 13 |
|
Sekundarstufe II |
|
Kurse |
Schüler |
Kurse |
Schüler |
Kurse |
Schüler |
Kurse |
Schüler |
11a |
32 |
D/KU12a |
24 |
D/KU13a |
18 |
|
|
11b |
38 |
M/PH12b |
28 |
M/PH13b |
30 |
|
|
2 |
70 |
2 |
52 |
2 |
48 |
6 |
170 |
2012
Jahrgang 11 |
|
Jahrgang 12 |
|
Jahrgang 13 |
|
Sekundarstufe II |
|
Kurse |
Schüler |
Kurse |
Schüler |
Kurse |
Schüler |
Kurse |
Schüler |
11a |
25 |
12a |
29 |
13a |
18 |
|
|
11b |
24 |
12b |
19 |
13b |
21 |
|
|
11c |
23 |
12c |
16 |
|
|
|
|
3 |
72 |
3 |
64 |
2 |
39 |
8 |
175 |
2013 / 2014
Jahrgang 11 |
|
Jahrgang 12 |
|
Jahrgang 13 |
|
Sekundarstufe II |
|
Kurse |
Schüler |
Kurse |
Schüler |
Kurse |
Schüler |
Kurse |
Schüler |
|
60 |
|
72 |
|
64 |
|
196 |
In der integrierten Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung 2012 –
2021 (Dr. Garbe Consult) wird der Hinweis gegeben, dass sich die Oberstufe der
Euregio Gesamtschule in der jüngeren Vergangenheit positiv entwickelt hat.
Ein weiterer Anstieg ist vorhersehbar, da vier Jahre lang in der
Sekundarstufe I eine bis zwei Klassen pro Jahrgang mehr aufgenommen wurden und
entsprechend mehr Anmeldungen für die Oberstufe zu erwarten sind. Diese starken
Jährgänge werden ab dem Schuljahr 2015/2016 in die Oberstufe übergehen. Nach
dem Erreichen der Klasse 10 in den beiden Sekundarschulen, sprich ab dem Schuljahr
2019/2020, wird die Euregio-Gesamtschule dann zusätzliche Plätze in der
Oberstufe für die Sekundarschüler/innen im Rahmen des bestehenden
Kooperationsvertrages vorhalten müssen.
Die Schulkonferenz der Euregio Gesamtschule hat ihren Antrag mit
folgenden Prognosen zur Schülerzahl ergänzt:
„Landesweite Erfahrungswerte zeigen, dass aus Schulen mit gemeinsamem
Lernen in der Sekundarstufe I am Ende der Klasse 10 zwischen 35 % und 40 % der
Schülerinnen und Schüler die Fachoberschulreife mit Qualifikation erreichen.
Daraus lässt sich ein Übergang von mindestens 30 % der Abgänger von
Sekundarschulen auf die Oberstufe herleiten.
Das bedeutet für die Euregio Gesamtschule, dass ab dem Schuljahr
2019/2020 zusätzlich 50 Plätze in der gymnasialen Oberstufe für Abgänger der
beiden Sekundarschulen vorzusehen sind. Bei Fünfzügigkeit sind ebenfalls 50
Übergänger aus der Gesamtschule selber zu erwarten, sodass von 100 Anmeldungen
für die gymnasiale Oberstufe der Gesamtschule und damit von einer Vierzügigkeit
in der Sekundarstufe II auszugehen ist. Von der Realschule wird ebenfalls ein
vermehrter Übergang erwartet (aktuell Steigerung um 34 %).
Zuvor, ab dem Schuljahr 2015/2016, ist aus den sechs- und siebenzügigen
Jahrgängen hausintern ein Anstieg der Schülerzahl in der gymnasialen Oberstufe
um 20 bis 40 Schüler zu erwarten.
Damit wird sich die notwendige Zahl der Züge in der gymnasialen
Oberstufe bereits ab 2015 auf mindestens drei stabilisieren und ab Klasse 11
aufsteigend auf vier erhöhen. Eine Erhöhung der Zügigkeit per Ratsbeschluss ist
demzufolge dringend erforderlich.“
Die Prognose der Schulkonferenz der Euregio Gesamtschule verdeutlicht,
dass die Unterrichtung sämtlicher Jahrgänge der Sekundarstufen I und II ausschließlich
am Hauptstandort an der Ludwigstraße auf Grund fehlender Raumkapazität nicht möglich
ist. Dieses gilt auch für den Fall, dass die o.a. Prognoserechnung hinsichtlich
der Übergangsquoten vom Sek-I- in den Sek-II-Bereich sich nicht vollständig
bewahrheiten sollte.
Der Bau- und der Schulausschuss haben in einer gemeinsamen Sitzung am
18. April 2013 festgestellt, dass ein zusätzlicher Raumbedarf für die Euregio
Gesamtschule auf dem vorhandenen Schulgrundstück umgesetzt werden kann.
Die Euregio Gesamtschule hat aktuell ihren Raumbedarf wie folgt
ermittelt:
„Die Berechnung erfolgte auf der Grundlage der Pläne der Euregio
Gesamtschule und der Grundsätze für die Aufstellung von Raumprogrammen für
allgemein bildende Schulen und Förderschulen (BASS 10-21 Nr. 1). Als
Berechnungsgrundlage dienten die Annahmen einer Fünfzügigkeit in der
Sekundarstufe I und einer 3 – 4 Zügigkeit in der Sekundarstufe 2 am Standort
Ludwigstraße. Die Dreizügigkeit in der Sekundarstufe II wird bei
gleichbleibenden Schülerzahlen in Kürze erreicht werden, vor allem dann, wenn
die sechs- und siebenzügigen Jahrgänge den Übergang in die Sekundarstufe II
vollziehen. Weiterhin wird davon ausgegangen, dass durch die Kooperation mit
den neu gegründeten Sekundarschulen mindestens ein weiterer Zug in der Sekundarstufe
II hinzukommt.
Die Euregio Gesamtschule hat am Standort Ludwigstraße insgesamt 37
Unter- richts-/Klassenräume (die beiden Klassen im Pavillon mitgerechnet). Bei
einer Ausweitung der Sekundarstufe II auf drei Züge werden insgesamt 39, bei
einer Ausweitung auf vier Züge 42 Klassenräume benötigt. Daraus ergibt sich
eine Differenz von zwei bzw. fünf Unterrichts-/Klassenräumen. Außerdem wird
bereits jetzt in teilweise zu kleinen Unterrichts-/Klassenräumen unterrichtet.
Im Bereich der Räume für neue Technologien-/Selbstlernzentrum stehen
der Euregio Gesamtschule auch bei einer Vergrößerung der Sekundarstufe II
genügend Räume und Flächen zur Verfügung, so dass sich hier kein
Handlungsbedarf ergibt. Auch im Bereich der Hauswirtschaft ist das Flächenmaß
ausreichend. Der Zustand der Kücheneinrichtung ist jedoch auf Grund des Alters
kritisch.
Erhöhter Raumbedarf besteht allerdings im Bereich textiles Gestalten.
Hier steht der Euregio Gesamtschule jetzt schon kein Raum mehr zur Verfügung.
Zurzeit wird ein kleiner Naturwissenschaftsraum zur Erteilung des
Textilunterrichts genutzt, der wiederum als NW-Raum fehlt. Hier ist auch keine
parallele Nutzung möglich, da ein Sammlungs-/Lageraum an dieser Stelle fehlt.
Für das Fach Textiles Gestalten wird ein Raum mit mind. 45 qm Fläche benötigt.
In den Bereichen Chemie / großer naturwissenschaftlicher Raum,
Naturwissenschaft, Technik, Kunst und Musik können ausreichend Räume für eine
Erhöhung der Zügigkeit bereitgestellt werden, allerdings fehlt es in allen
Bereichen an den entsprechenden Raumgrößen. So fehlen im Bereich Chemie /
großer naturwissenschaftlicher Raum 7-97 qm Fläche, im Bereich
Naturwissenschaft 37 qm Fläche, im Bereich Technik 5 qm Fläche, im Bereich
Kunst 31 qm Fläche und im Bereich Musik 27 qm Fläche, Gerade im Bereich des
Faches Kunst ist dies besonders kritisch, da gleich zwei der drei Räume
deutlich zu klein sind und hier ein Ausweichen unmöglich ist. Gleiches gilt im
Bereich Chemie. Für den Bereich Kunst wäre ein größerer Raum erforderlich,
insbesondere weil im Kursangebot seit Gründung der Gesamtschule im Bereich der
Oberstufe das Fach einen besonderen Stellenwert hat.
Ein weiteres Augenmerk ist auf den Bereich der Sporthallen zu richten.
Hier könnten bei einer Erweiterung 465 qm Hallenflächen fehlen. Außerdem ist
der Zustand der alten Halle (Halle 1), vor allem im Bereich des Bodens schon
jetzt ein Sicherheitsrisiko, welches nur durch strikte Nutzungsanweisungen
kontrolliert werden kann. Bei einer sorgfältigen Planung ist aber davon
auszugehen, dass die Unterrichtsorganisation mit vier einwandfreien
Hallenteilen gelingen kann. Dazu ist die Instandsetzung des Hallenbodens in der
alten Sporthalle zwingende Voraussetzung.
Großer Bedarf besteht aber bei den Nebenräumen (Sammlungs- und
Vorbereitungsräume). Hier fehlen insgesamt 316-351 qm Fläche.
Betrachtet man die weiteren Bereiche des Raumprogramms, so erkennt man
weitere Differenzen, die aber durch schulorganisatorische Maßnahmen kompensiert
werden können. Ein für die Schule aber nicht darzustellender Raumbedarf ist die
Schulhoffläche. Hier sollten laut Raumprogramm pro Schüler bzw. Schülerin fünf
Quadratmeter Fläche vorgehalten werden.
Unabdingbar ist die Erstellung eines angemessenen Lehrerzimmers mit
einer zeitgemäßen Ausstattung an Lehrerarbeitsplätzen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass durch die Erweiterung der
Sekundarstufe II bereits jetzt ein erhöhter Unterrichts-/Klassenraumbedarf von
zwei bis fünf Räumen darstellt. Dieser wird durch die sechs- und siebenzügigen
Jahrgänge, die in der Sekundarstufe I in den nächsten Jahren am Hauptstandort
unterrichtet werden noch erhöht.
Das Fehlen eines Textilraumes führt zu einer Reduzierung der Raumanzahl im Fachbereich Naturwissenschaft. Auch hier besteht erweiterter Raumbedarf. Außerdem werden die laut Raumprogramm geforderten Raumgrößen in den Fächern Kunst, Chemie und Naturwissenschaft nicht erreicht, was schlussendlich auch zu erweitertem Raumbedarf führt. Die bislang einsehbaren Vorplanungen seitens des Schulträgers lassen erkennen, dass alle bei Erhöhung der Zügigkeit erforderlichen Räume durch eine Erweiterung im Bestand (Anbau an Gebäudeteil A – Goebenstraße) erstellt werden können.“