Beschlussvorschlag/Empfehlung:
- Der Jugendhilfeausschuss befürwortet für den Ausbau des Janusz-Korczak-Kindergartens an der Wadelheimer Chaussee 195 die Variante 1 „Umnutzung der Aula“ und empfiehlt dem Bauausschuss bei seinen Haushaltsplanberatungen 2014 die notwendigen Mittel zum Ausbau dieses städtischen Gebäudes bereitzustellen.
- Der Jugendhilfeausschuss nimmt zur Kenntnis, dass die Realisierung der Erweiterung des Janusz-Korczak-Kindergartens im Rahmen der Variante 1 nur zum Tragen kommen kann, wenn ein Ersatzbau für die Aula finanziell abgesichert werden kann.
Begründung:
In der Sitzung vom 4. Juli 2013 hat der
Jugendhilfeausschuss beschlossen, dass die Kindertageseinrichtung „Janusz-Korczak-Kindergarten“ des Jugend-
und Familiendienstes (JFD) an der
Wadelheimer Chaussee 195 um eine zusätzliche Gruppenform I erweitert werden
soll. Die Verwaltung wurde beauftragt, mögliche Ausbauplanungen zu untersuchen,
dazu Kostenschätzungen ausarbeiten und dem Ausschuss zur Beschlussfassung vorzulegen.
Das Gebäude an der Wadelheimer Chaussee 195 ist im städtischen Eigentum und an den JFD vermietet. Neben dem Janusz-Korczak-Kindergarten betreibt der JFD an diesem Standort auch noch eine Bildungsstätte, mehrere Spielgruppen und hat dort seinen Verwaltungssitz. Mitte Juli fand ein Ortstermin mit Vertretern des JFD, der Hochbauverwaltung und des Jugendamtes statt, um auf Grundlage der vorhandenen Gebäudestruktur eine praktikable Umsetzungsmöglichkeit für die Erweiterung der Kindertageseinrichtung zu finden.
Es wurden mehrere Varianten diskutiert und wieder verworfen. Zwei Varianten, die jeweils auch mit Nachteilen versehen sind, stehen nun zur Entscheidung an:
In der Variante 1 wird die dritte Gruppe direkt im Zentrum des Gebäudes angesiedelt und erhält somit eine optimale Anbindung an die gesamte Kindertageseinrichtung. Die Umnutzung der Aula und die Einbeziehung des bislang völlig ungenutzten Innenhofes geben die notwendigen Quadratmeter für die dritte Gruppe her. Leider fehlt durch die Umnutzung der Aula dann dem JFD für seine Bildungsstätte der zwingend benötigte Raum, so dass als Alternative ein neuer Mehrzweckraum gezeichnet und berechnet werden muss.
In der Variante 2, die erstmals schon 2011 diskutiert worden ist, bleibt die Aula unberührt. Stattdessen wird der Platz für die dritte Gruppe durch Umbau und Erweiterung des derzeitigen Spielgruppengebäudeteiles geschaffen. Damit wären für die Spielgruppen Alternativen zu entwickeln.
Die folgende Übersicht stellt die Unterschiede der beiden Varianten dar:
Variante 1: „Umnutzung der
Aula“ |
Variante 2: „Umnutzung der Spielgruppen“ |
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Anbindung an die vorhandenen Räume der Kita |
Optimale Anbindung |
Keine Anbindung und deswegen höhere Personalkosten, da die zweite Aufsichtsperson nicht aus der Nachbargruppe hinzugerufen werden kann. |
Flächenverbrauch |
Der Ersatzbau des Mehrzweckraumes geht zu Lasten der PKW-Stellplätze |
Die Erweiterung des Spielgruppengebäudes geht zu Lasten der Spielflächen, die zum Teil neu angelegt werden müssen. |
Kostenschätzung der Maßnahme |
320.000 € zzgl. 357.000 € für den Ersatzbau für die Aula |
440.000 € |
Brandschutz |
Zusätzlich erforderliche Brandschutzmaßnahmen sind im Rahmen der weiteren Entwurfsplanungen zu prüfen (Brandschutzgutachten). |
Zusätzlich erforderliche Brandschutzmaßnahmen sind im Rahmen der weiteren Entwurfsplanungen zu prüfen (Brandschutzgutachten). |
Weitere Kostenrisiken |
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Die Verlagerung der Spielfläche erfordert grob geschätzt ca: 40.000 € Wenn keine Ersatzräume für die Spielgruppen im Bestand geschaffen werden können und die Anzahl der Spielgruppen aufrecht erhalten werden muss, ist eventuell eine Aufstockung des Gebäudes einzuplanen. |
Ausstattung bzw. Ersteinrichtung |
Im Haushaltsplan für 2014 sind dafür im Budget des Produkts Kindertageseinrichtungen 50.000 € veranschlagt. |
Im Haushaltsplan für 2014 werden dafür im Budget des Produkts Kindertageseinrichtungen 50.000 € veranschlagt. |
Einschränkungen während der Bauzeit |
Die Aula steht für die Bildungsstätte nicht zur Verfügung |
Die Spielgruppen müssten vorzeitig ihr Angebot beenden. |
Handlungsalternative, wenn der Erweiterungsbau nicht rechtzeitig fertig wird (*) |
Das Spielgruppengebäude könnte relativ einfach als Übergangslösung genutzt werden. |
Die Aula könnte nur mit erhöhtem Aufwand für Ausstattung als Übergangslösung genutzt werden. |
(*) die anstehenden
Bearbeitungsschritte (Haushaltsplanberatung im Dezember 2013, Entwurfsplanung
für den Bauausschuss in 2014, Genehmigungsplanung und Ausführungsplanung)
lassen eine Ausschreibung der Gewerke voraussichtlich erst im Frühjahr 2014 zu.
Auswahlentscheidung
Unter fachlichen Aspekten muss die Entscheidung eindeutig zu Gunsten der Variante 1 ausfallen. Das Landesjugendamt teilt diese Einschätzung des örtlichen Jugendamtes. Der „geteilte“ Kindergarten der Variante 2 führt zu einem erheblichen organisatorischen Mehraufwand, der sich auch in höheren Personalkosten niederschlagen wird. Auch der nicht mehr einzuhaltende Fertigstellungstermin 01.08.2014 spricht eindeutig für Variante 1, da sich dann als Handlungsalternative die Übergangslösung im Spielgruppengebäude anbietet.
Dagegen müsste aufgrund der vorliegenden Kostenschätzungen der Variante 2 der Vorzug gegeben werden.
Denkbar wäre aber auch folgende Entscheidung:
Die Stadt Rheine
erweitert den „Janusz-Korczak-Kindergarten“ in der Ausbauform
Variante 1 und stellt dabei maximal die finanziellen Mittel zur Verfügung, die
die Ausbauform Variante 2 kosten würde.
Der Jugend- und
Familiendienst unterstützt die Ausbauform Variante 1 und wäre gegebenenfalls
bereit, mit Eigenmitteln für den Neubau der Mehrzweckhalle beizutragen.
Ebenfalls wird der Jugend- und Familiendienst versuchen, Investitionskostenzuschüsse
im Rahmen der Bildungsarbeit für den Neubau der Mehrzweckhalle einzuwerben.
In einem Gespräch
mit der Verwaltung hat dabei der Jugend- und Familiendienst signalisiert, dass
er sich eine Finanzierung des Neubaus der Aula unter folgenden Bedingungen
vorstellen kann:
25% Landesmittel
89.250 €
25% Trägeranteil
89.250 €
50% städtische Mittel 178.500 €
Die Verwaltung schlägt in diesem Zusammenhang vor, zunächst abzuwarten, ob, in welcher Höhe und unter welchen Bedingungen Landesmittel für den Ersatzbau der Aula (Mehrzweckraum) für die Bildungsstätte zur Verfügung gestellt werden können.
Gleichzeitig sollte detailliert untersucht werden, mit welchen Kosten bei der Verlagerung der Spielanlage gerechnet werden muss. Eine Finanzierung aus städtischen Mitteln sollte sich jedoch maximal in dem Rahmen bewegen, der die Variante 2 (440.000 € + ca.: 40.000 € Spielplatzkosten) an städtischen Aufwendungen beinhalten würde.
Finanzierung
Wie eingangs schon erwähnt, ist das Gebäude, in dem sich der
Janusz-Korczak-Kindergarten“ befindet,
im Eigentum der Stadt Rheine. Wenn die zusätzliche dritte Gruppe geschaffen
wurde, werden die Räumlichkeiten an den JFD vermietet. Die zulässige Grundmiete
wird vom Kinderbildungsgesetz für das Kindergartenjahr 2014/15 pauschal mit
17.715,60 € festgesetzt. Diese Summe dient der Refinanzierung des Investments
der Stadt Rheine.
Als Vergleichswert für diese Investition kann die letzte Richtlinie des Landesjugendamtes für einen Ersatzbau aus dem Jahre 2007 zu Grunde gelegt werden. Unter Fortschreibung der Beträge anhand des Baukostenindexes wäre eine Investitionssumme von 388.000 € für eine zusätzliche Gruppenform I angemessen. Hier ist der bauliche Aufwand für die Erweiterung des Kindergartens jedoch höher, da wegen der schon vorhandenen Gebäudeteile nicht einfach nur angebaut werden kann.
Die vorliegenden Kostenschätzungen zeigen jedoch, dass ohne Berücksichtigung der Sondereffekte (Ersatzbau Aula oder Alternativen für die Spielgruppen) der Kostenrahmen mit einem Neubau vergleichbar ist.
Zusammenfassung
Kosten Variante 1 |
320.000 € |
Kosten Ersatzbau Aula |
357.000 € |
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Kosten Variante 2 |
440.000 € |
Kosten Spielplatzverlegung |
Ca.40.000 € |
Ersatzräume Spielgruppen |
Nicht kalkuliert |
Folgekostenberechnung für die zusätzliche Gruppenform
I
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Erweiterung
Janusz-Korczk-Kindergarten |
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Investitionskostenberechnung |
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Euro |
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Gesamtkosten
der Investition |
320.000 |
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davon |
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Grunderwerb |
0 |
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Gebäude |
320.000 |
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Infrastruktur |
0 |
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Ausstattung/Einrichtung |
0 |
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Maschinen/Geräte |
0 |
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Sonstiges |
0 |
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Finanzierung
der Investition |
320.000 |
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durch |
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Zuweisungen
des Landes/Bundes |
0 |
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Zuwendungen
Dritter |
0 |
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Sonstiges |
0 |
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Kredite |
320.000 |
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Folgekostenberechnung |
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Aufwendungen
für |
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Gesamt |
vorhanden |
zusätzlich |
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Personal |
Stellen |
Euro/Jahr |
Euro/Jahr |
Euro/Jahr |
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- Zahl der Stellen |
0,0 |
0 |
0 |
0 |
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Instandhaltung |
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3.200 |
0 |
3.200 |
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Bewirtschaftungskosten |
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0 |
0 |
0 |
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Sonstiges |
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0 |
0 |
0 |
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- Pflege öffentl. Flächen/Grün |
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0 |
0 |
0 |
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Abschreibungen |
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11.034 |
0 |
11.034 |
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Zinsaufwand |
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11.584 |
0 |
11.584 |
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Gesamtaufwand |
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25.818 |
0 |
25.818 |
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Erträge
aus |
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Gebühren
und Entgelten |
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0 |
0 |
0 |
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Zuwendungen
für lfd. Zwecke |
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0 |
0 |
0 |
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|
Mieten
und Pachten |
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17.715 |
0 |
17.715 |
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|
Sonstiges |
|
0 |
0 |
0 |
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Gesamterträge* |
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17.715 |
0 |
17.715 |
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Saldo |
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8.103 |
0 |
8.103 |
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Hinweis
zur Abschreibung: |
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Der
Erweiterungsbau wird als Investition dem bestehenden Gebäude
(Janusz-Korzcak-Kindergarten) zugerechnet
und über die Restnutzungsdauer abgeschrieben. |
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* Finanzierung im Rahmen KiBiz