Betreff
Bericht der Musikschule zum Arbeitskonzept 2013 und zur Planung 2014
Vorlage
450/13
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Kulturausschuss nimmt den Arbeitsbericht 2013 und die Planung 2014 der städtischen Musikschule zustimmend zur Kenntnis.

 


Begründung:

 

1.         Arbeitsbericht 2013

 

1.1         Vorbemerkung

 

Die Musikschule Stadt Rheine ist Mitglied im „Verband deutscher Musikschulen“ (VdM). Diese Mitgliedschaft ist ein Gütesiegel, das ein umfassendes Unterrichtsangebot mit Ergänzungsfächern und qualifiziertem Lehrpersonal garantiert.

Breiten- und Spitzenarbeit sind in einer Hand. So werden Begabungen rechtzeitig erkannt  und optimal gefördert.

Neben dem reinen Instrumentalunterricht hält die Musikschule ein großes Angebot an Ergänzungsfächern bereit, in denen das Gelernte im gemeinsamen Musizieren bei Projekten, in Ensembles, Kammermusikgruppen, Bands und Orchestern umgesetzt wird. Musische Freizeiten ergänzen den sozialen Aspekt des Musizierens.

 

 

 

1.2         Festwoche

 

Im September 2013 fand eine Festwoche zum 5-jährigen Bestehen der Fusion von VHS und Musikschule statt. Die Auftaktveranstaltung war ein gemeinsamer „Tag der offenen Tür“ am 7. September, er bot allen Interessierten die Gelegenheit, sich über die vielfältigen Angebote zu informieren. Insbesondere den Kindern des Elementarbereichs diente dieser Tag der Orientierung und Entscheidungshilfe bei der Auswahl des richtigen Instruments.

Beendet wurde die Festwoche am 14. September mit einem „Best-of-Konzert“ aller Fachbereiche der Musikschule. Die Bandbreite reichte von den vierjährigen Elementarkindern über das Kammerorchester Rheine bis hin zu zwei Bands des Rock-Pop-Bereichs. Hinzu kamen solistische Darbietungen auf den verschiedensten Instrumenten.

 

 

 

1.3       Veranstaltungen Jahr 2013

 

Mit über 50 Vorspielen präsentierte sich die Musikschule im Laufe des Jahres der Öffentlichkeit. Neben zahlreichen Klassenvorspielen und Konzerten in der Ignatz-Bubis-Aula waren die Schülerinnen und Schüler auch wieder im Falkenhof und im Kloster Bentlage zu Gast, um unter der Federführung der verschiedenen Fachbereiche ein vielseitiges Programm aufzuführen.

 

Höhepunkte des Jahres 2013:

·         Teilnahme am Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ mit fünf Schülerinnen und Schülern

·         Teilnahme der Big Band rbb am Konrad Kulturtag

·         Musikalische Umrahmung zum 1.175-jährigen Stadtgeburtstag in der Stadthalle Rheine

·         „Musik macht Laune“, Konzert des Kammerorchesters Rheine in St. Peter

·         „Piano-Salon“, ein Sonderkonzert des Fachbereichs Tasten

·         „Musik mal anderswo“, Konzert der Musikschule mit dem Oberstufenchor des Gymnasium Dionysianum, Kundenhalle der Sparkasse Rheine

·         Musikalische Umrahmung der Feierstunde anlässlich der Verleihung des Josef-Winckler-Preises im Salzsiedehaus

·         Sommerkonzert der Streicher-Ensembles, Ignatz-Bubis-Aula

·         Musikalische Umrahmung des Festvortrags von Henning Scherf

·         „Best of Musikschule“, Abschlusskonzert zur Festwoche, Ignatz-Bubis-Aula

·         „Saxophoria meets Saxperience“, Workshop und Konzert, Ignatz-Bubis-Aula

·         Benefizkonzert des Lionsclub Steinfurt zugunsten der Musikschulen Steinfurt und Rheine

·         Lehrerkonzert „Die Liebe – Das Leben!“

·         „Brass, winds & Co.“, Bläserworkshop

·         „Musik schlägt Brücken“: Workshop und Abschlusskonzert unter dem Motto „Saxophoria meets Saxperience“

·         Drei große Weihnachtkonzerte der Fachbereiche Elementar und Streicher

 

                        Musische Freizeiten

·         Probenwochenende des Blockflöten-Ensembles “Alegria” im Gästehaus des Klosters, Thuine

·         Orchesterfreizeit in Meppen mit den Orchestern “Fiddlers”, “Vivace” und “Concertino”

 

 

2.         Planung 2014

 

Die musikalische Ausbildung an der Musikschule Rheine beinhaltet neben dem regelmäßigen Unterricht auch die regelmäßige Teilnahme an einem internen Vorspiel oder einem öffentlichen Konzert. Seit vielen Jahren sind die Schülerinnen und Schüler der Musikschule auch extern unterwegs, um z.B. im Kloster Bentlage und im Falkenhof Konzerte zu geben. Diese Tradition soll auch im kommenden Jahr aufrecht erhalten werden. 

Für das Jahr 2014 sind neben den Klassenvorspielen bereits einige Sondertermine  geplant:

 

  • Sonntag, 26. Januar, 16.00 Uhr

      Konzert

Morriensaal im Falkenhof Rheine (sollte der Falkenhof nicht zur Verfügung stehen, findet das Konzert in der Ignatz-Bubis-Aula statt)

  • Sonntag, 23. März, 16.00 Uhr         

      Stunde der Musik

Im Festsaal des Kloster Bentlage musizieren junge SpielerInnen in stimmungsvollem Ambiente

  • Sonntag, 25. Mai, 16.00 Uhr

      Konzert

      Morriensaal im Falkenhof

  • Sonntag, 15. Juni, 16.00 Uhr          

      Stunde der Musik

      Kloster Bentlage        

  • Sonntag, 28. September, 16.00 Uhr                      

Stunde der Musik

Kloster Bentlage

  • Sonntag, 16. November, 16.00 Uhr

      Konzert

      Falkenhof Rheine

  • Samstag, 09. November

      „Tag der offenen Tür“ im Josef-Winckler-Zentrum

  • Dezember

      Vier Weihnachtskonzerte der Fachbereiche Elementar, Streicher, Bläser und Tasten

 

 

 

3.         Zahlenentwicklung

 

Zahlenmäßige Entwicklung der unterschiedlichen Schwerpunktbereiche der Musikschule im Überblick:

           

Elementar                              2011                            2012                            2013

Musikzwerge

 38

24

34

Früherziehung

 102

111

108

Grundausbildung

 40

16

27

Grundschulprojekt

 87

92

39

Offener Ganztag 

 211

220

47

 

Der starke Rückgang im Bereich offener Ganztag/Grundschulprojekt ist auf die Streichung der halben Stelle im OGS zurückzuführen.

 

 

 

Saiteninstrumente                2011                            2012                            2013   

Gitarre

126

137

136

E-Gitarre

29

31

22

E-Bass

4

4

5

Violine, Viola

98

96

90

Violoncello

18

15

22

Kontrabass

2

6

7

 

Im Bereich der Saiteninstrumente ist bisher keine starke Veränderung der Schülerzahlen zu erkennen.

 

 

 

Tasteninstrumente   2011                            2012                            2013

Klavier

149

176

159

Keyboard

56

49

34

Orgel

2

2

1

Akkordeon

3

3

4

 

Entsprechend dem allgemeinen Trend der Musikschulen gehen die Schülerzahlen im Bereich Keyboard allmählich zurück.

 

 

 

Schlaginstrumente   2011                            2012                            2013

Schlagzeug

79

80

92

 

Die Zunahme im Schlagzeugbereich spiegelt eine stärkere Hinwendung der Schüler zum Rock-Pop-Bereich wider.

 

 

 

Holzblasinstrumente            2011                            2012                            2013

Blockflöte

74

59

36

Querflöte

48

42

38

Saxophon

90

73

67

Klarinette

40

47

51

Fagott

1

0

0

 

Deutlich erkennbar ist hier der starke Schülerrückgang im Bereich Blockflöte.

 

 

 

Schülerzahlen und Gebühreneinnahmen

 

Jahr                Schülerzahlen                        Gebühreneinnahmen

2007

1.083 SchülerInnen

401.880 € im Jahr

2008

1.168 SchülerInnen

413.187 € im Jahr

2009

1.367 SchülerInnen

434.021 € im Jahr

2010

1.294 SchülerInnen

442.556 € im Jahr

2011

1.462 SchülerInnen

463.675 € im Jahr

2012

1.510 SchülerInnen

483.134 € im Jahr (33.000/OGS)

2013

1.262 SchülerInnen

(noch nicht erfasst)

 

Die Zahlen basieren auf den Daten der jährlichen Berichtsbögen des Verbandes deutscher Musikschulen (Erfassung jeweils im März).  Sie belegen, dass steigende Schülerzahlen einhergehen mit steigenden Gebühreneinnahmen. So ist im Jahr 2013 mit einer geringeren Einnahme zu rechnen.

 

 

4.            Neue Konzepte

 

Vergleicht man die Schülerzahlen der letzten sieben Jahre, so stellt man fest, dass nach fünf Jahren steigender Zahlen im Jahr 2012 die Spitze mit 1.510 Schülerinnen und Schülern erreicht war.

G8, offener Ganztag, vermehrter Nachmittagsunterricht, all das sind neue Strukturen, die es den Musikschulkindern immer schwerer machen, ihrem Instrument langfristig treu zu bleiben. Insbesondere im Sommer 2013 kam es zu einer erhöhten Abmeldezahl von etwa 30 Abmeldungen aufgrund der schulischen Einbindung und der damit einhergehenden Problematik, überhaupt noch einen freien Musikschultermin zu finden.

 

Neue Wege sind gefragt, die teilweise von dem herkömmlichen  Unterricht an der Musikschule Stadt Rheine  stark abweichen.

 

a) 14-tägige Unterrichtsangebote

Bei einigen Schülerinnen und Schülern ist es möglich, den Musikschulunterricht im Wechsel mit dem 14-tägigen Nachmittagsunterricht zu terminieren. Die Lösung ist nicht optimal, da die Übe-Intervalle zwischen den Musikschulstunden doppelt so lang werden, aber für einen Teil der Jugendlichen ist dies eine mögliche Alternative zu der sonst anstehenden Kündigung.

 

b) Ferienangebote

Die Ferienzeiten bieten deutlich mehr Möglichkeiten, sich musikalisch zu betätigen. Daher arbeitet die Musikschule derzeit verschiedene Angebote aus, die auch von „ehemaligen“ Schülerinnen und Schülern wahrgenommen werden können, die sich vom regulären Unterricht aus Zeitgründen abgemeldet haben. Workshops zu verschiedenen Themen, kammermusikalisches Arbeiten oder die Erarbeitung eines bestimmten Programms sind möglich.

 

c) Musikalische Grundausbildung in der Grundschule

Seit vielen Jahren schon ist die Musikschule an verschiedenen Grundschulen mit einem Elementarangebot vertreten. Die Inhalte werden in Absprache mit den Schulleitungen auf die Wünsche und Möglichkeiten der jeweiligen Schule abgestimmt, so dass es zu einer optimalen Ergänzung zum regulären Musikunterricht kommt. Dieses Angebot soll in den kommenden Jahren weiter optimiert und erweitert   werden.

 

d) Musikschule im offenen Ganztag

Mit den Angeboten im offenen Ganztag ist es der Musikschule gelungen, u.a. auch eine Vielzahl von Grundschulkindern aus bildungsfernen Familien zu erreichen. Die auf zwei Jahre befristete halbe Stelle (15 Jahreswochenstunden) wurde dazu genutzt, an 11 Grundschulen in Rheine in Absprache mit den Verantwortlichen im offenen Ganztag Kurse mit den verschiedensten Inhalten anzubieten. Diese Arbeit musste mit Auslaufen der halben Stelle im November 2012 reduziert werden, da es keine freien Kapazitäten gab, die man hier hätte einsetzen können. Gleichwohl ist die Musikschule nach wie vor bemüht, frei werdende Deputate dazu zu nutzen, diesen Bereich neu zu beleben.

 

 

e) Musik in der KiTa

Das Land Niedersachsen fördert seit einigen Jahren ein Kooperationsprojekt von Musikschulen und Kindertagesstätten: „Musik in der KiTa“.

In Anlehnung an dieses Angebot ist die Musikschule Stadt Rheine dabei, ein Konzept zu entwickeln, das im Jahr 2014 in Kooperation mit einer KiTa als Modellversuch über einen Zeitraum von einem Jahr starten soll.

 

Zur Idee:

Es ist keine neue Erkenntnis, dass die Beschäftigung mit Musik für Kinder ein Grundbedürfnis darstellt, dem sie auf vielfältige Weise nachkommen. Singen, Spielen und Tanzen, all das findet sich im Alltag der Kinder wieder. Je früher dies geschieht, umso besser!

Hinter dem Projekt „Musikschule in der KiTa“ steht der Anspruch, nach voll ausgebautem Angebot alle Kinder in der KiTa zu erreichen, unabhängig von ihrer Herkunft oder der sozialen Situation. Die ErzieherInnen sind aktiv an diesem Angebot beteiligt, so dass sie viele Anregungen erhalten, die sie außerhalb der Musikschulstunden in den KiTa-Alltag einfließen lassen können.

 

Zum Ablauf:

Einmal wöchentlich geht eine Musikschullehrkraft in die KiTa, um dort mit verschiedenen Gruppen Musik zu machen. KiTa und Musikschule stecken im Vorfeld einen zeitlichen Gesamtrahmen ab, so z.B. 2 Zeitstunden. Diese Zeit wird je nach Bedarf für die verschiedenen Gruppen eingesetzt. So ist es möglich, auch auf äußere Veränderungen kurzfristig zu reagieren. Die Musikstunde wird von mindestens einer Erzieherin aus der jeweiligen Gruppe begleitet.

 

 

Neue Aufgaben, neue Wege

Die Anforderungen und das Aufgabenfeld der Musikschule haben sich aufgrund der veränderten Bedingungen und des demografischen Wandels stark verändert und werden dies auch zukünftig weiter tun. Die Kooperationen mit anderen Bildungseinrichtungen werden immer mehr an Bedeutung gewinnen, um die zur Verfügung stehenden Ressourcen optimal zu nutzen. Es sind gute Konzepte gefragt, die mit viel Überzeugungsarbeit und Kreativität umgesetzt werden können. Die oben genannten Angebote sind hier die ersten Schritte, die im Laufe der nächsten Jahre weiter gegangen werden müssen, um auch weiterhin möglichst vielen Kindern und Jugendlichen einen qualifizierten Musikunterricht zu ermöglichen.