Betreff
Unterbringung der städtischen Abendrealschule im Gebäude der Elisabeth-Hauptschule ab dem Schuljahr 2014/2015
Vorlage
202/14
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Schulausschuss schlägt dem Rat der Stadt Rheine vor, folgenden Beschluss zu fassen:

 

„Der Rat der Stadt Rheine beschließt, die städtische Abendrealschule zum 01. August 2014 im Gebäude der ehemaligen Elisabethschule unterzubringen.“

 

 


Begründung:

 

Die städtische Abendrealschule ist seit 2001 im Dachgeschoss des Josef-Winckler-Zentrums untergebracht.

 

Zurzeit werden 280 Schüler in 10 (5 vormittags + 5 abends) Klassen in zwei Schichten unterrichtet:                  

vormittags: montags bis freitags von 8.00 Uhr bis 13.00 Uhr

abends: montags bis donnerstags von 17.00 Uhr bis 22.00 Uhr.

 

Die jeweils fünf Klassen der einzelnen Schicht werden in fünf Klassenräumen unterschiedlicher Größe des Dachgeschosses unterrichtet. Eine Etage tiefer liegt der Computerraum, der für das Fach Informatik und auch andere Fächer, die eine EDV-Nutzung vorsehen, genutzt wird. Zusätzlich wird am Dienstagvormittag und abends ein naturwissenschaftlicher Fachraum des benachbarten Gymnasium Dionysianum genutzt. Für das Fach Sport steht begrenzt die Turnhalle am Josef-Winckler-Zentrum zur Verfügung.

 

Darüber hinaus nutzt die Abendrealschule ein Lehrerzimmer mit kleiner Küche, ein Sekretariat, ein Schulleitungszimmer, ein stellv. Schulleitungszimmer sowie einen sehr kleinen Aktenraum, in dem auch der Kopierer, der auf Grund der hohen Feinstaubbelastung im Lehrerzimmer ein gesundheitliches Risiko darstellen würde, steht.

 

Seit ca. Ende 2009 sind die Anmeldezahlen an der städtischen Abendrealschule stetig gestiegen:

 

2009:                   203 Schüler

2010:                   231 Schüler

2011:                   269 Schüler

2012:                   273 Schüler

2013:                   280 Schüler, ca. 30 weitere Bewerber mussten abgelehnt werden.

 

Da im Gebäude der Volkshochschule keine weiteren freien Räume zur Verfügung standen, hat die Abendrealschule 2011 und 2012 in drei Schichten gearbeitet. Eine Klasse wurde in der Mittagsschiene (11.30 Uhr bis 15.30 Uhr) unterrichtet.

 

Die Mittagsschiene brachte allerdings viel Unruhe in die Schule, da sich Kurse zum Teil überschnitten und Räume fehlten, wenn zum Beispiel mehrstündige Klausuren und Prüfungen geschrieben wurden oder Räume für Besprechungen mit Eltern, Betreuern oder Studierenden gebraucht wurden. Hinzu kam, dass die Mittagsschiene eine erhebliche Belastung für die darin unterrichtenden Kollegen darstellte, da es unterrichtsorganisatorisch manchmal erforderlich war, dass ein/e Lehrer/in in allen drei Schichten arbeiten musste, was diese Lehrkraft an die Grenzen der Belastbarkeit brachte. Aber auch für die Schüler (z. T. alleinerziehende Mütter und Väter sowie Berufstätige) sind die Zeiten der Mittagsschiene ungünstig.

 

Die Mittagsschiene wurde damit 2013 wieder ausgesetzt, die hohe Bewerberzahl blieb. Die sich daraus ergebende Konsequenz sind aktuell Klassen mit über 35 Schülern in dafür zu kleinen Räumen. Dieser Umstand ist ebenso unbefriedigend wie der oben genannte Unterricht in einem dritten Zeitfenster. Zu kurz kommt hier die individuelle Förderung und Betreuung der Schüler, die neu zur Abendrealschule gekommen sind, weil sie in großen Systemen des ersten Bildungswegs nicht hinreichend gefördert werden konnten. Schulangst und vielfältige psychische Probleme sind bei Schülern, die sich an der Abendrealschule anmelden, mittlerweile stark ausgeprägt.

 

Unumgänglich sind zentral gelegene, bahnhofsnahe Räumlichkeiten, damit die Schüler abends nach 22.00 Uhr zeitnah nach Hause kommen.

 

Die Abendrealschule wünscht sich Räumlichkeiten, auf die sie eigenverantwortlich, selbständig, flexibel und jederzeit zugreifen kann.

 

Im Einzelnen bedeutet dieses:

 

für die Schüler:

-      mindestens 6 bis 10 Klassenräume mit großzügiger Raumgröße, die Möglichkeiten zur Gruppenarbeit, kooperativen Lernformen und differenziertem Lernen bieten

-      Fachräume für Naturwissenschaften

-      1 Fachraum für Kunst + Werkzone

-      1 Fachraum Informatik mit Belüftung

-      2 Stillarbeitsräume für die Schüler

-      1 Büchereiraum (Schülerbücherei)

-      1 Aufenthaltsraum Schüler

-      1 SV-Raum

-      1 Sporthalle, die den Sicherheitsstandards entspricht

-      Toiletten für Schüler/innen

-      Eine Art Forum für kleine Veranstaltungen, wie Entlassungsfeiern, Theateraufführungen, regelmäßiger Vollversammlungen etc.

 

für die Lehrer:

-      1  Lehrerzimmer (hell, freundlich, passende Größe) mit Lehrerküche

-      1 Büro für die Schulleitung

-      1 Sekretariat

-      1 Büro für die stellvertretende Schulleitung

-      1 Besprechungsraum für Beratungslehrer und Vertrauenslehrer

-      Lehrerarbeitsplätze (wenn möglich nicht im Lehrerzimmer)

-      Lehrer/innentoilette

-      1 Ruheraum für Lehrer, da die Hälfte des Kollegiums auf Grund der Entfernung des Wohnortes zwischen Vormittags- und Abendunterricht nicht nach Hause fahren kann (zwischen 13.00 Uhr und 17.00 Uhr)

-      Abstellräume (ausreichend)

-      1 Kopierraum mit Lüftung

-      1 Aktenraum

 

Auf Grund des geschilderten Sachverhaltes ist ein zeitnaher Umzug in ein geeignetes Gebäude, welches auch die erforderlichen Raumkapazitäten aufweist, erforderlich.

 

In einigen Räumen der Elisabethschule wird nach den Sommerferien 2014 der fünfte Jahrgang der Euregio Gesamtschule unterrichtet. Der restliche Gebäudeteil wird dann nicht mehr genutzt (die Hauptschule wurde aufgelöst und läuft mit dem Schuljahr 2013/14 aus) und würde der Abendrealschule als Standort zur Verfügung stehen.

 

Am 12. März 2014 fand eine Besichtigung der Elisabethschule statt. Frau Beckmann-Veerkamp, Leiterin der Abendrealschule, nahm an diesem Besichtigungstermin teil und erklärte, dass die freien Räume der Elisabethschule für eine bedarfsgerechte Unterbringung der Abendrealschule optimal sind. Mit einer Unterbringung der Abendrealschule im Gebäude der Elisabethschule ab dem Schuljahr 2014/2015 sei die Abendrealschule hervorragend aufgestellt.

 

Abendrealschüler, die mit der Bahn anreisen, werden bei der Nutzung des zukünftigen Tunneldurchstiches das Gebäude der Elisabethschule zu Fuß in ca. 10 bis 15 Minuten erreichen.