Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Stadtentwicklungsausschuss „Planung und Umwelt“ beschließt, Ausgleichsmaßnahmen künftig grundsätzlich in den dargestellten räumlichen oder thematischen Schwerpunktbereichen durchzuführen. Die dargestellten Bereiche geben den aktuellen Arbeitsstand wieder und können in begründeten Fällen sowohl räumlich als auch thematisch verändert werden.
Der Stadtentwicklungsausschuss „Planung und Umwelt“ beschließt weiterhin, dass Maßnahmen des Schwerpunktbereiches Waldhügel/Darbrookmulde und nach der Wasserrahmenrichtlinie prioritär umgesetzt werden sollen.
Der Stadtentwicklungsausschuss „Planung und Umwelt“ stellt fest, dass aufgrund der hohen Artspezifität der Maßnahmen und der damit verbundenen Schwierigkeit der Flächen- und Standortfindung Artenschutzmaßnahmen von diesen Regelungen ausgenommen sind und auch außerhalb der Schwerpunkträume durchgeführt werden können.
Begründung:
Ein an das
Naturschutzgebiet Waldhügel angrenzendes Bauleitplanverfahren hat 2014/2015 zu
einer Debatte geführt, in der der Naturschutzbund Deutschland, Kreisverband
Steinfurt e. V. gemeinsam mit dem Waldhügelverein e. V. auf die Bedeutung und
den besonderen Wert des Naturschutzgebietes und Naherholungsraumes Waldhügel
und Darbrookmulde für die Stadt Rheine hingewiesen haben. Im Rahmen dieser
Debatte haben die Fraktionen im Rat der Stadt Rheine Bündnis90/Die Grünen und
die CDU einen gemeinsamen Antrag zur Überprüfung von zwei potentiellen Maßnahmenflächen
im Bereich des Waldhügels zum Zwecke der ökologischen Aufwertung gestellt.
Diese Flächen wurden ebenso von den genannten Vereinen vorgeschlagen. Nach
Einberufung eines Runden Tisches durch die Verwaltung der Stadt Rheine wurde
von den Beteiligen der Lösungsansatz vorgeschlagen, Ausgleichsmaßnahmen
zukünftig in räumlichen und/oder inhaltlichen Schwerpunktbereichen zu
realisieren.
Mit Beschluss des
Stadtentwicklungsausschusses „Planung und Umwelt“ vom 04.03.2015 (Vorlage Nr.
085/15) wurde die Verwaltung mit der Erstellung eines strategischen
Ausgleichskonzeptes beauftragt.
Das nun vorliegende
Konzept versucht, dem obigen Lösungsansatz durch eine gesamtstädtische
Betrachtung Rechnung zu tragen. Neben der naturschutzfachlichen Weiterentwicklung
des Naturschutzgebietes Waldhügel/Darbrookmulde werden weitere entwicklungsfähige
Räume konzeptionell einbezogen:
¡ Emsaue
¡ Hemelter
Bach
¡ Wambach-Niederung
¡ Heine
Für die Räume
Hemelter Bach, Wambach-Niederung und Heine wurde auf die Abgrenzungen des
Kompensationsflächenkonzeptes der Stadt Rheine für externe
Kompensationsmaßnahmen (2000) zurückgegriffen.
Darüber hinaus
werden Bereiche mit einem inhaltlich/thematischen Schwerpunkt herangezogen:
¡ „100
Bäume für Rodde“
¡ Umsetzung
Wasserrahmenrichtlinie
¡ Entsiegelungen
¡ Naturwaldentwicklung
Sowohl die
räumlichen als auch thematischen Schwerpunktbereiche sind nicht abschließend
und können ergänzt bzw. weiter fortgeschrieben werden.
Neben der
Beschreibung des jeweiligen Schwerpunktbereiches werden in der nachfolgenden
Untersuchung Entwicklungsziele formuliert und beispielhaft Maßnahmen
aufgeführt. Die Zielformulierungen sind abgestimmt mit den Inhalten des Landschaftsplanes
IV Emsaue-Nord und den betreffenden Naturschutzgebietsverordnungen.
Das vorliegende
Konzept soll eine Entscheidungsgrundlage dafür geben, welche
Schwerpunktbereiche prioritär für Ausgleichsmaßnahmen herangezogen werden
können. Hierzu wurde jedem Schwerpunktbereich eine stichwortartige Bewertung
als Entscheidungshilfe angefügt.
Der Schwerpunktraum
Waldhügel/Darbrookmulde besitzt aufgrund seines Aufwertepotentials in
Verbindung mit den vorhandenen Qualitäten sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten.
Die Umsetzung der Maßnahmen nach der Wasserrahmenrichtlinie als Pflichtaufgabe
der Stadt Rheine kann über die Durchführung von Ausgleichsmaßnahmen unterstützt
werden. Aus den genannten Gründen wird vorgeschlagen, diese beiden
Schwerpunktbereiche vorrangig zu berücksichtigen.
Für die konkrete
Umsetzung ist ein Maßnahmenkonzept zu entwickeln, welches mit den betroffenen
Vereinen und den zuständigen Fachbehörden abgestimmt werden soll.
Für die Umsetzung
der Wasserrahmenrichtlinie liegt ein abgestimmtes Maßnahmenkonzept (Umsetzungsfahrpläne
2012) bereits vor.
Anlagen:
Strategisches Ausgleichsflächenkonzept – Stadt Rheine