Betreff
Präventionsprojekt „KESS – Kinder erlernen spielerisch Sozialkompetenz“
Vorlage
083/17
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht zum Präventionsprojekt im Bereich

Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz zur Kenntnis.


Begründung:

 

Seit vielen Jahren gibt es im Bereich des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes verschiedene Präventionsprojekte für Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen. Der Grundschulbereich war in der Vergangenheit wenig abgedeckt. Deshalb hat das Jugendamt in Kooperation mit dem Jugend- und Familiendienst, Bereich MEDETO, das Projekt „KESS“ entwickelt.

 

Das Projekt „KESS – Kinder erlernen spielerisch Sozialkompetenz“ ist ein Projekt für Grundschulen, welches sich momentan in der Pilotphase befindet.

 

Soziale Kompetenzen und soziales Lernen sind wichtige Bestandteile der Lernerfahrungen in Grundschulen. Im Umgang untereinander kommt es immer wieder zu Schwierigkeiten und Konflikten. Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und Eltern beschäftigen sich täglich damit, stoßen aber oft an ihre Grenzen. Das Projekt „KESS“ soll Grundschulen unterstützen, soziale Kompetenzen zu fördern und mit Schwierigkeiten und Konflikten in der Schule umzugehen.

 

Seit Februar 2016 läuft die Pilotphase in zwei Schulklassen der Marienschule Hauenhorst. Das Projekt besteht aus zwei Elementen, der Wir-Stunde und dem Klassenrat.

 

Im Vorfeld hat eine Bedarfsermittlung mit den Eltern, Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern, und der Schulleitung der Schule stattgefunden. Diese hat ergeben, dass das Herstellen von Kontakten, das Aufrechterhalten von Beziehungen und das Austragen von Konflikten Fertigkeiten sind, die nicht alle Schülerinnen gleichermaßen beherrschen. Besonders im Umgang mit Konflikten gibt es Handlungsbedarf.

 

Ziel des Projektes ist, dass die Schülerinnen und Schüler durch verschiedene Methoden einen respektvollen und wertschätzenden Umgang untereinander lernen und verinnerlichen. Konfliktlösungsstrategien sollen erarbeitet und eingeübt werden. Regeln sollen gemeinsam entwickelt und überprüft werden. Die Kinder sollen lernen, ihre eigenen Grenzen zu kennen und zu verdeutlichen sowie die Grenzen der Anderen zu achten. Ein weiteres Ziel ist das Erkennen und Nutzen von Ressourcen der einzelnen Schülerinnen und Schüler. Durch die Möglichkeit der Partizipation erfahren die Kinder demokratische Grundprinzipien und sollen ermutigt werden, sich zu engagieren.

 

Neben den Einheiten mit den Schülerinnen und Schülern hat ein Fachtag für das Lehrerkollegium und eine Informationsveranstaltung mit den Eltern stattgefunden.

 

Das Konzept sieht vor, dass das Projekt im zweiten Halbjahr der ersten Klasse startet und bis zum Ende der vierten Klasse durchgeführt wird. Dabei übernehmen die Klassenlehrerinnen und -lehrer immer mehr das Programm. Angedacht ist auch, dass die älteren Schülerinnen und Schüler Inhalte für die Jüngeren anleiten und somit als Multiplikatoren fungieren.

 

In den vier Jahren sind die Schülerinnen und Schüler in der Lage, Verhaltensweisen einzuüben. Durch das antrainierte Verhalten aus den Wir-Stunden und das standardisierte Konzept des Klassenrates lernen die Kinder mit verschiedenen Situationen umzugehen. Dieses Verhalten nehmen sie mit in die weiterführenden Schulen.

 

Der nächste Schritt für die Etablierung des Projekts in Rheine ist, weitere Grundschulen in das Projekt aufzunehmen.

 

Frau Möllers und Herr Jansen vom Jugendamt und Frau Richter vom Jugend- und Familiendienst e. V. stellen in der Sitzung Ergebnisse aus den Bestandserhebungen und Inhalte aus dem Projekt vor.