Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der
Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht zum Präventionsprojekt im Bereich
Erzieherischer
Kinder- und Jugendschutz zur Kenntnis.
Begründung:
Seit vielen Jahren
gibt es im Bereich des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes verschiedene
Präventionsprojekte für Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen.
Der Grundschulbereich war in der Vergangenheit wenig abgedeckt. Deshalb hat das
Jugendamt in Kooperation mit dem Jugend- und Familiendienst, Bereich MEDETO,
das Projekt „KESS“ entwickelt.
Das Projekt „KESS – Kinder erlernen spielerisch
Sozialkompetenz“ ist ein Projekt für Grundschulen, welches sich momentan in
der Pilotphase befindet.
Soziale Kompetenzen
und soziales Lernen sind wichtige Bestandteile der Lernerfahrungen in
Grundschulen. Im Umgang untereinander kommt es immer wieder zu Schwierigkeiten
und Konflikten. Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und Eltern
beschäftigen sich täglich damit, stoßen aber oft an ihre Grenzen. Das Projekt
„KESS“ soll Grundschulen unterstützen, soziale Kompetenzen zu fördern und mit
Schwierigkeiten und Konflikten in der Schule umzugehen.
Seit Februar 2016
läuft die Pilotphase in zwei Schulklassen der Marienschule Hauenhorst. Das
Projekt besteht aus zwei Elementen, der Wir-Stunde und dem Klassenrat.
Im Vorfeld hat eine
Bedarfsermittlung mit den Eltern, Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und
Schülern, und der Schulleitung der Schule stattgefunden. Diese hat ergeben,
dass das
Herstellen von Kontakten, das Aufrechterhalten von Beziehungen und das
Austragen von Konflikten Fertigkeiten sind, die nicht alle Schülerinnen
gleichermaßen beherrschen. Besonders im Umgang mit Konflikten gibt es Handlungsbedarf.
Ziel des Projektes
ist, dass die Schülerinnen und Schüler durch verschiedene Methoden einen
respektvollen und wertschätzenden Umgang untereinander lernen und
verinnerlichen. Konfliktlösungsstrategien sollen erarbeitet und eingeübt
werden. Regeln sollen gemeinsam entwickelt und überprüft werden. Die Kinder
sollen lernen, ihre eigenen Grenzen zu kennen und zu verdeutlichen sowie die
Grenzen der Anderen zu achten. Ein weiteres Ziel ist das Erkennen und Nutzen
von Ressourcen der einzelnen Schülerinnen und Schüler. Durch die Möglichkeit
der Partizipation erfahren die Kinder demokratische Grundprinzipien und sollen
ermutigt werden, sich zu engagieren.
Neben den Einheiten
mit den Schülerinnen und Schülern hat ein Fachtag für das Lehrerkollegium und
eine Informationsveranstaltung mit den Eltern stattgefunden.
Das Konzept sieht
vor, dass das Projekt im zweiten Halbjahr der ersten Klasse startet und bis zum
Ende der vierten Klasse durchgeführt wird. Dabei übernehmen die
Klassenlehrerinnen und -lehrer immer mehr das Programm. Angedacht ist auch,
dass die älteren Schülerinnen und Schüler Inhalte für die Jüngeren anleiten und
somit als Multiplikatoren fungieren.
In den vier Jahren
sind die Schülerinnen und Schüler in der Lage, Verhaltensweisen einzuüben.
Durch das antrainierte Verhalten aus den Wir-Stunden und das standardisierte
Konzept des Klassenrates lernen die Kinder mit verschiedenen Situationen
umzugehen. Dieses Verhalten nehmen sie mit in die weiterführenden Schulen.
Der nächste Schritt
für die Etablierung des Projekts in Rheine ist, weitere Grundschulen in das
Projekt aufzunehmen.
Frau Möllers und
Herr Jansen vom Jugendamt und Frau Richter vom Jugend- und Familiendienst e. V.
stellen in der Sitzung Ergebnisse aus den Bestandserhebungen und Inhalte aus
dem Projekt vor.