Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Sportausschuss begrüßt das Projekt zur
Unterstützung des Schwimmunterrichtes an Rheiner Grundschulen und beschließt,
dass sich die Stadt Rheine für das laufende Schuljahr (September 2017 – Juli
2018) mit maximal 6.000 € an den Kosten daran beteiligt.
Begründung:
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Immer weniger Kinder und Jugendliche können
schwimmen. Darauf wies Anfang Juni die DLRG mit Bezug auf eine Forsa-Umfrage
hin. Danach sind knapp 60% der Zehnjährigen keine sicheren Schwimmer. Die Gründe sind
vielschichtig. Als ein Grund wurde der Rückgang des Schwimmunterrichtes an
Grundschulen genannt. Aber auch fehlende Schwimmbäder oder zu wenige
Schwimmkursangebote in Vereinen wären zu beobachten. Schließlich bemühten sich
viele Eltern nicht ausreichend, um ihren Kindern das Schwimmen
beizubringen.
§
Im Schuljahr 2016/2017 startete auf Initiative des
Stadtsportverbandes ein Pilotprojekt, um diesem Zustand entgegenzuwirken. Dabei
wurde eine Abfrage an die Grundschulen gestartet, um den Bedarf zu ermitteln.
Gleichzeitig wurde bei den schwimmsporttreibenden Vereinen angefragt, ob
qualifizierte Trainer(innen) zur Verfügung stehen.
§
Die Resonanz war sehr positiv. Denn 13 von 14
Grundschulen haben sich an der Pilotphase beteiligt, in der sich qualifizierte
Übungsleiter(innen) des TV Jahn Rheine beim jeweiligen Schwimmunterricht als
zusätzliche Fachkräfte gezielt um die Kinder mit dem größten Ausbildungsbedarf
kümmerten.
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Auch die Bewertung der Pilotphase fiel bei den
Beteiligten positiv aus. So berichteten die Schulleitungen, dass sich die
Anzahl der Schwimmer(innen) im Vergleich zu vorher deutlich erhöht haben. Als
Orientierungszahl wurde genannt, dass insgesamt 44% der Kinder, die als
Nichtschwimmer(innen) begonnen hatten, zumindest das sogenannte „Seepferdchen-Abzeichen“
erlangt haben.
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Verbunden ist dieses Projekt allerdings auch mit
Kosten für die Schwimmtrainer, die immerhin im gesamten Schuljahr an über 500
Unterrichtsstunden teilnehmen. Die Kosten dafür belaufen sich auf ca. 12.000 €.
Getragen wurden sie in der Pilotphase aus dem städtischen Sportbudget.
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Aufgrund der positiven Erfahrungen, soll das
Projekt nun fortgesetzt werden. Dazu hat
der Stadtsportverband, der auch die Stundenplanung organisiert, ein
Finanzierungsmodell entwickelt. Das Modell sieht eine Teilung der Kosten der
folgenden Partner vor: Stadtsportverband, Stadt Rheine, Unternehmenssponsoring.
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Der Stadtsportverband bittet um eine entsprechende
Bezuschussung des Projektes durch die Stadt Rheine.
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Hingewiesen werden muss darauf, dass die Thematik im
Kern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Insbesondere die Eltern, aber
auch die Grundschulen, die den Auftrag haben Schüler im Schwimmen auszubilden,
sind hier grundsätzlich in der Pflicht.
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In diesem Zusammenhang darf auch auf die
Koalitionsvereinbarung für NRW der neuen Landesregierung im Handlungsfeld Sport
hingewiesen werden. Dort ist u.a. als Priorität aufgeführt, dass am Ende der
Grundschulzeit jedes Kind sicher schwimmen können muss. Dazu soll unter anderem
ein Austausch mit dem DLRG initiiert werden, um die zukünftige Schwimmförderung
sicherzustellen. Hier bleibt abzuwarten, wie sich die Umsetzung ganz praktisch
gestalten wird.
§
Unbestritten setzt das Projekt in Rheine ein wichtiges
Zeichen und schafft – mit regionalem Modellcharakter – Bewusstsein dafür,
Kindern das Schwimmenlernen zu ermöglichen.
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Und schließlich empfiehlt auch der
Sportentwicklungsplan als sogenanntes Starterprojekt, die Bemühungen zur
Erlangung der Schwimmfähigkeit der Kinder zu intensivieren.
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Die finanzielle Beteiligung kann aus dem laufenden
Sportbudget sichergestellt werden
Um Zustimmung zum Beschlussvorschlag wird
gebeten.