Betreff
Soziale Stadt Dorenkamp - Teilprojekt: Aufwertung "Neue Mitte"
Vorstellung des Entwurfes
Vorlage
296/17
Aktenzeichen
PG 5.10 - gl
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz der Stadt Rheine stimmt der Aufwertung der „Neuen Mitte“ zu. Auf Basis des vorgestellten Entwurfes für die Ausführungsplanung soll die Ausschreibung erfolgen.


Begründung:

 

1.      Vorgeschichte/Hintergrund

 

Im März 2014 hat der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Rheine beschlossen, mit dem Teilprojekt Aufwertung „Neue Mitte“ zu beginnen. Des Weiteren wurde beschlossen, dass die Aufwertung „Neue Mitte“ im engen Zusammenhang mit weiteren Teilprojekten zur Entwicklung von öffentlichen Frei- und Grünflächen aus dem IHK Dorenkamp steht, die bearbeitet und umgesetzt werden sollen. Angesichts der engen inhaltlichen Verzahnung der freiraumplanerischen Teilprojekte waren die gesamten Planungsleistungen für die Teilprojekte insgesamt auszuschreiben und an einen Auftragnehmer zu vergeben.

 

Folgende Teilprojekte wurden zusammen ausgeschrieben und im Mai 2016 an das Büro Gasse/Schumacher/Schramm (GSS) aus Bremen vergeben:

 

-          B2 a,b     Planungswerkstatt Kirmesplatz/ Umgestaltung Kirmesplatz 

-          B3          Wege mit Aufenthalts- und Erlebnisqualitäten

-          B4a         Aufwertung Wegeverbindungen

-          A1e         Gestaltung Kreuzungspunkte Darbrookstraße

-          B4d        Alleebepflanzung

-          B1          Aufwertung „Neue Mitte“

-          B4c         Gestaltung von Eingangszonen

 

Der Vorentwurf zur freiraumplanerischen Umgestaltung der Neuen Mitte im Dorenkamp basiert auf den Ergebnissen eines stufenweisen, aufeinander aufgebauten Beteiligungsprozesses. Beginnend mit einer offenen Ideenwerkstatt, einem Infoabend und Workshop mit Schlüsselakteuren und Gewerbetreibenden erfolgte in einem zweiten Schritt eine Variantendiskussion mit den Bürgern auf dem Stadtteilfest im September 2016.

 

2.      Entwurfsbeschreibung

 

Zielsetzung der Umgestaltungsmaßnahmen ist die Verbesserung der Aufenthaltsqualität unter Berücksichtigung der funktionalen Rahmenbedingen eines Nahversorgungszentrums mit diversen Einzelhandels- und Dienstleistungsangeboten. Die Einzelmaßnahme soll aus einem Gesamtkonzept abgeleitet werden und die parallel angedachten Umbaumaßnahmen am Platz einbeziehen.

 

Der Pfarrer Bergmannshof Platz ist ein starkes Nahversorgungszentrum. Funktional ist der Platz durch den motorisierten Verkehr und die Stellplatzanlagen geprägt. Weiterhin teilt sich der Platz räumlich in einen nördlichen Bereich mit Kirche, Sparkasse, Bäckerei und einen südlichen Teil mit den Einzelhändlern und Dienstleistungsangeboten, der sich zur Breiten Straße hin öffnet. Die zentrale Platanenreihe ist als grünes Element prägend. Begleitend hierzu sind Fußgängerbereiche und Sitzmöglichkeiten angeordnet. Die Aufenthaltsqualität dieser Freianlagen ist aufgrund der Prägung durch den ruhenden Verkehr mangelhaft. Weiterhin gibt es Probleme mit der Barrierefreiheit.

 

Die Umgestaltungsmaßnahmen nehmen diese Defizite auf und setzen im nördlichen Platzbereich einen neuen Schwerpunkt. Der historische Stadtgrundriss und alte Fotografien zeigen an dieser Stelle einen zusammenhängenden Kirchenvorplatz in der Achse der Elisabethkirche bis zum Gebäude an der Hammersenstraße.

 

Diese städtebaulichen Grundgedanken nimmt der Vorentwurf (s. Anlage 1) auf und versucht über die Aufweitung des Kirchenvorplatzes (Teilbereiche 1-4) in der Achse der Elisabethkirche mit dem prägenden Eingangsbereich einschl. der temporären Nutzung der Stellplatzflächen für einen Feierabendmarkt den öffentlichen Raum zu stärken, ohne großflächig in die vorhandene Stellplatzanzahl einzugreifen. Die Integration einer über den Verfügungsfond bewilligten Boule Fläche (Teilbereich 1) sowie die Erweiterung der Platanenreihe an dieser Stelle verbessert die Aufenthaltsqualität erheblich.

Durch die einheitliche Pflasterung der Darbrookstraße (Teilbereich 2) wird der Platz gestalterisch zusammengeführt. Einheitliche Ausstattungselemente und die Fortführung der Gestaltungssprache in die Darbrookstraße hinein zum angedachten Neubau des Maximilian Kolbe Hauses nehmen aktuelle Planungsansätze integrativ auf. Der zentrale Wassertisch mit Sitzmöglichkeiten schafft einen neuen Treffpunkt für die Nutzer der Neuen Mitte komplementär zur Boule Fläche unter den Platanen.

 

Im südlichen Bereich des Pfarrer Bergmannshof Platzes sollen aufgrund des Raumbedarfes der Stellplatzanlagen nur punktuelle Aufwertungen erfolgen. So ist der Übergangsbereich zwischen den beiden größeren Einzelhändlern (Teilbereich 5) offener und barrierefreier zu gestalten. Hierzu werden vier zusätzliche Bäume vorgesehen, die Fahrradstellplätze erweitert und die Behindertenparkplätze umgebaut. Im Eingangsbereich des Platzes von der Breiten Straße aus soll Sommerflor in Gefäßen ein offeneres, bunteres Bild erzeugen. Pflanzungen sind aufgrund von Versorgungsleitungen in diesem Bereich nicht möglich.

 

3. Finanzierung

 

Im Kostenrahmen der Einzelprojekte „Neue Mitte“ sind die Mittel für die Umsetzung der Teilbereiche 1-3 mit 210.000 € vorgesehen.

Die Finanzierung des Teilbereiches 4 ist im weiteren Planungsprozess mit den Flächeneigentümern abzustimmen und vertraglich zu sichern.

Der Wassertisch ist ggf. durch Sponsoring in Investition und Unterhaltung zu finanzieren.

Der Teilbereich 5 ist im Gesamtkonzept vorgesehen, liegt allerdings über dem Kostenrahmen des Projektes und ist daher derzeit nicht finanzierbar.


Anlagen:

 

Anlage 1: Vorentwurf