Beschlussvorschlag/Empfehlung:
- Der Jugendhilfeausschuss nimmt die Kita-Bedarfsplanung für den
Südraum zur Kenntnis.
- Der Jugendhilfeausschuss beschließt, die Kita Kunterbunt,
Schulstr. 3 in 48432 Rheine, zum 01.08.2018 um eine Gruppenform II zu erweitern.
Dazu wird befristet auf 5 Jahre ein Nebenstandort im Atrium-Bildungshaus,
Industriestr. 25 in 48432 Rheine geschaffen. Der Träger der Kita
Kunterbunt, der Jugend- und Familiendienst, Wadelheimer Chaussee 195 in
48432 Rheine, erhält für die Einrichtung dieser zusätzlichen Gruppe einen
Investitionskostenzuschuss in Höhe von 35.000,00 €.
- Der Jugendhilfeausschuss beschließt, die Kita St. Ludgerus/Elte,
Kiärkpädken 49 in 48432 Rheine, nach Möglichkeit um eine Gruppenform III
zu erweitern. Die notwendige Finanzierung soll über das
Bundesinvestitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung 2017 bis 2020“
bereitgestellt werden. Die anfallenden Erweiterungskosten sind dem Jugendhilfeausschuss
zur endgültigen Beschlussfassung vorzulegen.
- Der Jugendhilfeausschuss beschließt, in Mesum am Hohe Heideweg
eine zusätzliche 3-gruppige Kita mit den Gruppenformen I, II und III zu
schaffen, die zum 01.08.2020 ihren Betrieb aufnimmt.
Begründung:
Am 28.09.2017 hat der
Jugendhilfeausschuss die Verwaltung beauftragt, für den Stadtteil Mesum unter Einbeziehung
der Stadtteile Elte und Hauenhorst eine Kita-Bedarfsplanung vorzulegen, die als
Entscheidungsgrundlage für weitere Investitionen in Kindertageseinrichtungen im
Südraum dienen soll.
1.)
Kita-Bedarfsplanung
für den Südraum:
Abweichend von der
jährlichen Kindergartenbedarfsplanung, die nur nach den Planungsbezirken rechts
der Ems, links der Ems und Südraum unterscheidet, ist es für Mesum, Elte und
Hauenhorst auch möglich, eine stadtteilbezogene Planung aufzulegen. Dabei wird
unterstellt, dass die Kinder dann auch die Kita(s) im jeweiligen Stadtteil
besuchen. Bei den folgenden Bedarfsberechnungen wurde auf aktuelle
Einwohnerzahlen zum 30.09.2017 zurückgegriffen.
Einwohnerzahlen zum Stichtag
30.09.2017 |
|||||||||
Jahrgänge |
2010 |
2011 |
2012 |
2013 |
2014 |
2015 |
2016 |
||
Hauenhorst |
34 |
41 |
26 |
36 |
31 |
42 |
35 |
||
Elte |
21 |
13 |
20 |
21 |
22 |
20 |
18 |
||
Mesum |
88 |
74 |
75 |
71 |
64 |
81 |
81 |
||
Gesamtergebnis |
143 |
128 |
121 |
128 |
117 |
143 |
134 |
||
Unter
Berücksichtigung der Einschulungsstichtage und des Wechsels von U3 nach Ü3
werden die einzelnen Jahrgänge zur Ü3-Altersstufe zusammengefasst, mit der
Betreuungsquote gewichtet und dann dem vorhandenem Angebot an Betreuungsplätzen
gegenübergestellt:
SÜDRAUM |
2018/19 |
2019/20 |
2020/21 |
2021/22 |
Bedarf an Ü3-Betreuungsplätzen |
385 |
393 |
409 |
406 |
Angebot an Ü3-Betreuungsplätzen |
360 |
360 |
360 |
360 |
|
-25 |
-33 |
-49 |
-46 |
Die
folgenden Übersichten zeigen den Bedarf und das Angebot im Ü3 Bereich
je Stadtteil:
MESUM |
2018/19 |
2019/20 |
2020/21 |
2021/22 |
Bedarf an Ü3-Betreuungsplätzen |
216 |
224 |
239 |
244 |
Angebot an Ü3-Betreuungsplätzen |
221 |
221 |
221 |
221 |
|
5 |
-3 |
-18 |
-23 |
In
Mesum reicht das Angebot bis zum Sommer 2020 aus. Selbst wenn sich bis dahin
noch ein zusätzlicher Bedarf ergeben sollte, kann dieser durch Überbelegung
(max. 16 Plätze) gesichert werden. Zum Sommer 2020 müssen zusätzliche Plätze
geschaffen werden.
HAUENHORST |
2018/19 |
2019/20 |
2020/21 |
2021/22 |
Bedarf an Ü3-Betreuungsplätzen |
106 |
108 |
111 |
107 |
Angebot an Ü3-Betreuungsplätzen, davon
22 im mobilen Raumsystem |
111 |
111 |
111 |
111 |
|
5 |
3 |
0 |
4 |
Die
Zahlen für Hauenhorst zeigen, dass es zusammen mit den 22 Plätzen im mobilen
Raumsystem ein leichtes Überangebot an Plätzen gibt. Ohne das mobile Raumsystem
würden dagegen 17 Plätze fehlen, die man auch nicht mit einer Überbelegung
(max. 6 Plätze) abdecken könnte.
ELTE |
2018/19 |
2019/20 |
2020/21 |
2021/22 |
Bedarf an Ü3-Betreuungsplätzen |
63 |
61 |
59 |
55 |
Angebot an Ü3-Betreuungsplätzen |
28 |
28 |
28 |
28 |
|
-35 |
-33 |
-31 |
-27 |
Für
Elte ist das Angebot an Ü3-Betreuungsplätzen deutlich zu gering.
Handlungsoptionen
zur Sicherstellung des Ü3-Bedarfes
·
Die
Kita St. Ludgerus/Elte könnte um eine Gruppenform III erweitert werden.
·
Auf
dem reservierten Grundstück in Mesum-Nord am Hohe Heideweg könnte eine zwei-
oder dreigruppige Kita neu geschaffen werden.
Mit
der zusätzlichen Gruppenform III in Elte, die zum Sommer 2019 in Betrieb gehen
könnte, würde die Bedarfslage dort annähernd gedeckt. Die Ü3-Kinder, die heute
in der Kita St. Ludgerus/Elte keinen Platz finden, bräuchten nicht länger nach Mesum
und nach Gellendorf ausweichen.
In
Gellendorf könnte in der Kita St. Konrad eine Gruppenform I in eine Gruppenform
II gewandelt werden, um so rechts der Ems weitere dringend notwendige Plätze
für unter zweijährige Kinder zu schaffen.
In
Mesum würde sich die Versorgungslage im Kindergartenjahr 2019/20 entspannen.
Weitere Zuwächse aus dem Neubaugebiet Mesum-Nord könnten aufgefangen werden.
Zum
Kindergartenjahr 2020/21 müsste dann eine neue Kita am Hohe Heideweg in Betrieb
gehen. Es würde sich anbieten, eine Kita mit den Gruppenformen I + II + III zu
schaffen. Sollten sich damit Überkapazitäten für die Ü3-Versorgung ergeben,
gibt es eine Möglichkeit, die Kitas in Mesum auszulasten.
·
In
den Kitas St. Marien/Mesum oder St. Josef/Mesum könnte eine Gruppenform I in eine
Gruppenform II umgewandelt werden.
Die
folgenden Übersichten zeigen den Bedarf und das Angebot im U3 Bereich je Stadtteil:
Für
den Südraum gibt es keine eigenen Bedarfsquoten bei der U3-Betreuung, so dass
die Bedarfsquoten für gesamte Stadt Rheine aus der letzten
Kindergartenbedarfsplanung übernommen werden:
MESUM |
2018/19 |
Bedarf an U3-Betreuungsplätzen (75 %
von 81 zweijährigen Kindern) |
61 |
Angebot an U3-Betreuungsplätzen |
42 |
|
-19 |
Bedarf an U2-Betreuungsplätzen (10 %
von 162 unter zweijährigen Kindern) |
16 |
Angebot an U2-Betreuungsplätzen |
6 |
|
-10 |
HAUENHORST |
2018/19 |
Bedarf an U3-Betreuungsplätzen (75 %
von 37 zweijährigen Kindern) |
28 |
Angebot an U3-Betreuungsplätzen |
22 |
|
-6 |
Bedarf an U2-Betreuungsplätzen (10 %
von 74 unter zweijährigen Kindern) |
7 |
Angebot an U2-Betreuungsplätzen |
6 |
|
-1 |
ELTE |
2018/19 |
Bedarf an U3-Betreuungsplätzen (75 %
von 18 zweijährigen Kindern) |
14 |
Angebot an U3-Betreuungsplätzen |
12 |
|
-2 |
Bedarf an U2-Betreuungsplätzen (10 %
von 36 unter zweijährigen Kindern) |
4 |
Angebot an U2-Betreuungsplätzen |
0 |
|
-4 |
Der größte Handlungsbedarf an zusätzlichen U3/U2-Plätzen ist
in Mesum. Die alternative Betreuungsform Kindertagespflege kommt gerade auch im
Südraum an ihre Grenzen.
Die Verwaltung hatte deswegen in der letzten
Jugendhilfeausschusssitzung am 28. September 2017 vorgeschlagen, schon zum
01.08.2018 eine zusätzliche Gruppenform II für die Kita Kunterbunt zu schaffen,
die als Nebenstandort im Atrium angebunden würde.
Erst mit dem Neubau einer Kita am Hohe Heideweg würden zu
2020 weitere dringend benötigte Plätze in der Gruppenform II entstehen können.
Das der Neubau einer Kita am Hohe Heideweg erst zum Sommer 2020 sinnvoll ist,
wurde in den obigen Ausführungen zum Ü3-Bedarf dargelegt.
Die
Jugendhilfeplanung schlägt zur Sicherstellung des Ü3- / U3-Betreuungsbedarfes
im Südraum folgende Maßnahmen vor:
·
Zum 01.08.2018 die Kita Kunterbunt um eine Gruppenform II zu
erweitern und dafür den Nebenstandort im Atrium zu nutzen. Diese zusätzliche
Gruppenform II sollte zunächst auf 5 Jahre (entspricht der Zweckbindung für die
Investionen) befristet werden, um dann zu prüfen, ob der Nebenstandort noch
notwendig ist.
·
Zum 01.08.2019 die Kita St. Ludgerus/Elte um eine Gruppenform
III zu erweitern.
·
Zum 01.08.2020 eine neue Kita am Hohe Heideweg mit den Gruppenformen I + II + III zu
schaffen. Parallel muss dann über eventuelle Gruppenumwandlungen in den Kitas
St. Marien/Mesum oder St. Josef/Mesum nachgedacht werden.
Damit
ergäbe sich im Südraum folgende Versorgung mit Ü3-Plätzen:
SÜDRAUM |
2018/19 |
2019/20 |
2020/21 |
2021/22 |
Bedarf an Ü3-Betreuungsplätzen |
385 |
393 |
409 |
406 |
Angebot an Ü3-Betreuungsplätzen |
360 |
360 |
360 |
360 |
zzgl. 3. Gruppe in Elte |
|
22 |
22 |
22 |
zzgl. Kita Hohe Heideweg |
|
|
38 |
38 |
|
-25 |
-11 |
11 |
14 |
Damit
bestünde ab 2020/21 Spielraum für eine evt. Gruppenumwandlung von I nach II.
2.)
Eine
zusätzliche Gruppenform II in der Kita Kunterbunt
Wie
zuvor beschreiben, wird zeitnah eine zusätzliche Gruppenform II für Mesum
benötigt. Abweichend vom Beschlussvorschlag zur letzten
Jugendhilfeausschusssitzung (vgl. Vorlage Nr. 234/17), wird eine Befristung auf
5 Jahre vorgeschlagen. Sollte es nach Ablauf dieser 5 Jahre möglich sein, die
notwendigen Gruppenformen II ohne Nebenstandorte anzubieten, könnte dieses nach
Ablauf der 5 Jahre dann realisiert werden. Eine kürzere Befristung ist nicht möglich,
da die Zweckbindung der Landesmittel für die Investitionen in die Ausstattung 5
Jahre beträgt.
Für
den U3-Ausbau von 10 zusätzlichen U3-Plätzen erkennt das Land Kosten in Höhe
von maximal 35.000 € an und fördert sie dann mit 90 %. Da für die neue Gruppenform
II zum Teil auf schon vorhandene Einrichtung im Atrium-Bildungshaus
zurückgegriffen werden kann, reicht der im Rahmen der U3-Förderung maximal
mögliche Betrag aus.
3.)
Eine
zusätzliche Gruppenform III in der Kita St. Ludgerus/Elte
Mit
der aktuellen Kindergartenbedarfsplanung vom Juni 2017 wurde schon darauf
hingewiesen, dass, falls es in Elte eine Erweiterungsmöglichkeit der dortigen
Kita geben könnte, diese favorisiert werden sollte. In Elte gibt es zum einen
zu wenig Ü3-Plätze, so dass sehr viele Eltern gezwungen sind, in andere
Stadtteile auszuweichen. Zum anderen führt die derzeitige Gruppenstruktur mit 2
x Gruppenform I mit insgesamt 12 U3-Plätzen zu einer ständigen Überbelegung der
Kita, die nach Ansicht der zuständigen Fachberatung und des Landesjugendamtes
nicht tragbar ist.
Die
Erweiterung der Kita St. Ludgerus/Elte um eine Gruppenform III bedeutet für die
Kita auch eine langfristige Planungssicherheit. Sollte der Ü3-Bedarf
zurückgehen, könnte mit einer Gruppenumwandlung von Gf I nach Gf II die Kita
weiter voll ausgelastet werden.
Mit
den Fördermitteln aus dem Bundesinvestitionsprogramm
„Kinderbetreuungsfinanzierung 2017 bis 2020“ ergibt sich die Chance, die
finanziellen Voraussetzungen für die Erweiterung der Kita St. Ludgerus/Elte zu
schaffen. Derzeit wird in einem intensiven Austausch mit dem Träger und dem
Landesjugendamt ein Konzept entwickelt, wie sich die Erweiterung der Kita um
eine Gruppenform III darstellen ließe. Die sich daraus ergebende
Kostenschätzung bedarf dann noch der baufachlichen Prüfung durch die
Hochbauverwaltung der Stadt Rheine.
Für
20 – 25 Plätze in der Gruppenform III wird pro Platz maximal eine
Investitionssumme von 30.000 € anerkannt und zu 90 % mit Bundesmitteln
gefördert.
Eine
Übernahme des verbleibenden 10 %igen Anteils durch die Stadt Rheine ist
notwendig, da die Maßnahme ansonsten für den Träger nicht durchführbar wäre. Wie
hoch die tatsächliche Summe der anfallenden Erweiterungskosten ist, die nicht
durch die Bundesmittel gedeckt sind, werden dem Jugendhilfeausschuss in seiner
Sitzung am 14.12.2017 zur Beschlussfassung vorgelegt. Die Beschlussfassung ist
wegen der Vorgaben aus dem Investitionsprogramm noch in diesem Jahr notwendig.
Nur
mit diesem Projekt lassen sich die für die Stadt Rheine bis zum Jan. 2018
reservierten Fördergelder sicher in Anspruch nehmen. Andernfalls muss nach
Rückmeldung aus dem Landesjugendamt damit gerechnet werden, dass die Gelder an
andere Kommunen umverteilt werden.
4.)
Eine
zusätzliche Kita im Mesum am Hohe Heideweg
Bei
der Planung des Neubaugebietes Mesum-Nord Teil III war ein Grundstück am Hohe
Heideweg für eine Kita reserviert worden. Wenn man die reine Bauzeit für eine
neue Kita betrachtet, könnte an diesem Standort schon zum 01.08.2019 eine
zusätzliche Kita in Betrieb gehen. Zusammen mit der Erweiterung der Kita St.
Ludgerus/Elte gäbe es dann ein erhebliches Überangebot an Ü3-Plätzen im
Südraum. Deswegen sollte die Inbetriebnahme der zusätzlichen Kita erst zum
Sommer 2020 erfolgen.
Um
den Betreuungsbedarf für Mesum abbilden zu können, soll die Kita dreigruppig
mit den Gruppenformen I, II und III geführt werden.