Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der
Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht und die Vorstellung zum Thema
„Beteiligungsgremien in der Stadt Rheine“ zur Kenntnis.
Begründung:
Kinder
– Jugendbeteiligung meint, sich aktiv an den verschiedenen Prozessen im
öffentlichen und privaten Leben einzubringen. Ergebnisse aus diversen
Untersuchungen zeigen, dass Jugendliche bei den verschiedenen
Mitwirkungsangeboten sich eher auf projektartige Formen der Beteiligung konzentrieren
(siehe Bertelsmann Stiftung). Jugendliche engagieren sich stärker im
sozialpolitischen Bereich, im parteipolitischen Bereich sind sie eher
zurückhaltend. Jugendliche sind dann bereit, sich aktiv einzubringen, wenn die
Projekte von ihnen gestaltet sind und in einem überschaubaren zeitlichen Rahmen
stattfinden.
Ähnliche
Ergebnisse sind auch im Schulbereich zu erkennen. Im Rahmen der Mitwirkung von
Schülerinnen und Schülern engagieren sich Kinder und Jugendliche als
Klassensprecherinnen und Klassensprecher bzw. wirken in Schulgremien mit. Seit
dem Jahr 2011 ist im Sekundarbereich die Drittelparität von Lehrkräften, Eltern
und Schülerinnen und Schülern bei der Zusammensetzung der Schulkonferenz
schulgesetzlich wieder hergestellt. Obwohl die Schule rein organisatorisch und
strukturell gesehen partizipative Rahmenbedingungen vorsieht, ist Schule nicht
der Ort, wo das Beteiligungsengagement der Schülerinnen und Schüler sich
hervorhebt (10. Kinder- Jugendbericht der Landesregierung NRW).
Für
Jugendliche sind projektartige und überschaubare Formen der Beteiligung
angesagt (Beispiele, Hilfe für Menschen in Not, Gewalt- Suchtprävention,
Zusammenleben von verschiedenen Bevölkerungsgruppen, Flüchtlingsproblematik).
Dies bedeutet, dass für Kinder und Jugendliche der Inhalt der
Beteiligungsprojekte von großer Bedeutung ist. Diese Inhalte müssen sie
ansprechen bzw. von ihnen eigenständig entwickelt worden sein. Oft besteht der
Wunsch „etwas zu verändern“ bzw. etwas zu bewirken. Dabei sollte es zentraler
Bestandteil sein, die Jugendlichen selbst aktiv in den Beteiligungsprozess
miteinzubeziehen und dies von Anfang an.
In
der Stadt Rheine sind seit dem Jahr 2003 (mit der Einstellung einer
Halbtagskraft beim Jugendamt der Stadt Rheine, im Bereich Partizipation), unterschiedliche
Beteiligungsprojekte mit verschiedenen Trägern unter Mitwirkung von Kindern und
Jugendliche konzeptionell aufgestellt und ständig weiterentwickelt worden.
Teilweise sind diverse Projekte auf Anregung der Kinder und Jugendlichen
(Beispiele: Stadtschülervertretung, Kinderbeirat) entstanden. Gerade diese
Projekte zeichnen sich durch eine intensive Nachhaltigkeit aus. Das bedeutet,
dass die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in allen relevanten Bereichen
der Kinder- und Jugendarbeit nicht nur Methode pädagogischen Handelns ist
sondern auch aktiv von den begleitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der
verschiedenen Organisationen gelebt wird. Diese Einstellung zeigt sich auch bei
der Planung „Renovierung von Spielflächen“. Hier wird bei allen Planungen viel
Wert auf die Beteiligung der Kinder, Jugendlichen, Erwachsenen als Nutzer der
Fläche aber auch auf die Beteiligung des Beirates für Menschen mit Behinderung,
des Seniorenbeirates sowie der Stadtteilbeiräte als Interessensvertreter
gelegt.
Im
Folgenden werden die einzelnen Beteiligungsprojekte abgebildet:
Zu den
Inhalten der einzelnen Beteiligungsprojekte
Kinder- und Jugendförderplan
Inhalt/Thema des Projektes (Was?) |
Im I. Quartal 2020 soll der vierte Kinder- und
Jugendförderplan der Stadt Rheine im Jugendhilfeausschuss verabschiedet
werden. Der Kinder- und Jugendförderplan gilt als Handlungsplan für den
Zeitraum 2021 bis 2027. Die Entwicklung soll in Zusammenarbeit mit
verschiedenen Institutionen und Personen erfolgen. |
Ansprechpartnerin/Ansprechpartner des Projektes (Wer?) |
Zuständig ist das Jugendamt der Stadt Rheine –
Bereich Kinder- und Jugendarbeit in Kooperation mit den Trägern der Jugendarbeit (Stadtjugendring
Rheine e. V., Jugend- und Familiendienst e. V., Jugendzentrum
Jakobi, Kath. Jugendwerk Rheine e. V., Kath.
Jugendwerk Mesum e.V.), Trägern der verbandlichen Jugendarbeit (Stadtjugendring e. V., Stadtsportverband,
Kath. Kirchengemeinden, Ev. Kirchengemeinden), den weiteren Vereinen und
Einrichtungen, die im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit tätig sind und
natürlich Kindern und Jugendlichen aus Rheine. |
Zeitraum des Projektes (Wann?) |
2017 bis 2020 |
Durchführung (Realisierung) des Projektes (Wie?) |
Die Entwicklung des Förderplans soll in
verschiedenen Phasen stattfinden, um eine größtmögliche Beteiligungsstruktur
zu erreichen. Folgende Schritte sind geplant: · Workshop mit Haupt- und
Ehrenamtlichen in der Kinder- und Jugendarbeit · Befragung von Kindern
und Jugendlichen (Fragebogen zur Ermittlung des Ist-Zustandes und
Formulierung von Bedarfen) · Kinder- und Jugendforen
(Planungsworkshop zur Ermittlung von Bedarfen und Wünschen) · Überarbeitung der
„Richtlinien zur Förderung freier gemeinnütziger Träger der Jugendarbeit der
Stadt Rheine“ Die Ergebnisse aus allen vier Schritten sollen am
Ende ausgewertet und im Kinder- und Jugendförderplan zusammengefasst werden.
Dieser dient als Grundlage für die weitere Maßnahmenplanung im Bereich der
Kinder- und Jugendarbeit in Rheine. |
Anlass des Projektes (Warum?) |
Alle sechs Jahre wird ein neuer Kinder- und
Jugendförderplan verabschiedet. Um diesen zielgruppengerecht zu gestalten ist
es notwendig, Kinder und Jugendliche aus Rheine und alle, die mit dieser
Zielgruppe arbeiten, an der Entwicklung maßgeblich zu beteiligen. |
KESS –
Kinder erlernen spielerisch Sozialkompetenzen
Inhalt/Thema des Projektes (Was?) |
KESS ist ein Pilotprojekt, das momentan in einer
Grundschule in Rheine durchgeführt wird. In dem Projekt geht es um das Erlernen von
sozialen Kompetenzen. Das Herstellen von
Kontakten, das Aufeinander-Zugehen, das Aufrechterhalten von Beziehungen und
das Austragen von Konflikten sind Fertigkeiten, die nicht alle Schülerinnen
und Schüler gleichermaßen beherrschen. Um ein konstruktives Zusammenleben und
Arbeiten als Klasse zu ermöglichen, müssen alle Mitglieder der Gruppe die
Grundregeln des miteinander Umgehens kennen, verstehen und akzeptieren
lernen. |
Ansprechpartnerin/Ansprechpartner des Projektes (Wer?) |
Das Projekt wird durchgeführt vom Jugendamt der
Stadt Rheine, Bereich Kinder- und Jugendschutz und Partizipation in
Kooperation mit dem Jugend- und Familiendienst Rheine e.V. |
Zeitraum des Projektes (Wann?) |
Das Projekt startet im zweiten Halbjahr der
ersten Klasse und geht bis zum Ende der vierten Klasse. Anfänglich findet das
Projekt wöchentlich in einer Schulstunde (45 Minuten) statt. Später findet
das Projekt alle zwei Wochen statt. |
Durchführung (Realisierung) des Projektes (Wie?) |
Das Projekt besteht aus zwei Bestandteilen: 1)
Wir-Stunde 2)
Klassenrat |
Anlass des Projektes (Warum?) |
In Rheine gibt es viele Angebote im Bereich der
Prävention und der Partizipation für Kinder und Jugendliche in den
weiterführenden Schulen. Projekte in Grundschulen gibt es nur vereinzelt. Das
Projekt KESS möchte in Zukunft mehr Grundschulen in Rheine erreichen um dort
kontinuierlich das Thema „Soziales Lernen“ zu etablieren. So können in den
Bereichen Prävention und Partizipation Schülerinnen und Schüler von der
ersten Klasse bis zur Oberstufe erreicht werden. |
Rahmenplan
Innenstadt – Kinder- und Jugendbeteiligung
Inhalt/Thema des Projektes (Was?) |
Der Rahmenplan Innenstadt wurde am 11. Februar 2014 vom Rat der Stadt
Rheine beschlossen. Der Plan dient als integriertes Handlungskonzept für den
Kernbereich der Innenstadt. Hierfür wurden durch die
Rahmenplanung sechs Handlungsfelder ausgemacht. Diese sind in
unterschiedlichen Beteiligungsformaten mit den Bürgerinnen und Bürgern, den
Innenstadtakteuren und der Politik erarbeitet, diskutiert und ausgearbeitet
worden. Eine Zielgruppe, die in diesen
Beteiligungsformaten einbezogen wurde, sind Kinder und Jugendliche und deren
Eltern. In Workshops und Befragungen konnten sie ihre Ideen, Wünsche und
Kritik zur Neugestaltung der Innenstadt äußern. |
Ansprechpartnerin/Ansprechpartner des Projektes (Wer?) |
Das Beteiligungsverfahren wurde durchgeführt vom
Jugendamt der Stadt Rheine, Bereich Kinder- und Jugendarbeit. Das Projekt mit
den Grundschülerinnen und -schülern wurde in Kooperation mit dem Jugend- und
Familiendienst Rheine e.V. und den Technischen Betrieben Rheine durchgeführt.
|
Zeitraum des Projektes (Wann?) |
Herbst 2016 |
Durchführung (Realisierung) des Projektes (Wie?) |
Die Kinder und Jugendlichen wurden in vier
Etappen beteiligt: 1)
Befragung von Jugendlichen 2)
Zukunftswerkstatt mit
Jugendlichen 3)
Beteiligungsprojekt mit
Grundschülerinnen und Grundschülern 4)
Beteiligungsverfahren mit
Eltern Die Ergebnisse aus den verschiedenen Workshops
und Befragungen wurden im Bauausschuss präsentiert. |
Anlass des Projektes (Warum?) |
Im Zuge der Neugestaltung der Innenstadt werden
Bürgerinnen und Bürger der Stadt Rheine dazu aufgefordert sich an dem Prozess
zu beteiligen. Auch die große Gruppe der Kinder und Jugendlichen sollen die
Chance bekommen ihre Wünsche und Bedarfe zu äußern, damit der Blickwinkel
dieser Altersgruppe berücksichtigt werden kann. |
SaM –
Schülerinnen und Schüler als Multiplikatoren
Inhalt/Thema des Projektes (Was?) |
Die SaM-Ausbildung ist ein Projekt für
Schülerinnen und Schüler nach dem Ansatz der Peer-Group Education. Das
bedeutet, dass die geschulten Jugendlichen als Multiplikatoren fungieren und
das in der Ausbildung Gelernte an andere Jugendliche weitergeben. Dies
erfolgt auf verschiedenen Wegen, informell im Freundeskreis oder in Form von
Projekten an den Schulen. Außerdem können die SaM’s anderen Schülerinnen und
Schülern bei Fragen und Problemen zur Seite stehen und sind durch die
Kontakte zu den Schulungsteamern ein Bindeglied zum Hilfesystem. |
Ansprechpartnerin/Ansprechpartner des Projektes (Wer?) |
Das Projekt wird durchgeführt vom Jugendamt der
Stadt Rheine, Bereich Kinder- und Jugendschutz, in Kooperation mit der
Drogenberatungsstelle Rheine e. V., dem Jugendzentrum Jakobi und dem
Kinderschutzbund Rheine e. V. |
Zeitraum des Projektes (Wann?) |
Die SaM-Ausbildung startet jeweils nach den
Sommerferien für 40 Schülerinnen und Schüler der achten Klassen aller
weiterführenden Schulen in Rheine und endet mit dem 9. Schuljahr. Die SaM-Arbeit in den Schulen geht weiter bis zum
Schulabschluss oder auch darüber hinaus. |
Durchführung (Realisierung) des Projektes (Wie?) |
Die Ausbildung findet in vier Phasen statt: 1)
Basisschulung 2)
Themenblock Gewalt und Mobbing 3)
Themenblock Sucht und Drogen 4)
Themenblock Sexualität Danach findet ein Abschluss mit persönlichen
Abschlussgesprächen und einer feierlichen Urkundenverleihung statt. In den einzelnen Themenblöcken lernen die
Jugendlichen Hintergrundwissen, aber auch Methoden, wie sie selbst mit
verschiedenen Zielgruppen zu den einzelnen Themen arbeiten können. |
Anlass des Projektes (Warum?) |
Mit dem Projekt SaM erreicht man durch den
Peer-Group-Education Ansatz viele Jugendliche an den Schulen mit
verschiedenen Präventionsthemen. Die SaM’s organisieren in Zusammenarbeit mit
den SaM-Lehrerinnen und SaM-Lehrern und den Schulungsteamern verschiedene
Projekte. Dies hat den Vorteil, dass die Schülerinnen und Schüler, die an den
Projekten teilnehmen, weiterhin durch die SaM’s betreut werden können. Dies
hat eine wesentlich nachhaltigere Wirkung als wenn nur vereinzelnd durch das
Jugendamt und andere freie Träger Projekte an Schulen durchgeführt werden. |
Kinderbeirat
(KBR)
Inhalt/Thema des Projektes (Was?) |
Der Kinderbeirat der Stadt Rheine soll die
„Stimme der Kinder“ sein und hat die Aufgabe, die Meinungen und Bedürfnisse
von Kindern zu berücksichtigen und durchzusetzen. Der Kinderbeirat der Stadt Rheine setzt sich für
eine kinderfreundliche Stadt ein. Der Kinderbeirat kennt die Kinderrechte und
arbeitet an deren Umsetzung. Der Kinderbeirat steht allen Kindern in Rheine
für alle Fragen zur Verfügung. Der Kinderbeirat plant und führt eigene Projekte
durch. Der Kinderbeirat setzt sich für die Belange der
jüngeren Generation auch in der Politik ein. Die Kinder sollen feste Ansprechpartner haben,
die sie insbesondere während der Projekte begleiten. Als Bindeglied zur
Politik und Verwaltung stehen die pädagogischen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter des Jugendamtes und Jugend- und Familiendienstes zur Verfügung. |
Ansprechpartnerin/Ansprechpartner des Projektes (Wer?) |
Der Kinderbeirat wird unterstützt von Oliver
Jansen vom Jugendamt Rheine und Antonia Richter vom Jugend- und
Familiendienst Rheine e.V. |
Zeitraum des Projektes (Wann?) |
Kinder ab der fünften Klasse können sich dem
Kinderbeirat anschließen und bleiben diesem 2 bis 3 Jahre erhalten. Je
nachdem, welche Projekte geplant und durchgeführt werden, so lange sind sie
in diesem Gremium aktiv. Spätestens mit der 7. Klasse ist dieses Projekt für
sie abgeschlossen. |
Durchführung (Realisierung) des Projektes (Wie?) |
In allen fünften Klassen der weiterführenden
Schulen in Rheine wird aktiv Werbung für den Kinderbeirat gemacht. Dann
werden zu Beginn eines jeden neuen Kinderbeirates Bedürfnisse und Interessen
der Kinder erfasst und Projektideen gesammelt. Diese werden priorisiert und
schließlich nach und nach umgesetzt. Eine geeignete Methode dafür ist die
Zukunftswerkstatt. |
Anlass des Projektes (Warum?) |
Jede Altersgruppe sollte eine Stimme und ein
Mitspracherecht bei gesellschaftspolitischen Entscheidungen besitzen, also
wurde im Jahr 2008 von Seiten des Jugendamtes, des Jugend- und
Familiendienstes und des Stadtjugendringes der erste Kinderbeirat initiiert.
Die Kinder des Kinderbeirates haben durch verschiedene Projekte auf sich
aufmerksam gemacht und Beteiligungsprozesse und Aktionen wurden durchgeführt,
die das Stadtleben kinderfreundlicher gestaltet haben. Der erste öffentliche
Auftritt fand am 6. Mai 2008, im Rathaus statt. Hier wurde die selbst
gestaltete „Meckerbox“ offiziell dem Rathaus übergeben. Das aktuelle Projekt
ist der Kinderstadtplan ohne Sprache, mit selbst gezeichneten Symbolen der
Kinder, für alle Kinder, die sich in Rheine zurechtfinden möchten. Als nächstes beschäftigen sich die Kinder mit den
Themen Politik und Demokratie in Rheine und Deutschland. Sie sollen in
Projekten erfahren, wie Entscheidungen getroffen werden und wie Politik in
der Stadt funktioniert. Aktive Beteiligung kann Interesse wecken, sich für
gesellschaftsrelevante Themen zu engagieren. Durch dieses Engagement, das
heißt durch die Umsetzung eigener Interessen und Wünsche, können
demokratische Verhalten und soziale Umgangsformen erlernt werden. |
Stadtschülervertretung
(Stadt-SV)
Inhalt/Thema des Projektes (Was?) |
Die Stadt-SV besteht aus den Schülerinnen und
Schülern, die gewählte Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen
Schulen aus Rheine sind. Jeweils zwei Vertreterinnen und Vertreter
repräsentieren ihre Schule. Die Bereitschaft zur Beteiligung war jedoch so
groß, dass mittlerweile teilweise drei Vertreterinnen und Vertreter pro
Schule in der Stadt SV präsent sind. Ziele der Stadt SV sind: a) Erfahrungsaustausch der Schülervertretung an den einzelnen Schulen in
Rheine b) Durch die Zusammenarbeit in der Stadt-SV soll den Schülerinnen und
Schülern ermöglicht werden, dass sie Gehör finden und ihre Ideen
weitergetragen werden c) Planung und Durchführung von selbstbestimmten Aktionen, Projekten und
Initiativen im öffentlichen Rahmen d)
Mögliche Vorurteile gegenüber
anderen Schulen sollen abgebaut werden |
Veranstalter/Leiter des Projektes (Wer?) |
Die Stadtschülervertretung wird unterstützt vom
Jugendamt Rheine und vom Stadtjugendring Rheine e.V. Diese beiden
Organisationen laden zu Sitzungen und Treffen ein, beraten und unterstützen
die jungen Menschen bei ihren Vorhaben und bieten so viel Hilfe wie nötig an. |
Zeitraum des Projektes (Wann?) |
Zu Beginn jedes Schuljahres konstituiert sich die
Stadtschülervertretung des jeweiligen Jahres und läuft über ein Jahr. |
Durchführung (Realisierung) des Projektes (Wie?) |
Eine Sitzung der Stadt-SV wird alle zwei Monate
von der/den Vorsitzenden einberufen, schriftlich eingeladen wird durch das
Jugendamt der Stadt Rheine. Vorsitz der Stadt-SV: a)
Der/die Vorsitzende und deren
Vertreterin/Vertreter werden aus den Reihen der Vertreterinnen und Vertreter
der Schulen gewählt. b)
Der/die Vorsitzende bestimmt
in Abstimmung mit den Mitgliedern der Stadt-SV die Häufigkeit der Treffen und
lädt zu den jeweiligen Treffen ein. c)
Die Amtszeit der/des
Vorsitzenden beträgt ein Jahr und kann zur Wiederwahl aufgestellt werden. Verschiedene Projekte wurden durchgeführt, unter
anderem Podiumsdiskussionen mit Landtags-/Bundestagspolitikern, U18-Wahl,
Schüleraustauschprojekt, DKMS-Aktion, Projektfahrt. Je nach Projektthema
entstehen kleinere Gruppen aus der Stadt-SV, die diese Projekte planen und
durchführen. |
Anlass des Projektes (Warum?) |
Anlass zur Gründung der Stadt-SV war eine
Interessensbekundung von mehreren Schülervertreterinnen und -vertretern, die
damals an die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter herangetreten
sind, inwieweit man ein Projekt erarbeiten und durchführen kann, an dem alle
Schulen teilnehmen können. |
Initiativgruppen
Inhalt/Thema des Projektes (Was?) |
Der eigentliche Ursprung dieser verschiedenen,
aber teilweise sich überschneidenden, Projektgruppen liegt in der
Projektgruppe „Rheine ohne Rassismus – Rheine mit Courage“. Meist geht es
darum junge Menschen zu sensibilisieren im Umgang mit fremden Kulturen,
Andersartigkeiten, neuen Entwicklungen oder aktuelle sozialpolitische
Entwicklungen, seien es Themen wie Demokratie & Toleranz,
Rechts-/Linksradikalismus, Islamismus, „Flüchtlingswelle“, usw. Dabei haben
Kinder und Jugendliche verschiedenen Alters die Möglichkeit, sich je nach
Interessensschwerpunkten in Gruppen zu beteiligen, an Aktionen teilzunehmen
und eigene Erfahrungen einzubringen und Ideen umzusetzen. Eine aktuell laufende Projektgruppe heißt „Denk
Demokratie“, die ihre Ideen in Aktionen wie „Sag es mit Worten“, „Sag es mit
Essen“ oder „Sag es mit Kunst“ umsetzen. Außerdem beschäftigt sich eine
weitere Gruppe mit der Geschichte der deportierten Menschen nach Riga, dazu
gehört unter anderem eine Jugendbildungsfahrt nach Riga, um vor Ort
Geschichte zu erleben. Ursprung ist, dass die Stadt Rheine, auf Anregung der
Initiativgruppe „Rheine ohne Rassismus – Rheine mit Courage“, im Jahr 2015
dem Riga-Komitee beigetreten ist. |
Ansprechpartnerin/Ansprechpartner des Projektes (Wer?) |
Da es immer wieder unterschiedliche
Projektgruppen aus verschiedenen Kontexten gibt, sind mehre
Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner nötig, hier die wichtigsten: Jugendamt Rheine Jugendberatung, Caritasverband Rheine e. V. Jugend- und Familiendienst Rheine e. V. Stadtjugendring Rheine e. V. |
Zeitraum des Projektes (Wann?) |
Manche Projekte laufen über mehrere Jahre, manche
über eins oder zwei, meistens aber nicht weniger als 1 Jahr. Dies hat viel zu
tun mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und den zeitlichen
Ressourcen und persönlichen Entwicklungen der teilnehmenden Personen. |
Durchführung (Realisierung) des Projektes (Wie?) |
Die oben genannten Institutionen sind bemüht, die
Interessenwelten der jungen Menschen in Rheine wahrzunehmen und diese zu
aktivieren, ihre Ideen in Projekten umzusetzen. Dabei gibt es nie einen
gleichen Projektverlauf, man muss mit Wendungen und Überraschungen rechnen,
wodurch sich neue Tendenzen entwickeln. Das wichtigste dabei ist immer, die
Wünsche und Interessen der Zielgruppe in den Fokus zu stellen und dabei als
professioneller Begleiter beratend und unterstützend so wenig wie nötig, aber
so gut wie möglich, zur Seite zu stehen. |
Anlass des Projektes (Warum?) |
Aus der Stadtschülervertretung Rheine kam im
Jahre 2010 der Anstoß eine Projektgruppe aus interessierten Schülerinnen und
Schülern einzurichten, die sich damit auseinandersetzt, die Prinzipien und
das Selbstverständnis von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ auf
die Stadt Rheine zu übertragen. Das Projekt „Rheine ohne Rassismus – Rheine
mit Courage“ ist ein Projekt zur Entwicklung verschiedener Vorgehensweisen
gegen jegliche Diskriminierung von Einzelpersonen oder Gruppen in der Stadt
Rheine. Es soll ein Bündnis hergestellt werden, das sich für Demokratie bzw.
demokratische Grundgedanken einsetzt. Das Projekt orientiert sich in seinen
Aktivitäten an Artikel 21 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union
und des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland Artikel 3 Abs. 3, um
Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden. Unter dem Begriff
Diskriminierung wird die Benachteiligung von Personen und Gruppen aufgrund
von Merkmalen ihrer Herkunft, ethnischer, politischer oder religiöser
Zugehörigkeit, sozialer Gewohnheiten, sexueller Neigungen, Sprachen,
Geschlecht, Behinderungen oder äußerer Merkmale wie Hautfarbe verstanden. Die
Mitglieder der Projektgruppe haben sich intensiv mit der Erstellung einer Nichtdiskriminierungsagenda
auseinandergesetzt und beim Rat der Stadt Rheine um Unterstützung und für
eine Partnerschaft geworben. Die Nichtdiskriminierungsagenda wurde auf der
Ratssitzung am 13.12.2011 von allen Ratsmitgliedern unterschrieben. Ferner haben
die Mitglieder der Projektgruppe eine Infra- und Kommunikationsstruktur in
Rheine entwickelt, in dem alle relevanten Bezugspersonen aus den
verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen in Rheine über das Projekt
informiert und um Unterstützung gebeten wurden. In der Aktionswoche im Juli
2012 wurden die Bürgerinnen und Bürger in Rheine mit verschiedenen
Veranstaltungen über das Projekt informiert. Es wurden in der Woche
Workshops, Theaterveranstaltungen, eine Ausstellung, Filmbeiträge, ein
Zeitzeugengespräch, eine Discoveranstaltung und Fachvorträge durchgeführt.
Als Höhepunkt wurde zum Abschluss der Aktionswoche ein Fest der Kulturen mit
einem abschließenden Konzert durchgeführt. Auf dieser Abschlussveranstaltung
wurde das Zertifikat mit dem Titel „Rheine ohne Rassismus – Rheine mit
Courage“ von der Bundeskoordination „Schule ohne Rassismus – Schule mit
Courage“ an die Stadt übergeben. Aus dieser Entwicklung heraus entstehen aktuelle
und neue Projektgruppen. |
Jugendgerechte
Kommune
Inhalt/Thema des Projektes (Was?) |
Bei einer „Jugendgerechten Kommune“ wird der
Ist-Stand ermittelt, inwiefern die Jugendlichen einer Kommune bei
Beteiligungsprojekten mitwirken, um sichtbar zu machen, welche Strukturen und
Prozesse, Angebote und Aktivitäten sowie Ressourcen und Zuständigkeiten
existieren. Daraus sollen Handlungsbedarfe ermittelt werden, also welche
Formen von Partizipation sich die Jugendlichen wünschen, um notwendige
Schritte und Akteure für den Prozess zu benennen. Anschließend werden Ziele
festgelegt, die die Kommune mit Hilfe der Koordinierungsstelle, Fachkräften
in der Kommune und den Jugendlichen gemeinsam erreichen wollen. Zentrales Ziel ist die Interessen und Bedürfnisse
junger Menschen über den Prozesszeitraum hinaus als handlungsleitende Größe
in der Kommunalpolitik zu verankern. Mit Unterstützung der
Koordinierungsstelle erstellt die Kommune einen zielorientierten Prozessplan.
Dies wird mit der Entwicklung des neuen Kinder- und Jugendförderplanes der
Stadt Rheine für das Jahr 2020 abgedeckt. Außerdem können daraus
stadtteilorientierte Projekte entstehen, wie z. B. in Elte im Jahr 2016, als
die Kinder- und Jugendarbeit neu belebt wurde. |
Ansprechpartnerin/Ansprechpartner des Projektes (Wer?) |
Jugendamt Rheine, Abteilung Kinder- und
Jugendarbeit Jugend- und Familiendienst Rheine e. V. Ev. Jugendzentrum Jakobi Kath. Jugendwerk Rheine e. V. Katholisches Jugendwerk Mesum e. V. Stadtjugendring Rheine e. V. |
Zeitraum des Projektes (Wann?) |
2016 – 2020 und darüber hinaus |
Durchführung (Realisierung) des Projektes (Wie?) |
Fragebögen für Kinder und Jugendliche, Kinder-
und Jugendforen, Fragebögen für Haupt- und Ehrenamtliche in der Kinder- und
Jugendarbeit in Rheine, Richtlinien |
Anlass des Projektes (Warum?) |
Der Kreis Steinfurt wurde auserwählt und die
Stadt Rheine hat dem Vorhaben zugestimmt. Die Stadt Rheine sieht sich in der Pflicht ·
Altersangemessen und
methodisch geeignete Formen der Beteiligung entsprechend der jeweiligen
Zielgruppe einzusetzen ·
Die Art und Weise der
Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in den Satzungen, Konzeptionen und
Programmen zu verankern ·
Für jeden Sozialraum
mindestens eine qualifizierte Anlaufstelle oder Ansprechperson vorzuhalten,
die öffentlich bekannt ist |
Jugendzentren
Inhalt/Thema
des Projektes (Was?) |
Jugendzentren erreichen als niederschwellige
Angebote insbesondere benachteiligte und sozial schwächere Kinder und
Jugendliche. Ebenso weisen viele Besucherinnen und Besucher multikulturelle
Hintergründe auf. Durch die Jugendzentren werden den Kindern und Jugendlichen
Orte der Begegnung geschaffen, welche frei von jeglichem Konsumzwang
(Ausgrenzung durch Geld) und Schulbezügen (Ausgrenzung durch Besuch
verschiedener Schulformen) sind. Kinder und Jugendliche erfahren durch die
Struktur und Angebote der Jugendzentren wichtige Formen der Partizipation. Ob
Mitbestimmung bei geplanten Angeboten oder auch Neugestaltung der Räume –
Jugendzentren sind als Orte der Partizipation wichtige Grundsteine für
Basiseigenschaften der gelebten Demokratie. Dadurch lernen die Besucher, wie
wichtig es ist, aktiv sein Umfeld mitgestalten zu können. Neben der
Mitbestimmung sind auch Beratung, Einzelfallhilfe und außerschulische Bildung
wichtige Arbeitsfelder der Jugendzentren. |
Ansprechpartnerin/Ansprechpartner
des Projektes (Wer?) |
Die Jugendzentren stehen in Trägerschaft
verschiedener Träger der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Geleitet werden
die Jugendtreffs von Sozialarbeiterinnen/-arbeitern und
Sozialpädagoginnen/-pädagogen sowie ehrenamtlichen Helferinnen und
erhenamtlichen Helfern. |
Zeitraum
des Projektes (Wann?) |
Die Jugendzentren sind ganzjährig geöffnet. In
den Ferien finden meist besondere Angebote statt. Manche Jugendzentren haben
in der Woche nur an einigen Tagen geöffnet, während andere in der gesamten
Woche, sowie am Wochenende geöffnet sind. |
Durchführung (Realisierung) des Projektes (Wie?) |
Durch Teilhabe, Mitgestaltungs- und
Mitwirkungsmöglichkeiten bei Programmen und Projekten, in Teams und
Arbeitsgruppen (z. B. Caféteam, Discoteam, Konzert-Arbeitsgruppe) sowie
eventuell in Gremien, bestimmen die Besucher der Jugendzentren aktiv über die
Gestaltung des Jugendzentrums mit. |
Anlass des Projektes (Warum?) |
Die offene Kinder- und Jugendarbeit und ihre
Ziele sind in §§11-15 KJHG verankert. |
Die
verschiedenen Vertreterinnen und Vertreter aus den Beteiligungsprojekten
stellen die Inhalte einiger ausgewählter Projekte kurz vor und stehen für
Fragen zur Verfügung.