Beschlussvorschlag/Empfehlung:
1.
Der
Schulausschuss nimmt die Ausführungen zum Erhaltungsaufwand der städtischen Gebäude 2018 zur Kenntnis.
2.
Der
Bauausschuss nimmt die Ausführungen zum Erhaltungsaufwand
der städtischen Gebäude 2018 zur Kenntnis.
Begründung:
1. Erhaltungsaufwand
In seinem Beschluss vom 14. November 1996 legte der Bau- und
Betriebsausschuss fest, dass die Bauunterhaltungsmittel (der Erhaltungsaufwand)
aus Gründen der Einheitlichkeit und im Hinblick auf die Sicherung einer
dauerhaften Substanzerhaltung für alle städtischen Gebäude nach dem an den
Gebäudeneubauwerten anknüpfenden Richtwert-System ermittelt werden.
2.1 Grundlagen für die Ermittlung und
Verwendung
Der Erhaltungsaufwand stellt die Aufwendungen für
die Erneuerung von bereits vorhandenen Teilen (Gebäuden), Einrichtungen oder
Anlagen dar. Im Haushaltsplanentwurf für das Jahr 2018 wird der
Erhaltungsaufwand in den nachfolgenden Haushaltspositionen abgebildet:
·
allgemeine
Bauunterhaltungsmittel
·
Sonderprogramm
EDV-Verkabelung
·
Brandschutzmaßnahmen
·
Leistungen der
Technischen Betriebe
Das Richtwert-System sieht vor, dass die Ermittlung
des Erhaltungsaufwandes sich an dem Gebäudeneubauwert der städtischen Gebäude
orientiert. Der Gebäudeneubauwert ergibt sich aus der Berechnung:
Gebäudewert 1913 (entnommen dem Versicherungsvertrag)
multipliziert mit dem
Baupreisindex des laufenden Jahres.
Bezogen auf den Gebäudeneubauwert wird in den
Haushaltsplanberatungen der Prozentsatz der für den Erhaltungsaufwand
zur Verfügung stehenden Mittel festgelegt. Die Kommunale Gemeinschaftsstelle
für Verwaltungsmanagement (KGSt), Köln, empfiehlt einen Richtwert für die
Gebäudeunterhaltung in Höhe von 1,2 Prozent vom Gebäudeneubauwert (sog.
„Substanzerhaltungsschwelle“).
2.2 Ermittlung
des Erhaltungsaufwandes
Insgesamt befinden sich im Eigentum der Stadt Rheine
Gebäudeflächen im Umfang von ca. 187.700 qm Bruttogrundfläche mit einem Gebäudeneubauwert
in Höhe von ca. 414,2 Mio. Euro. Dies entspricht einem Neubauwert in
Höhe von durchschnittlich 2.200 Euro/qm Bruttogrundfläche. Gebäudezugänge und
Gebäudeabgänge sind jahresbezogen berücksichtigt.
In der Haushaltsplanung für das Jahr 2018 sind die
nachstehenden Mittel für den Erhaltungsaufwand vorgesehen:
|
Allgemeine Bauunterhaltungsmittel |
2.840.000 € |
|
Sonderprogramm EDV-Verkabelung |
150.000 € |
|
Brandschutzprogramm |
200.000 € |
|
Summe Erhaltungsaufwand |
3.190.000 € |
|
Richtwert in Prozent vom Gebäudeneubauwert |
0,7686 % |
Bezieht man die vorgenannte Gesamtsumme
auf den Gebäudeneubauwert, so wird der Richtwert der KGSt von 1,2 Prozent im
Jahr 2018 mit 0,7686 Prozent
deutlich unterschritten. Auch unter Berücksichtigung der erbrachten
gebäudewirtschaftlichen Handwerkerleistungen (Grundlage ist die
Amtshilfevereinbarung) durch die Technischen Betriebe der Stadt Rheine in Höhe
von 515.500 Euro (nach Personalaufwand Handwerker) wird der Richtwert mit 0,8928 Prozent unterschritten.
Die Aufteilung der allgemeinen
Bauunterhaltungsmittel auf die einzelnen Fachbereiche und Produkte ist der Anlage
1 zu entnehmen.
2.3 Maßnahmeplanung
Erhaltungsaufwand 2018
Die seitens der Zentralen Gebäudewirtschaft für das
Jahr 2018 geplanten Maßnahmen sind in der Anlage 2 differenziert nach
·
Allgemeine
Bauunterhaltungsmaßnahmen (2.840.000 Euro)
·
Sonderprogramm
Brandschutz (200.000 Euro)
dargestellt. Die Maßnahmen für das
Sonderprogramm EDV-Verkabelung (150.000 Euro) werden im Zusammenhang mit den
geplanten Bauunterhaltungsmaßnahmen durchgeführt. Zusätzliche Maßnahmen sind
nach Dringlichkeit zwischen der Schulverwaltung und der Zentralen
Gebäudewirtschaft abzustimmen. Insgesamt sollen für die Erhaltung städtischer
Gebäude Finanzmittel in Höhe von 3.190.000
Euro im Jahr 2018 eingesetzt werden.
Konnten in früheren Jahren durch die
Bildung von Rückstellungen in der Eröffnungsbilanz sowie durch das
Konjunkturpaket II der Erhaltungsstau an den städtischen Gebäuden reduziert
werden, zeichnet sich seit dem Jahr 2012 ein deutlicher Rückgang der zur Verfügung
gestellten Finanzmittel ab. Dieses wird mittelfristig zu einem Anstieg des
Unterhaltungsbedarfs an den städtischen Gebäuden führen.
Auch die deutliche Erhöhung der
Bauunterhaltungsmittel für das Jahr 2018 führt nicht zu einem Abbau des
Sanierungsbedarfs. Vielmehr werden hiermit insbesondere die durch die gute
konjunkturelle Lage der Bauwirtschaft deutlich gestiegenen Preise aufgefangen.
2.3.1
Allgemeine
Bauunterhaltungsmittel
Wie bereits in den Bauausschussvorlagen der
vergangenen Jahre ausführlich beschrieben, werden erhebliche Mittel der
allgemeinen Bauunterhaltung durch kleinere Instandhaltungsmaßnahmen und
Reparaturen (inkl. der Sanierung von Fußbodenbelägen) sowie für Wartungen und
Prüfungen der technischen Anlagen (Kücheneinrichtungen, Heizungen, Alarmierungsanlagen,
Aufzüge, Notlicht, Batterieanlagen, Feuerlöscher, etc.) gebunden. Insgesamt
bindet diese „kleine“ Bauunterhaltung im Jahr 2018 ca. 806.500 Euro. Für
größere Erhaltungsmaßnahmen werden verteilt auf 28 Maßnahmen insgesamt
2.033.500 Euro aufgewendet (siehe Anlage 2).
Emsland-Gymnasium: Die Fenster und der Sonnenschutz am
Emsland-Gymnasium stammen noch aus der Zeit der Errichtung der Schule. Bereits
im Jahr 2013 wurden die Fenster und der Sonnenschutz des Verwaltungstraktes
erneuert. Im Jahr 2017 wurden in einem ersten Bauabschnitt bereits Fenster an
der Nord- und Westfassade erneuert. Für das Jahr 2018 ist der zweite
Bauabschnitt der Fenstererneuerung mit einem Volumen von rd. 420.000 Euro
vorgesehen. Ein letzter Bauabschnitt erfolgt im Jahr 2019. Die Kosten für die
Gesamtmaßnahme sind aufgrund der konjunkturellen Lage der Bauwirtschaft
gegenüber der ursprünglichen Kostenschätzung deutlich gestiegen (rd. 30%).
Für das Jahr 2017 war bereits der Austausch der
Fenster an der Annetteschule und am Studienseminar für Lehrerausbildung an
der Beethovenstraße 29 geplant und ausgeschrieben. Aufgrund der erzielten
Submissionsergebnisse wurden die Ausschreibungen jedoch aufgehoben. Auch hier
wurden wohl wegen der konjunkturellen Lage und der Auslastung der Firmen
jeweils Angebote abgegeben, die erheblich, bei der Annetteschule sogar um fast
90 %, oberhalb der Kostenschätzung lagen. Diese Angebotspreise wurden bei der
aktuellen Kostenschätzung (400.000 Euro) berücksichtigt. Durch frühzeitigere Ausschreibungen
der Gewerke soll versucht werden, bessere Preise am Markt zu erzielen.
Bei der Maßnahme am Studienseminar wurde der
Fensteraustausch zusätzlich um den Verbindungsgang zwischen den beiden Gebäuden
erweitert (Gesamtkosten 140.000 Euro).
2.3.2
Sonderprogramm
Brandschutz
Am Emsland-Gymnasium
ist sowohl im Schulgebäude als auch in der Sporthalle die Sicherheitsbeleuchtung
zu erneuern. Die Sicherheitsbeleuchtung stammt noch aus der Zeit der Erbauung
der Schule und wurde aufgrund ihres technischen Zustandes bereits im Rahmen von
Sachverständigenprüfungen bemängelt. Dieser sicherheitsrelevante Mangel ist
dringend zu beheben. Die Kosten hierfür belaufen sich auf ca. 180.000 Euro.
2.3.3 Sonderprogramm
EDV-Verkabelung
Im Rahmen der zunehmenden
Digitalisierung der Fach-, Klassen- und Verwaltungsräume an den Schulen
(Internet, Netzwerke, digitale Tafeln, Beamer etc.) ist auch die elektrische
Infrastruktur der Fach-, Klassen- und Verwaltungsräume an die zunehmenden Anforderungen
anzupassen. Zur Nutzung von Synergieeffekten ist daher im Rahmen von geplanten
Bauunterhaltungsmaßnahmen auch jeweils die elektrische Infrastruktur zu überprüfen
und den Erfordernissen anzupassen. Weiterhin können über dieses Sonderprogramm
bei Bedarf auch zusätzliche Maßnahmen in Absprache zwischen der Schulverwaltung
und der Zentralen Gebäudewirtschaft durchgeführt werden. Für das Sonderprogramm
werden jährlich 150.000 Euro bereitgestellt.
Hiervon unbenommen sind die
zusätzlichen Haushaltsmittel im Rahmen des Medienentwicklungsplans.
2.4 Maßnahmen in den Folgejahren
Als größere Maßnahmen sind in den
Folgejahren perspektivisch folgende Maßnahmen vorgesehen (ohne Priorisierung):
2019
- Annetteschule. Erneuerung des Sporthallenbodens
- Gymnasium Dionysianum: Sanierung der Fachräume Biologie
- Elsa-Brändström-Realschule: Sanierung des
Flachdachs Gebäude I
- Elsa-Brändström-Realschule: Austausch
Klassentüren (Teil I)
- Emsland-Gymnasium: Erneuerung der Fenster
(3. Bauabschnitt)
- Emsland-Gymnasium: Sanierung der Fachräume Biologie
- Emsland-Gymnasium: Sanierung der Pausen-WC-Anlage
- Josefschule Rodde: Sanierung der Dachausbauten
- Kopernikus-Gymnasium: Erneuerung der Pausen-WC-Anlage
- Nelson-Mandela-Schule: Erneuerung der Lehrküche
- P&R-Parkhaus: weitere Sanierungen der Fahrbahn und Decken
- Sekundarschule am Hassenbrock: Erneuerung
der Sicherheitsbeleuchtung Sporthalle
2020-2021
- Annetteschule: Erneuerung des Flachdachs
Pausen-WC
- Elsa-Brändström-Realschule: Sanierung der
Aula (Fenster, Türen, Decke)
- Elsa-Brändström-Realschule: Austausch
Klassentüren (Teil II)
- Elsa-Brändström-Realschule: Sanierung Büros
Schulleitung und Sekretariat
- Emsland-Stadion: Sanierung des Flachdachs
Hausmeisterwohnung
- Euregio-Gesamtschule: Dachsanierungen
- Kopernikus-Gymnasium: Erneuerung
Klassentüren
- Marienschule Hauenhorst: Erneuerung von
Fenstern
- Sekundarschule am Hassenbrock: Sanierung
Flachdach
- P&R-Parkhaus: weitere Sanierungen der Fahrbahn und Decken
2021-2022
- Marienschule Hauenhorst: Sanierung des
Flachdachs Aula
- Sekundarschule am Hassenbrock: Erneuerung
der Decke Aula
- Kardinal-von-Galen-Schule Sanierung des
Daches
- Kopernikus-Gymnasium: Sanierung der
Flachdächer
Anlagen:
Anlage 1 - Allgemeine
Bauunterhaltungsmittel 2017 bis 2021
Anlage 2 -
Maßnahmeplanung Zentrale Gebäudewirtschaft 2018