Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Jugendhilfeausschuss nimmt den
Bericht zu den Frühen Hilfen der Stadt Rheine zur Kenntnis.
Begründung:
Im März 2007 wurde vom
Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des
Aktionsprogramms „Frühe Hilfen für Eltern und Kinder und soziale Frühwarnsysteme“
gegründet. Ziel ist es den Auf- und Ausbau von Unterstützungssystemen, vor
allem der Jugendhilfe und dem Gesundheitswesen für werdende Eltern sowie Eltern
von Säuglingen und Kleinkindern zu fördern. Die rechtliche Verankerung Früher
Hilfen ist u.a. im Rahmen des Bundeskinderschutzgesetzes geregelt.
Seit 2012 sind die Angebote im Rahmen der
Frühen Hilfen in der Stadt Rheine gebündelt und eine halbe Personalstelle als
Netzwerkkoordination eingerichtet worden. Jährlich wurden bislang Fördergelder
vom Bundesministerium an die Stadt Rheine ausgezahlt. Zudem
trägt die Stadt Rheine einen hohen Eigenanteil.
Ab 2018 wird der Bund mit der
Bundesstiftung Frühe Hilfen eine dauerhafte Grundlage für den präventiven
Kinderschutz schaffen. Durch die Frühen Hilfen erhalten Familien in belastenden
Lebenslagen heute deutlich frühere und passgenauere Unterstützung.
Öffentlichkeitsarbeit
Für die Öffentlichkeitsarbeit der
Frühen Hilfen in der Stadt Rheine wurde im Sommer 2017 die Initiative „Wickeln,
Füttern, Stillen in der Innenstadt“ von ehrenamtlichen jungen Müttern ins Leben
gerufen. Die Gewinnung von kostenlosen Still-, Fütter- und Wickelplätzen in
Rheine, frei von Verzehr oder Einkaufszwang für Eltern oder andere
Betreuungspersonen von Babys und Kleinkindern, war das Ziel.
Insgesamt beteiligen sich aktuell
27 Einrichtungen/Cafés/Filialen in der Innenstadt Rheine und tragen zu einer
familienfreundlichen Stadt bei.
Die Frühen Hilfen werden auf der
Homepage der Stadt Rheine vorgestellt sowie die Angebote. Gemeinsam mit dem
Kreis Steinfurt, den Städten Greven und Ibbenbüren soll eine gemeinsame Online
Datenbank der Frühen Hilfen generiert werden, um zusätzlich städteübergreifend
über Angebote zu informieren.
Verknüpfung und Vernetzung von Akteuren der Jugendhilfe und des
Gesundheitswesens
Für eine bessere Verknüpfung von
Jugendhilfe und Gesundheitswesen wurde in diesem Jahr ein Leporello mit den
verschiedenen Einrichtungen und Diensten, die Angebote, Information, Beratung,
Vermittlung oder praktische Unterstützung im Lebensalltag für Schwangere und
Familien mit Säuglingen und Kleinkindern bereithalten, entwickelt und bereits
an die zuständigen Fachkräfte verteilt.
In diesem Jahre haben im Rathaus
der Stadt Rheine zwei Netzwerktreffen der Frühen Hilfen stattgefunden. Zum
einen wurden die laufenden Projekte im Plenum vorgestellt und zum anderen wurde
von den Akteuren das Thema „Frühe Hilfen vs. Kinderschutz“ erarbeitet, um ein gemeinsames
Verständnis von Handlungslogiken zu entwickeln.
Zudem
wurde eine Lenkungs- und Steuerungsgruppe der Frühen Hilfen für die kommenden
zwei Jahre gewählt.
Thematisch
wird sich das Netzwerk im Weiteren mit dem Thema „Psychisch kranke Eltern und
ihre Kinder“ auseinandersetzen. Psychische Erkrankungen eines Elternteils
stellen erhebliche Belastungsfaktoren für Kinder da. Die Unterstützung von Familien mit psychosozialen
Belastungen, die zur Überforderung der Eltern bei der angemessenen Versorgung
des Kindes führen können, wird in den Fokus gesetzt. Eine Angebotsstruktur für
Betroffene vor Ort und der näheren Umgebung soll im Netzwerk erörtert werden.
Qualitätsentwicklung Elternbegleitbuch
Um
Schwangere und Familien darin zu unterstützen, den Start ins „Abenteuer Leben“
für ihr Kind so liebevoll, sicher und gesund wie möglich zu gestalten, gibt es
seitens der Stadt Rheine Unterstützung. Damit Familien bestmöglich über die
frühen Unterstützungsleistungen informiert werden, wurde im Jahr 2012 das
Elternbegleitbuch entwickelt.
Seit
Oktober 2017 gibt es die Neuauflage der Elternbegleitbroschüre. Sie wird als
kleines Buch in einer Mappe, die zudem einen Magnet mit Notfallnummern als
Gadget beinhaltet, ausgegeben. Das neue Design wurde attraktiver und
informativer gestaltet, um Familien noch mehr anzusprechen. Dabei war es den
Entwicklern wichtig, Wünsche und Anregungen aus Inhalten zu den Themen Gesundheit,
Erziehung, Betreuung und Förderung von Kindern den
vergangenen Jahren zu berücksichtigen und einzuarbeiten.
Qualitätsentwicklung Frühe Hilfen
Im kommenden Jahr sollen die
Angebote, die im Rahmen der Frühen Hilfen laufen, evaluiert werden, um sich mit
den Wirkungen einerseits und den Bedarfen andererseits auseinanderzusetzen. Die
Versorgungsstrukturen sollen stetig weiterentwickelt werden.