Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Rat der Stadt Rheine beauftragt
die Verwaltung, auf der Grundlage des neuen Konzeptes zur zukünftigen
Zusammenarbeit zwischen der Stadt Rheine, dem Verein zur Förderung der kommunalen
Kriminalprävention in Rheine e.V. und der Polizei, den Mietvertrag für das
Ladenlokal „Safe & Co.“ zum nächstmöglichen geeigneten Zeitpunkt zu
kündigen.
Der Rat der Stadt Rheine
unterstützt die Grundzüge des neuen Konzeptes, weil damit ein sinnvollerer
Ressourceneinsatz verbunden ist. So kann die Ordnungspartnerschaft zwischen der
Stadt Rheine und der Polizei wieder durch mehr sichtbare Präsenz im
öffentlichen Raum gestärkt werden.
Begründung:
I. Historie
des Vereins
Der Verein zur Förderung
der kommunalen Kriminalprävention in Rheine e.V. (VKPR) wurde am 08.12.1998 von
den Mitgliedern des Kriminalpräventiven Rates Rheine gegründet. Zweck und Ziel
des Vereins ist lt. § 3 der Vereinssatzung die Förderung der öffentlichen
Sicherheit und Ordnung in Zusammenarbeit mit den Polizeibehörden durch
Aufklärung zur Verhütung und Vorbeugung der Kriminalität. Dem gemeinnützigen
Verein gehören derzeit ca. 40 Mitglieder an. Hierzu gehören Privatpersonen,
Vertreter der Politik, der Verwaltung, der Polizei und der Justiz.
Im Mai 2000 sind vom VKPR
vier Mitarbeiter/innen, die sogenannte Stadtwacht, eingestellt worden. Derzeit
sind zwei Stellen besetzt, eine dritte Stelle ist seit Ende 2014 unbesetzt. Die
ursprünglich vierte Stelle wurde bereits vor vielen Jahren aufgegeben. Ein
öffentlich-rechtlicher Vertrag zwischen der Stadt Rheine und dem VKPR regelt
die Übernahme der Personal- und Sachkosten der Stadtwacht durch die Stadt
Rheine. Im Juli 2001 wurde von der Stadt Rheine das Ladenlokal „Markt 4“ angemietet
und seit dem befinden sich in dem dortigen Büro „Safe & Co.“ eine
Anlaufstelle der Polizei sowie der Standort der Stadtwacht. Die Miet- und
Nebenkosten für die Immobilie werden zu rd. 72 % von der Stadt Rheine und zu
28% von der Polizei getragen.
II. Kritische
Betrachtung im Rahmen der Vorstandssitzung sowie der Mitgliederversammlung
Bei einer kritischen
Betrachtung wurde festgestellt, dass es seit der Gründung des Vereins, seit der
Einstellung der Stadtwächter sowie seit der Gründung des Büros Safe & Co.
viele Veränderungen gegeben hat. So wurde angemerkt, dass die
Vereinsaktivitäten seit der Gründung des Vereins deutlich zurückgegangen seien
und faktisch nicht mehr stattfänden.
Es wurde die Frage
gestellt, ob die vor fast 20 Jahren getroffenen Maßnahmen in der heutigen Zeit
noch ihre Gültigkeit bzw. ihre Berechtigung haben. In dem Bewusstsein, dass
Themen wie Prävention und Sicherheit in der heutigen Zeit erheblich an
Bedeutung zugenommen haben, wurde hinterfragt, ob die personellen und finanziellen
Ressourcen derzeit noch richtig eingesetzt werden und ob es alternative
Möglichkeiten für einen besseren Einsatz gibt.
Es
wurden Fragen diskutiert wie:
- „Soll das Ladenlokal am Marktplatz
weiterhin als Büro „Safe & Co.“ beibehalten werden?“
- „Ist eine zusätzliche Anlaufstelle der
Polizei am Marktplatz durch den Umzug der Polizeiwache zur Hansaallee noch
notwendig?“
- „Wie kann ein neues Aufgabengebiet für
den Mitarbeiter/die Mitarbeiterin der Stadtwacht aussehen?“
- „Wie könnte der Einsatz frei werdender
finanzieller Ressourcen in der Ordnungsbehörde aussehen und welche
Vorteile ergeben sich daraus?“
- „Wie kann die Vereinsarbeit zukünftig
aktiver gestaltet werden?“
- „Könnten z.B. die Stadtteilbeiräte als
Bindeglied zwischen Verein und Bevölkerung tätig sein?“
- „Wie könnte eine neue Plattform der
Zusammenarbeit von Stadt, Verein und Polizei aussehen?“
III. Das neue Konzept - zukünftige Kooperation zwischen
Stadt Rheine und dem Verein zur Förderung der kommunalen Kriminalprävention
Rheine e.V.
Die
zukünftige Kooperation „Sicherheit in Rheine“ von Stadt Rheine und dem Verein
zur Förderung der kommunalen Kriminalprävention Rheine e.V. besteht aus drei
Säulen:
1. Personaleinsatz Stadtwacht
2. Stärkung der
Ordnungsbehörde
3. Vereinsarbeit
Personaleinsatz der
Stadtwacht
·
Das Aufgabengebiet für den Mitarbeiter und die Mitarbeiterin der
Stadtwacht wird neu gefasst.
·
Die derzeit offene dritte Stelle der Stadtwacht soll nicht mehr besetzt
werden.
·
Anstellungskörperschaft bleibt bis auf weiteres der Verein.
Ladenlokal
Safe & Co.
Das Ladenlokal Safe & Co. soll als Standort für die Stadtwacht
aufgegeben werden. Die Stadt Rheine soll im Einvernehmen mit der Polizeibehörde
den Mietvertrag für die Immobilie „Markt 4“ zum nächstmöglichen geeigneten Zeitpunkt
kündigen. Durch die bisherige Besetzung des Ladenlokals wird aufgrund der
langen Öffnungszeiten zu viel Personal an einer Stelle lokal gebunden, ein
bedarfsgerechter Einsatz wird dadurch erschwert. Hierdurch gewonnene Ressourcen
sollen grundsätzlich für „mehr Präsenz auf der Straße“ eingesetzt werden.
Stärkung der
Ordnungsbehörde
·
Frei werdende finanzielle Ressourcen durch die Aufgabe des Ladenlokals
und der nicht nachbesetzten Stelle sollten unter anderem in der Ordnungsbehörde
eingesetzt werden. Das Personal könnte durch drei Teilzeitkräfte (450,-
€-Basis) mit entsprechenden hoheitlichen Kompetenzen verstärkt werden. Damit
könnten im Sinne der Prävention und Sicherheit auch häufiger spät abends bzw.
nachts und am Wochenende Präsenz gezeigt werden. Durch die Anbindung an die
Verwaltung verfügt dieser Personenkreis, anders als die Stadtwacht, über
hoheitliche Befugnisse. Eine gemeinsame Bestreifung – vor allem in der
Innenstadt - von „Polizei und Ordnungsbehörde“ soll wieder angestrebt werden.
·
Unterstützt würde dadurch der Außendienst z.B. in den Bereichen
Spielhallen- und Gaststättenkontrollen, Nichtraucherschutz- und
Sperrzeitkontrollen, Jugendschutzkontrollen, Überprüfungen nach dem
Landeshundegesetz.
·
Ein Ausbau der Überwachung des fließenden Verkehrs wäre eine weitere
Möglichkeit, um die Verkehrssicherung und Unfallverhütung noch weiter zu
verbessern.
Die Vereinsarbeit
Um
die Vereinsarbeit zu beleben sollen künftig u.a. folgende Maßnahmen umgesetzt
werden:
·
Einsatz eingesparter Mittel für die Planung und Umsetzung neuer Projekte
·
Information der Bevölkerung und Einbindung der Stadtteilbeiräte
·
Optimierung der Pressearbeit
·
Planung eines SIR-Forums für 2018 (jährliche Veranstaltung zu
unterschiedlichen Themenschwerpunkten)
Die
Grundzüge des neuen Konzeptes sind mit der Polizei abgestimmt. Dort wird
derzeit geprüft, welche Dienstleistungen künftig an der Hansaallee angeboten
werden können. Mit der Polizei soll auch abgestimmt werden, ob nicht eine
Anlaufstelle in der Innenstadt mit einer deutlich reduzierten Präsenzpflicht
für den Bezirksdienst erhalten bleiben soll. Auch die Polizei ist grundsätzlich
der Auffassung, dass auf diesem Wege mehr sichtbare Präsenz „auf der Straße“
erzeugt werden kann.
IV. Finanzielle Auswirkung
Die
sich durch die Neukonzeptionierung ergebenden finanziellen Auswirkungen sind in
der Anlage 1 dargestellt.
Anlagen:
Anlage 1: Kostenaufstellung