Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der
Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht über das LWL- Modellprojekt zur
Kenntnis.
Begründung:
Ausgangslage Stadt Rheine
Junge
heranwachsende Menschen stehen heute vor besonderen Herausforderungen bei den
Übergängen
in ein selbständiges Leben. Insbesondere junge Menschen zwischen 18 und 21
Jahren
in bzw. nach Hilfen vom Jugendamt (Erziehungshilfe/Hilfen für junge
Volljährige)
stehen
vor größeren Herausforderungen und Hindernissen als Gleichaltrige, die in einem
intakten
Elternhaus erwachsen werden.
Im
Stadtgebiet Rheine ist seit vielen Jahren ein vielfältiges und umfassendes
Hilfsangebot
für
junge heranwachsende Menschen verortet. Das Jugendamt, die Jugendhilfeträger,
Beratungsstellen
und viele weitere Institutionen unterstützen junge Menschen im Übergang
in
ein selbständiges Leben als junger Erwachsener1. Die Zielgruppe beinhaltet immer auch
geflüchtete
junge Menschen.
Diese
Zielgruppe der sog. „Care Leaver“ und der vom System entkoppelten jungen
Menschen
benötigt
gezielte Unterstützung, um nicht den Anschluss an fördernde Hilfen zu
verlieren.
Das
Risiko ohne gezielte Unterstützung wird sichtbar in der hohen Anzahl von 40-50%
Hilfeabbrüchen
in stationären Erziehungshilfen (deutschlandweit).
Lokal
ansässige Jugendhilfeträger bieten im Stadtgebiet Rheine diverse ambulante und
stationäre
Hilfeleistungen für diese Zielgruppe an. Deren Angebote orientieren sich an den
lokalen
Möglichkeiten und den sich verändernden Hilfebedarfen der Zielgruppe.
Die
Stadt Rheine bietet im Bereich der Allgemeinen Sozialen Dienste des Jugendamtes
seit
vielen
Jahren in dem Spezialteam „Reintegration+ Verselbstständigung“ (Team „R+V“)
gezielte
Beratung und Unterstützung für junge Menschen zwischen 17 und 21 Jahren auf
dem
Weg in ein selbständiges und eigenverantwortliches Leben sowie in der
Persönlichkeitsentwicklung
an.
LWL- Modellprojekt „Hilfe zur Selbständigkeit
– gelingende Übergänge gestalten“
Das
Spezialteam „R+V“, Jugendamt Stadt Rheine, wirkt als Modellkommune im
Modellprojekt „Hilfe zur Selbständigkeit – Gelingende Übergänge gestalten“ des
LWL-Landesjugendamt
Westfalen
mit, welches im Zeitraum von Dezember 2016 bis Juni 2019 erfolgt und
wissenschaftlich
begleitet wird. Gemeinsam mit Projektteilnehmern aus der Stadt Rheine
wird
an der (Weiter-) Entwicklung lokal abgestimmter und verbindlicher
Übergangskonzepte
für
die Begleitung junger Menschen in ein selbständiges Leben gearbeitet.
Als
Ergebnis des Modellprojektes wird für die Stadt Rheine ein „Übergangskonzept“
erarbeitet
und in der Praxis verankert.
Die
an der Kooperation beteiligten Institutionen und Fachkräfte verfolgen
gemeinsame Ziele:
· Junge
Menschen auf das selbständige und selbstverantwortliche Leben
vorzubereiten
und zu begleiten
· Hilfsangebote
für junge Menschen im Stadtgebiet Rheine aufeinander abzustimmen,
um
Lücken in der Versorgung, Betreuung und Begleitung zu reduzieren
· Effektive
und effiziente Strukturen der Zusammenarbeit zwischen den Trägern und
Institutionen,
die mit dieser Zielgruppe arbeiten, aufzubauen, zu überprüfen bzw. zu
verbessern,
und zu etablieren
· Transparente
öffentliche Darstellung der Angebotsstrukturen im Stadtgebiet Rheine
· Plattform
für fachlichen Austausch untereinander zwecks ständiger fortlaufender
Evaluation.
Die
konkreten Inhalte des Modellprojektes, u.a. Benennung der Schnittstellen für
junge Menschen beim Übergang zu einer selbstständigen Lebensführung oder
Kooperationspartner des Modellprojektes in der Stadt Rheine werden in der Sitzung vorgestellt.