Beschlussvorschlag/Empfehlung:
1.
Der
Schulausschuss nimmt die Ausführungen zum Erhaltungsaufwand der städtischen Gebäude 2019 zur Kenntnis.
2.
Der
Bauausschuss nimmt die Ausführungen zum Erhaltungsaufwand
der städtischen Gebäude 2019 zur Kenntnis.
Begründung:
1. Erhaltungsaufwand
In seinem Beschluss vom 14. November 1996 legte der
Bau- und Betriebsausschuss fest, dass die Bauunterhaltungsmittel (der
Erhaltungsaufwand) aus Gründen der Einheitlichkeit und im Hinblick auf die
Sicherung einer dauerhaften Substanzerhaltung für alle städtischen Gebäude nach
dem an den Gebäudeneubauwerten anknüpfenden Richtwert-System ermittelt werden.
2.1 Grundlagen für die Ermittlung und
Verwendung
Der Erhaltungsaufwand stellt
die Aufwendungen für die Erneuerung von bereits vorhandenen Teilen (Gebäuden),
Einrichtungen oder Anlagen dar. Im Haushaltsplanentwurf für das Jahr 2019 wird
der Erhaltungsaufwand in den nachfolgenden Haushaltspositionen abgebildet:
·
allgemeine Bauunterhaltungsmittel
·
Sonderprogramm EDV-Verkabelung
·
Brandschutzmaßnahmen
·
Leistungen der Technischen Betriebe
Das Richtwert-System sieht
vor, dass die Ermittlung des Erhaltungsaufwandes sich an dem Gebäudeneubauwert
der städtischen Gebäude orientiert. Der Gebäudeneubauwert ergibt sich
aus der Berechnung:
Gebäudewert
1913
(entnommen dem Versicherungsvertrag)
multipliziert
mit dem
Baupreisindex des laufenden Jahres.
Bezogen auf den
Gebäudeneubauwert wird in den Haushaltsplanberatungen der Prozentsatz der
für den Erhaltungsaufwand zur Verfügung stehenden Mittel festgelegt. Die
Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt), Köln, empfiehlt
einen Richtwert für die Gebäudeunterhaltung in Höhe von 1,2 Prozent vom
Gebäudeneubauwert (sog. „Substanzerhaltungsschwelle“).
2.2 Ermittlung des Erhaltungsaufwandes
Insgesamt befinden sich im
Eigentum der Stadt Rheine Gebäudeflächen im Umfang von ca. 189.600 qm
Bruttogrundfläche mit einem Gebäudeneubauwert in Höhe von ca.
440,6 Mio. Euro. Dies entspricht einem Neubauwert in Höhe von
durchschnittlich 2.320 Euro/qm Bruttogrundfläche. Gebäudezugänge und
Gebäudeabgänge sind jahresbezogen berücksichtigt. Die Werte für die
Nelson-Mandela-Schule, die neue Feuer- und Rettungswache r.d.E. und den Anbau
an der Euregio-Gesamtschule liegen von Seiten der Versicherung noch nicht
vor und sind somit in die Ermittlung des Gebäudeneubauwertes noch nicht
eingeflossen.
In der Haushaltsplanung für
das Jahr 2019 sind die nachstehenden Mittel für den Erhaltungsaufwand
vorgesehen:
|
Allgemeine
Bauunterhaltungsmittel |
3.079.450 € |
|
Sonderbudget
EDV-Verkabelung |
50.000 € |
|
Brandschutzprogramm |
200.000 € |
|
Summe Erhaltungsaufwand |
3.329.450 € |
|
Richtwert
in Prozent vom Gebäudeneubauwert |
0,7556 % |
Bezieht man die
vorgenannte Gesamtsumme auf den Gebäudeneubauwert, so wird der Richtwert der
KGSt von 1,2 Prozent im Jahr 2019 mit 0,7556
Prozent deutlich unterschritten. Auch unter Berücksichtigung der erbrachten
gebäudewirtschaftlichen Handwerkerleistungen (Grundlage ist die
Amtshilfevereinbarung) durch die Technischen Betriebe der Stadt Rheine in Höhe
von 527.600 Euro (nach Personalaufwand Handwerker) wird der Richtwert mit 0,8753 Prozent unterschritten.
Durch die
deutliche Erhöhung der Bauunterhaltungsmittel seit dem Jahr 2018 werden die
durch die gute konjunkturelle Lage der Bauwirtschaft deutlich gestiegenen
Preise aufgefangen.
Allerdings
werden in den nächsten Jahren über das Projekt „Gute Schule“ erhebliche
Umbaumaßnahmen durchgeführt, durch die Teile des Unterhaltes aufgefangen werden
und die Baustruktur erneuert wird.
Die Aufteilung der
allgemeinen Bauunterhaltungsmittel auf die einzelnen Fachbereiche und Produkte
ist der Anlage 1 zu entnehmen.
2.3 Maßnahmenplanung Erhaltungsaufwand 2019
Die seitens der Zentralen
Gebäudewirtschaft für das Jahr 2019 geplanten Maßnahmen sind in der Anlage 2
differenziert nach
· Allgemeine Bauunterhaltungsmaßnahmen
(3.079.450 Euro)
· Sonderprogramm Brandschutz (200.000 Euro)
dargestellt.
Die Maßnahmen für das Sonderprogramm EDV-Verkabelung (50.000 Euro) werden im
Zusammenhang mit den geplanten Bauunterhaltungsmaßnahmen durchgeführt.
Zusätzliche Maßnahmen sind nach Dringlichkeit zwischen der Schulverwaltung und
der Zentralen Gebäudewirtschaft abzustimmen. Insgesamt sollen für die Erhaltung
städtischer Gebäude Finanzmittel in Höhe von 3.329.450 Euro im Jahr 2019 eingesetzt werden.
2.3.1
Allgemeine
Bauunterhaltungsmittel
Wie bereits in den
Bauausschussvorlagen der vergangenen Jahre ausführlich beschrieben, werden
erhebliche Mittel der allgemeinen Bauunterhaltung durch kleinere
Instandhaltungsmaßnahmen und Reparaturen (inkl. der Unterhaltung der
Übergangswohnheime und der Sanierung von Fußbodenbelägen) sowie für Wartungen
und Prüfungen der technischen Anlagen (Kücheneinrichtungen, Heizungen,
Alarmierungsanlagen, Aufzüge, Notlicht, Batterieanlagen, Feuerlöscher, etc.)
gebunden. Insgesamt bindet diese „kleine“ Bauunterhaltung im Jahr 2019 ca.
969.450 Euro. Für größere Erhaltungsmaßnahmen werden verteilt auf 27 Maßnahmen
insgesamt 2.110.000 Euro aufgewendet (siehe Anlage 2).
Folgende größere Maßnahmen
werden im Rahmen werden im Jahr 2019 umgesetzt:
Der Boden der Sporthalle an
der Annetteschule weist schadhafte
Stellen auf, die eine Verletzungsgefahr darstellen können. In der Vergangenheit
wurden diese Stellen notdürftig repariert. Da zwischenzeitlich auch die
Unterkonstruktion stellenweise defekt ist, ist der komplette Sportboden inkl.
Unterkonstruktion zu erneuern. Hierfür sind Mittel in Höhe von 90.000 Euro
eingeplant.
Am Emsland-Gymnasium werden die veralteten Pausen-WC-Anlagen erneuert.
Weiterhin werden nach den Fachräumen Physik und Chemie nun auch die Fachräume
Biologie auf einen zeitgemäßen Stand gebracht. Für beide Maßnahmen sind jeweils
115.000 Euro vorgesehen.
Am Gymnasium Dionysianum werden im Erdgeschoss des „Zwischentraktes“
(Verbindungstrakt zwischen Alt- und Neubau) die Fachräume Biologie inklusive
Vorbereitungsräume zu Klassenräumen mit Differenzierungsräumen umgebaut. Die
Kosten belaufen sich auf rd. 50.000 Euro. Im Rahmen der Baumaßnahme
„Selbstlernzentrum“ ist zunächst ein neues Brandschutzkonzept für den Altbau
des Gymnasium Dionysianum zu erstellen. Dieses wird für Mitte des Jahres 2019
erwartet. Nur unter Einbindung des neuen Brandschutzkonzeptes können
nachhaltige Maßnahmen für den Altbau geplant und umgesetzt werden. Die von
Seiten der Schule gewünschte Sanierung der Fachräume Biologie im Altbau wird
daher auf das Jahr 2020 verschoben.
Die große Pausen-WC-Anlage
des Kopernikus-Gymnasiums befindet
sich aufgrund ihres Alters und der Nutzungsintensität in keinem guten Zustand
und ist grundlegend zu sanieren. Insgesamt sind für die Maßnahme 90.000 Euro
vorgesehen.
Die Schränke und Oberflächen
der Lehrküche der Nelson-Mandela-Schule
weisen altersbedingte Mängel auf. Auch die elektrischen Geräte sind teilweise
defekt und entsprechen hinsichtlich Leistung und Energieverbrauch nicht mehr
dem technischen Standard. Da die Schule von körperlich beeinträchtigten
Schülern besucht wird, wurde seitens der Schule der Wunsch geäußert, die Lehrküche
barrierefrei (unterfahrbare Arbeitsplatten, etc.) zu gestalten. Die Kosten für
diese Maßnahmen betragen insgesamt rd. 90.000 Euro.
Kommunalinvestitionsförderungsgesetz (KInvFG)
Der Förderschwerpunkt nach
dem KInvFG liegt insbesondere in der Realisierung energetischer Maßnahmen an
kommunalen Gebäuden. Hier besteht die Möglichkeit bis zu 90 % der Kosten der
energetischen Maßnahmen aus Bundesmitteln erstattet zu bekommen. Bei der Stadt
Rheine verbleibt ein Eigenanteil von 10 %. Folgende Maßnahmen werden nach dem
KInvFG gefördert:
- Emsland-Gymnasium: Erneuerung von
Fenstern und Sonnenschutz (3. Bauabschnitt), 400.000 Euro
- Euregio-Gesamtschule: Sanierung von Dachflächen, 80.000
Euro
- Marienschule Hauenhorst: Erneuerung
von Fenstern und Sonnenschutz; 250.000 Euro
- Marienschule Hauenhorst: Erneuerung
des Daches der Aula, 70.000 Euro
- Sekundarschule am Hassenbrock:
Erneuerung des Daches und der Attika der Umkleiden Sporthalle, 200.000 Euro
Im Rahmen des KInvFG können
für diese Maßnahmen Fördermittel in Höhe von 900.000 Euro realisiert werden.
Medienentwicklungsplan
Im Rahmen der Umsetzung des
Medienentwicklungsplans werden zur Nutzung von Synergieeffekten verschiedene
notwendige Sanierungsmaßnahmen an elektrischen Anlagen (Sicherheitsbeleuchtung,
Alarmierungsanlagen, Umstellung auf LED-Beleuchtung) durchgeführt. Weiterhin
werden in den betroffenen Bereichen schallmindernde Rasterdecken installiert.
2.3.2
Sonderprogramm
Brandschutz
Am Emsland-Gymnasium ist im Schulgebäude die Sicherheitsbeleuchtung zu
erneuern. Die Sicherheitsbeleuchtung stammt noch aus der Zeit der Erbauung der
Schule und wurde aufgrund ihres technischen Zustandes bereits im Rahmen von
Sachverständigenprüfungen bemängelt. Dieser sicherheitsrelevante Mangel ist
dringend zu beheben. Diese Maßnahme war bereits für das Jahr 2018 vorgesehen.
Da jedoch die für das Jahr 2019 vorgesehene Erneuerung der
Sicherheitsbeleuchtung in der Sporthalle der Sekundarschule am Hassenbrock
aufgrund eines Defektes unbedingt im Jahr 2018 durchgeführt werden musste,
wurde die Sanierung der Sicherheitsbeleuchtung des Emsland-Gymnasiums in das
Jahr 2019 geschoben. Die Kosten hierfür belaufen sich auf ca. 120.000 Euro.
Weiterhin wird aus dem
Brandschutzprogramm noch die Erneuerung der Pausenruf- und Alarmierungsanlage
an der Annetteschule I bestritten
(50.000 Euro).
2.3.3 Sonderprogramm EDV-Verkabelung
Im Rahmen der
zunehmenden Digitalisierung der Fach-, Klassen- und Verwaltungsräume an den
Schulen (Internet, Netzwerke, digitale Tafeln, Beamer etc.) ist auch die
elektrische Infrastruktur der Fach-, Klassen- und Verwaltungsräume an die
zunehmenden Anforderungen anzupassen. Zur Nutzung von Synergieeffekten ist
daher im Rahmen von geplanten Bauunterhaltungsmaßnahmen auch jeweils die
elektrische Infrastruktur zu überprüfen und den technischen Erfordernissen
anzupassen. Weiterhin können über dieses Sonderprogramm bei Bedarf auch
zusätzliche Maßnahmen in Absprache zwischen der Schulverwaltung und der
Zentralen Gebäudewirtschaft durchgeführt werden. Für das Sonderprogramm waren
im Jahr 2018 150.000 Euro bereitgestellt. Da auch über den
Medienentwicklungsplan EDV-Verkabelungen erneuert werden, wurde der Ansatz ab
dem Jahr 2019 auf 50.000 Euro reduziert.
2.4 Maßnahmen in den
Folgejahren
Als größere
Maßnahmen sind in den Folgejahren perspektivisch folgende Maßnahmen vorgesehen
(ohne Priorisierung):
2020
- Annetteschule:
Erneuerung des Flachdachs Pausen-WC
- Edith-Stein-Schule: Umsetzung des
Medienentwicklungsplans im Bestand
- Emsland-Stadion:
Sanierung des Flachdachs Hausmeisterwohnung
- Euregio-Gesamtschule:
Dachsanierungen
- Euregio-Gesamtschule: Umsetzung des
Medienentwicklungsplans (Abschnitt)
- Gertrudenschule: Umsetzung des
Medienentwicklungsplans im Bestand
- Gymnasium Dionysianum: Sanierung der Fachräume
Biologie im Altbau
- Johannesschule
Eschendorf: Umsetzung des Medienentwicklungsplans im Be-tand
- Johannesschule Mesum: Umsetzung des
Medienentwicklungsplans
- Kopernikus-Gymnasium:
Erneuerung Klassentüren
- Ludgerusschule Schotthock: Umsetzung des
Medienentwicklungsplans
- Paul-Gerhardt-Schule: Umsetzung des
Medienentwicklungsplans im Bestand
- Sekundarschule am
Hassenbrock: Sanierung des Flachdachs
- Stadthalle: Erneuerung der Heizungsanlage
2021
- Annetteschule I: Umsetzung des Medienentwicklungsplans
- Canisiusschule: Umsetzung des
Medienentwicklungsplans
- Emsland-Gymnasium
Sporthalle: Sanierung der Umkleiden und Sanitärbereiche und Erneuerung der
Innentüren
- Euregio-Gesamtschule: Dachsanierungen
- Euregio-Gesamtschule: Umsetzung des Medienentwicklungsplans
(Abschnitt)
- Kardinal-von-Galen-Schule
Sanierung des Daches
- Kopernikus-Gymnasium:
Sanierung der Flachdächer
- Michaelschule: Umsetzung des
Medienentwicklungsplans
- Sekundarschule am
Hassenbrock: Erneuerung der Decke Aula
2022/2023
- Abendrealschule: Erneuerung des Flachdachs
- Euregio-Gesamtschule: Umsetzung des
Medienentwicklungsplans (Abschnitt)
- Johannesschule Eschendorf: Sanierung des
Daches der Sporthalle
- Kardinal-von-Galen-Schule: Erneuerung der
Fensterfassade Treppenhaus
- Kopernikus-Gymnasium: Erneuerung von
Klassen- und Sporthallentüren
- Marienschule Hauenhorst: Umsetzung des
Medienentwicklungsplans im Bestand
- Südeschschule: Erneuerung des Daches der
Sporthalle
Anlagen:
Anlage
1 - Allgemeine Bauunterhaltungsmittel 2018 bis 2022
Anlage
2 - Maßnahmenplanung Zentrale Gebäudewirtschaft 2019