Betreff
Planung des zentralen Grünzuges in der Eschendorfer Aue,
Einwerbung von Fördermitteln (5951-080)
Vorlage
131/19
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Bauausschuss beschließt die Planungen zum Grünzug in der „Eschendorfer Aue“ und beauftragt die Verwaltung für die Grünanlage, den asphaltierten Geh- und Radweg, den Geh- und Radweg aus wassergebundener Decke, die Beleuchtung des asphaltierten Geh- und Radweges und die Geh- und Radwegebrücke einen Förderantrag zu stellen.

 

 


Begründung:

 

1.         Hintergrund:

 

             Im Rahmen der Konversion der ehemaligen General-Wever-Kaserne Rheine zum Neubaugebiet Eschendorfer Aue werden das Gewässer 1100 und der Grünzug auf dem Areal ausgebaut und revitalisiert. Das stark verrohrte Gewässer 1100 wird freigelegt und der das Gewässer umgebende Grüngürtel so gestaltet, dass die Naturnähe von Anwohnern und Besuchern erlebt werden kann.

 

 

 

 

2.         Wasserlauf:

 

             Für das Gewässer 1100 existiert eine Ausführungsplanung zum Umbau, außerdem sind die Arbeiten zu den Umbaumaßnahmen vergeben und werden durchgeführt im Zeitraum vom 02.05.-02.11.2019. Momentan befindet sich der Bachlauf in einem naturfernen Zustand. Ziel der Ausbaumaßnahmen ist es, das Gewässer zu optimieren, außerdem soll auf dem Gelände anfallendes Wasser zurückgehalten werden. Unmittelbar nach dem Austritt aus dem Gelände mündet das Gewässer 1100 in den Hemelter Bach, der vor Beeinträchtigungen durch einen zu hohen Wassereinfluss geschützt werden muss, da er durch direkten Kontakt zum Emsauen-Korridor über eine hohe Bedeutung im Fließgewässerverbundsystem verfügt. Zusätzliche Rückstaumöglichkeiten, um dies zu verhindern, ergeben sich nach der Umgestaltung durch die Anlage von sieben, an den Bachlauf angeschlossene Retentionsflächen. Die Böschungen des Gewässers werden der freien Sukzession überlassen, lediglich Strauch- und Gehölzpflanzungen werden ergänzt. So kann sich künftig eine naturnahe und artenreiche Umgebung entwickeln.

 

Kosten

 

Die Kosten für die Revitalisierung des Wasserlaufes betragen ca. 650.000 € brutto. Hierfür besteht eine 80%ige Förderung durch die Bezirksregierung Münster im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie für den Wasserlauf und eine 50%ige Bezuschussung für die Retentionsbereiche. Im Haushalt 2019 ist die Finanzierung des Eigenanteiles enthalten.

 

 

 

3.         Grünanlage:

 

Auf einem Areal von insgesamt 5,4 ha (inkl. Teich) erstreckt sich der künftige Grünzug im Neubaugebiet Eschendorfer Aue. Er besteht aus einem großen und einem kleinen Bereich. Der große Bereich wird von dem Gewässer 1100 von Nordwesten nach Südosten durchflossen. Er beinhaltet ebenfalls einen Teich. In dem kleineren befindet sich der westlich gelegene Grünzug mitsamt einer Streuobstwiese, die bereits zu Kasernenzeiten angelegt wurde und die in die neue Nutzung einbezogen werden soll. Der Grünzug ist geprägt von Altbaumbestand, der erhalten und durch zusätzliche Baum- und Strauchpflanzungen ergänzt werden soll. Jeweils in den Eingangsbereichen südlich und nördlich soll das Areal mit zwei Schildern bestückt werden, die unter anderem Informationen zu den angewendeten Förderprogrammen geben. Ein knapp 2.000 qm großer Bereich im nördlichen Abschnitt wird freigehalten, um dort einen großen Kinderspielplatz einzurichten. Hier findet sich auch eines der Relikte aus der Zeit als Kaserne in Form von drei Stahlträgern wieder. Diese werden mit Kletterpflanzen berankt. Auf der gesamten Länge des Grünzuges werden drei Aufenthaltsflächen als Picknick- und Sitzbereiche eingerichtet. Landschaftsrasen mit Kräuteranteilen wird auf den Bodenflächen eingesät.

 

Kosten

 

Die geschätzten Kosten für den Umbau der Grünfläche betragen 375.000 € brutto.

 

 

 

 

4.         Geh- und Radwege

 

           Der Grünzug im Bebauungsplan „Eschendorfer Aue“ wird von einem Netz aus Geh- und Radwegen durchzogen. Durch die Hauptrichtung von „Aloysiusstraße“ zur „Schorlemerstraße“ führt ein 2,50 m breiter Geh- und Radweg in Asphaltbauweise. Er quert zum einen die Hauptzufahrt „Eschendorfer Aue“ in Nord-Südrichtung, zum anderen wird er in Höhe des Teiches unterbrochen und hier für 125,00 m auf die Straße „Eschendorfer Aue“ geführt, um den vorhandenen Baumbestand entlang des Teiches zu erhalten und zu schützen. Im Bereich des Spielplatzes wird er von einer Aufenthaltsfläche in wassergebundener Bauweise flankiert.

           Im nördlichen Bereich erhält der Geh- und Radweg an drei Stellen Anschluss an die Straße „Eschendorfer Aue“. Der eine Anschluss verbindet den „Starenweg“ mit der Straße „Eschendorfer Aue“ zum einen mit einem Geh- und Radweg in einer Breite von 3,50 m, zum anderen mit einer Brücke über den Wasserlauf in gleicher Breite. Die beiden weiteren Anschlüsse weisen eine Breite von 3,00 m auf.

           Im südlichen Bereich erhält der Geh- und Radweg zwei Anschlüsse an die Straße „Am Feldrain“. Der Weg hat eine Breite von 3,00 m. Der andere Anschluss stellt eine Verbindung von der Straße „Am Feldrain“ zur „Schorlemerstraße“ her und ist ebenfalls 3,00 m breit. 

 

           Zwei weitere 2,00 m breite Geh- und Radwege werden in wassergebundener Bauweise hergestellt.  Der eine Geh- und Radweg verbindet die Hauptzufahrt „Eschendorfer Aue“ mit der Straße „Am Eichenhain“. Hier befindet sich zwischen Weg und den Grundstücken „Am Eichenhain“ in Höhe des Teiches eine Aufenthaltsfläche mit besonntem Bereich. Von der „Schorlemerstraße“ aus ist ein Stichweg geplant, der sich zwischen dem Wasserlauf und den Baugrundstücken der Straße „Am Eichenhain“ befindet. Dieser Stichweg weitet sich zum Ende hin ebenfalls zu einer Aufenthaltsfläche mit besonntem Bereich auf. 

            

          Kosten

 

Die geschätzten Kosten für die Geh- und Radwege, hergestellt in Asphaltbauweise, belaufen sich auf 153.000 € brutto.

 

          Die geschätzten Kosten für die Geh- und Radwege, hergestellt in wassergebundener Bauweise, belaufen sich auf 36.000 € brutto.

 

          Die geschätzten Gesamtkosten für die Geh- und Radwege im Grünzug betragen somit 189.000 € brutto.

    

 

 

 

5.         Brücke:

 

             Zur Förderung des Fuß- und Radverkehres und zur optimalen Erreichbarkeit der Wegeverbindungen innerhalb des Grünzuges ist es vorgesehen, zusätzlich zu den Straßen „Eschendorfer Aue“ und „Schorlemerstraße“ im Norden  eine Fuß- und Radwegebrücke über dem Bachlauf zu errichten. Diese Querung ist Teil des Konzeptes zur fußgänger- und radfahrerfreundlichen Erschließung der Eschendorfer Aue.

             Die Fuß- und Radwegebrücke liegt zwischen der Straße „Eschendorfer Aue“ und der Straße „Starenweg“. Sie soll als verzinkte Stahlkonstruktion mit Bohlen aus glasfaserverstärktem Recycling-Kunststoff als filigranes und dauerhaftes Bauwerk errichtet werden.

            

Kosten

 

Die geschätzten Kosten betragen ca. 78.000 € brutto.

 

 

 

 

6.         Beleuchtung:

 

             Die im Grünzug liegenden asphaltierten Geh- und Radwege werden, genauso wie der Aufenthaltsbereich, der an den Geh- und Radweg anschließt, mit Leuchten ausgestattet. Eine Festlegung der Lichtpunkthöhe und Bestückung der Leuchten erfolgt gemäß einer lichttechnischen Berechnung zu einem späteren Zeitpunkt.

 

Kosten

 

Die geschätzten Kosten für die Beleuchtung der Geh- und Radwege betragen 83.000 € brutto.

 

 

            

7.         Fördermöglichkeit:

 

Grünanlage

 

Um die Kosten von 375.000 € brutto für den Umbau des Grünzuges für die Stadt zu minimieren, wurde nach einer Möglichkeit der Förderung gesucht. Angestrebt wird nun die Beantragung einer Förderung nach der Richtlinie Grüne Infrastruktur, über die man einen Betrag von knapp 300.000 € als 80%ige Förderung bewilligt bekommen könnte. Fördergeber ist hier das Land NRW, zuständig ist die Bezirksregierung Münster. Die Unterlagen für den Antrag müssen bis spätestens 01.06.2019 bei der Bezirksregierung eingegangen sein, frühestmöglicher Baubeginn wäre der 01.01.2020. Die Ausschreibung der Maßnahme gilt dabei ebenfalls als Baubeginn. Als ursprünglicher Zeitraum für den Baustart war der September/Oktober 2019 vorgesehen.

 

Geh-und Radwege

 

Ebenfalls gesucht wurde nach einer Förderung für den Neubau der Wege, dessen Kosten sich auf rund 189.000 € brutto belaufen. Angestrebt wird hier die Beantragung einer 70%igen Förderung nach FöRi-Nah, der Förderrichtlinie Nahmobilität, über die man einen Betrag von knapp 132.300 € bewilligt bekommen könnte. Fördergeber ist hier ebenfalls das Land NRW, zuständig auch hier die Bezirksregierung Münster. Die Vorschriften für die Frist der Antragstellung, den Baubeginn und den Baustart sind dieselben wie bei der Förderung über die Richtlinie Grüne Infrastruktur. Als Termin des Beginns der Umsetzung war ursprünglich der Mai 2019 vorgesehen.

 

Brücke

 

Angestrebt wird, dass das Brückenbauwerk zusammen mit den Rad- und Fußwegen über FöRi-Nah zu 70 % gefördert wird. So könnte sich der städtische Kostenanteil von 78.000 € auf einen Betrag von 23.400 € reduzieren. Die Förderbedingungen wären dieselben wie diejenigen für die Rad- und Fußwege.

 

Beleuchtung

 

Mit einer 40%igen Förderung über die Kommunalrichtlinie könnten bei der Beleuchtung die Kosten von 83.000 € brutto um knapp 33.200 € brutto reduziert werden. Fördergeber ist das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Die Unterlagen für den Antrag müssen entweder bis zum 31.03.2019 oder vom 01.07.-30.10.2019 beim Projektträger Jülich eingehen. Auch hier gilt die Ausschreibung der Maßnahme als Baubeginn.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auswirkungen

 

Die Verschiebung der Umsetzung der oben genannten Maßnahmen von 2019 in das Jahr 2020 ist für die Nutzung und Funktionalität des Gesamtgebietes unschädlich. Der Abschluss der Erschließung der ersten neuen Straßen und der Vermarktungsbeginn des ersten Abschnitts im Westteil sind für Ende 2019 geplant. Bis zur Fertigstellung der in dem genannten Bauabschnitt fast ausschließlich entstehenden Mehrfamilienhäuser Ende 2020 wird die Infrastruktur, für die eine Förderung angestrebt wird, weitestgehend fertiggestellt sein. Ebenfalls wird der Rückbau des Westteiles bis zum Sommer 2020 andauern.

 

 

 

 

8.         Finanzierung:

            

Das Budget wird im Projekt „Eschendorfer Aue“ bereitgestellt.

 

 

 


Anlagen:

 

Anlage1: Plan 1

Anlage 2: Plan 2

Anlage 3: Plan 3