Betreff
Soziale Stadt Dorenkamp - Teilprojekt: Aufwertung "Neue Mitte"
Abwägung und Ausbaubeschluss
Vorlage
134/19
Aktenzeichen
gl
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

1.             Der Bauausschuss nimmt zur Kenntnis, dass keine abwägungsrelevanten Anregungen und Hinweise aus der Bürgerbeteiligung zum Ausbauentwurf zur Aufwertung der „Neuen Mitte“ als Teilmaßnahme der „Sozialen Stadt Rheine Dorenkamp“ eingegangen sind und beschließt den Ausbau der „Neuen Mitte“ gemäß der vorgeschlagenen Entwurfsplanung.

 


Begründung:

 

1.        Vorgeschichte/Hintergrund

 

Im März 2014 hat der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Rheine beschlossen, mit dem Teilprojekt Aufwertung „Neue Mitte“ zu beginnen. Des Weiteren wurde beschlossen, dass die Aufwertung „Neue Mitte“ im engen Zusammenhang mit weiteren Teilprojekten zur Entwicklung von öffentlichen Frei- und Grünflächen aus dem IHK Dorenkamp steht, die bearbeitet und umgesetzt werden sollen. Angesichts der engen inhaltlichen Verzahnung der freiraumplanerischen Teilprojekte waren die gesamten Planungsleistungen für die Teilprojekte insgesamt auszuschreiben und an einen Auftragnehmer zu vergeben.

 

Folgende Teilprojekte wurden zusammen ausgeschrieben und im Mai 2016 an das
Büro
Gasse/Schumacher/Schramm (GSS) aus Bremen vergeben:

 

-  B2 a,b Planungswerkstatt Kirmesplatz/ Umgestaltung Kirmesplatz 

-  B3       Wege mit Aufenthalts- und Erlebnisqualitäten

-  B4a     Aufwertung Wegeverbindungen

-  A1e     Gestaltung Kreuzungspunkte Darbrookstraße

-  B4d     Alleebepflanzung

-  B1       Aufwertung „Neue Mitte“

-  B4c     Gestaltung von Eingangszonen

 

Der Vorentwurf zur freiraumplanerischen Umgestaltung der Neuen Mitte im Dorenkamp basiert auf den Ergebnissen eines stufenweisen, aufeinander aufgebauten Beteiligungsprozesses. Beginnend mit einer offenen Ideenwerkstatt, einem Infoabend und Workshop mit Schlüsselakteuren und Gewerbetreibenden erfolgte in einem zweiten Schritt eine Variantendiskussion mit den Bürgern auf dem Stadtteilfest im September 2016.

 

Der Entwurf wurde bereits am 13.09.2017 im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz vorgestellt. Der Ausschuss stimmte dem Entwurf zu und auf Basis des vorgestellten Entwurfes sollte die Ausbauplanung erfolgen.

 

Der Entwurf der Ausbauplanung wurde am 30.01.2019 vom Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz und vom Bauausschuss am 31.01.2019 zur Kenntnis genommen.

Die Offenlage dieses Ausbauentwurfes wurde am 31.01.2019 vom Bauausschuss beschlossen (Beschlussvorlage Nr. 063/19).

 

2.        Bürgerbeteiligung

 

Im Zuge der Offenlage haben mehrere Bürger Einsicht in die Planunterlagen genommen. Aus der Bürgerbeteiligung sind keine abwägungsrelevanten Anregungen und Hinweise eingegangen.

 

3.        Entwurfsbeschreibung

 

Zielsetzung der Umgestaltungsmaßnahme ist die Verbesserung der Aufenthaltsqualität unter Berücksichtigung der funktionalen Rahmenbedingung eines Nahversorgungszentrums und der unterschiedlichen Nutzungsanforderungen der einzelnen Teilbereiche. Die Entwurfsplanung orientiert sich an den Bestandsstrukturen der Neuen Mitte und berücksichtigt ihre unterschiedlichen funktionalen Anforderungen an den Außenraum.

Der Pfarrer Bergmannshof Platz mit seinen angrenzenden Einzelhandelsgeschäften und Dienstleistungen ist ein starkes Nahversorgungszentrum. Funktional ist der Platz durch den motorisierten Verkehr und die Stellplatzanlagen geprägt. Weiterhin teilt sich der Platz räumlich in einen südlichen Bereich mit Kirche, Sparkasse, Bäckerei und einen nördlichen Teil mit Einzelhandels- und Dienstleistungsangeboten. Die zentrale Platanenreihe auf dieser Platzfläche ist als grünes Element prägend. Begleitend hierzu sind Fußgängerbereiche und Sitzmöglichkeiten angeordnet. Die Aufenthaltsqualität dieser Freianlagen ist aufgrund der Prägung durch den ruhenden Verkehrs mangelhaft, weiterhin gibt es Probleme mit der Barrierefreiheit.

 

Die Umgestaltungsmaßnahme greift diese Defizite auf und setzt im südlichen Platzbereich einen neuen Schwerpunkt. Durch die Aufweitung und die räumliche Integration des Kirchenvorplatzes in der Achse der Elisabethkirche mit dem prägenden Eingangsbereich wird der öffentliche Raum gestärkt, ohne großflächig in die vorhandene Stellplatzanzahl einzugreifen.

 

Insgesamt wird der Entwurf durch ein übergeordnetes, raumbestimmendes Merkmal geprägt. Durch die Verwendung eines einheitlichen Bodenbelags werden die verschiedenen Außenräume des Kirchenvorplatzes einschließlich der Darbrookstraße und die südliche Platanenreihe gestalterisch zu einer Platzfläche zusammengeführt. Eine gradlinige Bände­rung aus dunklem Kleinsteinpflaster und Betonsteinpflaster im Bereich des Straßenraumes gliedert die Flächen und verbindet diese untereinan­der. Die Asphaltdecke der Darbrookstraße wird aufgebrochen und mit Rampensteinen und demselben Bodenbelag höhengleich zu den angrenzenden Flächen aufgepflastert. Neben der optischen Zusammenführung der Flächen entsteht ein barrierefreier Übergang zwischen den Teilflächen. Rundbordsteine und Poller markieren optisch den Straßenraum, ohne eine Barriere darzustellen.

 

Weiterhin werden auf dem Kirchenvorplatz die verschiedenen Bodenbeläge zurückgebaut und die Fläche wird einheitlich gepflastert, der offene und großzügige Raumcharakter des Vorplatzes bleibt dabei erhalten. Die neue Gestaltung integriert das Kriegsdenkmal mit seiner bestehenden, vorgelagerten Pflanz- und Rasenfläche stärker in den Außenraum. Durch einen aus dem Verfügungsfonds finanzierten Bücherschrank und neue Sitzmöglichkeiten erhält der Kirchenvorplatz darüber hinaus neue Nutzungsmöglichkeiten.

 

Im Bereich der bestehenden Platanenreihe auf dem südlichen Teil des Pfarrer-Bergmannshoff-Platzes entsteht eine Fläche aus wassergebundener Wegedecke, die eine durch den Verfügungsfonds beantragte Boulefläche integriert. Die bestehende Platanenreihe wird um eine Gehölzreihe und weitere Sitzmöglichkeiten erweitert, wodurch die Aufenthaltsqualität des ansonsten von Stellplätzen geprägten Außenraumes gesteigert wird.

 

Einheitliche Ausstattungselemente unter Berücksichtigung des Bestandes und des Gestaltungskataloges für den Innenstadtausbau und die Fortführung der Gestaltungssprache in die Darbrookstraße hinein zum angedachten Neubau des Maximilian Kolbe Hauses nehmen weiterhin aktuelle Planungsansätze integrativ auf.

 

 

4.        Finanzierung/ Umsetzung

 

Der für die Aufwertung der „Neuen Mitte“ maximale zur Verfügung stehende Kostenrahmen in Höhe von 322.000 € wird eingehalten.

Die Umsetzung des Projektes  Aufwertung „Neue Mitte“ wird durch die TBR koordiniert.

 

 

 


Anlagen:

 

Anlage 1: Übersichtsplan

Anlage 2: Entwurf

Anlage 3: Schnitte Straßenansichten