Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Ausschuss für
Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz nimmt die Konkretisierungen des
Ratsbeschlusses zur Vorlage 284/19 zur Kenntnis.
Begründung:
In seiner Sitzung
am 9.7.2019 hat der Rat der Stadt Rheine die Anerkennung eines weltweiten
Klimanotstands, sowie weitere Handlungsweisen beschlossen. Dem Beschluss
folgend wird der Verfahrensvorschlag wie folgt konkretisiert.
Beschlossener Verfahrensvorschlag:
Zur Erreichung der
Klimaschutzziele des Masterplan 100% Klimaschutz und zur Sicherung einer
lebens- und liebenswerten Stadt sind alle kommunalen Akteure gefordert. Neben
der Verwaltung, den kommunalen Gesellschaften sind dies auch die Entscheidungsträger
in politischen Gremien. Folgende Verfahrensweisen sollen zu einem effektiveren
Klimaschutz beitragen:
1.
Die
Stadtverwaltung wird in allen stadteigenen Projekten der Bereiche Hochbau,
Gebäudeunterhaltung, Bauleitplanung, Quartiersentwicklung sowie Verkehrsplanung
und ÖPNV eine frühzeitige Einbindung des Klimaschutzes vornehmen. Politische
Vorlagen in diesen Bereichen werden,
durch das Produkt Umwelt und Klimaschutz, auf die Auswirkungen hinsichtlich der
Klimaschutzziele der Stadt Rheine geprüft und gegebenenfalls ergänzt.
Organisatorisch wird geprüft, wie ein entsprechender Verfahrensschritt in die
bisherigen Verwaltungsabläufe integriert werden kann.
2.
Der
Bürgermeister der Stadt Rheine berichtet dem Rat der Stadt jährlich über die
Entwicklungen im Klimaschutz und zeigt Ergebnisse und Schwierigkeiten auf.
3.
Die
Stadtverwaltung führt eine Evaluation und Fortschreibung des Masterplan 100%
Klimaschutz durch. Dieser soll um den Bereich Klimafolgenanpassung ergänzt
werden und konkrete sektorenspezifische Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele
beinhalten.
Konkretisierung zu Unterpunkt 1 – Organisatorische
Einbindung
Entsprechend des
Ratsbeschlusses ist der Bereich 5.58 Umwelt und Klimaschutz angehalten alle
Vorlagen der Bereiche
-
Bauleitplanung
und Quartiersentwicklung (5.10)
-
Hochbau
(5.21)
-
Gebäudeunterhaltung
(5.22)
-
Verkehrsplanung
/ TBR – Straßen
-
ÖPNV
(FBL 5 / TBR / Stadtverwaltung)
hinsichtlich der
Auswirkungen auf die Klimaschutzziele der Stadt Rheine zu prüfen.
Die
Produktbereiche werden die Bewertung vornehmen und mit dem Produktbereich
Klimaschutz abstimmen. Durch eine frühzeitige Beteiligung des
Klimaschutzbereiches soll sichergestellt werden, dass das Thema Klimaschutz von
Beginn an mitgedacht wird.
In den Vorlagen gilt es insbesondere zu begründen, warum bestimmte Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen und der Umsetzung erneuerbarer Energien sowie Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung ggfs. nicht umgesetzt werden können. Bei der Beschreibung und Bewertung sollen hierbei nicht nur die einmaligen Investitionskosten, sondern eine möglichst ganzheitliche Betrachtung erfolgen. Für eine gute Auffindbarkeit und Einheitlichkeit wird der Passus unter dem Titel „Auswirkungen auf den kommunalen Klimaschutz“ stets gegen Ende der Vorlage eingebracht.
Konkretisierung zu Punkt 2 – Bericht zum Klimaschutz
Die
Berichterstattung im Rat der Stadt Rheine wird jährlich im 2. Quartal erfolgen.
Hierbei wird auf Meilensteine aktueller Fördervorhaben und langfristiger
Projekte näher eingegangen, sowie eine tabellarische Übersicht über alle
Projekte gegeben. Die Entwicklung der Treibhausgas- und Endenergiereduktion
wird anhand der, zum Berichtszeitpunkt vorliegenden, Daten des Onlineportals
ECORegion grafisch und tabellarisch dargestellt. Eine ausführliche Darstellung
der Projekte, Reduktionspfade und Meilensteine erfolgt in dem jährlichen
Klimaschutzbericht. Informationen werden bei den städtischen
Tochterorganisationen abgefragt, welche als Anlage dem Gesamtbericht beigelegt
werden. Die Berichte werden auf der Internetseite der Stadt Rheine
veröffentlicht und so jeder Bürgerin und jedem Bürger zugänglich gemacht.
Konkretisierung zu Unterpunkt 3 – Fortschreibung
Masterplan 100% Klimaschutz
Der Masterplan
100% Klimaschutz umfasst zahlreiche Themenfelder nach Vorgabe der nationalen
Klimaschutzinitiative NKI (Fördermittelgeber). Nach nunmehr 8 Jahren soll der
Masterplan 100% Klimaschutz im Jahr 2020 fortgeschrieben und an die heutigen
Anforderungen angepasst werden. Hierbei soll die Entwicklung der Zielgrößen CO2
und Endenergie vor dem Hintergrund der Umsetzungsstrategie dargestellt werden.
Die Analyse der zielgruppenspezifischen Öffentlichkeitsarbeit und von
bewusstseinsbildenden Maßnahmen soll durch ein externes unabhängiges
Beratungsbüro erfolgen. Weiterhin soll die Fortschreibung des Masterplans
Potentiale aufzeigen die eine weitere sektorale Reduktion von Treibhausgasen
und Endenergie begünstigen. Ungeachtet der finalen Reihenfolgen sollen u.a.
folgende Punkte in der Fortschreibung behandelt werden:
-
Masterplan
100% Klimaschutz / Anschlussvorhaben Masterplanmanagement - Kurzbeschreibung der Erfahrungen aus den
Förderperioden
-
Klimaschutz
im gesellschaftlichen Wandel – Anforderungen an das Klimaschutzmanagement
-
Klimaschutz,
Klimafolgenanpassung, Mikroklima, Nachhaltigkeit, Mobilität
· Begriffliche Abgrenzung und
konzeptionelle Zuordnung der Themenfelder
· Zielsetzung der Verwaltung
-
Ergebnisse
des kommunalen Klimaschutzes
· Bewertung der im MP100% erprobten
Maßnahmen
· Sektorale Betrachtung der
Maßnahmen
-
Zielsetzungen für 2030, 2040 und 2050
· Zielwerte Treibhausgasemissionen /
Endenergie je Sektor
· kommunale Stellschrauben
(Vorbildfunktion der Verwaltung)
· sektorale Schwerpunkte
· kurz-, mittel- und langfristige
Maßnahmen zur Erschließung vorhandener Potentiale
-
Partizipationsprozess
2020 – Akteure koordinieren und ins Gespräch bringen – Prozess beleben und
verstetigen.
-
Kommunikationsstrategie
des Masterplan 100% Klimaschutz
· Corporate Identity „Klimaschutz
Rheine“ – Anpassung an Anforderungen
· Außendarstellung Klimaschutz im
„Konzern Stadt Rheine“
· Kommunikation Verwaltung, Politik
& Gesellschaft
Das Maßnahmenpaket
soll in Form des technischen Fahrplans des Masterplan 100% Klimaschutz
fortgeschrieben werden. Die Beratung von finanziellen und personellen
Ressourcen obliegt dem jeweils zuständigen politischen Ausschuss.