Betreff
Eckpunkte Kinder- und Jugendförderplan 2021-2026 - Teil II : Gliederungspunkte 3 - 3.8
Vorlage
093/20
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Jugendhilfeausschuss der Stadt Rheine nimmt die weiteren aufgeführten Gliederungspunkte 3 bis 3.8 des 4. Kinder- und Jugendförderplan 2021-2026 zur Kenntnis.


Begründung:

 

Der Jugendhilfeausschuss hat das Jugendamt der Stadt Rheine beauftragt den 4. Kinder- und Jugendförderplan 2021-2026 zu erstellen. Im Folgenden werden die bereits erarbeiten Punkte der Gliederung 3 bis 3.8 zwecks Zustimmung und zur weiteren Bearbeitung vorgelegt.

 

 

3          Bestandsaufnahme

 

 

3.1       Aktueller Stand der Kinder- und Jugendarbeit

 

Die Stadt Rheine verfügt aktuell über zehn Jugendeinrichtungen in dezentraler Aufteilung. Davon sind zwei Einrichtungen größere Zentren. Die Häuser werden von drei verschiedenen Trägern betrieben.

 


Katholisches Jugendwerk Rheine e. V.

 

 

Bistro „Charly“

Das Bistro „Charly“ ist im Stadtteil Eschendorf verortet. Die Räumlichkeiten befinden sich im Keller des Gemeindezentrums St. Marien. Zur Einrichtung zählen zwei Treffräume, ein Büro, zwei Lagerräume und sanitäre Anlagen. Die Einrichtung ist nicht barrierefrei. Direkt an die Einrichtung grenzt ein großer Spielplatz mit einem Spielplatzbereich, einem Fußballplatz, einem Basketballkorb, einer Tischtennisplatte und einer größeren Rasenfläche. Zudem kann ein gepflasterter Bereich direkt vor der Einrichtung als Terrasse genutzt werden. Personell ist der Treff mit einer Sozialpädagogin in Vollzeit und einer FSJ-Stelle besetzt. Zusätzlich engagieren sich Jugendliche ehrenamtlich im „Bistro-Team“.

 

Das Bistro „Charly“ hat pro Woche 28 Öffnungsstunden, verteilt auf vier Werktage. Die Besucherstruktur ist sehr heterogen. Die Altersspanne liegt bei 6 bis 21 Jahren. Etwa 70 % der Besucher(innen) sind männlich. Der Anteil der Besucher(innen) mit Migrationshintergrund liegt bei etwa 40 %. Die meisten Besucher(innen) wohnen im nahen Umfeld des Treffs. Der tägliche Durchschnitt liegt bei ca. 40 Besucher(inne)n.

 

Café „Elsbeth“

Das Café „Elsbeth“ ist im Stadtteil Dorenkamp verortet. Der Jugendtreff befindet sich, gemeinsam mit anderen Einrichtungen der Kirchengemeinde, im Maximilian-Kolbe-Haus. Die Räumlichkeiten erstrecken sich über vier Etagen. Einige der Räume befinden sich in der Mischnutzung mit den Messdienergruppen und weiteren Veranstaltungen der Pfarrgemeinde. Zur Einrichtung zählen ein Treffraum, zwei Clubräume (hauptsächlich durch Messdiener genutzt), ein Büro, ein Veranstaltungsraum, ein „Chillraum“, ein Turnkeller, Billardraum, Musikraum, PC-Raum, Lagerräume und sanitäre Anlagen. Angrenzend an dem Treffraum befindet sich eine kleine Außenterrasse. Nur das Erdgeschoss ist barrierefrei zugänglich.

 

In 2021 wird das Maximilian-Kolbe-Haus abgerissen. Wo der Jugendtreff in Zukunft angesiedelt sein wird, ist derzeit noch offen. Personell ist der Treff mit einem Sozialpädagogen in Vollzeit, einer Honorarkraft mit Stundenanteil und einem FOS-Praktikanten besetzt.

 

Das Café „Elsbeth“ hat pro Woche 28,5 Öffnungsstunden, verteilt auf vier Werktage. Die Zielgruppen des Cafés „Elsbeth“ bestehen hauptsächlich aus Kindern von 8 bis 12 Jahren und Teenagern im Alter von 13 bis 18 Jahren. Aber auch 18- bis 27-Jährige treffen sich in den Räumlichkeiten des Cafés. Es sind Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus allen sozialen Milieus mit unterschiedlichen Nationalitäten der Stadt Rheine im Treff vertreten.

 

„Der Keller“

Der Keller befindet sich im Stadtteil Südesch in den Kellerräumen des Jugendheims der Gemeinde Herz-Jesu. Die Räumlichkeiten bestehen aus einem Treffraum, einem kleinen Vorraum, einem weiteren kleinen Raum mit Boxsack, Lagerraum, Büro, Küche (in Mischnutzung) und sanitären Anlagen. Im Außenbereich gibt es eine kleine Rasenfläche, die genutzt werden kann. Die Einrichtung ist nicht barrierefrei.

 

Personell ist der Jugendtreff mit einem pädagogischen Mitarbeiter (MA Erziehungswissenschaften) in Vollzeit besetzt. Dieser wird für einzelne Projekte und Unterstützung im laufenden Betrieb durch eine Honorarkraft unterstützt. Außerdem gibt es ein ehrenamtliches Thekenteam, bestehend aus Besucher(innen) des Treffs ab 14 Jahren.

 

„Der Keller“ hat pro Woche 28 Öffnungsstunden, verteilt auf vier Werktage. Die Altersspanne der Besucher(innen) liegt bei 6 bis 25 Jahren, wovon der Großteil zwischen 10 und 14 Jahren liegt. Etwa ein Drittel der Besucher(innen) sind weiblich. Der Anteil der Besucher(innen) mit Migrationshintergrund liegt bei etwa 50 %. Die meisten Besucher(innen) wohnen im nahen Umfeld des Treffs.

 

Das Schülercafé „JOT“

Das Schülercafé „JOT“ befindet sich zentral in der Innenstadt von Rheine. Die Räumlichkeiten sind über den Parkplatz der Familienbildungsstätte zu erreichen und bestehen aus zwei großen Haupträumen, die in einen Billardraum, sowie einen Küchen- und Thekenbereich unterteilt sind. Weiterhin gibt es einen Lagerraum und Sanitäranlagen. Im Außenbereich gibt es zwei Fußballtore auf der Fläche unterhalb des Parkplatzes. Die Räumlichkeiten sind nicht barrierefrei.

 

Personell ist das Schülercafé mit einer hauptamtlichen Fachkraft (Sozialpädagogin) in Vollzeit ausgestattet, die gleichzeitig die Leitung des offenen Kinder- und Jugendtreffs „JUPP“ innehat. Dazu kommen ehrenamtliche Helfer(innen) im Thekenbereich. Eine Honorarkraft ist zurzeit nicht beschäftigt.

 

Das Schülercafé „JOT“ hat an drei Tagen in der Woche für insgesamt 18 Stunden geöffnet. Die Besucher(innen) des Schülercafé „JOT“ sind im Alter zwischen 14 und 22 Jahren. Der Anteil der Jugendlichen mit Migrationshintergrund beträgt ca. 95 %. Es gibt kein festes Einzugsgebiet, da das Café meist von Cliquen besucht wird.

 


 

Offener Kinder- und Jugendtreff „JUPP“

Der offene Kinder- und Jugendtreff „JUPP“ befindet sich im Stadtteil Bentlage. Das „JUPP“ besteht aus drei Räumen in den Kelleretagen des Jugendheimes St. Josef. Es gibt einen Hauptraum mit Kiosk und Sitzecke, einen Gruppenraum, einen kleinen Kinoraum und Sanitäranlagen. Die Küche des Jugendheim St. Josef kann nach Rücksprache mitgenutzt werden. Der Zugang ist auch für Kinder und Jugendliche mit körperlichen Einschränkungen möglich. Im Kinder- und Jugendtreff „JUPP“ ist eine hauptamtliche Fachkraft eingesetzt, die sich ebenfalls um die Leitung des Schülercafés „JOT“ kümmert. Eine Honorarkraft ist derzeit nicht beschäftigt. Zusätzlich gibt es ein Ehrenamtsteam aus sechs Jugendlichen zwischen 13 und 14 Jahren.

 

Das „JUPP“ ist an zwei Tagen pro Woche für insgesamt 11 Stunden geöffnet. Das durchschnittliche Alter der Besucher(innen) beträgt 8 bis 14 Jahre, davon sind 25 % weiblich. Der Anteil der Jugendlichen mit Migrationshintergrund liegt bei 85 %.

 

Zurzeit, bis Herbst 2020, werden die Räumlichkeiten des Jugendtreffs von der OGS/Gertrudenschule, auf Grund der Umbaumaßnahmen der Schule, genutzt. Dieses Verfahren wurde mit dem Träger der Jugendarbeit abgestimmt.

 

Offener Kinder- und Jugendtreff „Underground“

Der offene Kinder- und Jugendtreff befindet sich im Stadtteil Schotthock auf dem Kirchplatzgelände der St. Ludgerus Kirche. Das „Underground“ befindet sich im Untergeschoß des Ludgerus-Forums und ist ca. 100 qm groß. Es ist in zwei Bereiche aufgeteilt, einen Küchenbereich mit Theke und ein Spiel- und Computerbereich mit Billard und Kicker. Dazu kommen ein Büro und sanitäre Anlagen. Ebenfalls gibt es einen ca. 15 qm großen, gepflasterten Außenbereich. Die Einrichtung ist nicht barrierefrei. Der Jugendtreff wird von einer hauptamtlichen Fachkraft in Vollzeit betreut. Dazu kommen zwei Honorarkräfte und ehrenamtliche Helfer(innen). Die meisten Besucher(innen) des „Undergrounds“ sind zwischen 8 und 16 Jahren alt und verfügen über Migrationshintergrund.

 

Das „Underground“ öffnet an vier Tagen die Woche mit insgesamt 27 Öffnungsstunden.

 

Katholisches Jugendwerk Mesum

 

Kinder- und Jugendzentrum HOT „Alte Dame“

Das Kinder-und Jugendzentrum HOT „Alte Dame“ befindet sich im Ortsteil Mesum. Es befindet sich in einem Gebäude aus den Jahren 1909/1910 und erstreckt sich über mehrere Etagen. Das Gebäude ist nicht barrierefrei. Es gibt eine große Turnhalle mit Bühne, ein Cafe´ mit Kickerraum, eine Küche, einen Computerraum, einen Medienraum, einen Kreativraum, einen Billardraum, eine Holzwerkstatt und Proberäume. Ebenfalls gibt es einen großen Außenbereich. Es verfügt über vier Sozialarbeiter(innen) mit einem Stellenanteil von 3,5 Stellen, sowie über zwei Honorarkräfte und zwei Absolventen des Bundesfreiwilligendienstes. Die Mitarbeiter(innen) sind neben dem HOT „Alte Dame“ auch im Offenen Treff Elte und im Offenen Treff „DiBo“ Hauenhorst tätig. Die Besucher(innen) der drei Einrichtungen sind zwischen 7 und 15 Jahren alt.

 

Das HOT „Alte Dame“ öffnet mit 30 Stunden in der Woche, verteilt auf fünf Werktage.

 


 

Der Offene Treff „Elte“

Der „OT Elte“ befindet sich direkt im neu erbauten Gemeindezentrum Elte. Dort stehen der offenen Arbeit ein „Multifunktionsraum“ mit ca. 20m ², sowie ein kleines Außengelände zur Verfügung.

 

Der offene Treff „Elte“ öffnet dienstags und freitags jeweils drei Stunden.

 

Der Offene Treff „DiBo Hauenhorst“

Der „OT Hauenhorst“ ist im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, dem Gemeindehaus der Kirche St. Mariä Heimsuchung Hauenhorst untergebracht. Dort stehen der offenen Arbeit ein ca. 50 m² großer Jugendraum und das angrenzenden Kaminzimmer in Mischnutzung mit der Gemeinde zur Verfügung. Zusätzlich ist vor dem Offenen Treff ein ca. 100 m² großes, gepflastertes Freigelände. Es besteht die Möglichkeit die Rasenfläche zu nutzen, die sich an der Kirche befindet.

 

Das „DiBo“ öffnet mittwochs und donnerstags jeweils vier Stunden.

 

Evangelische Kirchengemeinde Jakobi zu Rheine

 

Jugendzentrum „Jakobi“

Das Jugendzentrum „Jakobi“ verfügt über zwei Gruppenräume, ein Café mit Computerbereich, einen Kreativbereich mit Werkstatt, zwei Küchen, zwei Büroräume, einen Tanzraum, eine Kegelbahn, einen Medien-/Seminarraum und eine große Halle in Mischnutzung mit der Kirchengemeinde St. Jakobi. Für das Jugendzentrum „Jakobi“ sind vier hauptamtliche pädagogische Fachkräfte mit insgesamt 3 Stellen, sowie ein Jahrespraktikant, ca. 12 Honorarkräfte und eine Vielzahl an ehrenamtlichen Helfer(inne)n tätig. Das Jugendzentrum liegt zentral in der Innenstadt von Rheine und wird von Kindern und Jugendlichen links und rechts der Ems gleichermaßen besucht. Das durchschnittliche Alter der Besucher liegt zwischen 6 und 21 Jahren.

 

Das Jugendzentrum Jakobi öffnet an vier Tagen in der Woche mit jeweils fünf Stunden am Tag, also insgesamt 20 Öffnungsstunden.

 

Stadtjungendring Rheine e. V.

Das Gebäude des Stadtjugendrings befindet sich im Innenstadtbereich und besteht aus einem Büro sowie einem Besprechungsraum. Personell ist er mit einem pädagogischen Mitarbeiter und einer Verwaltungsmitarbeiterin (9 Std./Woche) ausgestattet. Zusätzlich wird ein Zeltverleih für Ferienlager oder ähnliche Veranstaltungen betrieben. Der Stadtjungendring ist der Zusammenschluss der auf Stadtebene tätigen Jugendverbände, Jugendgruppen und Jugendinitiativen in Rheine. Ziel des Vereines ist es, die gemeinsamen Interessen in der Öffentlichkeit zu vertreten und die Belange der Jugend zu fördern.

 

Jugend- und Familiendienst Rheine e. V ( jfd Rheine e. V.)

Der jfd Rheine besteht aus mehreren Standorten in Rheine. Die jfd-Bildungsstätte befindet sich in der Wadelheimer Chaussee in Rheine. Ebenfalls gibt es ein Bildungszentrum im Bürgerhof Schotthock, das Atrium Bildungshaus, ein Servicebüro sowie eine Erwerbslosenberatungsstelle. Der Jugend- und Familiendienst Rheine ist ein anerkannter Träger der Jugendhilfe sowie der Familienbildung und Weiterbildung. Der Jugend- und Familiendienst besteht aus insgesamt 272 hauptamtlichen Mitarbeiter(inne)n in den Bereichen Familien und Weiterbildung, Jugendhilfe/Schule, Beschäftigung/Qualifizierung, Kindertageseinrichtungen, Service/Hauswirtschaft, sowie in der Verwaltung und der EDV.

jfd-Bildungsstätte und Kindertageseinrichtung in Wadelheim

Diese Bildungsstätte besteht aus Gruppenräumen, einer Küche, Kreativräumen, einem Nähraum, einer Turnhalle, einer Mehrzweckhalle, einer Cafeteria, einem Innenhof und einem Außengelände mit großem Spielplatz.

 

Bürgerhof Schotthock

Der Bürgerhof Schotthock bietet durch die Lage der Einrichtung viele Vorteile für die Angebote für sozialbenachteiligte Kinder. Es besteht die Möglichkeit große Verwaltungen für z. B. Theatervorführungen, Standranderholungen oder Jugendbildungsveranstaltungen in großen Gruppen durchzuführen.

 

Atrium Bildungshaus in Mesum

Das Atrium Bildunghaus in Mesum verfügt über einen Gruppenraum, eine Turnhalle und eine große Außenanlage und gibt somit die Möglichkeit unterschiedliche Veranstaltungen durchzuführen. Dies wird durch die verkehrsgünstige Lage unterstützt.

 

 

3.2       Sozialräumliche Standortprofile

 

Die Stadt Rheine ist eine westfälische kreisangehörige Stadt mit ca. 80.000 Einwohnern (Stand Januar 2020) und liegt an der Ems. Sie ist die größte Stadt im Kreis Steinfurt, sowie nach Münster die zweitgrößte Stadt im Münsterland. Die folgende Darstellung der Sozialräume hat zum Ziel Bedarfe von Kindern und Jugendlichen zu erkennen, um die offene Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Rheine zu verbessern. In Rheine leben 9.892 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 18 Jahren – das sind 13 % der Gesamtbevölkerung der Stadt Rheine. Davon beziehen 11,93 % Sozialleistungen nach dem SGB II.

 

Im Folgenden wird ein Bezug zwischen den Stadtteilen der Stadt Rheine, den Altersgruppen, Schulen, Jugendzentren und deren Angebote dargestellt. Diese Ergebnisse sind für eine zielgerichtete Kinder- und Jugendarbeit allgemein und insbesondere für die offenen Kinder- und Jugendarbeit notwendig. Außerdem findet eine Aufstellung der Empfänger von SGB II Bezügen statt. Dafür erfolgt eine Aufteilung der Stadt Rheine in die Bezirke links der Ems, „rechts der Ems“ und dem „Südraum“.

 

Südraum

Der Südraum umfasst die Stadtteile Hauenhorst, Cathenhorn, Mesum und Elte. Im Stadtteil Hauenhorst befindet sich die Marienschule Hauenhorst (Grundschule), im Stadtteil Elte die Johannesschule Elte (Grundschule) und im Stadtteil Mesum die Grundschulen Johanneschule Mesum und Franziksusschule. Alle Stadtteile haben eigene Grundschulen, jedoch hat nur Mesum zwei Grundschulen und eine weiterführende Schule. In allen Grundschulen wird eine Übermittagsbetreuung angeboten und in fast allen Schulen (Ausnahme der Grundschule Elte) ein Offener Ganztag. Die Alexander-von-Humboldt-Schule als Sekundarschule ist eine gebundene Ganztagsschule. Mesum, Elte und Hauenhorst verfügen über ein Jugendzentrum im jeweiligen Stadtteil. Das „DiBo“ befindet sich in Hauenhorst, das „HOT Alte Dame“ in Mesum und „Der Offene Treff“ in Elte. Alle drei Einrichtungen sind in Trägerschaft des Katholischen Jugendwerks Mesum.

 

Im Südraum leben insgesamt 14.884 Einwohner. Davon sind 2.054 (13,8 %) Personen zwischen 6 und 18 Jahre alt. Es gibt es eine relativ geringe Inanspruchnahme von SGB II Leistungen. In Elte und Catenhorn bezieht diese Leistungen niemand der unter 18-jährigen. Insgesamt beziehen 72 Kinder und Jugendliche (3,5 %) der 6- bis 18-jährigen SGB II Leistungen im Südraum.

 

Links der Ems

Das Gebiet links der Ems besteht aus den Stadtteilen Bentlage, Wietesch, Schleupe, Innenstadt-West, Hörstkamp, Wadelheim, Dutum, Dorenkamp Süd und Dorenkamp Nord.

 

Im nördlichen Bereich links der Ems befinden sich zwei Grundschulen, die Gertrudenschule und die Paul-Gerhardt Schule und zwei weiterführende Schulen, die Elsa-Brändström Realschule und das Gymnasium Dionysianum. Die Grundschulen bieten beide sowohl eine Übermittagsbetreuung als auch einen offenen Ganztag an. In den weiterführenden Schulen gibt es eine Übermittagsbetreuung bzw. einen offenen Ganztag für die unteren Jahrgänge.

 

Im südlichen Bereich links der Ems befinden sich drei Grundschulen, die Michaelschule, die Kardinal-von-Galen-Schule und die Edith-Stein-Schule, eine weiterführende Schule, das Emsland-Gymnasium und eine Förderschule, die Grüterschule als Förderschule des Kreises. Alle Schulen bieten entweder einen offenen Ganztag oder eine Übermittagsbetreuung an.

 

Links der Ems befinden sich insgesamt vier Jugendzentren. Das „JUPP“ befindet sich in Bentlage. Im Dorenkamp befindet sich das Café „Elsbeth“. Das Schülercafé „JOT“ und auch das Jugendzentrum „Jakobi“ befinden sich im Innenstadtbereich. Das Jugendzentrum Jakobi befindet sich in Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde Jakobi, die anderen Drei betreibt das Katholische Jugendwerk Rheine.

 

Insgesamt leben links der Ems 27.908 Menschen, davon ist der Dorenkamp der Stadtteil mit den meisten Einwohnern. 3.456 (12 %) Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren leben links der Ems.

 

Im Bereich links der Ems beziehen 353 (10 %) Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren SGB II Leistungen. Hierbei sticht der Dorenkamp heraus mit einer Quote von über 22 % der Kinder und Jugendlichen im SGB II Bezug.

 

Rechts der Ems

Der Bereich rechts der Ems besteht aus den Stadtteilen Gellendorf, Südesch, Eschendorf, Innenstadt-Ost, Stadtberg, Rodde/Kanalhafen, Altenrheine und dem Schotthock.

 

Der bevölkerungsreichste Stadtteil Eschendorf verfügt über zwei Grundschulen, die Johannesschule Eschendorf und die Annetteschule , zwei weiterführende Schulen, das Kopernikus-Gymnasium und die Euregio Gesamtschule und zwei Förderschulen, die Peter-Pan-Schule als Förderschule des Kreises und die Christophorusschule in Trägerschaft des Caritasverbandes. Daneben gibt es die Freie Waldorfschule Rheine (im Aufbau, perspektivisch Klasse 1-12).. Die weiterführenden Schulen befinden sich im gebundenen Ganztag, die Grundschulen bieten einen offenen Ganztag bzw. eine Übermittagsbetreuung an. Im Schotthock, der ebenfalls sehr bevölkerungsreich ist, befinden sich zwei Grundschulen mit offenem Ganztag bzw. einer Übermittagsbetreuung und eine weiterführende Schule im gebundenen Ganztag. Weitere Grundschulen befinden sich in den Stadtteilen Südesch, Rodde und Altenrheine, ebenfalls mit einem offenen Ganztag bzw. einer Übermittagsbetreuung.

 

Rechts der Ems befinden sich drei Jugendtreffs, alle in Trägerschaft des Katholischen Jugendwerks Rheine. Im Schotthock befindet sich „Underground“, in Eschendorf gibt es das Bistro „Charly“ und in Südesch befindet sich „Der Keller“.

Rechts der Ems leben insgesamt 34.903 Menschen, davon sind 4.382 (13 %) Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren. Davon leben 1.433 Kinder und Jugendliche im Stadtteil Eschendorf und 1.152 Kinder und Jugendliche im Schotthock.

 

Im Bereich rechts der Ems beziehen 640 (15 %) Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren SGB II Leistungen. Hierbei stechen der Schotthock mit einer Quote von 23 %, Eschendorf und Stadtberg mit 18 % und Innenstadt-Ost mit 23 % der Kinder und Jugendlichen im SGB II Bezug heraus. In Altenrheine bezieht niemand der unter 18-jährigen SGB II Leistungen.

 

 

3.3       Ergebnisse Workshop „Offene Jugendarbeit“

 

Wird noch erarbeitet

 

 

3.4       Ergebnisse Workshop „Haupt- und Ehrenamt“

 

Richtlinien/Unterstützung „Ohne Moos nichts los“

Eine qualitativ und quantitativ gut ausgestattete Kinder- und Jugendarbeit benötigt finanzielle Ressourcen. Entsprechend der Richtlinien und der damit verbundenen Antragsstellung können die Träger der Kinder- und Jugendarbeit notwendige Anschaffungen und die Durchführung von Projekten finanzieren. Im Austausch mit den Haupt- und Ehrenamtlichen sind folgende Ergebnisse erarbeitet worden:

 

1.      Eine bessere Vernetzung zwischen Fördergeldgebern und den Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit ist erforderlich.

2.      Eine Erhöhung der finanziellen Ressourcen ist notwendig.

3.      Eine zeitgemäße und digital transparente Veröffentlichung der Förderrichtlinien sollte angestrebt werden

 

Vernetzung

Erweiterung des Informationsaustausches sowie die Vernetzung der Akteure im Bereich der Kinder-und Jugendarbeit durch regelmäßige stattfindende stadtteilübergreifende Austauschtreffen und Durchführung von themenorientierten „Runden Tischen“ (wie z. B. Kinder- und Jugendschutz)

 

Digitalisierung

Aufbau einer Plattform um sowohl Kinder und Jugendliche, als auch die Erziehungsberechtigten, über die vorhandenen Angebote zu informieren. Haupt- und Ehrenamtliche sollen zu rechtlichen Aspekten der Digitalisierung und zu Cybermobbing geschult werden.

 

Kinder- und Jugendschutz

Hintergrundinformationen zum Bundeskinderschutzgesetz

Zum 1. Januar 2012 ist das Bundeskinderschutzgesetz in Kraft getreten, indem der § 72 a in das SGB VIII aufgenommen wurde.

 

Das Gesetz zur Stärkung eines aktiven Schutzes von Kindern und Jugendlichen (Bundeskinderschutzgesetz) hat das Ziel, Kinder und Jugendliche vor Gewalt, Verwahrlosung, Vernachlässigung und sexuellen Übergriffen zu schützen.

 

In § 72 a SGB VIII ist geregelt, dass die Jugendämter und freien Träger der Jugendhilfe miteinander verbindliche Regelungen zum Tätigkeitsausschluss einschlägig vorbestrafter Personen treffen sollen. Dazu hat das Jugendamt der Stadt Rheine in Absprache mit den Jugendämtern im Kreis Steinfurt eine Vereinbarung entwickelt und diese mit den Vereinen und Verbänden in Rheine abgeschlossen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten .

 

Damit einschlägig vorbestrafte Personen nicht in der Kinder- und Jugendarbeit tätig werden können, müssen hauptamtlich Beschäftigte und neben- und ehrenamtlich tätige Personen bei bestimmten Tätigkeiten durch ein erweitertes Führungszeugnis nachweisen, dass sie nicht wegen einer einschlägigen Straftat gegen die sexuelle Selbstbestimmung vorbestraft sind. Erst dann können Personen in der Kinder- und Jugendarbeit tätig werden.

 

Für neben- oder ehrenamtlich tätige Personen sollen die öffentlichen Jugendhilfeträger und die Träger der freien Jugendhilfe in Vereinbarungen regeln, für welche Tätigkeiten ein erweitertes Führungszeugnis vorzulegen ist und für welche Tätigkeiten nicht.

 

Die erweiterten Führungszeugnisse sind ein erster Baustein in einem umfassenden Schutzkonzept. Dazu gehören auch weitere Maßnahmen der Prävention zum Schutz von Kindern und Jugendlichen und natürlich auch klare Handlungsempfehlungen zur Intervention bei einem Verdachtsfall oder konkreten Situationen der Gefährdung von Kindern und Jugendlichen. (Quelle : Bundeskinderschutzgesetz , Handlungsempfehlung für die Umsetzung des Schutzes von Kindern und Jugendlichen in Vereinen und Verbänden )

 

Ergebnisse aus dem Workshop

1.      Ausweitung und Weiterentwicklung von Schulungen für Haupt- und Ehrenamtliche zum Thema Kinder- und Jugendschutz.

2.      Auswirkung der Kontrolle und Prüfung von Führungszeugnissen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit durch das Jugendamt unter Berücksichtigung der gesetzlichen Veränderungen.

3.      Ausweitung der Vernetzung/Kooperation zwischen Institutionen des Kinder- und Jugendschutzes (z. B. dem Kinder-Schutzzentrum des Deutschen Kinderschutzbundes Rheine e. V. oder der Psychologischen Beratungsstelle des Caritas Rheine e. V.) und den Vertreter(inne)n der haupt- und ehrenamtlichen Kinder- und Jugendarbeit und dem Jugendamt der Stadt Rheine (Beispiel : Runder Tisch „Kinder- und Jugendschutz“)

 

Angebote in den Ferien

1.      Mehr zentrale, stadtteilübergreifende Angebote für Kinder und Jugendliche in den Ferien.

2.      Eine der digitalen Entwicklung und zielgruppenentsprechende Veröffentlichung der Angebote in den Ferien.

3.      Der Bereich der internationalen Jugendbegegnungen sollte ausgeweitet werden.

 

Qualifizierung

Im Rahmen dieses Workshops wurde die „Juleica-Card“ umfassend mir folgenden Ergebnissen diskutiert:

 

Die Jugendleiter/In-Card (Juleica) ist der bundesweit einheitliche Ausweis für ehrenamtliche Mitarbeiter(innen) in der Jugendarbeit. Sie dient zur Legitimation und als Qualifikationsnachweis der Inhaber(innen). Zusätzlich soll die „Juleica“ die gesellschaftliche Anerkennung für das ehrenamtliche Engagement zum Ausdruck bringen (Quelle https://www.juleica.de/).


 

1.      Die „Juleica“-Schulungen sollen kostengünstig angeboten werden.

2.      Das Angebot der Schulungen sollte ausgeweitet und regelmäßig zu festen Zeiträumen/Terminen angeboten werden.

3.      Die Nutzungsmöglichkeiten der „Juleica-Card“ sollen erweitert werden (z. B. durch Vergünstigungen).

 

Meckerbox „Was ich immer schon sagen wollte“

Durch mehr Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit und einem damit verbundenen Austausch aller Akteure der Jugendarbeit, kann die Jugendarbeit nachhaltiger gestaltet werden. Durch mehr Anerkennung, Wertschätzung und finanzielle Ressourcen, kann das Engagement von Personen in der Kinder- und Jugendarbeit gesteigert und die qualitative und quantitative Angebotsstruktur für Kinder und Jugendliche erweitert werden.

 

 

3.5       Ergebnisse Kinder- und Jugendbefragung

 

Aufgefallen ist, dass sich vor allem viele junge Menschen ab 14 Jahren mehr Angebote im Bereich Freizeit und Ferien wünschen. Zwar betrachten sie ca. 27 Stunden als freie Zeit, jedoch ist die „organisierte Freizeit“, wie z. B. in Sport- oder Musikvereinen, darin integriert. 20 Stunden werden als gefühlte Freizeit wahrgenommen, 7 Stunden als organisierte Freizeit. Freizeit ist in diesem Falle nicht definiert und jede(r)Befragte empfindet freie Zeit anders. Das bedeutet z. B., dass für ein 14-jähriges Mädchen der wöchentliche Querflötenunterricht von 3 Stunden und das wöchentliche Volleyballtraining von 4 Stunden als organisierte Freizeit wahrgenommen werden. Für einen anderen Jugendlichen wird dies als gefühlte Freizeit empfunden. Reelle Freizeit genießen sie meist am Wochenende, ansonsten ist die Woche im Regelfall sehr durchstrukturiert. Ebenfalls aufgefallen ist, dass ein reges Interesse an ehrenamtlicher Arbeit besteht.

 

Junge Menschen in Rheine verbringen durchschnittlich 35 Stunden pro Woche in der Schule, weitere 5 Stunden verbringen sie mit lernen, was insgesamt 40 Stunden Zeit für die Schule bedeutet, so viel Zeit wie ein(e) Arbeitnehmer(in) mit einer vollen Stelle aufwendet. Bei der Abfrage wurde der schulische Alltag im Durchschnitt als „etwas anstrengend“ empfunden. Die Freizeitangebote werden in Rheine insgesamt als „befriedigend“ (Schulnote 2,86) bewertet. Vorschläge für Verbesserungen sind der Ausbau der Infrastruktur/Mobilitätsangebote, mehr Angebote im Bereich Disco & Party (auch für U16), mehr kreative & kulturelle Angebote, jugendgerechte Orte (Strom, WLAN, Heizung, Sofas, Dach) ohne erwachsene Aufsichtspersonen, mehr Highlights in den Ferien (gerade für die Jugendlichen) und mehr alternative Sportangebote.

 

Damit einhergehend ist es wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen Informationen über die entsprechenden Angebote erhalten, über Kanäle, die ihrem Alter und ihrer Lebenswelt entsprechen, z.B. über Instagram oder eine andere App. Auch da wurde deutlich, dass die Informationen über Angebote, gerade über digitale Kanäle, eine große Rolle in der Lebenswelt der Heranwachsenden spielen. In den Ferien ist aufgefallen, dass die Angebote der Ferienlager zwar genutzt werden, viele junge Leute aber auch gern in den Ferien entspannen möchten, mit ihrer Familie in den Urlaub fahren oder aber auch sich durch Ferien-/Nebenjobs etwas dazu verdienen.

 

Zudem gibt es noch Orte in Rheine, die für junge Menschen mit Angst behaftet sind. Besonders hervorzuheben sind vor allem der Bahnhof oder die Innenstadt allgemein. Die Innenstadt wird jedoch ebenso als positiver Ort gewertet, vor allem die dort integrierte Emsgalerie. Insgesamt wurden ca. doppelt so viele Orte als positiv bewertet, dennoch sollte man über eine Verbesserung der sogenannten „Angsträume“, besonders im Innenstadtbereich und hier speziell an den Wochenenden, nachdenken.

 

Die Ergebnisse dieser Befragung wurden im Anschluss in den Jugendforen gemeinsam mit den Zielgruppen diskutiert.

 

 

3.6       Ergebnisse Jugendforen

 

In den Jugendforen gab es vier Themen, die workshopübergreifend immer wieder zur Sprache gekommen sind:

 

1.      Es scheint viele Angebote für Jugendliche zu geben, aber über viele dieser Aktionen und Einrichtungen wissen Jugendliche nicht Bescheid. Deshalb muss es ein besseres, jugendgerechtes Informationssystem geben, in dem Jugendliche sich informieren können.

2.      Jugendliche sind mit dem öffentlichen Nahverkehr sehr unzufrieden. Sie wünschen sich, dass die Busse auch im Abendbereich fahren bzw. dass es Lösungen gibt, wie sie nachts nach Hause kommen können. Außerdem wünschen sie sich günstige Ferien- und Schülertickets für den außerschulischen Bereich.

3.      Jugendliche möchten etwas Aufregendes erleben. Deshalb wünschen sie sich Highlight-Angebote mit Eventcharakter.

4.      Jugendliche möchten mehr einbezogen werden. Sie möchten mitplanen und entscheiden bei Belangen, die Jugendliche interessieren. Viele möchten aktiv ihre Lebenswelt mitgestalten.

 

Zusätzlich zu den übergreifenden Themen wurden in zehn Workshops viele verschiedene Ideen und Wünsche diskutiert, die Jugendliche für ihre Stadt entwickelt haben.

 

Freie Zeit für mich

Jugendliche verbringen ihre freie Zeit gerne mit ihren Freunden. Die Innenstadt und auch das Emsufer sind als Orte dafür sehr beliebt. Sie wünschen sich, dass sie dort einen Ort haben, wo sie „abhängen“ können, den sie selbst mitgestalten. Sie gehen auch gerne Einkaufen in der Innenstadt und wünschen sich mehr Rabatte für Kinder und Jugendliche. Diese wünschen sie sich auch für kommerzielle Freizeitangebote, wie z. B. das Kino oder die Kart-Bahn.

 

Sport ist auch ein sehr großes Thema für Jugendliche. Da sie sich beim Ausüben von Sportarten nicht direkt an einen Verein binden möchten, wünschen sie sich, dass vorhandene Sportflächen (z. B. Fußball- oder Basketballplätze) für die freie Nutzung zur Verfügung stehen bzw. neue Sportanlagen errichtet werden, wie z. B. Geräte für ein Outdoor-Fitnesstraining oder um Parkour zu betreiben.

 

Hobby und Co.

Jugendliche gehen vielfältigen Hobbies nach, manche im Verein, manche aber auch außerhalb der Vereinswelt. Mit den Angeboten in den Vereinen sind die Jugendlichen gut zufrieden. Diejenigen, die nicht im Verein aktiv sind, wünschen sich Schnuppertage um verschiedene Sportarten ausprobieren zu können. Neben dem Vereinssport möchten Jugendliche Vereinsflächen, Schulhöfe, Sport- und Spielplätze auch frei nutzen können, um sich dort sportlich zu betätigen.

 

Ein großes Thema in den Jugendforen war der Umbau des Freibades und das neue Hallenbad. Sie wären gerne an der Planung beteiligt gewesen um die Bäder für Jugendliche attraktiv zu gestalten. Außerdem wünschen sie sich legale Spiel- und Schwimmflächen an bzw. in der Ems. Manche Jugendliche wünschen sich auch, ihre Hobbys in der Schule ausüben zu können, z. B. in AGs.

 

Ferien

In den Ferien wollen sich Jugendliche einerseits erholen und viel freie Zeit haben, andererseits wollen sie sich auch nicht langweilen und etwas erleben.

 

Ferienlager sind eine Möglichkeit für einen Teil der Jugendlichen ihre Zeit zu verbringen. Sie wünschen sich, nicht nur im Sommer zu fahren sondern auch mal eine Freizeit in den Winterferien zu machen, in der man z. B. Skifahren kann. Am liebsten würden sie in jeden Ferien an einer Fahrt teilnehmen. Andere wünschen sich Ferienfreizeiten ohne Übernachtungen. Trotzdem wünschen sie sich Tagesfahrten zu attraktiven Ausflugszielen wie Freizeitparks, Kletterwald, Trampolinhalle, Wasserparks, Lasertag uvm.

 

Eine Idee der Jugendlichen war es auch einen Schnuppertag der Sportvereine in den Ferien zu veranstalten, an dem sie neue Sportarten kennen lernen können. Eine weitere Idee war ein „Sozialer Tag“ an dem man in caritativen Einrichtungen helfen kann, wie z. B. Obdachlosenheime, Einrichtungen für Senioren oder aber im Tierheim. Dies wäre eine gute Chance um Möglichkeiten kennen zu lernen, wo sie sich ehrenamtlich engagieren können. Ältere Jugendliche möchten in den Ferien gerne arbeiten und wünschen sich mehr Informationen dazu, wo sie einen Ferienjob finden können und welche Voraussetzungen man dazu erfüllen muss.

 

Events und Partys

Jugendliche wollen Partys feiern, egal ob junge oder ältere Jugendliche. Die Art der Party unterscheidet sich allerdings. Die jüngeren wünschen sich Partys, vor allem Mottopartys, ohne Alkohol aber mit viel Action. Die Älteren möchten gerne in einer richtigen Diskothek oder einem Club feiern. Dazu gibt es in Rheine nur noch wenige Möglichkeiten. Jugendliche wünschen sich außerdem Konzerte von Künstlern, die aktuell in den Charts zu finden sind oder bekannten Youtube-Stars (Zitat: „Keine Doubles oder Rentner-Bands“). Dazu möchten sie gerne die Organisatoren von Straßenfesten und Konzerten beratend unterstützen. Sie wünschen sich aber auch, dass lokale Nachwuchsbands die Chance bekommen, auf öffentlichen Festen zu spielen. Im Sommer wünschen sich die Jugendlichen Outdoor-Events, wie ein Open-Air-Kino, ein Skate-Event oder ein Holi-Festival, zu anderen Jahreszeiten Indoor-Alternativen wie E-Sport-Messen oder Cosplay-Conventions.

 

Die Kosten solcher Veranstaltungen spielen für Jugendliche immer eine Rolle. Oft können sie sich die Eintritts- bzw. Getränkepreise bei Veranstaltungen nicht leisten.

 

Jugend und Politik

Jugendliche möchten in politische und gesellschaftliche Entscheidungen einbezogen werden. Dazu kennen sie sich allerdings, laut eigener Aussage, in den politischen und kommunalen Strukturen zu wenig aus. Deshalb war ein Vorschlag in den Jugendforen, dass ein Projekt angeboten werden soll, in dem Jugendliche kurze Videos produzieren, die diese Strukturen jugendgerecht erklären. Die Videos sollen dann in allen Schulen im Politikunterricht verwendet werden und auch über soziale Netzwerke verbreitet werden, um Kindern und Jugendlichen näher zu bringen, wie Politik auf kommunaler Ebene funktioniert.

 

Sie wünschen sich außerdem in Kontakt mit Lokalpolitiker(inne)n zu kommen um sich über jugendrelevante Themen auszutauschen. Sie haben den Wunsch geäußert, dass Politiker sie in „ihrer Welt“ besuchen, also z. B. in Jugendzentren oder Schulen. Sie möchten weiterhin an Podiumsdiskussionen zu den Wahlen teilnehmen, auch wenn sie zum großen Teil noch nicht wählen dürfen. Die U18- bzw. U16-Wahlen möchten sie weiterhin durchführen. Sie wünschen sich regelmäßige Jugendforen um den guten Austausch mit vielen Jugendlichen aller Altersgruppen aufrechterhalten zu können. Außerdem möchten sie sich im gesellschaftspolitischen Bereich engagieren, besonders zum Thema „Stadt ohne Rassismus – Stadt mit Courage“, „ Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage“. 

 

Flexibel unterwegs

Jugendliche sind meistens mit dem Fahrrad, zu Fuß oder dem Bus unterwegs. Ein zentrales Thema war, wie oben erwähnt, die Ausweitung des Busfahrplans. Zusätzlich wünschen sie sich mehr „Stopp-Knöpfe“ an den Bushaltestellen, damit sie nicht übersehen werden. WLAN und Steckdosen in den Bussen war auch ein vielbenannter Wunsch der Jugendlichen, wie auch ermäßigte Tickets für Jugendliche.

 

Im Radverkehr haben die Jugendlichen angemerkt, dass die Radwege zur Schule zum Teil schlecht ausgeleuchtet sind. Vor allem in der Innenstadt aber auch an den Schulen wünschen sie sich mehr Fahrradständer zum Anschließen ihrer Räder.

 

Allgemein wünschen sich Jugendliche mehr E-Mobilität im Straßenverkehr. Auch hier war der Umweltschutz ein vielbenanntes Thema.

 

Safety First

In dem Workshop „Safety first“ wurde deutlich, dass besonders jüngere Jugendliche ein Gefühl der Unsicherheit durch zwei Faktoren verspüren. Dunkelheit ist ein Faktor, daher wünschen sie sich besser ausgeleuchtete Straßen und Radwege. Ein zweiter Faktor sind betrunkene Menschen. Die Jüngeren haben geäußert, dass sie sich besonders auf Festen, wie z. B. Kirmes, Straßenpartys oder Schützenfesten, durch alkoholisierte Personen unwohl fühlen. Sie wünschen sich, dass Feste alkoholfrei werden. Sie haben dafür auch schon einen Titel erfunden. „Spenden statt trinken“, wo alles, was Personen für Alkohol nicht mehr ausgeben, gespendet wird für den Umweltschutz. Außerdem wünschen sich die Jüngeren, dass Zigarettenautomaten und Shisha-Bars abgeschafft werden.

 

Ein weiteres Thema, das besonders bei den älteren Jugendlichen angesprochen wurde, war, dass sie sich mehr Polizeipräsenz in der Innenstadt besonders nachts an den Wochenenden wünschen. Außerdem wünschen sie sich Kurse, in denen sie lernen, wie sie sich in Gefahrensituationen verhalten können. In allen Altersgruppen wurde das Thema „Sicherheit im Internet“ diskutiert. Sie wünschen sich mehr öffentliche Informationskampagnen zu verschiedenen Themen (Cybermobbing, Kostenfallen, Datenspeicherung durch soziale Netzwerke und Sprachassistenten, …), Medienkompetenztrainings in den Schulen und Ansprechpartner bei Schwierigkeiten.

 

Du für Andere 

Viele Jugendliche sind daran interessiert sich ehrenamtlich zu engagieren. Dazu fehlen den Jugendlichen Informationen und manchmal auch die Zeit, da sie schulisch sehr gebunden sind. Um einen Weg ins Ehrenamt zu finden, wünschen sie sich Schnuppertage um Bereiche kennen zu lernen, in denen sie sich engagieren können und persönliche Kontakte knüpfen können. Sie wünschen sich mehr Wertschätzung für die Ausübung eines Ehrenamts, z. B. durch die Schule, durch mediale Aufmerksamkeit oder durch Vergünstigungen.

Kunst, Kultur und Kreatives

Jugendliche wünschen sich attraktive künstlerische Angebote innerhalb und außerhalb von Schule. Um sich künstlerisch betätigen zu können wünschen sie sich multifunktionale Räume, in denen man Malen, Theater spielen, Musik machen und einfach vielfältig kreativ sein kann. Mit ihrer Kunst möchten sie den öffentlichen Raum gestalten. Dazu wünschen sie sich mehr legale Flächen zum Sprayen, aber auch Flächen, wo sie fertige Kunstobjekte ausstellen können. Sie wünschen sich Kurse und Workshops mit bekannten Künstlern und Wettbewerbe.

 

Follow Me

Im Rahmen der Digitalisierung wünschen sich die Jugendlichen, dass die Innenstadt modernisiert wird, also das WLAN soll verbessert werden, es sollen mehr Steckdosen zur Verfügung stehen. Sie möchten dass Informationen für Jugendliche öffentlich sichtbar gemacht werden, z. B. mit einer digitalen Anzeigetafel an einem zentralen Ort. Sie sollen aber auch digital abrufbar sein. Dazu wünschen sie sich eine Plattform für Jugendliche, in der Informationen, wie Einrichtungen, Aktionen, Busfahrpläne, Öffnungszeiten, aber auch geschichtliche Informationen zur Stadt, jederzeit zur Verfügung stehen.

 

Auch für ihre Schulen wünschen sie sich eine digitale Modernisierung, welche die Schulen mit mehr Tablets, besserem WLAN und besseren IT-Räumen ausstattet. Sie möchten auch Informationen zur Schule, wie Vertretungspläne, digital abrufen können. Zur digitalen Aufrüstung gehört für die Jugendlichen aber auch dazu, dass sowohl Gleichaltrige als auch Eltern und Lehrende sich besser mit Medien und Technik auskennen. Dazu sollen Medienkompetenztrainings und Qualifizierungsangebote für Lehrende angeboten werden.

 

 

3.7       Ergebnisse Miniforen

 

Kinder im Grundschulalter verbringen ihre Zeit hauptsächlich im näheren Umfeld, also im eigenen Stadtteil. Viele üben ein Hobby im Verein aus. Zusätzlich verbringen sie ihre freie Zeit damit, sich mit Freunden zum Spielen zu verabreden. Sonntag ist bei vielen der Familientag. Dann werden oft Ausflüge in die nähere oder auch weitere Umgebung gemacht.

 

Die Kinder wurden gefragt, was sie sich für ihre Freizeitgestaltung wünschen. Folgende Ideen wurden gesammelt:

 

Spielflächen

Die Kinder wünschen sich sowohl Outdoor, also auch Indoor-Möglichkeiten um etwas Außergewöhnliches zu erleben. Gewünscht sind Freizeitmöglichkeiten mit Eventcharakter sowie fest installierte Highlight-Spielgeräte, die sie dauerhaft in ihrem Stadtteil nutzen können. Beispiele dafür sind ein Kletterpark, Actionparkour, Indoor-Spielplatz, Wasseraction, Trampoline oder eine Torwand.

 

Sport

Den Kindern ist bewusst, dass es schon vielfältige Möglichkeiten in ihrem Stadtteil gibt, Sport zu betreiben. Viele, vor allem hochwertige Anlagen sind allerdings ausschließlich für den Vereinsgebrauch. Die Kinder wünschen sich frei zugängliche Sportmöglichkeiten zum Aufhalten und Spielen, wie z. B. einen Fußballplatz, Basketballplatz, Reiterhof, Tennisplatz, Minigolf oder eine Möglichkeit zum Turnen. Dadurch ist es ihnen neben dem Vereinssport möglich auch andere Sportarten auszuprobieren und spielerisch auszuüben.

 

Musik

Die meisten Kinder lernen in der Schule Musikinstrumente zu spielen. Sobald der Unterricht allerdings für sie aufhört, spielen sie nicht weiter. Sie wünschen sich, nicht nur die typischen Instrumente, wie Blockflöte und Gitarre, zu erlernen, sondern auch außergewöhnliche Instrumente kennen lernen zu können.

 

Freunde/Familie

Das Verabreden mit Freunden ist für Kinder sehr wichtig. Aber auch die Familie spielt für die Freizeitgestaltung in dem Alter noch eine genauso wichtige Rolle. Haustiere werden als wichtige Familienmitglieder gesehen. Jugendzentren sind für Kinder gute Orte zum Spielen und Freunde treffen.

 

Schule

Die Schule ist ein wichtiger Lebensort für Kinder. Dort verbringen sie sehr viel Zeit, besonders, wenn sie den offenen Ganztag besuchen. Deshalb möchten die Kinder gerne Sport und auch Musik im offenen Ganztag etablieren. Der Zustand der Toilettenanlagen und der Schulhöfe und Spielgeräte in Schulen wurde stark kritisiert.

 

Straßenverkehr

Im Straßenverkehr fühlen Kinder sich oft nicht sicher. Besonders der Schulweg wurde kritisiert. Es fehlen Zebrastreifen direkt an den Schulen und der Zustand der Bürgersteige wurde kritisiert. Aus Kindersicht sind viel zu viele Autos auf den Straßen unterwegs.

 

Natur/Umweltschutz

Müll und Verschmutzung durch Plastik ist ein sehr großes Thema für Kinder. Sie erleben ihre Umwelt als sehr verschmutzt. Deshalb wünschen sie sich mehr Mülleimer. Um die Nutzung attraktiver zu machen, machten sie den Vorschlag, die Mülleimer attraktiver zu gestalten oder den Einwurf durch äußere Anreize (z. B. Mülleimer in Form von Basketballkörben) spannender zu gestalten. Sie wünschen sich ein Naturfreibad, mehr Wanderwege und Baumhäuser in denen sie spielen können. Außerdem wurde der Wunsch nach mehr Orten zum Forschen, wie z. B. das Kalkwerk, geäußert. Ein großer Kritikpunkt war Hundekot auf Gehwegen und Spielflächen!

 

Angstthemen

Die Kinder haben von Geschichten gehört,  dass z. B. Kinder von Schulhöfen „geklaut“ werden oder Kinder von der Straße entführt werden und in schwarze Bullis verschwinden. Diese machen den Kindern große Angst. Außerdem haben viele Kinder schon Erfahrungen mit dem Thema Trauer und Tod gemacht, von Familienangehörigen, Freunden oder Haustieren. Auch dieses Thema löst Ängste in den Kindern aus.

 

 

3.8       Politische Arbeitsgruppe

 

Ergebnisse Politische Arbeitsgruppe

In der politischen Arbeitsgruppe wurden Vorschläge für vier Bereiche erarbeitet:

 

Offene Kinder- und Jugendarbeit

In den größeren Institutionen mit mehr als einer hauptamtlichen Person sollen bei Bedarf Spezialisierungen in Teilbereichen stattfinden. In allen Stadtteilen sollen offene Treffs entsprechend einer bedarfsorientierten Versorgungsstruktur vorhanden sein. Dafür soll dem Personal Unterstützung für Weiterbildungsmaßnahmen angeboten werden. Es soll eine zentrale Sammelstelle für Informationen geben, auch um die Öffentlichkeitsarbeit zu verbessern. Pro Einrichtung wären mindestens 1,5 bis 2 Stellen optimal, im Idealfall mit paritätischer Besetzung. Ebenso sollten mehr Kooperationsprojekte mit anderen Einrichtungen und Vereinen anvisiert und durchgeführt werden und somit Synergieeffekte genutzt werden. Zudem sollten vereinzelt Wochenendangebote bereitgestellt werden.

 

Beteiligung

Es sollen kinder- und jugendgerechte Strukturen zur Partizipation geschaffen bzw. ausgebaut werden. Die Zugänge zur Partizipation sollten vereinfacht werden, sei es über digitale Wege oder auch Stadtteil- und Jugendkonferenzen und regelmäßige stadtteilübergreifende Foren.

 

Digitalisierung

In diesem Bereich soll vor allem die Medienkompetenz aller Beteiligten der Kinder- und Jugendarbeit verbessert werden. Dafür können Medienkompetenztage organisiert werden, bei denen es um folgende Themen geht: Aufklärung über Chancen & Risiken im Internet für alle Altersklassen; Schaffung altersgerechter Internetseiten; Fortbildungen für Lehrer(innen) und Hauptamtliche. Diese Angebote sollen von Experten durchgeführt werden. Eine Plattform soll eingerichtet werden, um den Austausch und die Kooperation, den Informationsfluss und eine Kontaktaufnahme zu erleichtern. Dafür müssen die nötigen technischen Voraussetzungen geschaffen werden, des Weiteren muss jemand zuständig sein, die Kosten zu tragen, es sollten Sponsoren akquiriert werden und das Konzept sollte trägerübergreifend umgesetzt werden.

 

Vernetzung

Die beteiligten Träger sollten alle untereinander vernetzt sein. Dafür sollten sie ihre Online-Präsenz verbessern, Initiativgruppen und Vereine beteiligen und sich in der AG§78 engagieren. Die Vernetzung von Mitarbeiter(inne)n des Jugendamtes mit den Akteuren im Bereich der hauptamtlich strukturierten Kinder-und Jugendarbeit soll ausgebaut werden.