Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der
Sozialausschuss nimmt den Jahresbericht 2019 zur Kenntnis.
Begründung:
Wie in der Vorlage
324/19 angekündigt, wird dem Sozialausschuss zukünftig einmal jährlich eine
Geschäftsstatistik der städtischen Ausländerbehörde vorlegt.
Als große
kreisangehörige Kommune ist die Stadt Rheine (mehr als 60.000 Einwohnerinnen
und Einwohner) ist die Stadt Rheine verpflichtet, eine eigene Ausländerbehörde
vorzuhalten. Alle übrigen 23 Städte und Gemeinden des Kreises Steinfurt fallen
in die Zuständigkeit der Kreisausländerbehörde.
Die
Geschäftsstatistik bezieht sich auf den Zeitraum seit 2016. Zu diesem Zeitpunkt
wurde die Ausländerbehörde dem heutigen Fachbereich Schulen, Soziales,
Migration und Integration verlagert.
Kennzahlenmatrix (Quellen: IT NRW, Ausländerzentralregister (AZR) und eigene
Statistiken):
Die Matrix
verdeutlicht:
-
den
sukzessiv steigenden Anteil der ausländischen Bevölkerung auf 12% in Rheine
Ende des Jahres 2019 (zum Vergleich: in NRW insgesamt beträgt der Anteil 15%)
-
das
Verhältnis von EU-Ausländern zu Drittstaatlern: insgesamt sind 41,5% der
ausländischen Bevölkerung EU-Ausländer
-
den
auffällig hohen Anteil an freiwilligen Rückkehrfällen im Jahr 2016, was
speziellen Förderprogrammen geschuldet war (REAG/GARP-Programme)
-
einige
ausgewählte Aufenthaltserlaubnisse (Asyl, Flüchtlingseigenschaft, Subsidiärer
Schutz sowie Abschiebungsverbot); alle übrigen Aufenthaltserlaubnisse haben
ihre Grundlage in den Bestimmungen des Aufenthaltsgesetzes.
Hinweis:
Die Kennzahlenmatrix enthält als Grundlage die Einwohnerzahl der Stadt Rheine
lt. IT NRW. Die Bevölkerungszahl anhand der eigenen Berechnungen der Stadt
Rheine ist höher.
Entwicklung Aufenthaltsgestattungen – Duldungen
Mit einer Aufenthaltsgestattung erhält
eine Person das Recht, sich zur Durchführung eines Asylverfahrens nach den
Maßgaben des Asylgesetzes (AsylG) in Deutschland aufhalten zu dürfen.
Eine Duldung erhält
eine ausreisepflichtige Person (im Regelfall nach negativem Ausgang des
Asylverfahrens), die Duldung belegt eine vorrübergehende Aussetzung der
Abschiebung der Person, wobei die Ausreisepflicht bleibt.
Weiterhin ist die
Zahl der Personen, die sich in einem laufenden Asylverfahren befinden, sinkend.
Dem gegenüber steht eine annähernd gleichbleibende Anzahl der vollziehbar
ausreisepflichtigen Personen (mit Duldung). Der überwiegende Anteil der
Personen mit Aufenthaltsgestattung gelangt nach erfolglosen Asylverfahren in
den Duldungsstatus.
Entwicklung befristete Aufenthaltstitel,
Niederlassungserlaubnisse, Einbürgerungen
Das
Aufenthaltsgesetz unterscheidet nach befristeten Aufenthaltstiteln
(Visum, Aufenthaltserlaubnis, Blaue Karte EU) sowie unbefristeten
Aufenthaltstiteln (Niederlassungserlaubnis
und Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EU). Mit einer Einbürgerung erwirbt eine Person auf Antrag die deutsche
Staatsangehörigkeit.
Der Anteil an
Personen mit Aufenthaltstiteln steigt kontinuierlich, ebenso der Anteil der
erteilten Niederlassungserlaubnisse. Auch der Anteil der Einbürgerungen liegt
2019 über den Durchschnitt der Vorjahre.
Ausblick:
Entwickelt aus der
Modellphase des Projektes „Einwanderung gestalten NRW“ fördert die
Landesregierung ab 2020 die flächendeckende Einführung eines Kommunalen
Integrationsmanagements in allen Kreisen und kreisfreien Städten in NRW. Zur
Umsetzung erhält jede Kommune mit eigener Ausländerbehörde und jede Kommune mit
eigener Einbürgerungsbehörde jeweils eine halbe Personalstelle (siehe Vorlage
205/20). Mit der zusätzlichen Personalressource soll insbesondere die Beratung
und Bearbeitung von Einbürgerungsanträgen forciert werden sowie die proaktive
Beratung Personen, die einen befristeten Aufenthaltstitel aufgrund von
vorliegenden Voraussetzungen (Aufenthaltsdauer, Sicherung des Lebensunterhalts
etc.) erwerben können.
Die Förderung
knüpft an die Förderstrategien der Stadt Rheine im Rahmen der Projekte
-
Sonderprojekt
Rückkehrmanagement
-
Einwanderung
gestalten NRW
-
Gemeinsam
klappt´s NRW
an. Nach der
Neuwahl des Integrationsrates im September 2020 soll überlegt werden, gemeinsam
mit dem Integrationsrat eine Kampagne zum Thema „Einbürgerung“ ins Leben zu
rufen.