Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Schulausschuss nimmt die vorliegende Entwurfsplanung für den Neubau der Ein-Feld-Sporthalle an der Paul-Gerhardt-Schule zur Kenntnis und empfiehlt dem Bauausschuss, auf der Grundlage der Vorzugsvariante (Variante: L) die weiteren Leistungsphasen des Projektes durchzuführen zu lassen.
Der Bauausschuss nimmt die vorliegende Entwurfsplanung für den Neubau der Ein-Feld-Sporthalle an der Paul-Gerhardt-Schule zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung, auf der Grundlage der Vorzugsvariante (Variante: L) die weiteren Leistungsphasen des Projektes durchzuführen.
Begründung:
In der Sitzung vom 07.11.2019,
Vorlage 309/19, beauftragte der Bauausschuss die Verwaltung, die Planung zur
Errichtung einer Sporthalle an der Paul-Gerhardt-Schule zu konkretisieren und
die Kosten zu ermitteln.
Weiterhin
soll für diese Planung, die verbleibende Schulhoffläche in Bezug auf die Schülerzahlen
dargestellt werden.
Standortanalyse und Variantenuntersuchung
Die
Sporthalle mit Nebenräumen soll sowohl der Paul-Gerhardt-Schule sowie weiteren
Schulen, wie z.B. der Elsa-Brändström-Realschule, als Schulsporthalle und
außerhalb der Schulzeiten für den Vereins- und Breitensport zur Verfügung
stehen. Die
verbleibende Schulhoffläche soll zusammenhängend, mit guter Übersichtlichkeit und als abwechslungsreicher,
vielfältiger Außenbereich für Pause, Bewegung und Unterricht gestaltet werden.
Weiterhin
wichtig ist ein harmonisches Einfügen der Baumasse, insbesondere der Halle, in die Umgebung. Optisch muss die aus einer Vielzahl von Anforderungen
entstandene Gebäudegruppe auf dem Grundstück der Schule für Außenstehende als
solche erkennbar sein und das Konzept der Schulerweiterung so ruhig und
durchgängig wie möglich um die Sporthalle erweitert werden. Aus den zuvor
genannten Gründen wurden verschiedene Szenarien skizzenhaft untersucht. Für die
Festlegung der Vorzugsvariante wurden Vor- und Nachteile abgewägt und
verglichen (siehe Anlage 1).
Nachweis Schulhoffläche und Baurecht
Schulhoffläche je Schüler gem. Schulbauleitlinie: mind. 5m² je Schüler
8 Klassen x ca. 30 Schüler = 240 Schüler x 5m² = 1.200m²
Die baurechtlichen Punkte zur Grundflächenzahl (GRZ – bestimmt den
Flächenanteil des Grundstücks, der bebaut bzw. versiegelt werden darf) sowie
der Anzahl der notwendigen PKW-Stellplätze für den Neubau wurden hausintern
abgestimmt.
Raumprogramm
Das Raumprogramm (siehe Anlage 02) wurde entsprechend dem Musterraumprogramm der DIN 18032 erstellt und intern abgestimmt.
Entwurfsbeschreibung
Städtebau
Der eingeschossige Neubau der Variante „L“ wurde im Norden des Grundstückes platziert und wird über den Schulhof von Süden erschlossen. Er ist damit sowohl für Schulkinder über den rückwärtigen Ausgang der Schule, als auch für Lehrer oder Vereinsmitglieder von den PKW-Stellplätzen gut zu erreichen. Die Baumasse wird kompakt gegenüber dem zweigeschossigen Schulanbau – sozusagen als „Pendant“ positioniert, bietet eine großzügige und gut gestaltbare Schulhoffläche. Auch dem Ausgang zum Schulhof und der neuen Schulaula bietet die Lage der Sporthalle so ausreichend Freiraum, die bestehenden Wegeführungen werden beibehalten.
Der Baukörper besteht aus einem ca. 4,00 m hohen
Gebäudeteil für die Nebenräume und der eigentlichen Halle mit ca. 7,70 m
Attikahöhe. Um die neue Halle in das Gesamtgefüge einzubinden, wurden die niedrigeren Nebenräume
im Westen und Süden um die Halle angeordnet. Somit entsteht sowohl zur
benachbarten Wohnbebauung, als auch zu den neuen Räumlichkeiten der OGS eine
Höhenabstufung. Diese stellt den ausreichend Abstand sowie eine gute Belichtung und Belüftung der
angrenzenden Gebäude sicher. Die Fläche zwischen OGS und Sporthalle kann durch
den großzügigen Abstand von ca. 12 m sehr gut genutzt werden.
Struktur
und Funktionen
Durch den
umlaufenden Bügel/das umlaufende Vordach entsteht vor dem Zugang zur Halle in
Richtung Süden eine witterungsgeschützte Fläche. Im Osten, zum Schulhof
ausgerichtet, ist eine durchlaufende Sitzbank bzw. Sitzfläche vorgesehen.
Über das Foyer
werden die Nebenräume erschlossen, daneben ermöglicht der Raum auch den
direkten Zugang und Durchblick zur Halle. Durch eine Doppelflügeltür wird
sichergestellt, dass die Halle mit Sportgeräten bestückt werden kann. Der
direkt am Foyer angesiedelte Lehrerraum stellt eine zentrale Anlaufstelle dar
und ermöglicht auch für die Halle einen guten Überblick. Die Besuchertoiletten
werden direkt vom Foyer aus erschlossen. Die Umkleide- und Sanitärräume für
Schüler und Sportler werden über einen Flur erreicht. Falls eine Zutrittskontrolle
o.ä. notwendig werden sollte, könnte der Bereich durch eine zusätzliche Tür
abgetrennt werden.
Sämtliche
Funktionen sind ebenerdig geplant, die Vorgaben der Barrierefreiheit werden
erfüllt, u.a. durch Einhaltung der Bewegungsradien in den Umkleide- und
Waschräumen und im zentral liegenden Behinderten-WC.
Konstruktion,
Fassade und Haustechnik
Die
Tragkonstruktion der Wände ist als Massivbau vorgesehen, die Decke der Halle
aus Holzleimbindern. Mit Bezug auf die Erweiterung der Schule ist für den Baukörper der
Nebenräume die Verwendung des schon ausgewählten Klinkers vorgesehen. Ein
anthrazitfarbener umlaufender Bügel teilt die Fassade der Sporthalle horizontal.
Damit werden die Ansichten des Hallenkörpers gegliedert und den Proportionen
der Umgebung angepasst, es entsteht keine Großflächigkeit. Der oberhalb des
Bügels liegende Teil der Hallenfassade besteht aus großflächigen Verglasungen
und einer vorgehängten Lamellenkonstruktion. Durch diese transparenten, umlaufenden Seitenlichtbänder können für die
Hallenfläche auch mit natürlichem Tageslicht gleichmäßige Lichtverhältnisse
hergestellt werden. Die für sportliche Aktivitäten problematische Blendung
sowie der sommerliche Wärmeschutz/die Verschattung werden durch die
außenliegende Lamellenkonstruktion sichergestellt. Durch das Material Glas
und die Lamellenkonstruktion wirkt die Großform der Halle optisch nach oben hin
leichter und durchlässiger. Für die Flachdächer der Bauteile ist eine extensive
Begrünung geplant. Für ein umfassendes und wirtschaftliches Energie- bzw.
Heizungskonzept soll das entstehende Gebäudeensemble aus Schule und
Sporthalle über eine Medienzentrale versorgt und gesteuert werden. Vorgesehen
ist eine natürliche Belüftung der Halle über öffenbare Fensterflächen und eine
mechanische Lüftung über Einzelanlagen für die Umkleiden und Nebenräume. Weiterhin ist eine direkte Kopplung aller für den
Schulunterricht bzw. die schulische Betreuung genutzten Räumlichkeiten an eine
zentrale elektroakustische Anlage notwendig.
Schätzkosten
Die Schätzkosten
wurden als Hochrechnung des Neubaus der Ein-Feld-Sporthalle für die
Franziskusschule in Mesum aus dem Jahr 2008 ermittelt und auf 1.700.000 EUR
brutto (incl. 19% Umsatzsteuer) gerundet. Die Mittel werden im
Haushaltsplanentwurf 2021 veranschlagt.
Kostenschätzung Neubau
Ein-Feld-Sporthalle Paul-Gerhardt-Schule
Kostenhochrechnung
Sporthalle Franziskusschule mit Baupreisindex 02/2020: |
||
Kostengruppen |
brutto |
netto |
KG
200 |
17.850,00 € |
15.000,00 € |
KG
300 |
967.013,78 € |
812.616,63 € |
KG
400 |
320.220,51 € |
269.092,86 € |
KG
500 |
44.703,64 € |
37.566,08 € |
KG
600 |
n. b. |
n. b. |
KG
700 |
337.446,98 € |
283.568,89 € |
Summe |
1.687.234,91 € |
1.417.844,46 € |
Termine
Der Neubau der Sporthalle wird unter Berücksichtigung der
parallel laufenden Ausführung der Erweiterung der Paul-Gerhardt-Schule
bearbeitet. Ziel ist der Abschluss der lärmintensiven Arbeiten im Zeitraum der
Auslagerung des Schulbetriebes
Anlagen:
Anlage 1: Variantenuntersuchung
Anlage 2: Raumprogramm
Anlage 3: Lageplan
Anlage 4: Grundriss
Anlage 5: Schnitt A-A/Ansichten
Anlage 6: Massenmodell
Anlage 7: Raumeindruck
Anlage 8: Rahmenterminplan